(AuS dem Gsist der Zeit.) Frau Kattdcl'ö (Hardinen Predigte««. hm einem Freund fimf Tha ler geliehen. Du wärst beßer ein reicher Man», John —lch wundere wer dir 5 Tbaler leihen wür> te! Aber so ist's—die Frau mag schaffen un> ,ligern ! O mei ! wciS hätte man nicht allek für 5 Thaler kaufen können! Just als ol man das Meld auf der Straße fände ! Abe> du bist immer ein Narr gewesen, John ! Jci d«be schon die drei Jahre her eine» neue, schwarzseidnen Gaun gebraucht und 5 Tha ler hätten ihn ziemlich nächst gekauft, Abei es macht nichts aus wie ich gedreßr bin -ne gar nichts. Zill die Leute sage», ich thät mict nicht dreßen wie's deiner Frau zukäme—unl ich weiß es; aber was gibst du drum, John Nichts ! O nein ! Du kannst für jeden fnh lcn, nur nicht für die die dir am nächsten sind Ich wollte nur, die Leute «baten dich keime» wie ich dich keune—das ist Alles. Du gleich! daß man sagt: o, der John Kandel ist rähli ein liberale Kerl aber deine Haushaltuiij muß dafür leiden. AK die Mäd brauchen Bonnets, und wani sie kriege» sollen, kaun ich mir nicht einbilden Die Hälfte der 5 Thaler würde gereicht ha lcn den Stoff dazn zu kaufen; nau ab> müßen sie drunter thun. Of Kurs, es sin! deine Mäd, und um dein eigen Fleisch u»! Blut giebst du nichts, John ? Heut war der Tarcollcctor da, aber ic> wuudre wie Leut Tar bezahlen solle» die ihr 5 Thaler jeden« Lump an de» Hals schmei Pen, der sie darum anspricht. Vielleicht weißt du nickt, daß Jäky he» morgen das Fettster im Schlafzimmer zer brechen hat. Ich habe schon wollen eine ne» Scheibe einseyen saßen ; aber da du die Tbaler weggelehnst bast, bin ich schür, da ,v>r's nicht ässorden können. O neiii. Da muß bleiben wie es ist, nnd schönes Wette haben wir bei der Näße und Kälte f»r da! arme Kmd in der Znglnfr zn schlafe». E bat schon Kalt auf der Lunge, und es sollt mich gar nicht wunder», wen» das gebroche ne Fenster ihm den Nest gäbe. Wenn de arme Tropfstirbt, so liegt sein Tod auf seine, Aaters Kopf; denn ich bin schnr, wir habe, »au kein Gelo übrig, nni Fensterscheibe» ein sehen zu laßen. Freilich könnten wir, un! könnten noch ciu gut Theil Sachen mehr wenn die Leute nicht allsforl ihre 5 Thaler i> den Dreck würfen. Nächsten Dienstag ist die Fencr Jnschuran verfallen. Ich tbät gleicht» z» wißen, wil sie »au bezahlt werde» soll. Wei, es ist keü (Held übrig. Die b Thaler hätten's jnst ge iban aber »an ist gar kein (bedanke met> an Jnsnranz Und sei» Lebtag hat mai nicht vo» >o vielen Feuers gehört wie just »a» Ich werde meine Augen keine Nacht mehr zu >bun können—aber was giebst dn drum, wem dich die Leute nur liberal uenucn, John. Deine Frau nnd deine Kinder werden leben d>g in ihren Betten verbrennen, schür genug denn mit der Jnschnranz ist es »an verbei -- und noch dazu, »achdem wir so viele Jahr laug »»schürt waren ! Aber ich tbät auch glei ».Ken zu wißen, wie sich Leute inschureu lasse, können, die ihre 5 Thaler so zur Welt hin ausfliege» lassen Ich habe schon daran gedacht, daß wir die sen Sommer eine kleine Reise mache» woll tc». Unsere arme kleine Karleine sollte ab solnt eine Lnflverändcrnng haben. Abei nein, der arme kleine Engel mnß zu Haus bleibe» ; sie kriegt die Auszehrung, da ist keii Zweifel dran; ja das arm» »nschuldigi Wlirmche», ich habe mich schon darauf gefaß sie zn verlieren. Das Kind hätte gerette wcrven können ; aber man kann seine Kin der nicht retten und auch zugleich seine 5 Tha 4er wegwerfen. Ich wnndre wo der arme kleine Tibby ist wie du die 5 Thaler weglelmtest, sprang dac Hundel ans dem Schap. Dn weißt, ich laß« es nie auf die Straße, aus Furcht ein wütbi e>cr Huud möchte es beißen, und daß es danr j'eimki.mmen nnd alle die Kinder beißen könn te. Nau sollte es mich gar nicht wundern wenn das Thiensen wiitbig heimkäine nnl die ganze Haushaltung beiße. Aber waö gibst du um deine Haushaltnng, wenn du mir mit deine» 5 Thaler den Liberale» spie len kannst. Hörst du, wie der Fensterladen auf und zu ichlägt ? Ja, ich weis so g'tt wie du wo es sehlr ; ein neuer Riegel fehlt. Ich habe heu le einen beim Schmidt machen laßen wolle» ; «,ber davon ist nun nicht mehr die Rede; na» muß der Laden des Nachts auf und zuklap pen, da du so die 5 Thaler weggeworfen hast. Pich ! wie der Nuß den Schornsieiii hinun ter fällt. Wenn ich eppes zu riechen haße, so ist's der Gestank vom Ruß Und du weißt es; aber was gibst du um mich? Den Schornstein fchwiepen zu laßen ? Ja, es ist wohl genug, zu sagen : laß den Schornstein schwiepen—aber wie kann man fur's schwie pi-ii bezahlen, wenn man so wenig auf seine ä Thaler acht giebt. Hörst du, wie die Mäuse in der Stube her« umlaufen ? Ich höre sie. sie dich mir ans dem Bett schleifen würden, so wäre es mir ganz recht. Ich soll eine Falle für sie steilen ? Aber wie kann man äfforden Käse znm Bat zu kaufen, wenn man alle Tage 5 Tbaler verlicrt. Horch ! Ich bin fchnr, es hat unten eppes gerappelt ! Es sollte mich gar n?t wundern wenn Diebe ins Haus gebrochen wären. Well, es mag die Katze gewesen sein : aber ich bin schür, daß eins von diesen Nichten Dieben einbrechen werde«. ?ln der Hinter thür ist ein erbärmlich lotteriges Schloß : ober das sind keine Zeiten neue Schlößeran juschaffen, wenn die Narren so unverständig mit ihren 5 Thalern unigehen. Märyänn sollte morgen znm Doktor. Es sollten ihr drei Zähne ausgezogen werden.— Nau kann's nicht geschehe». Drei Zäkue, die des Kindes Maul ganz entstellen Aber nau müßen sie drin bleiben, und das lieblichste Gesicht verderben das es je gegeben hat. sie konnte eine Frau für einen Congreßmcm g, den—nau, wenn sie aufwächst, wer wird sie Halen wolle»? Niemand. Wir werden jie len und sie allein und nnbeschntzt i„ der Welt laßen. Aber was giebst 5» drum ? Nichts ! wenn du nur deine 5 Thaler ver schl.iudern kannst. Und nan, siehst du, John- in was für ein Elend du deine arme Familie gebracht hast ? kann keinen seidnen Gau» habe» die Mäd können keine neue Vonncts haben—der Tar ka»» nicht bezahlt werden läky muß sich den Tod durch das zerbrochene Fenster holen—unsere Feuer - Inschuranz kann nicht bezahlt werde», und wir müßen Alte verbren nen wir können keine Reise machen und Sarlein muß an rer Auszehrung sterben der Hund wird wüthig heimkommen und ! u»S Alle beißen—der Fensterladen wird alls i fort auf nnd zuklappen—der Ruß wird immer fallen—die Mänse werden uns nie mehr ein I Auge voll Schlaf laßen—Diebe werden alls ! fort inS Haus brechen—unsre Märyäun wird l ein unbeschntztes altes Mäd werde» und j Alles, Alles nur, Job» weil du so angehst deine 5 Thaler wegzulehnen ! P i t t 6 b u r g, den Isten Juli. Ei» änßerst wichtiger nnd intereßanier Pro, zeß hat fast eine Woche lang die hiesige Ouar« ter Seßions Court beschäftigt, und verdient hier erwähnt zn werden. Im letzten Januar wurde das Hans des Herrn lesse Carochers in Allegheny nächtlicher Weile von Spitzbu ben gewaltsam erbrochen und daraus eine kostbare Pendeluhr und ein Tischüberzug ge stohlen. Zwei Tage daraus wurde ei» gewis ser Fulton, alias James Anderson mit der Uhr in einem Korb i» Allegheny erwischt, nnd in der Märtzconrt auf Aussage der Con stabler Jos. Scott und Thomas M'Giffin, welche den Räuber a» relirte», des nächtlichen ! Einbruchs und Diebstahls überführt. Da > die mit dem Einbruch verbundenen nähern ! Umstände auf die Vermulhung führten, daß ! Fultou einen Gehülfen bei dem Verbrechen ! gehabt haben mußte, so versuchte Hochconsta ! bel Sook von Pittsburg bei Fulton nach jeiner ! Uebcrfiihriing, jedoch vor seiner Verurthei lung, den Namen deßelben heraus zu bringen, und Fulton gestand endlich, daß eiu gewisser Jonathan Stubbs ihm bei der That behülflich gewefen. ES ward alsbald ein Verhaftsbe sehl gegen genannten Stubbs ausgestellt und derselbe nach längerer vergeblicher Thätigkeit der Polizei den Sonntag vor dem großen Feuer auf dem Dampfboot Ali qnippa, worauf er als Koch diente, verkästet. In seinem Verhör vor dem Mayor von Pitts bnrg gestand Stubbs nun, daß er allerdings bei Begehung dieses Verbrechens zugegen und behülfljch gewesen, aber nur aufbeson dern Antrieb der A ll e g h e n y City Polizei, deren «»,it tlno»' Agent oder Spion er gewesen, und wirklich als sol cher auch bei der Pittsbnrg Polizei von Mayor Niron von Allegheny eingeführt und empfoh len worden war. Er trat nun in voriger Woche als Staatszeiige gegen die Eonstabels Jos. Scott uud Thomas M'Giffm aus und erzählte : daß beide ihm einige Tage vor dem Einbruch in Herrn Earothers Hans gesagt, es sei ein verwegener Spitzbube, Namens Job« Fulton, aus dem Zuchthaus entlaßen ! worden. Sie wünschten denselben wieder , über einem Verbrechen zn erwischen und da i durch den Ruf der A ll e g h e » y P v» lizei zn heben nndzu gleicher Zeiteinegute Belohn nngzu ! erschnappe ». Herrn Carother's Hans biete zn diesem Zweck eine treffliche Gelegen- I heit, da derselbe in der Gesetzgebung zu Har« ! risburg, und sein Haus deshalb gänzlich nn ! bewacht sei ; außerdem habe derselbe sehr ! werthvolles Silbergeschirr, worauf, wenn ge« ! stöhlen, er ohne Zweifel eine sehr gute Belok- nnng setzen würde. Ans Stubbs Eii'wen« ! dnng wegen für ihn selbst daraus möglicher ! Weise erwachsende Gefahr, hätten sie ihn i versichert, daß sie Alles mit dein President- I richter, dem Staatsanwalt nnd dem Mayor ' von Pittsbnrg bereits gefirt hätte». Der - Einbruch geschah in der mit den Eonstabels ' i viskher verabredeten Nacht, allein sie wurden ' verscheucht, ehe sie die Schlüßel znm Silber schrank erlangen konnten. Die Uhr war die ! einzige Bente, die sie in den Tischenüberziig i einschlüge» nnd sich dann aus dem Staube > machten. Ilm nächsten Abend, sagt Stubbs, - sei er nach der Allegheny Mayorsosfice gegan« > gen, und habe da in Gegenwart der . genannten C o n st abe l n, 112 o wie , des Ma y ors ! nnd des Honstabels Ty > ler gesagt, daß Fulton und er den Einbruch ! ! begangen, nnd daß dort der Plan gemacht l ! worden wäre, wie und auf welche Weise den I Fultou zu sangen. Am darauffolgenden Nachmittag sei er abermals zur Mayorsoffice gegangen und habe die Anzeige gemacht, daß Fultoii die Übr, welche in der Niederung am Fluß versteckt sei, nach Pittsburg zu bringe« beabsichtige, daß er, Fullen, zn diesem Zweck einen Korb nöthig habe, und daß Lonstabel Scott versprochen, seine» Korb dazu herznge brn; und da zu gleicher Zeit die genaue Richtung bestimmt worden,!» welcher Stubbs den Io!m Fulton führe» solle, um ih» in die Hände der beiden Hoiistabel Scolt und M'- Giffiin zu liefern. ?!nfdieses Hi» habe Scott den Korb nach der bezeichneten Stelle ge bracht und Fulton sei mit der Übr in diesem Korb den Abend verhaftet »nd ins Gefängniß gebracht werden. Er giebt ausdrücklich an, daß nicht nur beide Eonstabels dieses Verbre chen eingeleitet und angeratben, sondern daß er sie den Abend zuvor davon in Kenntniß ge setzt, daß er den Abend imch der That auch de» Mayor vo» Allegben» darüber benachrich. ligt, was anch Mayor Niron beider Verbaf luug der Eoustabcls Scolt und M'Giffm iu der Mayorsosfice in Piitsbnrg eingestand das Zeugniß nach mehrmaligem Ver lesen unterzeichnet, aber später beim Verhör in Eourt hartnäckig längnet, wabr- inillireii. Durch eii.e unqehener große Aii zal,l vo» Z-ugeu wurde briviesen, daß Scott ! sich am Tag nrch dem Verbreibe» fr n Ii e dahin geäußert, da» Verbrechen sei von I Sclnvarzen vernbt worden, allein ei» sehr re . spektabler Man», Namens Bissel, schwört , und behauptet mit großer Bestimt ! h r it, dag Scott ik» bereits »in 12 Uhr Mittags versichert, ei wisse, wer den Einbruch begangen, daß ein >v ißer Man» die Uhr habe, nnv daß vorm nächsten Abend Mrs, l iZarotkers die Übr sehe» wurde. Damais war, nach dem ausdrücklichen Zeugniß NironS und d?s Constabels Tpler, lonarksn Slubbs noch nicht in der Mayorsosfice von Allegbeuy gewesen. Der Koch wurde als derjenige ScottS erwiesen, und auch dieses Faktum nicht i» Abrede gestellt. Mehr als Ii«» Zeu gen wurden m diese», Verhör aufgerufen, was mit dem Plädiren der Advokaten gegen 4 Tage die Court u> Anspruch nahm. Auf äußerst merkwürdige Weise wurde in allen Hauptpunkten Stubbs Zeugniß corroborirt und zwar hauptsächlich durch die Zeugen der Angeklagten selbst. Die Angeklagten suchten durch sehr viele Zeugen ihren Charakter und ihre seitherige Stellung im Publikum ins be ste Licht zu setzen und dagegen den Charakter deö I. Stubbs zu verdächtige» und seine Glaubwürdigkeit in Zweifel zu ziehen. Da gegen spricht aber wieder sehr zahlreiches Zeugniß von Seiten der Prosekution, daö namentlich durch den Mayor und die Polizei» beamlcn von Pittsburg, welchen die bet der Prosccution beteiligte» Personen genannten Btubbs als ihren Agenten vorstellt, und ihn bei vielen Gelegenheiten als eine» höchst ver trauenswertheu und glaubwürdigen jungen Mann geschildert, der sie noch nie mit einer Unwahrheit berichtet habe, Vestätignng erhält. Auf Seiten deS Staats sowohl als der Angeklagten waren die ausgezeichnetsten Ad vokaten der hiesigen Bar angestellt und Alles aufgeboten, um die Sache in allen ihren De tails gchvn'g zu erläutern. Die Jury war über 24 Stunden abwesend, ehe sie sich in einem Verdikt vereinigen konnte. Als sie sich vereinigt hatte, wurde am Sam stag Abend »in 7 Übr die Eourt erpreß zu saiiimcnberufcn um dies Ve.'dikt in Empfang zu nehmen Es lautete dahin, daß beide iSoustabels Scott und M'Giffin der Anklage schuldig aber der Gnade des Gerichts em pföhle« seien. Dieser Prozeß hat die größte Aufmerksam keit und Aufregung unterm hiesigen Publikum erregt und dürfte auch einzig in seiner Art in der Geschichte der Polizei dastehen. Wie wir hören, haben die Anwälde der Angeklagten sogleich auf ein neues Verhör angetragen, was ihnen die Eourt wohl ge statten dürfte.-Frciheiisfr, Die deutsche Sprache in Pennsyl« vanie». Nach dem Schu»i.ericht von 1844 wurden! in den öffentlichen Schulen dieses K27l Kinder im Deutschen nnterrichtet, wo runter Northampton Cauuty allein 1787 zählt. Nimmt mau nun »och eine gleiche Anzahl aus denjenigen Tannschips dazu, wel che das Schulgesetz nicht angenommen haben, und zwar meist aus dem Grunde, weil man hie und da die Meinung hat, daß daßelhe den deutschen Schulen nachlkeiiig sei; ferner die deutschen Schulen in Philadelphia und eini gen andern Städten, welche von kirchlichen Gemeinden u»teihalten werden, so können wir sicher annehme», daß im Jahre 1844 we nigstens ZV,olw Kinder im Deutschen unter richtet worden sind. Diese Anzahl Kinder ist freilich im Verhältniß zu denjenigen, welche ausschließlich Englisch gelernt haben, gering, doch immer bcdenlend genug, um noch für viele Jahre die deutsche Sprache z» erhalten, lind da man hier und da immer mehr die Einsicht gewinnt, daß das Erlernen der dent schen Sprach in diesen« Lande von großem Vortheil- ist, nnd man auch ansängt, das Recht, sie zu Nutzen zn machen, in den Frei schulen, wen» es die Mehrheit verlangt, einen Lehrer anzustellen, welcher auch die deulsche Sprache lehre» kann, und da die deutsche Ein wanderuiiq auch im vergangenen labre ziem lich beträchtlich war; so ist alle Wahrschein lichkeit vorhanden, daß die Anzahl der Deutsch lernenden Kinder in den öffentlichen Schu len dieses Jahr sich vermehrt hat, und sich mit jedem Jahre vermehren wird. Das grundlose Vornrlkeil daß das Erlernen der beiden Sprachen, uämlich der deutschen und englischen, den Kindern nachtheilig sei, nnd der dumme Stolz, welcher sich in seiner nich tigen Aufgeblasenheit für die so reiche und kräftige deutsche Ursprache zn hoch dünkte, schwinden immer mehr, und wir behaupten, daß es nur der Aufmuntcrung durch Wort und That cittfichtsvollrr Männer bedarf, um gerade in dem jetzigen Zeitpunkte die deulsche Sprache neben der englischen fest zu begrün de». Unser Staat zählt wenigstens lilX> bis 7M deutsche Gemeinden mit >5O bis 2(>v Predi gern. Nun wissen wir zwar, daß mancher Prediger ans Unwissenheit uud riusältigem Dünkel, ans Gelbsucht oder purer Nachäffe rei sich bemühte, seine Gemeinden zu englisi re» ; aber auch hat der Herr wieder geholfen. Neuere Ereiguiße haben in Viele» die Ueber zeugung hervor gebracht, daß die deutsche» Kirchen endlich ganz charakterlos und vou andern Benennungen verschlungen werden müssen, wenn man nicht durch die Erhaltung der deutsche» Sprache deu wahren Meist und das wahre Wesen derselben fest zu halten su che. Es ist bemcrkciisweeth, daß alle Ge meinen, in welchen die deutsche Sprache noch die vorherrschende ist, am wenigsten den Schwärmergeist in ihrer Mitte dulde». — Wurden die deutschen Einwanderer regiren und thätigeren Antheil an den kiesigen Kir che» nehmen nnd anstatt in überweisen Dün kel sie l»,besucht zu laßen, au ibrer Erhaltung nnd Fortbildung mitwirken ; so müßlcn die selben ein mächtiger Hebel s„r die deutsche Sprache bleiben. Dank der Vorsehung, daß die neuen Bewegungen in den deutschen Kir che» viele der ältern Glieder derselben, die fast gleichgültig geworden waren, zu neuer warmer Liebe ihrer Muttersprache erweckt hat nnd jetzt mehr Hoffnung als je vorhan den ist, daß die Gesänge eines Luther, Ger hard, Zollikofer, Geliert nnd Anderer, welche deulsche Andacht in Asiens Gefilden, nnter Afrika's .Hitze und Islands eisiger Kälte zum Throne Gottes empor steigen läßt, mich noch für viele Jahre ihre Tempel auf Amerika'S freiem Bode» finden werde». Nehme» wir nun noch iu allen diese» An gabe» Hinz», daß in Vennsylvanieii 25 dentsche erscheinen, so muß e« Jedem einleuchtend sein, daß die Zeit noch in weiter äerne liegt, wo die dentsche Sprache hier zu Grunde gegangen sein wird, ja, daß vielmehr die trefflichste» Elemente u»d günstigsten An lage» sich vorfinden, die dentsche Sprache nnd mit ihr deutsche W'ssenschafilichkeit mit Ge mulhlichkeii für immer begrüudeu zu können. Daß zur Erreichung diese» hohen nnd hei ligen Zweckes, worin nach unserer Meinung der gegemvärtige welibistorische Goltesberuf des deutschen Volkes besteht, die Gründung einer ächten deutscheu BildnngSanstalt wesent lich beitrage» müßte, ist klar und thut es uns deshalb leid, überall so geringen Aaiheil an dein Pillsburger Seminar wahrzunehmen. Die Sache ist doch wohl ber Begeisterung und der thätigsten Theilnahme werth nnd könnte, richtig behandelt und geleistet, von den segens» reichsten und erfreulichsten Folgen, kin Stol, und Ruhm für uns und unsre werde».—Frh. j)erald. Sine Abhandlung nber die Zähne.- Ursache der FänlniH. Dir verdorbenen Feuchtigkeiten de« Mun des sind die Hauptursachen der Fäulniß. Si zerstören die Glasur und entzündenden Kno chentheil, was sich mit Abfauln, endiget - Diese Feuchtigkeit, die Saliva, entsteht a»> aller Unreinlichkeit des Mundes—von trän ken Gaumen—von todten Stumpen u»d sau leu Zähuen—von fieberischem und verwirrten Zustande des Systems—vom Koben und ver kehrten Lebeu von Tbeilen der Nahrungs mittel, die zwischen denselben bleiben voi allen fremden Körpern, die aufdieselben kom meu von vielerlei Arten Medizinen, beson ders von Merkurium—ebenfalls von schlech ten künstlichen Zähnen, und örtlichen unl constitutionellen Anfällen. Es giebt nebj diesen viele andere Ursachen. Unzweckmäßi ges Zahnpulver starke Beizen schlecht Zahnbürsten, und metallne Zabnstocher-Eän dies und Süßigkeiten—ungeschickte zaknärzt liche Operationen, Feilen und Schaben, :c alle Substanzen die überaus heiß oder kal genommen werden. Fiebern unrichtige Siel lnnq der Zähne verhindern eine volle Ent Wickelung, wodurch die Lebenskräfte ikrer or ganischen Bildung geschwächt und mehr ein pfänglich werden für den verdorbenen Zustanl der Saliva. Dies sieht man wenn sich di Zähne drängen und übereinander wachsen - iintcr den zahlreichen, hier angeführten Ursa che» ist Merkurium die aller schädlichste. Et Iva der dritte Theil von denen, die ich operir habe, haben den Schaden ikrer Zähne den Merkurium zuzuschreiben. Die Kraft diese fatalen Medizin ist zwei bis drei Wochen z> sehen, nachdem man sie genommen hat, wem man ein Stückchen Silber zwischen die Zahn nimmt, welches sie sogleich schwarz machet Wenige überstehen einen Speichelfluß, di nicht dessen schädliche Wirkung während den Leben empfinden. Medizin ist für di, Aerzte gewöhnlich was Aderlaß?» nud war mes Waßer für den berüchtigten Dr. San grado war. (Zandies und Süßigkeiten, wel che sauer für den Magen sind, sind gleich den Vitriol für die Zähne. Aoch und verkehrte« Leben, was den Speichelfluß verdirbt, ist eii anderes kräftiges Mittel zur Fäulniß. Ei> Beispiel hiervon giebt der Blick anfdie Zähm der reichen und der ärmern Elasten, cbcnfalll anfdie der wilden und der civilisirten Perso nen. Tabak bewirkt bei einigen Eonstitntio nen verderblichen Einfluß auf den Magen ober aber den Zähnen direkt schädlich ist, i> ein bestrittener Gegenstand. Longbothom be merkt in seiner Abhandlung, daß das Rau cheii und Kauen von Tabak durch dessen schar fe und gewaltige Eigenschaften und des chemi schen Oels, welche davon in den Höhlen de Zähne beim Ansfpeien zurückbleibt, ihr Schwärze und vorzeitige Fäulniß bewirkt - Ranchen, sagt Conrtrise, erhitzt die Zähne un> die kalte Luft, die unmittelbar damit,n Be rührnng kommt, verursichr durch diese Ertre me Fäulniß oder bedeutende Znsammenflüß nach den Gaume» und Zähnen. Fonchar macht eine äbniich« Bemerkung. Er füg loch Hinz«, daß Rauchen zur Erhaltung de Hähne beitragen möchte, durch Entfernung ?er nberflüßigcn Säfte, welche sie, durch ihr, ILirkung auf dieselben, verrichten könnten.- vr. Fitsch bemerkt, daß es bei verschiedene, Individuen seine guten und bösen Folger >abe—einige mögen es ohne Schaden thun; Iber im Manzen glaubt er, daß es besser fe ich defielben ganz zn enthalten. Ich hab« >ft selbst bemerkt, daß die, welche Tabak kauen, veniger mit Zahnschmerzen geplagt sind, we> liger Weinstein nnd gesundere Gaumen ha< »en. Demungeachtet ist das Uebel größer ils der Nutzen. Während der Tabak die ?ähne tödttt, verfaulen sie unbemerkdar und »ibeachiet. —Preße. Sterblichkeit nnter den fliegen. Eine Friederichtanner Zeitung sagt:— "Wir haben schon seil einige» Wochen das Absterben von unzähligen Quantitäten von Fliegen benierkt. Es scheint eine tödtliche Krankheit unter iknen zu kerrschen. Sie werden im Nachmittag des Tages davon be fallen, da sie dann eine Neiguug zeigen die Feuchtigkeit zu suchen, wozu sie wakrscheinlich durch Fieber nnd eine» daßclbe begleitenden Durst bewogen werde». Nachdem sie ikre» Dill st gelöscht kabe», scheinen sie der Fälligkeit beraubt zn sein, den Flecken zu verlaße», wer den gänzlich entkräftet uud sterben auf diese Art ganz plötzlich. Nach drei llkr Nachmit tags werden sie in Menge in feuchten und nassen Plätze» todt und in einem Zustande schneller Verwesung g snnten, und »ach ge machter Erkundigung finden wir, daß dieses allgemein und fast überall der Fall ist. Bou Einige» wird dieses der Wiiknng eines unge sunden Zustandes der Lnft zugeschrieben; vo» Andern wieder, die nicht so pkilosopkisch über den Gegenstand sind, wird dieser Umstand als d> r Vorläufer einer kränklichen Jahreszeit be trachtet. Was immer die Ursache sein mag, uud was immer darauf folgen mag, ist es dennoch sonderbar " Südliche Zeitungen erwähnen diese Sterb lichkeit der Fliegen besonders, und man kat dieselbe auch hier und in Philadelphia bcmerkt E>»e Zeitung von Philadelphia sagt, die Flie gen zerbersten und es geben kleine Würmer aus denselben l-ervor. —Volksfr. ÄVissenswerth. Eine Philadelphia Zeitung berichtet, daß neulich ein kleiner Sohn des Herrn Sarton in Neu - Z)ork anderthalb Unzen Terpentin« Spiritus getrunken hat, welcher aus eine uach läßige Weise iu seinem Erreich gelaßen wor den war. Er fiel sogleich nieder, s> ine Hände und Fuße wurden kalt, sein Gesicht schwarz blau, und er war augenscheinlich todt. Seine Mutter bolte sogleich eine Boltel Baumöl aus einem andern Zi.nmer, schlug den Hals der Bottel ab indem sie dieselbe gegen den Tisch stieß, und goß den Inkalt dem Kinde den Hals hinunter. In zekn Minuten wurde der Inhalt des Magens herausgebrochen nnd das Kind gerettet, ungeachtet es ivährend der ganzen Nacht fürchterlich leiden mußte. Die Geistesgegenwart der Mutier verdiente wohl d>e köstliche Belohnung, daß das Leben Ihres lieben Kmdes dadurch erhalten wurde, wel ches sonst »I Zeit von einer viertel Stunde für immer dahin gewesen sein wurde. Laß jedermann es im Gedächtniß bekalten, daß IN Hallen von Vrgiftung Oel (von irgen einer Art) das beste unverzügliche Gegenmittel ist, welches man möglicher Weise anwenden kann, bis ein verständiger Arzt herbei gerufen wird.—ib. Der Tarifs. Ein Hauptgegenstand unserer National- Politik, der Tarifs, ist seit der letzten Wahl wenig besprochen worden. Währeüd das 801 l in Rukc die Teglingen deßclben geniest,, sollte es auch ernstlich darauf bedacht sein die selben für die Zukunft zn sichern; die An strengungen welche von den Feinden deS Ep steins gemacht werden es zu untergraben, sollten nicht unbeachtet bleiben, wenn nicht brittisches Jutereße über unser einheimisches siegen soll. Wir würden diesen Gegenstand jetzt nicht z»r Sprache bringen, wäre es nicht augenscheinlich, daß man im nächsten Eongre« fie versuchen wird den Tarifs aufzubeben, und dadurch dem drittischen Einflnße unser Land zu öffnen, wodurch wir wieder zu derselben Stufe herab sinken würden, wo wir vor der Einführung des Schutz-Tariffs waren. Die Srwählunq deS jetzigen Presidenten war aus drücklich berechnet de» Tariff zu stürtzen, nm die Jntcrcßen des Südens zu befördern, und wer an der Wahrbeit unserer Vebauptung zweifelt, mag die öffentlichen Dokumente le sen, worin er seine Meinung ausgesprochen hat; er scheint zu ehrlich zu sein, um daS Volk in dieser Beziehung zu täuschen, obwohl es ei» großer Tbeil seiner Anhänger gethan und li'!, dadurch auf den P>rsidcntcnstuhl ge bracht hat. Die Gesinnungen des Presidenten und sei nes Eabincts sind »och immer dieselben und kommen mitunter znm Vorschein. Die Wa« sching Union enthielt kürzlich folgenden Ans« jiig ans einem Briefe, woraus man sehen» wird, daß der Schatzsekretär fleißig daran ist eine» Todesstoß für den Tariff vorzubereiten: Auszug eines Briefes vom Achtb R. I. Walker, an den ältern Editor des Missifsip« pian, datirt den Sten Juni 1345 : "Es würde unmöglich fein für mich eine hinlängliche Beschreibung von den Geschäf ten dieses Amtes (des Schatzsckretärs) zu geben, sei es binlänglich zu sagen, daß ich nie müßig bin. Gegenwärtig ist meine Haupt« beschäfligung mit den Einzelnbeiten des Ta« riffs. Er muß zum Revenue» Gesetz red nzirt werden. Hier den haben wir eine Eiklärnng vom Hauptquartier der gepriesenen Demokrat«?, die die Sache ganz klar macht. Was hiljtt es daß hin und wieder in den Lok» - Fok» Blättern der Tariff gelobt wird, oder wenii sich kleine Geister der Parthei in Trinksprü« che» oder sonst zu Gunsten deßelbeu erklären? Wenn die Parthei von oben herab gegen den Tariff wirkt, so ist alles Andere nur leere, Humbug, der dazu dien» dem Volke blauen Dunst vorzumachen. —Beob. Der vergiftete Käse. So viel wir erfahren haben, sind die Lent« welche in Neading vom Käscessen krank wa ren, jetzt alle wieder genesen, doch war bei Einigen der Tod nabe. Die Zahl der kranl gewesenen Personen übersteigt IU». Ei» die siger Arzt, der de» Käse chemisch u»ters»chte. sagte lins daß derselbe wirklich Gift enthielt, daß dies aber nicht bei der Zubereitung ent standen sei, sonder» von nareotischei Stoffen herrühre, welche die K»he im Fntte gefreßen und die sich dann der Milch mitge »heilt hätten. Dieser Fall ist merkwiirdi und obwohl die Sache noch glncklich abgi'«< wird sie dem Käsehandel dock) sehr nachtue lig sein.—ib. Eine neue Spekulativ n's Gest llschaf t.—Die frommen Engter der brüte» immer neue fromme Gebräivcl aus, womit sie gleichzeitig fpekulire« köiiwe. Der jnnge Herzog von Wales, ältester der Könizen Viktoria, wurde mit Waßer g tauft, das direkt ans dem Finße Jordan q bracht war. Die übrigen Kinder sind w.ik> scheinlich mit ähnlichem Waßer getauft wo den, und die englischen Aristokraten stehe nun im Begriff de« Gebrauch einznfnhre nnd ihre Kinder alle mit Waßer aus de Jordan tanfen zn laßen. Wie der London "Satirist" meldet, hat sich nnn eine Gefe schaft gebildet, um das Waßer zu liefer welche "die Fluß Jordan rein nnd nnve mischt Tanfwaßer-Flaschen Gesellschaft" k< Ben will. Das Tanfwaßer für ein Kii wird 3 Schillinge kosten und für Zwillinge Man erwartet daß dieser Preis zu gering i was das Taufen mit Jordan « Waßer da allgemein machen wird.—ib. Zufall aufder Reading Ri qelba h n.—Vorletzten Dienstag hatte d Passagier - Karreiitug, aus feiner Fahrt v Neading nach Philadelphia, das Unglück « gen eine» Kobl Karrenzng zu laufe». D letztere Kalle gleich unterhalb dem Tunn bei Phönirville, angehalten und da sich ger de an der Stelle eine Biegung in der Bal befindet, so konnte man ans dem schnell dahi rollenden Passagier - Karrenzuq die Koklko ren nicht sehen bis es zu spät war um d> Dagegenlaufe» zu verhüten. Der Ingine hatte die Geistesgegenwart im Augenblick! Lokomotive umzuändern nnd mit dem Fen mann abzuspringen. Dennoch liefder Paf gier-Karrenzug mit solcher Gewalt gegen ! Kohlkarreu, daß die Lokomotive sich anfbäii re und die starken Flächen vorn nnd hinten an drei der Passagierlari abbrachen gerade als ob es kleine Brettct gewesen. Was höchst wunderbar, es k niemand dabei ums Leben oder wurde im ringsten beschädigt. Ein großes Glnck n es, daß zur Zeit keiner außen auf den P> forms gestanden, sonst mnßte er unfekh zerquetscht worden sei». Dies Unglück I man allein dem hintern Bräksmaun auf! Kohlkarren zur Schuld, der es versaun der bestehenden Ordnung zufolge, das bräuchliche Zeichen z» geben.—Adler. Unglück—Herr Solomon R < en , ahn, ein geschätzter junger Mann, he Preißtaun, Berks Hauuty, wokukaft, merkte am letzten Samstag gegen Abend,! einer der sich in einem dortigen Müklda badenden Knaben in Gefahr des Ertrinl stand. Herr Rauenzakn sprang in das y Ber, packte den ertrinkenden Knabe» warf ikn dem User zu —er selbst aber, dei Kitz« in das Waßer kam, wurde aber einer Art Schlag oder Krampf befallen, bewußtlos u«, sank, nnd fand in dem no Element feinen Tov.—Geist d. Z.