Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, April 10, 1844, Page 2, Image 2

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    Der Patriot und Demokrat.
Allenrahin, den lMen April, 1844.
Demokratische Wkig-, Tariff- und Anti-Tar-
Ernennungen:
Für Gouvern ör:
Gen. Joseph Markle,
von Westmoreland Eaunty.
Für Canal-Commißioner:
Simeon <Huilford,
von Lebanon Eaunty.
Stadt - Wahl^.
Bei der am vorletzten Montag in dieser
Stadt gekal»e»ei« Wahl, wurden folgende Be
amten für das künftige Jakr erwählt:
Bürgermeister :—Christian Pretz.
Hoch-Constabel: —Samuel Horn.
Stadtratk Charles Säger, Ckas. Krä
mer, Salomen Groß, William Edelman, u.
Simon Schweitzer.
Schultirektoren Peter Wyckeff, Joseph
Weiß.
WegmeisterJohn Runnemacher Casper
Keider. >
Herren A. Stewart und M H.
JenkS, Mitglieder des Cougreßes, und Maj.
Vtrairß von der Staats ' Gesetzgebung, stat
»m wir, für übersandte Dokumente, unser»
- Dank ad.
UI-Berichte vou Waschingtou melden,daß
der Vereinigte» Staaten Senat, die Aufnah
me von Teras in die Union, jedenfalls ver
werfen werde.
Hause drr Representanten dieses
Staats ist am Srcu April ein Beschluß pa
ßirt, um nicht eher aiifziibrechen, bis alle
Bills in Bezug aufdie Bezahlung der StaatS-
Jntereßen nnd den Verkauf der Hauvtlinie
des Pcunsylvanischen EanalS, welche sich vor
jenem Körper befinden, entweder paßirt oder
verworfen sind.
Mor d.—Letzte Woche ermordete ein Hr.
Charles Diehlzu Piitsburg seine Gat
tin und eineS seiner Kinder, brachte einem
andern seiner Kinder schwere Wunden bei,
und suchte sich sodann selbst die Aehlezu
durchschneiden, welche« ikm aber nicht ge>
lang. Er ist verhaftet und gcht Eifersucht
aIS die Ursache an.
Wir vernehmen, daß im Laufe voriger
Nkweuyn, iis'Gchüylkill Eaunty7 bis auf den
Grund medkrbrannr» wobei 4 Pferde in den
Klammen umkamen. Man glaubt, daß das
Feuer durch einen Mordbrenner angelegt
«erden ist, und »S ist deshalb eine Beloh
nung vou SV Thäter auf die Entdeckung des
Bösewichts ausgesetzt.
S o n g r e ß, Wie gewöhnlich ist letzte
Woche wiederum nichts von der geringsten
Wichtigkeit für unsere Leser in diesem Körper
gethan worden. Die Aufnahme von Teras
» Union ; die Oregon - Frage und die
Tariff« Frage, sind die Haupt - Gegenstände
worüber man sich bespricht, und damit ist man
ftit unierer letzten Nummer um nichts w»iter
voraugefchriit««.
' a " k.-Am Ästen März ertrank
»in Madchen deS Herrn Anthony?) ä
kel. von Ober - M.lford Taunschip, dieser
Eaunty, ,n einem Damm der nur etwa 2 Kuß
»«tkält. Man vermuthet daß »S sich
»rst »» Minuten im Waßer befand als man
»S ausfindig wurde. Alle Versuche eS wie
das Leben zurück zu briuqen, waren
vergeblich.—Es war 2 Jahr», S Monate und
i S Tage alt.
Eonnecticnt-Wahl.
Tie lieuiich im Staat Connecticut gehal
tene Wahl ist zu Gunsten der Wk'g-Parthei
ausgefallen. Dieselbe hat in beiden Zwei
men der Gesetzgebung Mehrheiten, und wird
demnach einen Whig - Gouvernör erwäh
len, wen» keiue Wahl durch das Volk getrof
fen worden ist, was bisher noch nicht mit
aauzlicher Gewißheit ausgemiitelt werden
konnt». Der Whig>Ge>vinn s»u letztem Jahr
ist ungefähr SvvO Stimmen. Dieser Aus
gang sichert der Wkig Parthei zwci Veremia
te Staate» Senatoren.
G,fe » g , hun g —Di, Gkschäfr, un
serer Staats - G,skvg,bung gkhen nur srhr
Zangsam von statt,». Wik ko.inrn uns kri.
«er srukeren Zusammenkunft ri,„s solche»
Dörpen» erinnern, d,r wrnigrr Geschäft, ab
t.a»d,ll7. Seit unserer letzten Nummer ist
»cht» «rkandelt worden, daß des Melden«
werth wäre, ausgenommen daß im H«a<,t
die um dir Havptlinie drr Staats-Eanä-
Zr zu verkauftn, verloren g'ena—AlleWdms
stimmten für den Verkauf. Der nächste Ver
such den di» Loko Fokos machen werden, um
lue Intrrksse» auf vi, Staatsschuld zu bezah-
Vn. >m.d sein, ikr, durch H/n. Roum ord
enibenchttt» Tarbill zu paßiecn. Sollt, d„.
5 lb, paßir,», so werd,» jährlich in Lecha Eo
«»gefäkr «7?,000 durch Taren aufgebracht
werden müßen. Damit ma» sich „neu Be.
Ariff luachk» kann, wie schive» derirlbe auf
s'echa Sauuip fallru wuror, wo!lr» wie »och
dag der letzte S«aa»S-Tar in dies, m
«auiity nur «23,0U0 gelegt war. Wer
«tt schuU) aa nnstt» veeivickelteu S<a»tS.An«
? Naiurli.h die L. kos. Wem
dabrn wi, rS zu vrrdai.ke», wenn u„S dieser
,chwerr.Tar auflegt wird ? Niemand un
»er d,r <-o»ne als den <okos, denn sie haben
" der Gese»g,bung «n.
Mehrdeu, «..d demp»f»ig, für aU,
g,halt„> Mrdrn.
Mnhlenberg in RBAB.
Nachstehend geben wir auf Verlangen Vit»
ler unserer Leser einen Brief, welchen Pfar
rer Mühlenberg als er Gesandter zu Wien
war, nach Reading schrieb. Kann ein Eu
ropäer der irgend eine Achtung für sein Va
terland hat, Mühlenberg, nachdem er seinen
Brief nochmals gelesen hat, für die Gouver-
nörsstelle unterstützen?
Brief von Europa,
an den allern Herausgeber des Rea
dmger Adlers, datirt:
Wien, den 30. November, 1838.
Lieber Freund!
)ch höre so selten von meinen Freunden in
Amerika, daß ich beinahe das Heimweh be
kommen habe. Es wäre sonderbar genug,
wenn der Amerikaner im Auslande nicht da
von befallen wurde. Man sieht freilich Man
ches zu bewundern, Manches zu loben, und
Manches daS Nachakmungswürdig ist, aber
im Ganzen genommen, ist der Ausschlag in
Hinsicht deS Glucks im gemeinen Leben, des
moralischen Znstandes u der politischen Ver
hältniße so sehr zum Vortheil unseres eigenen
Landes, daß man wohl darauf stolz sein kann,
ein Amerikaner zu sein. Es ist schlechterdings
unmöglich fnr den gedornen Amerikaner, Eu
ropa zu bereisen, ohne mit ernenerter Vater
landsliebe zurück zu kehren nnd Gott zu dan
ken, daß er ein Amerikanischer Bürger ist, u.
daß er und seine Kinder da wohnen dürfen.
Doch ich mag hievon jetzt nicht viel reden
Wenn Gott mir daSLeben schont und ich den
vaterländischen Boden wiederum betreten u.
küßen darf, werde ich Ihnen eine ausfuhr
lichere Schilderung machen.
Nach einer nicht sehr angenehmen Fahrt,
auf der wir Reqen und
Tag nach unserer Abfahrt von Neu ?lork, in
Havre, in Frankreich Mit mnncm Gepäck
batte ich nicht viele Schwierigkeiten, aber die
übrigen Passagiere nicht wenige, indem man
selbst die Handkörbe und RetikuleS der Da
men beim herabsteigen vom Schiffe, durch
suchte und alle Koffer gleich aufdaS Zoll-Amt
nahm, öffnete und durchwühlte, in der Ab
sicht, verbotene Artikel zu finden, die auch
gleich koufiscirt und die Eigner noch mit Geld
strafen belegt wurden. Nach Taback, Sei
denstoffe und Tüchern jeder Art. die noch
nicht in Kleidungsstücke verwandelt worden,
forschte man besonders scharf, und es gab
manche komische Auftritte, die in der Ziiklinft
zur Zwerchfells Erschütterung Veranlaßung
geben mögen.
In Havre erstaunten wir uns nicht wenig
über die Trachten, und das ganze Aussehen,
besonders der Landleuie. Sie sehen unsern
rauhen GebirgS-Bewohnern sehr ähnlich. —
Die Weiber «rage» alle Hauben, manche an»
derikalb Fuß boch unv viele gespitzt, wie ein
Zuckerhut. Von Havre fuhren wir oufei»
nem Dampsdoor vis nach Rouen,
die Hauptstadt dir Normandie. hinaus, n,v
wir einen Tag verweilten, um die Domkirche,
eine der ältesten und prachivollsten, nicht al
lein in Frankreich, sondern in Europa, nebst
andern Sehenswnrdigkeiten, zu betrachten
' Man Ander viele präch
tige Palläste, nnd schön gelegene Dörfer, doc«
sind die Hütten der Landlen'te sehr armsely
niedrig, und fast alle mit Stroh bedeckt, nicb
viel besser als die Schweinställe unsrer wohl
habenden Banern. Sie sehen romantisch ge
nuq, mangeln aber an jeder Bequemlichkeit
Wenn man die Bucht, die der Strvhm a,
seiner Mündung bildet, verlassen, ist er ziem
lich so wie die Schnylkill, nur etwas tiefer
bis nach Rouen, dann ist er bis nach Pari«
nicht so breit und auch so seicht, daß er nui
mit Müh» für kleinere Böte fahrbar ist.-
Wir verließen also den Strohn, und führe,
über Land in einem Eilwagen nach Paris.
DaS ist eine ungeheure Stadt, mit etw«
S00,v«1 Einwohnern. Die Hä»ser sind seh,
kech, die Straßen sehr eng, und äusserst fchmn
tziq, ohne Nebenwege (PavemeriS) fnr Fuß
gänger. AlleS wimmelt mit Menschen, fr
daß man sich kaum durchdrängen kann, unk
Koth, Medräng, Gestank macbt, daß mar
sich ängstlich nach MotteS freier Luft sehnt.—
Wie Menschen sich freiwillig eine solche Stadl
zur Wohnung wählen können, ist mir unbe.
greiflich. Nur die herrlichen öffentlichen Gär.
ten, die man dort findet, und sie sind in de,
Tbat sehr schön, können den Ort einigermaa.
Ben erträglich maä»en. Einen Mona» kann
man wohl hier zubringen, denn die Palläste
die Bilder-Gallerien, die Ausstellungen aller
erdenklichen Kunstwerke, die öffentlichen Bi
bliotheken ii. s «. sind wiinderstlwn und ha.
den viel AnzirhendeS. Der König und die
ganze königliche Kamilie, (und ich'baite die
Ebre, bei ihnen eingefnbrr z„ werden) siut
sehr freundlich und leutselig. Der Köniq
sprach viel mir mir von Amerika, und rrin.
nerte sich noch an manch, Familien, die rr in
Pkiladrlpkia gekannt kattr. Er scheint nicht
die allerbeste («esniidkeit zu genießen, ». nach
leinen, Hinscheiten möchten wokl wieder U»-
rul.rn in Frankreich enisteke», daS in mora
lischer Hinsich» äußerst verdorben ist, und we
der z» einer republikanischen noch monarchi
schen RrgieruugSform geschickt scheint.
In Paris kanftr ich einen R?>snvagrn und
reist, mit Postpfrrdrn über Mranr, tkirrry,
Eprrnay, EkalonS, Vrrdnn, Mrtz und PfalS
bürg «ach Straßbora, eine Strecke von bei«
nak« so» Meilen. Verdiin, Mey und PfalS
bürg, sowokl als Straßbnrg, sind starke Fe,
stungrn und Kaden zaklre.che Besatzungen
Zwischen Meaur und Tkierry werde« nnae
krure Massen von französischen Burr, Mnkl
strinrn, ausgegraben. Bei Eprrnay uud Eka
tvnS wachst der Skampagner Wein, und wir
ließen,kn un« schmrckrn. Drr Boden ist
""d kre,deartig. Die Reben, so »je
über»ll i» Fraiikre«ch Deutschland, werden
niedrig gehal»«». und die Weingärten seken
unser« Welschkorn Feldern, wenn sie die
Hälfte des Wuchses erkalten, sekr äknlich
ohn« jedoch das schöne lebendige Gr,in dieser
Felder zu besitzen. Von Paris bis nach Mrtz !
ist das Land weder schön noch von vorznal,. ,
cher M-itr, ivird aber mit vieles, Fleiß
imd jeder Fuß benutzt. Dörhr giebt rS die
Menge. Tie Kaden aber selten etivaS An,
ziehendes — sind ,m Gcgrntkel sebr unrein- !
iich. Der W»stt»aafen ist fast immer gerade
vor ser Hausthür, seileil mrkr al?
Schritt? davon rntfrrnt, und gar oft wohnen
Menschen, Pfrrde, Ochsrn, Schwrinr, Hiih
nrr u. s. w , untrr einrm Dach. Zu oft ist
dirseS auch in Deutschland drr Fall, »nd die
Folge ist, daß man sich vor Flöhrn und Un>
grzirfkr kaum zu sichrrn wriß. Dir Vorzug«
lichstrn Gasthäuser sind dapon angrfüllt und
srlbst in drn Pallästrn dkrKönigr soll man da
von nicht sichrr srin. Bri Mrtz kommt man
in daS Moßrirr Tkal, und dirsr Grgrnd ist
j wirklich auSgrzrichnrt schön. Ein, Tagr,is,
! von Mrtz kommt man von St. Avold an dir
l Voigts (?) Grbirgr, di, mit unsern Blauen
Bregen viel Akknlichts haben. Auf d»r Hö
hr find« man Pfalsdurg und am andkrn Fuß
Savrrnr, wo man vortr,fflich» For,llek>,ganz
d,n unsrigkn gl,ich, in Mrng, rrkält. Von
Mrtz nach Siraßburg.dir Grenzstadt Frank
reichs am Rkein,wird vieldrvtsch grsprochrn.
In Straßburg tk »er Münster Tkurm und
dir damit vrrbuiidenr Kirche srkr srkrnS
! wrrth. Drr Tdnrm soll drr höchst? in drr
Wrlt srin, und ist ganz von Strinrn grbaut.
Auch ist das ZrugkanS, wo man 300,000
' Gewehre hat, merkwürdig.
! Bei S traßburg gingrn wir auf rinrr 800-
irii - Bruckr iibrr de» Rhein nach Kehl, im
Großherzogtkume Baden, und brsuchteu Ba
den-Baden, Rastadt und LarlSrnkr, dir Rr
sidrnzstadt. Vadrn-Badrn ist ein berükmier
Platz für Bäder und kat sekr kriße Schwesel
l Quellen ; die Lage drr Grbirgr ist sekr schön,
ziemlich unserm Rosruthalr ähnlich, l!) »nr
etwaS writläuftiger und mit drn hrrrlichstrn
Anlagen geschmückt. Unter drm sogenaiin
> t,n alt,,, Schloß, findet man Richkersaal und
! Gefängniß, d,r alten berühmte» Vehme-Rit
ter. Ganz auf dem Berg, ist eine alte zer
fallen, Burg, von d,n Zeiten deS grauen Al
i terthums übrig geblieben, die man mit Be
! wunderiiiig betrachten muß. EarlSrnhe ist
l eine neue »nd deßwegen schöne Stadt, viel
leicht eine der schönste» in Europa, und ist
, mit schönen Anlagen umgeben. Baden ist
> ein sehr schönes und kerrlicheS
> Land, im Stande drr Eultur, und
scheint die Müke des Landarbeiters reichlicl,
zu lobnen. Ich qlanbe mrkr Rrinlichkrit da
qesundrn z» kab»,,. in andren Thrilrn
von Deutschland. Die Woknunge» ver
LandltiUr schrin?» sekr nirdlich und ikrr Br>
wokner ziifriede». DaS Großkrrzogtkum ist
nicht Krrit, hat aber eine große Länge am
Rkeinufer. ES hat 1,5Z2,000 Einwoknrr,
davon sind rtwa 20,000 in drr Rrsidrnzstadt
Earlsruhr. »Im Badrn Rkrin fand ich mich
grtäuscht. Bri Krkl ist rr nicht vi«l brritrr
aIS dir Sckuylkill bri Reading, fließt abrr rt
waS schnrllrr und tirfrr.
Von EarlSrukr girng ich übrr Wilfrrdigrn,
Pforzkrim, Jllingrn, Bakingrn »nd Schwie
brrding nach Stuttgart, wo ich drinakr rine
ganze Wock»e verwriltr und die ganze umlie
grndr Grgrnd in Angrnschrin iiakm. Ro
srnstrin. Eanstadt, LudwigSbiirg, daS Barr»-
Schlößchrn »nd drn damit vrrbündrnru Park,
wo ich znerst Wildschwrinr sak, die Solitudr,
die königli6,en Stutterrirn bri Wril, wo man
Arabischr und Englischr Pferd? ziekt, dir
Landwirtkschaftlichrn Institute de, Hokrn-
Krim, wv
schön fand. Wurtrmbrrg kat !,70V,«M
Einwoknrr, Stuttgart 23,000. ES ist rin
schönrs, sekr fruchtbares Land und wird mit
a?daut
gen näkrrn sich manchr auch sebr kümmerlich.
DaS Land ist sekr gebrochen, ist unserm Wa
sch,ngton Eaunty äknlich. nnd (!) selbst die
Hügel und Berge sind fruchtbar. Dort fin
det man die schönsten Weingärten, die aber
mit vieler Mike gebaut werden. Einige
Sorten von Rkeinwein ausgenommen, sind
aber, wie alle Deutsche» Weine, für den
AmerikanischenGeschmack viel zu säuerlich. (!)
Von Stuttgart gieng es über Eßlingen,
Plöchingen, Göppingen, Gcißlingen, Lntzkäu
sen nach Ulm »nd dann in das Bayern-Land
nach der ekrmaliqrn frrirn RrichSstadt AugS
bürg, wo manches Srhrnswürdigr mich ri
nigr Tage aufkielt. Eine klriur Tagrrisr
von Augsburg lirgt Münch,n, di, Hauptstadt
Baykrns, mit ,in,r Brvölkrrnng von 95,700 !
Srrlrn. Augsburg hat 30,000 und Bayrrn
nbrrkaiipt 4.300.000. Der Theil deS San-
deS, den ich durchreiste, gleicht weder an Mn- !
t, noch an Bauart dem Würtembergischen
oder dem Badischen. München liegt in ei
ner großen Ebene, wo der Fleiß für den
Menschen mebr getkan, als die Natur. Der !
König bat «nd tkut noch immer sekr viel znr!
Verschönerung der Residenzstadt. Tie Sam
lung von Gemäldrn und Bildkaurr-Arbritrn,
sowokl aus der ältern, als nrurrn Zrit, sind !
srkr stark. Die königliche Schatzkammer, in
die man aus »infükrt,. ist s,hr r,ich an Ed,l
steinen, sowohl als Gold und Silberzeug, und !
kat Manches, das sekr schön und bewun-!
dernSwnrdia ist. Bayern kat wenig Weine,
aber dessen Bier ist überall berühmt. SS
ist wirklich daS schmackkafteste, scheint mir
aber das von Herren Lauer nicht zu über,
treffen. (!!!)
von Münch,i, hatten wir zwri Tagrris,,,
nach Salzburg, daS schon O?str,ich anqrhört
Dir lrptr Hälftr drS WrgeS ist sekr schön
indrm man dir Tyrolrr Alprn mristrntkrilS
im Grsicht, kat uud manch, Tkälrr »nd An
! kökrn brreist. Salzburg srlbst ist mit Kohr»
Grbirgr» »mqrben, welche prachtvolle Aiis
> sichten liefern, und ha» viele sehenswürdig,
Alt,rtk»ai,r. Bon Salzburg katir» w.r
noch zwei Tagreisen nach Linz, auf der D o.
na u. Auch in diesem Strom fand ich mich
getäuscht. Er ist lang, nicht so br,it als ich
krwartet hatte, ihn zn finden. Selbst bei
Wien, oder vielm,kr bei RuSdorf, einig,
Stnnd,n ob,rkalbWirn,wo>der ganz, Strom
verbünd,», und nicht so Wik bri Wirn durch
Jnsrln in virlr Zlrpie grtkrilt wird, hat rr
lange nicht die Hälft, d,r Brrit, des Dela
warS be, Pkiladelpkia. Salzburg ka» 14 .
«XI Ei iwokner; Linz Ztj.ooo Von Linz
katten »..ir abermals zwei stark» Tagreisen
»der Molk, das an der Donau sekr schön
liegt, nach Wien, wo mir am End, d,s
D onatS anlangte«. Ich werd, Ihn,n von
dieser Stadt in vrr Zukunft rinr kurzr S«l>il
drrnng grben.
Grußrn Si, von mir r,cht frkundschastli»
all, alt,n Fr,»nd, und Rachbarn, di, sich
«einer noch ,rwn,rn. Ms«» g,b«. daß
wrun n«W Allr. doch dir Mr.strn wiedrr qe.'
M'd sehen «ige. Der lag u-,inrr Ruck,
kunft mird der frohste n«rinrS Ledens srin.—
Wollte, daß „ sch«n da »vär,.
Mnhlenbera in RB4».
Am Msten des letzten Novembers hatt?«
eine Anzahl Europäisch Deutsche ein; Ver
sammlung zu Philadelphia, wobei sie sich in
ihren Beschluß»,, zu Gunsten deS Hrn. Müh
lenderg als nächster Gouvernör aussprachen,
und zugleich eine Eommittee anstellten um
ihm ihre Verhandlungen ju übersenden. In
seiner Erwiederung finde» wir folgenden
Keuchlerischen Paragraph, womit er den obi« !
gen Brief zu bedecken sucht. Wir sind aber
überzeugt daß die rechtlichdenkenden Europä
er den Klauenfuß erblicken werden :
"AIS von meinen deutschen Brüdern kom
mend, ist mir dieser MelnungS-AuSdruck be
sonder« angenehm. indem, wie ichvernvme»,
man versucht kat, mir ihre Vorliebe u> gün
stige Zuneigung dadurch ju rauben, daß man
mir Verkleinerung deS deutschen Charakters
und »«gegründete Darstellungen ihrer Sit
ten, Gebräuche, Lebensart und Gewohnhei«
ten ausbürdet.—lä, erkläre alle solche Be
schuldigungen für falsch und ungegründet.
(Ist eS nun möglich daß ein Mann sich so
weit herabwürdigen kann, zumal da eS einem
jeden bewußt daß daS waS Mühlenberq
hier leugnet, er dennocli gethan Kai ? O ewi«
ge Schande !) Sie sind wahrscheinlich auS
Mißverständnißen entsprungen, oder man bat
sie in der niedrigen Absicht, Vornrtheile bei
meinen Brüdern gegen mich zu erregen, aus
gesprengt Meine» WissenS habe ich nie ein
Wort gesagt oder eine Zeile geschrieben, die
der richtig Denkende mir übel aufnehmen
oder als Verkleinerung des deutsche» Charak
ters erklären kann. Alle Deutsche, die je mit
mir Umgang gehabt, werden mich gewiß von
solchen Thorheiten freisprechen, und ich beru
fe mich kühn auf meine Behandlung so man
cher Hunderte von deutschen Einwandern,
mit denen ick in den letzten So biS 40 Jahren
Umgang gehabt, für meine Rechtfertigung
An den Früchten kennt man den Baum, und
nach meinem Betragen mag man mich beur
theilen. HA. Wühlender g."
richtig, "an den Früchten erkennet
man den Baum," und so »kut man den
Pfaff an diesen zwei sich so grob widersprech
enden Briefen. Wir überlaßen nun den ehr
lichen Deutschen dieselbe zu ihrer eigenen Be
urtheilung. Sind aber überzeugt daß sie die
sen Herrn, der sie zuerst beleidigte und dann
wieder wenn er ihre Stimmen nöthig hat
mit Schmeicheleien un«er seine Fahne zu lo
cken sich bemüht, mit Verachtung, wie er eS
verdien», znrückstoßen, und General Markle
den tapfern Krieger, für die GouvernörSstel
le unterstützen werden.
Volks Versammlung
Zufolge öffentlich gegebener Anzeige ver
sammelte sich eine gioße Anzahl Bürger, am
3t)sten März, am Hause von Elp S t e-
Staa.KWeM«
Versammlung wurde organisirt durch die Er
nennung folgender Beamten : Für President,
Heinrich Bär; V>ce - President,, Eol.
Solomon Steckel, Peter Kern, Daniel Bei
sel, Isaac Trorell; SrcrriärS, John Eisen
dard, und Joseph Joung.
Folgende Herren wurden sodann aIS eine
Eommitt»» ernannt, um Verhandlungen f»r
die Versammlung einzuberichten: George
Kern, Capt, Solomon Steckel, Henry Guth,
I»n,, Stepken Trorell, Tl'omaS Gangewere,
Jokn Miiinich, Abraham Kodier, P. Trorell,
Georg, Moyer, Michael Minnich, P. Meyer,
Gen. I. K Säger, William H Blumer.M.
! Biege, I. G. Deschler, Christian Laiibach,
! William Ruch, Jokn Blank, CkarleS Loser,
Jokn George, Ely Steckel nnd Isaac Krum.
Nach einer kurzen Abwesenheit brachte die
Committe» folgende ein, welche einstimmig
angenommen wurden:
Indrm wir das immrr mehr und mrkr z»,
! nekmende Brdrängniß unsrrrr Staats-Anqr,
! lrgenkeiten in finanzieller Hinsicht mit Br
! daurrn vrrnrkmrn, so kaltrn wir rs für Pflicht
jrdes Bürgers, die Sache ernstlich in Urbrr
lrgung zu nrkmrn von dirser Ueberlrgung
lrbrnrig brsrrlt, sind wir krutr zu drm Ent
schluß grkoinmrn uns in rinrr Sprachr dir
nicht mißvrrstandrn werden kann, an die Ge
setzgebung zu w,»d,n. OK», Rücksicht auf
Par»k,i - Gkfukl,, wollen wir dakrr unsrrr
Ansichtrn frrimüthig an drn Tag lrgrn, dir
wir krgrn in Brzug auf unftre öffentliche»
Angel,gknkeiten, und der Mittel d„ wir an. j
gewendet zu sehen wünschen, um de» Staat !
a»S s,in,r Noth und di, Bürgrr ans ,hr,m
Eltndr zu rrttrn.—Unsrr rrstkr Wunsch grkt 5
dir Glirdrr unsrrrr Gesetzgebung desondrrS
an, »nd dirsrr wünschrn wir.
lstrns. Ein so starkrS Grdächtniß, daß sir
drn kriligrn Eid, drn sir drr iZonstitiition und
ikrrm Vatrrlandr schwurrn, strtS in frischrm
Andrnkrn haltr» möchtr».
2te»s. So viel von einem Gewißen, daß
sie.immer die Wichtigkeit d,S abgelegten
> SchwurS erkennen werden, und
3tenS. So virl Ekrlichkrit und Patriotis
mus, als notkwrndig ist, um sir anzufeuern,
! auch die Bezaklung die sie auS dem Schatze
! des Volks zieken, redlich zu verdiene», dam»
i daß sie fleißig arbeit,»-und nicht ihr, Zeit
mit Faullenjtn, politischen Umtrieben, kind»
schen Zänkereien und Freßen und Saufen
verschwenden. Nur erst dann wenn di, Ge
setzgeber selbst die Gerechtigkeit li,b hab,»,
köun,n dir Gesetze welche sie für sich und ihre
Sonstitnenten rntwerfen, dem Lande Heil und
defirn Bewokiier Segen bringen, und aus
dieser Ursache kegen wir obige Wunfche.
Dieses alles wünschen und verlangen wie
von unsern Gesetzgebern, als unser« Dienern
—und da nach unserer Meinung wir ,in vol
les r,cht kabki, irgendein Gesetz, welche» nicht
im Widrrspruch mit drr Eonstisution ist von
besagten Dienern zu v r r l a n g r n, und!
dieselbe nicht nur allein zu d i t t e n ;—und
weil wir glgnben, daß drr Staat durch die
Beibehaltung drr öff. ntlichen Wrrkrn, immrr
mehr und «rkr in Schuldrn kommt, und dir
Kode Staatsschuld oknr Sparsamkrit und
Einschränkung nirmals hrzahl« werden kam,
-so s>i es
«.»schloß» N—Daß wir unter« Gesetz.
Atter auffordern, ai» h,rn Sinßuy zu vrr.
wrntrn.
IstenS. Für den Verkauf der öffentlichen
Werken.
ZtenS. Für dir Einstellung aller Verwil
lignngen an die öffentliche Schulen, Akade
mien, Collegien u. w.
ZtenS. Für dir Herabsetzung deS Lohn«
aller Beamten, vom Gouvernör bis zum
Thürhüter in der Gesetzgebung.
4tenS. Für die Absetzung aller nnnöthi«
gen Beamten.
StenS. Für Einschränkung und Sparsam
keit in allen Zweigen der Staats - Haushal
tung.
MenS. Für eine Einschränkung in allen
nötkigen und Einstellung aller unnöthigrn
Ausgaben und
7tenS. Für die Paßirnng eines Gesetzes,
welches der Gesetzgebung verbietet, fernere
Schulden, ohne die Zustimmung einer Mehr
heit deS Volks, zu machen.
Beschloßen Daß wir gegen alle
fernere Tar-Bezahlung feierlich protestiren,
bis dir Gesetzgebung anstalten trifft daß d»
Taren einmal dakin verwendet werden, wo
zu sie eigentlich bestimmt sind, und nicht wie
eS bisher gebräulich war, durch unnöthig»
Verwilliguiige» und an ein» Schaar hungri
ge Beamten, die »ichtS thun und nicht« thun
wollen, abzugeben.
—Daß wir zwar nichts gegen die jährliche
Sitzungen der Gesetzgebung einzuwenden ha
ben, daß wir aber dafür sind, daß die Glie
der derselben blos 2 Thaler deS TagS erhal
ten und nicht über 60 Tage sitze», oder für
jeden Tag (wenn eine längere Sitzung statt
findet) den sie über KV Tage sitzen, bloS ei
nen Thaler erhalten, sollen.
—Daß wir vvllkomen in jeder Hinsicht mit
den in den Verhandlungen der Versammlun
gen unsere Mitbürger in Süd - Wheithall
und Maeungie ausgesprochenen Gesinnungen
übereinstimmen.
—Daß die Bei kandlunqen dieser Versamm
lung in allen Zeitungen die aufder Seite deS
Volks sind, bekannt gemach» und ein Erem
plar der Gesetzqedung »bersandt werden soll,
lUnterzeichnet von den Beamte». 1
Tk » nrrr Kuß.-- Drr Schrriff von
Gloncester Eaunty, Neu Jersey, wurde von
der dortigen Court letzte Woche verurt keilt
eine Strafe von SIOO z» bezakle», dafnr,
daß er bei einer Kirchr der Frau eiueS Herr«
Bateman einen Kuß gab.
Falsche Viertel-Thaler.
Falsche Vicrtel-Tkaler sollen i» der Stadt
Pkiladelpkia im Umlaufe sein. Sie sollen s»'
schön uiid gut ausseken, daß eS ein guteS Au
ge nehme, um dieselbe« vou den gute» silber
nen zu unterscheiden
GeschäftSleben D >S "Lanca
ster Zonrnal" schreibt Folgendes : Die frük
zeitige Eröffnung der Canäle kat dem Han
del einen erstaunenswürtigen Schwung ge
geben, und man glaubt, daß die auf unsern
offeiiilittien Werken gemacht werdenden Ge
schäfte jene in frühere» Jahren bei weitem
übertreffen.
K r Rekruten. Nach dem
"Natchez Courier' „t das Dampfs«? "Maid
of Iowa" mit SW Mermonen, welche un
längst von England kerübrrgekommen und zu
Neu Orleans a».,ela»vet sin?, n, t> Nuivoo
abgegangen. Es sollen binizen kurzee Zeit
noch einige raufend Rekrntern nachfolgen.
Solonel Joknfon. Derselbe
kat sich in einem Briefe an die PittSburgrr
Committe» f»r den Anschluß von TeraS er
klärt, falls dessen Aufnahme in die Union im
Einklage mi, den Gesinnungen und Wün
schen der Majorität unsrer Bürger und mit
der Bewohner von TeraS gechsirht.
Großes Kalb. Herr Reuden B.
Beaver, von Allen Tannschip, Nortkampton
Eaunty, berichtet, uns »»term Bt,n März,
daß ,r ein Devonschire Kalb kabe, welches
seiner Größe wegen verdient bekannt gemacht
zu werden. AIS es 9 Stunden alt war, wog
rs lIS Pfund, und maß in Länge, von der
Schnautze bis zum Schwanz, S Fuß, „nd in
der Höhe 32 Zoll — Korrespondent.
ES scheint, daß Gonvrrnör Porter mit d«n
vom Volke rrwäklten Lanal»Eommissioners
nicht zufrieden ist, indem sie seine Angestell
ten an den öffentlichen Werke» absetzen und
Andere ernennen,». will deshalb vor der Tu«
prrmr Eonrt ten Versuch machen, ihre Er,
wählung als unconstitutionell zu beweisen.
E i n c i ii I, a t i M a r k t p r , i f,.-
DaS "VolkSblait" von einem späten Datum,
giebt die Marktpreise zu Eincinnati, Okio,
wie folgt a." : Flauer »3 7? bis »3 78 da«
Barrel Waizen 75 Cents das Büschel—
Welschkorn in Kolben 2U bis 25 Eents
Gerste 7V bis 7s—Hafer 20 bis 22 Rog
gen 50 bis 60 FlachSsaamen 85 bis 90—
Klrrsaamrn 54 50 bis »4 75—Timothysaa.
inen tl 00 bis »l 40—grdürrtrs Rindflrisch
OO biS »4 50 daS Hundkrt—Säiinkrn
bis 5 EentS Schultern 2« bis 3 Eents,
und Seilenstückr 3«' bis 4 TentS das Pfund
—Whiskey >Bi Senis dir Gallon.
Fürchterliches Ereigni
Bon Van Havrrfordwrst, England, schreibt
man folgendes : "Am I4ten Februar ereiq.
nete sich in unserer Nachbarschaft ein de«,
zerreißender Unglücksfall wobei 50 Menschen
ums Leben kamen. Eine große Anzakl von
Bergleuten war in einer auSgedebnten Gr«,
be mit ikrer grwöknlichen Arbeit beschäftigt
als plötzlich der iLleda Fluß, unter welchen
die Mine sich auSdebnt, durchbrach und di«
ganzen Werke unter Wasser setzte. Man
denke sich den Jammer der Weiber und Kin
der, die dnrch diesen schrecklichen Vorfall Plötz«
lich ikrr Ernäkrrr verloren. Bis hat
man noch keinen der Leichname auffinden
könne».
?) ork Taunty Marmor.- Der
Aork "Rrpubliran" vom SOstrn Mär» sagt:
—"Vor etwa zrhn Tagen zeigte un? Herr
Wilbeim Jones, von dieser Stadt,
einen Marmor » Block, welcher ans eine«
Steinbruch auf srjner Bauerei an der Eodo»
rus, eine kurze Streck, unterhald der Stadt,
genommen war. Derselbe nimmt ein, fei»»
Politur a», und di, Farbe ist
<ks steh» zu Kossen, daß dieser Marmor sich
d», »m.tern Untersuchungen von »in«, «,'rn
QuolttS« erweisen möge, dam«, d« Keuch .
mit Gewinn bearbeitet werden kann."