Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, January 14, 1846, Page 2, Image 2

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    Patriot «nd Demokrat.
Allentau», den 1 lten Januar, 1846.
Botschaft des (Hvnvernörs.
Obschon die Botschaft des Gouvernörs weit
knrzer als gewöbnlich ist, so haben wir den
uech, da dieselbe nichts Unerwartetes und von
besoiidererWichtigkeit in sich begreift, beschlos
sen, nur folgende Hauptzuge, welche aber doch
alles Wissenswerthe einschließen, folgen zu
lassen, glaubend daß dieselbe eher gelesen wer
den, als weiiy wir die ganze Botschaft auf
nehmen würden.
Der Gouvernör beginnt die Betschaft da
mit, dag er der Gesetzgebung Glück wünscht,
auf de» glückliche» Zustand unseres Landes
Die Bemühungen des Volks um den Ver
sprechnngen des Staats zu begegnen, fielen
so weit nach Wunsch aus. An dem erste»
Tag der gegenwärtigen Sitzung waren 635,.
<OO Thaler in der Schatzkammer, welche mit
den noch zu erhaltende» Revenuen, koffl der
Gouvernör, kiureichend sein werden, die Fcb
mar Interessen yu bezaklen.
Die öffentliche Scbuld war am Iste» De
cember, 1845, »40,966,393. Reliefnoteu in
Umlauf, welche aber in obiger Summe einge.
schlösse» sind, 1,258,572 Thaler.
Die Einnahmen in der Schatzkammer wäh
rend dem Jahr, waren 414,19» Tkaler weni
ger als die Forderungen. Das Asseßment
für 1846 und der Revenue für das Jahr wer
den iu der Summe von 416,296 9» zu kurz
s>in, um den Forderungen an die Schatzkam
mer zn begegnen. Hier gibt sodann der
Gonvernör zn verstehen, daß unter den jetzigen
Gesetze» nicht Geld genug eingeken würde
um die Ansprüche anf die Schatzkammer zn
t Igen, und sagt daß der Credit des Staats
erkalten werden müsse. (Dies ist also ein
Wink daß er wünscht die Tareii noch etwas
schwerer gelegt zu sehen ) Hierauf gebt der
Gouvernör auf die individuelle Verantwort
lichkeit der Banken über und bemerkt:
Es mag fein, daß das Prinzip persönlicher
Verantwortlichkeit, wenn zweckmäßig ange
wandt und direkter wirksam gemacht, nicht
nur den Gläubiger vor Verlust, sonder» auch
den Geldcours vor gefäbrlicheu Schwanklin
ge» sichert. Dies Erperimeilt sollte mit jeder
Bank, welche nm eine Erneuerung ihres Bank
charters nachsucht, vorgenommen werden.
Der Gonvernör empfiebl' sodann, daß die
ö" iii'Aeuöral Auditor Pe'rlAt ab'i?at?en"so'Üenl
nnd zwar auf eine Weise, wodurch ein ge
nauerer und vollständigerer Ueberblick ihrer
'Geschäftsverwaltung dargelegt wird, als es
unter dem gegenwärtigen Gesetze geschieht.
Diese Einpfekluttgen beziehen sich auf die
bestellenden Banken, und nach des Gouver
nörs Ansicht stekt das in diese» Instituten!
Nil» angelegte Capital mit den Geschäftsbe
dnrsnisseu iu Verhältniß, so daß der Unter
nekmnngsqeist keines neuen Antriebes bedarf.
Pennsylvanien vereint in vorznglicheinGra-
de die großen Elemente des individuelle» u»d
natioiielle» Reichthums Ackerbau, Handel
ANd Fabriken ; es bat an Eisen und Koklen
Utberfluß, besitzt Eanäle und Eisenbahnen,
welche die Gewässer des atlantischen Oceans
mit ,enen des große» Westens verbinden nnd
unsern Bürgern eine bequeme Transportwege
ibrer Produkte auf die verschiedene-, Märkte
gewähren.
Der Gonvernör gebt nun auf den Tariff
»ber und bemerkt, daß man damit einverstan
den sei es sollten ans den Inrportationen
nicht mebr Gelder erhoben werden, als nolb
rvendig seien, um d,e constitntionelln, Bedurs
msse der Regierung bei öconomischer Verwal
tung—zu decke».
Ein unterscheidender Zolltariff welcher auf
besagtes Prinzip gegründet uud so eingerichtet
ist, daß er in seine» Provisionen seststebt und
:>, some« schützenden Wirkungen durch eine
c nstiintioneUe Schatzkammer bei der Regn
liningnnserer Banken nnd der Nerbinderung
»brilrieixner Importationen von KausmanS
gittern Stütze findet, wird, wie man glaubt,
dem allgemeinen Intereße nnd Geschäftsleben
des Landes mehr Festigkeit geben als irgend
em anderes System, innerhalb der Eontrolle
der Föderal-Regierung.
Der Gouvernör beziebt sich hinsichtlich der
öffentlichen Verbesserung des Staates wäh
rend des vergangenen Jahres auf die BeriMe
des Board der Canal - Commißioners, a«S
denen erhellt dag 86,23! Tonnen E>leu auf
den Canäleu und Schienenwege» des Staa
tes, so wie eine, die im vorkergehenden Jahre
weit übersteigende Tonnenz»! ! der verschie- i
i>e»en Koklensoiten transportirt wurden. Er!
empfieklt diese Staatswerke ter Sorgfalt der!
Gr,n,>ikbuiiq.
Hinsichtlich der SteAcrerbebilMMrgleich-1
<>>llS ein besseres Reglement
nnd bemerkt daß das iLigenlkum
durch spezielle
<t?n»rnng ausgeiiommeu sei, während andere
Listen zu tragen Kaden.
In Bezug auf das Militär und die Frei
mU'gcn verweist der Gouvernör anf den Be> >
ncht des General Zldjntanle», worin eine
Verbesserung des MilizweseiiS «»reg»»., !
gl bracht ist.
Hinsichtlich des Sclnilweseuö wird in Bezug !
auf den Bericht des Supcri»«cuÄeuien d,c!
Benierkuug gemacht, d>>ß dasselbe sich des guu.
Nigsten Fortschrittes erfreue, die intellkctixlle
und moralische Erziebung der Kinder
dere uud kauptsä l lich i» Pkiladelpkia auf
einer bsben Stufe steke, wovon er sich selbst
persönlich habe.
Erlauben Sie mir ibr Herren (so fährt der
fort, daß ich Iknen vor dem
dikscrMittheilung die
meiner berzlichen Mitwirkung bei Ikren Be
strebungen, die Ekre des Staates zu erkalten,
und die Woklfahrt unsrer Eonstitnenten zu
befördern, gebe. Um diese große Zwecke mit
mebr Sicherbeit zn erreichen, ist es wünschens
werth dag die Gesetzgebung zn einer frühen
Z»it das unerläßliche Geschäft beginnt und
keinen wichtigen Gegenstand bis zn den letzten
Tagen ihrer Sitzung verschiebt. >
sDer Botschaft des Gouvernörs ist auch
eine Tabelle von den Einnahmen und Aus
gabe» für das Jahr IB4Z, »nd eine Schätz
ung für das Jahr >B4« beigefügt. Da wir
aber Erstere schon letzte Woche einrückten, so
Kalle» wir es für iiberflüßig dieselbe nochmals
folgen zu lassen. Die Schätzungen der Ein
nahmen so wie der Ausgaben für 1846, sind
»in einige Kundert tausend Thaler Höker als
die wirklichen Einnahmen und Ausgaben vou
1845 1
Von Harrisbnrq
Unsere Gesetzgebung versammelte sich am
letzten Dienstag zu Harrisburg, und Hr. Pat
terson der letztjährige Sprecher des Hauses
der Repräsentanten wurde wieder zu jener
Stelle erwäblt. Die Stimme stand Palter
son 65, Nicholson 33, und zerstreute 2.
Im Senat fiel die Wahl für Sprecher wie
folgt ans, Scherwood 16, Gibons 12, zer
streute 2. Beide Sprecher sind natürlich
Loko FokoS, denn jene Partbei hat bekannt
lich eine Mehrheit in beiden Zweige» der Ge
! sltzgebuug.
Januar 7.—lm Senat wurde der Be
l richt des Staats-Schatzmeisters erkalten, der
mit der Tabelle in der Botschaft des Gou
veriiörs übereinstimmt. Herr Sullivan bot
eine» Beschluß an, bei dem Auditor anfra
gend, wie viel Geld dem Staat von Defanl
! ters fällig ist, und wie viel wahrscheinlich
noch davon gerettet werden kann. Hierauf
paßirte ein Beschluß um2oooCopien der Bot
schaft des Gouvernörs drucken zu lassen, wo
> nach sich dieser Körper vertagte. Ini Hause
! paßirte ein Beschluß um 5000 Copien der
I Botschaft drucken zu lassen. Herr Kunkel
! brachte einen Beschluß ein, unsere Senatoren
und Representanten im Cougreß instruirend,
i für den Vorschlag zn stimmen, England Nach»
! richt zu geben, dag die Vereinigten Staaten
! gesonnen seien die gemeinschaftliche Jnnka
! bnng des Oregon Gebiets aufzuheben. Wei-
ter keine wichtige Geschäfte.
Januar 8. —Da dies der labrstag der
! Schlacht von Neu-Orleans war, so vertagte»
sich beide Häuser gleich »ach dem Verlesen der
! Journale. Als dies geschehen war, machte
der Secretär mit 5 Vetoes vom Gonvernör,
! auf Bills der letzten Sitzung feine Erscheiu-
u»g. Die Constitution fordert daß dies in
den erste» drei Tagen der Sitzung der neueu
Gesetzgebung geschehen muß, nnd die Frage
ist nun, ob die Bills nicht tretz den Vetoes zn
Gesetze» geworden sind. Dieselbe sind von
keiner besondern Wichtigkeit, der Umstand be-
weißt aber dennoch, daß der Gonvernör kein
vünktlicher Mann ist.
No» Waschiuqton.
I a u u a r 2. Der Senat war heute
MU.eK^
Bezug auf das Oregon Gebiet, worin gesagt
wird, daß da Großbritanien das liberale An
erbieten der Vereinigten Staaten Regierung
verworfen habe, alle Unterhandlungen deß
wegen aufgehobe» seien—dag nuu keiy Ein- !
Verständniß getroffen werden könne—daß kein
Tbeil von dem Gebiet werden
! solle—und daß es daber die Pflicht des Co»- '
greßeS sei, Maßregel» zu ergreifen »m unsere !
, Bewohner zu beschützen, und unser Recht aus
j das ganze Gebiet zu bebaupten. Hierauf
wurde der Vorschlag gemacht Hrn. Douglaß'
Oregon Bill nufzunebinen, welcher verloren
! gieng. Anf den Vorschlag nun dieselbe am
- kommenden Dienstag aufzunekmen, nabm I.
j 0.. Adams den Flor, nnd erklärte dag er für
"das ganze Gebiet" gebe, nnd dem j
i Vorschlag günstig sei, England Nachricht von !
der Aufbcbuug der vereinigten Bcsitzkaituiig
iz» geben. Seiner Rede wurde mit Freuden
bezeuguiigen zugehört. Als er schloß brach
das Haus auf.
Januar 3.—lm Hanse fand beute eine
andere Debatte in Bezug auf das Oregon
Gebiet statt, welche durch die Bejchlüße des
Herr» Harralso» von Georgien bervor geru
fen wurde. Tie Hauptpunkte worüber mau
debattirte, waren ob ma n zugleich Anstalten
zur Beschutzung unserer Bürger treffen, oder
ob man zuerst Nachricht von der Zlufbebung
der vereinte» Bcsitzhaduog gebe» solle Die
Her.en Adams, Ingersoll, Harralso», King,
Winlkrop, Baker und M'Dowell nah
inen Autkeil au der Debatte, und ebe dieselbe
geschlossen war, brach das Haus auf. Die
Verbandlungen des Seiutts find der Auf'
zeichiing nickt w«»th.
I a nuar 5 Herr Ingersoll brachte
einen BcsU>l«ß ein, nm-Sngland Nachricht zu
gebe», tast unser vereinter Besitztkuiu des
Oregon GebielS als aufgebob«« betrachtet
werde», uud daß dieser Beschlug am Iste»
Moutag i.n Februar besprochen werden soll.
Sin Aubang wurde angebolei! und paßirt, um
dcnsclbeu morgen zu besprechen. Auf die Fra
ge nun, soll der so verbesserte Vorschlag auge
nonimen werden, entspann sich wieder eine
Debatte, in welcher Herr Giddings gegen das
Nachricht gebe» sprach ; Herr Rbelt war
gleicher Mciiiu»g mit ibm, und die Herren
M'toivrll und Sims spröde» z» Gunsten
der Nachricht. Als das Hans aufbrach war
die Debatte noch nicht beendigt Vom Senat
haben wir wieder nichts mitzutkeileii.
Januar 6.—Der Senat war beute den
größten Tbeil des Tages iu Errcutivcr Sitz
ung, und in« Hause kam nichts besonderes vor,
als die Fortsetzung der Oregon Debatte, wel
che als man sich vertagte noch nicht beendigt
war.
lan <iar 7.—lm Senat paßirte beute !
die Bill, um ein Regiment reitende Büchse
männer zu sormiren, nebst ander« Maßregeln
um das Oregon Territorium zu benutzen,
die dritte Verlesung. Herr Bcnton kielt eine
interessante Rede zu Gunsten der Bill. Nach
ber bielt dieser Körper eine Erecutiv Sitzung.
I« Hause wurde imuier »ocl> die Oregon
Debatte fortgesetzt, uud war als das HauS
aufbrach »och nicht beeilt igt.
Ia nuarB. Da dieses der labrstag
der Schlackst von Neu Orleans war, so wur
den Nu» eine kurz? Zett gehalten.
Herr „nd der Tnriff
Die Neu Aork'Tribune" wendet sich an
das Volk von PinsylvaMen und frägt
"Haben nicht ImeS Buchanan, William
M'Candles, Richrd Broadbead und andere
Loko Foko Politikt, als dieselbe den Staat in
1844 durchzogen,h Wirklichkeit euch die Ver
sicherung geaebendaß Herr Polk so viel von
einem Tariff - Mnn wäre als Herr Clay ?
Sie hintrrqiengernlld betrogen euch, oder sie
sagten euch die Aabrheit : welches von bei
den thaten sie? habt ikr Walker's Bericht
schon gelesen ? Dn» enre Zeitungen, welche
Hnrrak riefe» fü,"Polk Schunk »nd den Ta
riff von '4?," eich den wesentlichen Inhalt
und die Richtungjenes Berichts vorlegen ?
Habt ihr über diez weite amtsmäßige Er- j
läuterung seines ikane Briefs nachgedacht ?
Stimmt derselbe am Kosten mit der Wbig
oder der Loko F>ko Erklärung desselben, wel
che voriges Jahraus dem Stumpen gegeben >
wurde, überein Und seid ikr bereit euch zum
zweitenmal schwndeln zn laßen, zu irgend ei
ner Zeit, wann iure Aemterjäger wiederum
eine Art zu schlefe» Kaden ? Denket über die
Sache nach, Pemsylvanier, und denket ankal
tend nach, bis dt Zeit zum Handeln herbei
kömmt !" .
Äekcrbau - P?vdnttc der V. Staate».
Ein Schreiberin einer Nen - ?lork Zeitung,
! welcher über den Gegenstand gut unterrichtet
! zu sein scheint, qiebt den verbältnißmäßigen
Wertk der unterschiedlichen Ackerbau - Pro
z dukte, welche iM lakr 1840 in den Vereinig,
j ten Staaten gezigen wurden, folgendermaßen
an:
! Welschkor», «2N7.?09,153 ; He», SIZB,-
! 778, 263 ; Weihen, »80,000,000 ; Baum
! wolle, »74,766.004 ; Hafer, »30, >82,492 ;
z Kartoffeln, »25.439.039 ! Zucker, »7.584,-
j088; Reis. »2,696,374 ; Gerste. »1,611>..
!361; Roggen. »17,568,062 ; Bilchweitzen,
»4,000,050; Tabak, »5,571.960 ; Flachs,
! Hanf, Seide und Wein, »1,000,000.
! DasPittsb» r g F e » e r. Der
endliche VericM der die
Pittsburg Notbleidende, die ikr Eigentknm
! durch das im letzten Slpril stattgekabte Feuer
verloren kaben. ist dem Stadtratk eiiigekän-
digt worden. Die Committec faqt, daß sie
von dem Schatzmeister »161,247 37 empfan
gen, und »160,617 zn 1310 Ansprechenden
ausbezahlt habe, welches eine Bilanz von
»630 37 iu ikren Händen le.ffe; Dag der
Schatzmeister noch »9348 in Händen habe,
welche dieselbe zu vertbeilen vorschlägt; Und
dag »20,000 vou der »50,000 Staats - Ver
willlgung noch nicht erhalte» worden seien
Dem Bericht ist eine Liste der Name» beige
fügt die die Gelder erhalten baben.
Erschoße n.—ln Indiana trug sich un
längst folgendes Unglück zu : Ein Herr Mnl
doon katte sich daselbst in eine Tochter eines
Herrn Fetic verliebt, aber dicEltern widersetz
te» sich einer Vermäklung. Eines Nachts
nun verschaffte sich Muldoon Eingang in daS
Haus des Herrn Fetic, wakrscheinlich um die
Tochter zum Entflieken zn bewegen, er wur
de aber von der Mutter gekört, die ihren
Sobn kerbei rief, welcher ibm die Ladung ei-
ner Klinte durch die Brust schoß Herr Mul-
doon itnrtzte /»eder .".» i» s,„. i
genblicken eine Leiche. Der junge Fetic sitzt
im Gefängniß.
Das Frankir Recht —Der Gen-!
eral Postmeister bat dem Postmeister in der >
CityWaschington den Befehl ertbeilt, anfalle !
frankirte Briefe n f. w , anf welchen mekr j
als eine Handschrift sei. Postgeld zn rechnen i
Nach der Ankunft des Briefes an seinem be-!
stimmten Ort, könnte dann der Empfänger,!
wenn es ibm beliebte, denselben zeigen, und
wenn es sich dann ausweise daß deiselle vou
einem Mitglied des Congresses ausschließlich j
sei, so sollte ibni das Postgeld vergebe» wer-
den. Dieses Versahren setzt einem großen j
Mißbrauch in dem Frankir Recht schranken.
j Halb ehrlich. —Vor einigen Tagen
verlor der Clerk des Dampfbootes United
States bei Bnffaloe eine Brieftasche mit zwei
bnndert und fünfzig Thaler Am folgenden
Tage offerirte er durch eins der dortigen Blät
ter eine Belohnung von fünfzig Tbalern für
die Zliriickerstattilng derselben. Am folgen
de» Morgen fand er seine Brieftasche mit
zwei Kundert Tbaler vor seiner Tbüre, nebst
einem Briefe, worin angezeigt war, daß das
Gewissen dem Finder es nicht erlaube, alles
Geld zu behalten und dag er bloß die angebo
tene Belohnung herausgenommen habe.
Nene Metkode Schlittschuh
zu lause n.—Etwa ein Dutzend Schlitt
schuklänser aufdem Miami Kanal kamen neu
lich anf die Idee sich ikr Vergnügen auf ein
fache Weise zu erleichtern. Sie mietketen ein
Pferd, besestigleu au dessen Sattel etwa 50
bis 70 Fnß lange Stricke, an die sie sich an
kielten, nnd ließen das Pferd mit einem Rei
ter dein Taupfad des Kanales rasch entlang
traben. In der Ferne sctnenen die Schlitt
fchnblänfer das Pferd übereilen zu wollen.—
Wie weit sie auf ihrem Zug kamen, ist uns
uu bekannt.
Mord in Louisvill e.—Ein em-1
pörendrr, kiltblütiger Mord fand vorletzten
Sonnrag in Louisville Statt. Ein Mann
Namens Öewthorn, saß schlafend auf einem !
Stiibl iu For'S Kaffeekaus, Ecke von Markt
nnd Floyd Ltrageu, als sich ibm ein anderer
Namens Corton, näkerte n»d ikn mit einem
Backstein so keftig in das Genick schlug, dag!
ersterer anfdtn Boden stürzte und angenblick
lich verschied. Der Mörder entwich nnd war
»ach den letzten Nachrichten noch nicht einge
fattP».
Bestrafte Neugierd e Ein tür
kischer Gesandter gab einigen Damen die ikn
besuchten, k, nnd einer darunter gab
er doppelt so viel als den übrigen. Sie bil
dete sich auf diese» Vorzog nicht wenig ein,
und »»> die andern noch aufmerksamer darauf
zu mache», fragte sie de» Geber warum er ikr
»och eiiimil so viel als den Andern gegeben
babe. "Weil ibr Mund, war die Flutwort—
»och einmal fo groß ist, als der übrige» ihrer."
Di« S ch u y l k i ll war am 3teu Die. !
ses bei Nornstaun nngewöknlich koch ; daS!
Eis bracht und trieb nach Pbiladelpbia zu, — !
Bei der Sägmühl - Rnn daselbst fiel ein 12
jÄiriges Mädchen, Namens Mary yolleive»,
von einer Planke i» die tobende Flutk, nnd >
wurde durch dir W)ge» fortgeschwemuil.
Spitzfindigkeit.
Das witzige "Picaynne" in New - Orleans
erzählt folgende» Spvß:
Wir haben in unsern Lebtagen schon von
legalen Spitzfindigkeiten gehört; wenn aber
ein Philadelphia - Advokat Folgendes, das
neulich vor einer Inry in unserer Stadt vor
fiel, bieten kann, so mag er unsern Hut neh
me», ja und unsere Ueberschuhe dazu.
Der Gefangene steht vor den Schranken,
weil er zur Nachtzeit ein Haus betreten,
nm z» steklen. Die Zeiigenaussageu erwei
se» »nwiedtrleglich, daß er eiuc Oeffuiing ge
macht halte, groß genug, nm den obern Theil
seineö Körpers znznlaßen ; durch diese Oeff
nnng drängte er sich ohngesähr halbwegö vor,
streckte die Arme ans und beging den Dieb
stakl.
Der Lawyer des Gefangenen sprach zur Ju
ry :
"Welche Schmach (Entsetzung im Gesicht,
! mit ausgestreckten uud zitternden Armen), —
ich wieterkole, welche Schmach gegen Eure
Aufklärung und Eure gesunde Vernunft ist es
j von Seite» des StaatSatiorucys, vou Euch
die Verurtkeilung meines Clienten anf solches
Zeugniß bin zu verlangen ! Das Gesetz lan
! Ret gegen das B e t r e t e n eines Hauses —
und kann man von einem Manne sagen, dag
! er ein Hans betreten babe, wenn blos
eine Hälfte seines Körper« darin, »nd die
> andere Hälfte d r a » ß e » ist ? Meine Her-
re», blicken Sie anfdas göttliche Gesitz i« die
ser Beziekung. Gett befahl Adam und Eva,
den Apfe l nicht zu cßen, d, k. den ganzen
Apfel. Und alle Commentatoren stimmen da
j rin überein, dag wenn sie bloS eine Hälft ge
geßen bätten, sie nie auS dem blübrnden Gar
ten Eden'S vertrieben worden sein wurden."
! Die Inry überbrachte den Spruch: "schul
dig" was die eine Hälfte seines Körpers be
trifft, von der Taille aufwärts, und "nicht
schuldig " in Rücksicht der andern Hälfte.
Der Richter verurtheilie die schuldige Hälf
! te zu einjäkriger Einsperrung und überließ eS
dem Gefanaenkn, sich die unschultige Hälfte
entweter abschneiden zu laßen, oder sie mit
sich zu »kkmeii. —New - ?) Tl. -zig.
Knnstlicher (Huaiiv.
j Der Engländer Cro ll bat die Entdeck
ung gemacht, daß der wirksame Stoff des
! Guano (Vogeldüngers) ei» Ammoniaksalz ist,
mit dessen Hülse man bereits de» Mnauo so
täuschend nachabmt, daß nur der Ckcmiker
eine» Unterschied finden kann. Nu» bat He.
Croll mit dem anS Leuchtgas gewonnene»,
schwefelsaure» Ammoniak Versuche angestellt,
? nnd Wunder damit bewirkt. Saamenkörner.
die in einer solchen Ammoniakanflösung 40
! Stunden gelegen hatten, tneben anf ganz
- »ngednng.'em Boden sehr rasch und lieferten
! eine fekr reiche Erndte. Pflanzen, die mit
dieser Substanz besprengt wnrde», blieben
weit längere Zeit grün, als andere, die mit
gewöhnlichem Dünger bekandelt waren Die
Blume» bekommen durch daS schwefelsaure
Ammoniak eine» ausgezeichneten Glanz nnd
welken nur langsam ; noch mehr, rin verbli
! chener Blumenstrauß, einige Seknnden in die
Flüssigkeit getaucht, erkält alle frühere Fri
sche und Lrbbaftigkeit der Farben wieder
Durch diese Erfolge elmülhig», machte Herr
«x,-»» «ersii.tie ini Großen, die nicht minder
glänzend ausschlugen. Ein Waizenseld wurde
zur Hälfte mit schwefelsaurem Ammoniak (j
Centner anf den Morgen, im Preise zu 5
! Fr.) zur ander» mit gcwöbnlichem Dünger
bekandelt. Der letztere Tkeil tr»a 23 Schef
l sei. wäkrend der erstere 32j Scheffel trug -
Cm. Rep.
!Die s>re<lvttfrage.
Hr. Gaillardet, der Heransgeber des "Cou
rier des Etats UniS" welcher letzte Woche von
Enropa in Ncuvork eintraf, spricht ssl' über
diese gegenwärtig so wichtige Frage, folgen
dermaßen auS:
"Nach dem die diplomatischen Unterhand
lungen erschöpft lein werden, wird England
den 49sten Breitegrad aIS Grenzlinie anneh
men, verauSgesetzt Cape O.uadra und Vau
couvers Island wird ibm als Entschädigung
für den Columbia Flng abgetreten. Aber
diese Sinräiimuiigen ist das Ulti m a t n »,
Englands und wird sogar kaum zugestanden
werden, wenn die Sprache der Vereinigten
Staaten nicht versobnenderer Natnr wie biö
ker ist. Oregon ist im Augenblick für Eng
land mebr ein Pnnkt der Ehre als deS Inte- !
reffens/' —ib.
einer Tanzbelnstignng in Roaring
Ereek, Columbia Cannty, am Weibnachtefei
ertage, ereignete sich folgender, da er gut ab
gelaufen. mebr spaßhaftee als trauriger Vor
fall. Ein Mädchen, ballmäßig aufgeputzt,
stellte sich, bei Mangel eines Ofens in dem
Tanzsaas, zn nabe an den Fenerplay : ibre
Kleider finge» Fener nnd sie stand augenblick
lich in bellen Flammen. Die in ikrer Näke
befindliche» Personen tkatcn jedoch gleich ikr
Möglichstes, um der Flammen Meister zu
»Verden und es gelanq, eke eine bedeuleude
körperliche Verletzung stattfand. Die ranzlu
stige Schöne kam mit Verlust der .Kleiderund
dem Schreck davon ; was sie jedoch so wenig
anfocht, dag sie nach Wechsel der Kleider »cch
an dem Vergnügen Tkeil nakm.—lhr Mäd
! chen, nehmt euch vor verzehrenden Flammen
in Acht ! - Heryld.
Eines der sonderbarsten Testamente ist das
des Obersten Narton, welcher im labre 1732
in Soutlupick bei vortsmoutk starb, und ans
ser einenD»,achlasse von 60,000 Psd, ein Ver
mögen von 6000 Pfd. läbrlicherßente kinter
liiß. In dem von seiner Hand geschriebenen
letzten Willen vermachte er dieß ganze Ver
mögen den "Armen, Hungrigen und Dursti
ge», den Nackenden nnd Fremden, den Kran
ken, Verwundeten »nd Gefangenen bis zum
Ende der Welt." Er setzte das Parlament '
von Groß Britanien zur Vollzieberin des Te
staments ein, und in, Falle daßelbe sich wei
gere, übertrug er diese Sorge de» Bischöfen ; >
seine Gemälde und andere reiche Sammlun
gen vermachte er dem Könige. Gegen die
Vollziel'iing diestsWillenS traten die rechmäs.
sige» Erben auf und es gelang ibnen, desselbe
umzuwerfen, und zwar dadurch, daß der
Oberst nach seinem Tote für verrückt erklärt
wurde.
Religion, n.—Nach dem "Religions i
Ulmanac" giebt es iu der Welt SA» Milli?. !
nen Heiden. 30 Millionen Juden, 97 Millo.
»en Moh,mr:ancr und 20l) Millionen Ckri-1
jie». '
!Der Hirsch als Kiudsmaqd.
Nachstekende merkwürdige Begebenkcit be
währt iieuerdings den schönen Glauben, da?
kleine Kinder unter dem besonderen Schutze
der Engel stehen, und finde darum hier eine
Stelle.
Am Himmklfabrtstage 1844, wo alles
Landpartien machte, um daS schöne Früh»
liugswcticr zu genießen, verlies sich an der,
eine Stunde von Wiesbaden entfernten, am
Fuße deS Taunusgebirges gelegenen Fasana«
rie, einem herzoglichen lagdbause, das drei
jäbrige Kind riueS dortigen Bürgers, des Po
samenlirers R ... ..welches seine Eltern da»
bin mitgenommen batten, aus der Gesell
schaft, während der Zeit, als diese in den na
he» Wald gingen, um gekauftes Holz zu bese»
hen.—Man stellte sogleich Nachsuchunqcn an,
nnd setzte diese die ganze Nacht hindurch fort,
indem mau sogar Hunde dazu verwandte, ok«
ne zedoch das Kind zu finden ; den andern
Morgen begab sich von neuem eine Menge
Menschen (unter diesen eine Abtheilung Sol
daten) au Ort und Stelle, ohne jedoch glück
licher zu sein, nnd nachdem gegen Mittag die
Sache bei ter Polizei zur Anzeige gekommen
war, so ordnete diese weitere Nachforschungen
unter der Leitung einiger ibrer Beamten an ;
okngeachtkt solche mit aller Umsicht und Sorg
falt betriebe» wurden, so nable schon der
Abend beran, obne daß man etwas gesunden
balle, als es einem der Gegend kundigen
Manne einfiel, aus einen böber im Walde ge
legenen freien Platz zn geben nnd dort zu su
chen. Hier war er so glücklich, das Verlorne
zu entdecken, und man denke sein Erstaunen,
in Gesellschaft eines großen Hirsches, der das
selbe im Kreise umgieng und gleichsam sein'
Wächter zn sein schien ; denn er entfernte sich
nick't bei d> i» Naben des Mannes nnd vertrat
i tiefem ten Weg, so daß derselbe Mübe Kalle/
zu dem Kiude zu gelangen Endlich bei ikn,
angekommen, fand er es bei einer O.uelle im
Grase sitzend, und beschäftigt, Blummen, die
iimber wachsen, abziipfliickcn, ganz sorglos
und bciter ; auf seine Frage, ob ibm nichls
fekle. antwortete dasselbe, eS kabe Wein ge«
trunken, aber kein Frükstück bekommen.
> Man vermnrbel, dag daS Kind, ein Knabe
die Zeit »ber viel geschlafen, vielleicht vor fei
ner Entfernung Wein getrunken babe, der
ibm zn Kopfe gestieaen war.—So wurde die
> ses dieijäbrigeMeschöpf, «achtem e5,24 Slun-
den im Walte, einsam und obne Nabrung,
! zugebracht katie, semen eifieulrn Ellern zu
rückgegeben LobenSwertbist der E f/r nnd
! die Tbkilnabme. welche die ganze?'iirgerfchast
All nnd Inng, so wie tie einschlagenden Be
. borten an te» Tag leate», »nd ersrenlich war
es, die angewandte Mnke mit einem glückli
chen Eisolg gekrönt zn seken.—Beob. a. O.
Für Schafzüchter —lm Monat
August und September lea» eine Fliege, wel
che für die Schafe sebr lästig ist, E>er in te
! re» Nasenlöcher, welche ausgeb-iitel werte»
! sollen, und tie jungen Würmer steigen beranf
! bis in teren Köpf«, wodurch sie natürlich i»
! große Notb versetzt werdeik und öfters der
Zod berbcigefübrt wird, um die Aiisfükruiig
derselben zn bewerkstellige». Das beste Mit
tel. »in dem Uebel vorzubeugen, bestebt darin,
dag man die Nasen der Schafe lbeert Dies
bewirkt man nun am besten dadurch daß mair
Tbeer in Tröge legt, worin man Salz qestreut
bat, dadurch wird das Scbaaf vou selbst die>>
ses Tbeereu bewirken Oder man nebme
ein starkes Brett, bokre in daßelbe Löcher,
etwa 2 bis L Zoll tief, tkue etwas Salz in die
Löcher und beschmiere sie oben »> d an den
Seiten mit Tbeer, nnd wiete» bele ties wöcb
j enilich einmal. Die Schafe leiden anßeror
! tentlich, wenn sie von diesem Uebel befallen'
werten, so daß sie öfters wie nnnnnig Kerum»
laufen nnd ibre Nasen an den Boden stoßen,.
um das Uebel zu entfernen. Das Mittel,
welches bier anhebe», schadet durchaus
nicht der Gesnndbeit des Schafes, im Gegen
ikeil, es ist gut bei Veikältuiig und ander»
! Uebeln.
D e r P l a n e t V e » » s kann jetzt in kla
rem Wetter deS Mittage geseben werden, et-,
! wa 3 Stunden kintcr der Sonne »nd einige
! Grade nördlich von deren Balm. Der Glanz
! seines Lichts wird zunekmen bis zum 26sten
dieses Monats, um welche Zeit er au glän
- zeiidste» erscheint.
> .
sFiir de» Lech., Patriot Z
(siu ?katl>sel vvn Bnchfknbe».
I 8 9 22 14 28 ist der Name eines Generals
- 9 26 9 8 22 23 ei» Manns-Name
3 >3 107 22 ein Cannty in Indiana,
4 8 23 6 ist der Name einer Mannsperson,
5 > 6 10 28 23 18 do do
6 77 22 14 ein Lieiit des letzten Krieges,
7 21 17 3 ei» Tauiis bip inj pennsylvanien,
8 22 10 II 7 20 '7 ein MaunS Name,
9 14 22 7 26 I t 28 ein Weibs Name.
10 6 23 5 21 der Name eines Eomodor's,
I I 1426 20 3 ein Eaunty in Kentucky,
>2 11 27 22 der Name einer MannSperson,
13 5 6 14 19 2 ein Cannty in N. Carolina,
14 13 10 12 28 ein Cannty in Indiana,
>5 6 5 27 7 9 der Name eines Generals,
16 14 18 6 23 i 6 6 ein Caunty in N. Vvr?-
17 6 23 24 21 ei» Dorf in Asien,
18 II 23 26 14 ei» Ort in Europa,
>99 16 23 1 28 der Name eines Mannes,
20 23 6 >7 ein Orti» Cnrova,
21 6 5 24 der Name einer Weibsperson,
22 21 2« 12 24 do do
23 20 15 ein Dorf in Europa,
24 11 14 17 «23 ein Ort in Asten,
25 6 117 der Name einer Mannsperson,
2<i 23 <» do do do
27 22 26 7 6 14 ein Dorf in Men,
28 7 >54 23 der Name einer Weibsperson;
nnd Ganzes ist der Name eines Gene
rals. C. Ä.
Auflösung ist erwartet.
Allentaun Januar 14.
Folgendes ist die Auflösung des RätbselS
in unserer letzten Nnmmer: loalticit, Ura»!
nia, Proserpiiie, lapetns, Tlaloc, Escnlapi
as, Rauan, Coat.'icne. Aeolus, Proteus, lo
las Taiitalus, Osiris, Lares, Icarus, Nep
tuiie, Uller, Stcreopes- und das Ganze ist
Jupiter ls.,pitvlin«S.
Daßelbe wurde richtig von B. F. T, uad
I. I- 2 , voa Allentaun au^elößt.
Die Antwort anf unsere letzte Rech»
liiings-Aiifgabr ist, 17 Tbaler, 91 Een»S »nd
MillS.