Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, June 29, 1842, Page 1, Image 1

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    AsovthÄlNTpto« NeMo»kr«t.
PN. gedruckt und herausgegeben von ?kc»l>cn OZntl, ««d <50., in der Hamilton Straße, einige Thüren unterhalb Hagenbuch's Wirthsbaus
Jahrgang 15.)
Bedingungen.
Diese Zeitung wird jeden Mittwoch ans
'einem großen Snper-Royal Boge«, mit ganz
neuen Schriften, herausgegeben. '
Der Snbscriptions-Preis ist einTh'ale r
ses lah, 6, in Vorausbezahln» g.—
Im Fall dies »icht geschieht, so werde» ei»
Thaler »nd fünf und zwanzig Cents ange-
Snn Subscribent wird für weniger als <!
Monate angenommen, und keiner kann die
Zeitung aufgebe», bis alle Rückstände darauf
abbezahlt sind.
Bekanntmachungen, welche ein Viereck
ausmachen, werden dreimal für eiueu Tbale,
eingerückt, nnd für jede fernere Einrücknng
fiiiif und zwanzig Cents. Größere »ach
Verhältniß.
Diejenige welche die Zeitnng mit der Post ,
oder dem Postreiter erhalten, müssen selbst
dafür bezahlen.
Alle Priese an die Herausgeber müssen
postfrei eiugesanpt sonst werden
sie nicht aufgenommen.
Allentauner Fnr- nnd Rnßia
H u t Fabrik.
i» der Hainiltonstraße, gegenüber I a in e
s o n's Kleiderstobr.
Jacob D. V o a s.
hat beständig anfHaud, ein ausgedehntes
Aßorlement von modigen Fnr- nnd
Rußia Hilten,
von einer vorzügliche» Qualität; auch bat
er kürzlich i» Rrnyork und Pbiladelpbia eiu
großes Aßortement von Kappen einge
kauft, worunter sich befinden :
Otter Kappen. Fnr Seal. Nutre. Mns
krat. Conen, so wie auch alle Arten Tnch-
Kappen für Männer und Knaben.
Diese Kappen sind von einer guten Qua'
lität »ud werde» zu den billigsten Preisen
'verkauft.
Kaufleute »nv Andere, die beim Große»
kaufen, werden es zn ihrem Vortheil finde»,
bei ihm anzurufen und für sich selbst zu nr
heilen.
Hutmacher im Lande werden unter den
dilligsten Bedingnngen mit >eder Art Pelzen
Trimmings, n. s. w. versehen.
Jacob D. Boas.
Allentaun, October 21. »q—bv
William I Martin,
Benachtichriget hiermit die Einwohner vo,,
Allentkinn und das Publikum »borbaupt, dass
er einen Pfe rd< m ie t h s - Sfa ll eröffnet
If.it, gerade Hinterhalt, der Reformirte« Kir
«he in dieser Stadt, allwo jederzeit gemiethet
werde» können:
Von den besten nnd sichersten Pferden,
zum Reiten oder Fallen, so wie auch jede
Art ein- uud zwci-späiniige Fuhrwerke, ?c. —
Da er immer voll den besten Kutscher bält,
so können Personn, die es wnl'.scheu, mit Si
cherheit ainrgend einen Ort gebracht werden.
Ans Befehl werden Pferde nnd Fuhrwerke z»
Personen an irgend eine» Ort der Stadt ge
bracht ; «nd überhaupt keine Mühe soll er
spart werde» i» Erfüllung aller Befehl?.
Seine Preise sind billig, «nd er hofft
durch.pünkil,che Bedienung auf reichliche Uu
terstützniiq.
Ort. 13. nq-l)
Ein nener Stohr
in Allentann/
Der Unterschriebene macht seilen.F»eu»-
. den und de», geehrten Publikum crgcbcust be
' sannt, daß er einen neuen Stohr eröffhrt bat
in der Allele Straße, gegenüber Gangewer's
Wirthshau?, woselbst er versehen ist, mit ri
tz,rm Borrath von
Frischen W aare n,
welche der lakrszeit angemessen sind, nnd
welche er zu äußerst billigen Preißen zn ver
kaufen gesonnen ist. Er wird jederzeit vor
räthig habe», ein schöne Auswahl von
Waare», und alle
dcre Artikel die gewöhnlich in einem Stohr
qehalte» werden.
Da er snne Waaren sorgfältig ausgewählt
lind wohlfeil gekauft bat, so ist er im Stande
- se>nc Knuden znr Zufriedenheit zu bedieue:,,
und er hofft d-«hrr aufeinc liberale Unterstn
l'img des Publikums.
lobn Kleckner.
- Produkte» werde» im Aus-
mansch für Waare» angenommen, wofür der ,
.» tzMstc Marktpreis bezahlt wird.
März 9, nq—3M
Grund beeren.
Die Unterschriebenen wünschen eine Quan
kitüt gute Koch-Grundbeereu zu kaufen, für
welche sie die gangbare Marktpreise bezahlen
werden.
Prctz, Cager und Co.
März lti, lÄI2. »q 3»I
Auditors Nachricht.
In dem Waisengericht von Lecha Co.
Ju-der Sache der Rechuung von Neuben
Barr nnd Daniel Helfrich, Administrarore»
vo» der Hinterlassenschaft des verstorbenen
Henry Barr, lelzibin von Heidelberg Tauii
> sctnp, Lecha Cauul».
Und nnn, Mai V. 1842 auf ersuchen er
nannte dir Court Daniel Saeger, Esg, Ste
> phen B»iliet und Ed.ward Kohler, als Audi
tors, um dir besag» Rechnung zu übersehe»,
und wenn nöth'ig »berzusrtteln, «ud bei dem
. nächste» festgesetzte» WaiskUgericht Bericht zu
erstatte».
Aus de« Urkunde»,
Bezeiigts,
C. S. Bnscb, Schr.
Die oben benamten Auditors werden sich
für dessen Endzweck am Samstag de» 2tc»
Juli, nächstens, nm 10 Übr Vormittags, am
Hanfe von Stephen Balliet, jr., Gastwirth,
in Rord-Wheithall Tannschip, Lecha Cannty,
eiufindeu, allwo alle intercssirten sich melden
können, wrnn sie es für schicklich halten.
luui 8. uq-3m
Neue Güter.
! Die Uiiterschrirbenen habe» soeben zum
Verkauf erhalten
Stücke Kattune.
2<to " Musliue.
30 " gefärbte LawnS.
" Gingbams.
2V " GambroouS.
15,0 D»h< PälmLiafuud Leghorn .Hüte.
10 s)ogsheads Molasses.
10 " Zucker.
40 Säcke Kaffee.
200 " Salz.
50 Mauze, halbe und viertel Barrel
Schäd und Makrele«, Honig,getrocknete Aep
sel »ud Pfiirsiche, Farbe-Stoffe, ?c.
welches sie »kl'st einem großen Assortcmeut
anderer Güter, die z» ihren, Geschäft geko
ren, an herabgesetzten Preisen zu verkaufen
gedenken.
Pretz, Sauger ii»d Co.
Allentaun, Juni 8. ' uq—,lm
N a cb r i ch t
wird hiermit gegeben, daß der Unterschriebe
nen als Administrator von der .Hinte, lassen
schast des verstorbenen I a c o b F ä r b e r,
letzthin von Heidelberg Tauiischip, Leclm
Saunt» angestellt worden ist. Zille, welche
noch aus irgend eine Art an die Hiuterlasseu
schaft sckuldig sind, werden hicmit aufgefor
dert zwischen nnn und dem Isten A»g»st ab
znbezahlen —und Solche, welche noch recht
mässige Forderungen an dieselbe haben, wer
den ebenfalls aufgefordert, ihre Rechnungen
innerhalb beuamter Zeit, wohlbestätigt ciiiz»-
häudigen>
John G. Ner, Adm'or.
Juni 8. ng—6»>
Eine Aollmuhle.
Der Unterschriebene bedient sich dieser Ge
legenheit seinen Freunden »nd
ten Publik»», auznzcigcn, daß er die schon
längst bekannte Follmuhle, ehedem von Hrn.
Jacob Schneider in Heidelberg Taunschip, Le
cha Cauuty, betrieben, noch immer sortbe
treibt. Da er nur erfahrne »nd gute Arbei
ter i„ Ankunft anstellen wird, so verspricht er
gute Arbeit unter den allerbilligstc» Bedin
gungen.
Er ist dankbar für bisher genoßene Kund
schaft, und hofft durch gute Arbeit und billige
Preise einen Theil der Gunst des Publikums
zu genießen.
John Hottenbach.
luuil. »q—3m
Neue Waare«.
Die Unterschriebenen haben soeben an ih
rem Stohr in der Hamilton Straße,
ren uuierhalb Peter Neuhard's Eiseustohr
»nd die uäcdste Tbüre »uterbalb der Drucke-
"Lecha Patriots," ein großes Assor
toineut von
Treckenen Waare», Grozereien, Ir
den nnd Queens Waaren
erhalten, die sie an den niedrigsten Preißen
zu verkaufen willens sind. Sie bitten daher
nm geneigten Zuspruch.
Elias Mertz, »nd Comp.
N. B.—Alle Arten LandrS-Prodnktcn wer
den im Austausch für Waare» angenommen,
für welche der höchste Marktpreis erlaubt
wird.
Mai 4, nq—3m
Harte Waaren.
Die Unterschriebcben haben soeben erhal
ten einen große» Vorrath von Eisen- und
! Sattlerwaarer, Eisen, Stadl, deutsche Gras
sensen, englische WelchkorN-Sensen, Spiegel,
> Farbe», Maß, ic. welches mit ihrem gewöhn-
I lichen großen Vorrath, eine sehr schöne und
! ant« Auswahl macht, waS sie an herabgesetz
ttn Preisen zu verkaufe» willens sind.
Pretz, Saeger nnd Co.
Allentaun, Juni 3. nq—3m
euch vor geheimen Gesellschaften." —Waschington.
Mittwoch, den 29sten Juni, 1842.
9 ash richt .
Wird hiermit gegeben, daß der Unterschrie
bene als Administrator der Hinterlassenschast
des vkrstorbe.ieu Henry Beitler, letzt
hi» vo» Ober - Saucoua Tauuschip, Lecha
Caunty, angestellt worden ist. —All-e Diejeni
ge», welche »och an besagte Hinterlassenschaft
schuldig sind werde» ernstlich ersucht,' inner
halb 3 Pkon.it abzubezahlen, uud solche, wel
che noch rechtmässige Forderungen haben,
werden ebenfalls ersucht innerhalb besagter
Zeit Nichtigkeit zn machen.
Henry Bettler, Zldm^or.
Mai 25. ng—Um
Nener Vnchj'tohr.
Der Unterschriebene benachrichtiget seine
Freunde und das Publikum überhaupt daß er
in seiner jetzige» Wohuuug, iu der Post-Of
fis, einen Biichstobr eröffnet hat, woselbst er
folgende Bücher zu billige» Preiste» zu», Ver
kauf anbietet, nämlich:
Arndt's wahres (Zhristenthum,
Fores Christliches Märterthum,
Hermaun's Zollikoffer,
Weber's englisch deutsch und deutsch eng
lisch Wörterbuch,
Gebhards Sittenlehre,
Hübners Biblische Geschichte,
Lutherische Gesangbücher,
Mitschells Lehren der Weisheit,
Wandelnde Seele,
Erbanliches Gebet-Buch,
Wirkliches Leben iu romantische» Darstel
lungen,
Testamente, Psalter uud Habermanns Ge
bet-Bücher,
Deutsche fertige Rechner,
Baron Trencks Lebensgeschichte,
Geschichte Hapoleans und Jacksons Heben,
Der Amerikanische Pferde-Arzt,
Winters Pferde-Arzt,
Allgemeines Vieh-Arzenei-Bull',
Erklärung des Ealeuders,
Meinungen über Unsterblichkeit,
Calvins Lebe» »»d Meinungen, Wieder
vereinigung der Lniberaner n. N«formirte»,
Engjische liiid deutsche Sprachtehrr.
nqli s cl, e B n cl, e r.
d»niitl> iintl tirununnr,
>Vi>llieisi »iitl VVc-liütor« ilictionui^ü,
Urutnr.
(iü>>-oi>!i sjr!,ctic!»l
(Ävclnüiliii.
in!
(.'nmic
Lomic ,
assorimcnt ofHl.nil«»,
<?) l e i ck s a ll s
hat e»ri»e große S<W>minng von Bilder auf
Hand, schwarze und blane Tinte, Tintenfäs
ser, SiegelwachS, Obladen, Sand, PardowS
niid Gilliottö stahl«e Schreilifedern, große
und kleine Taschenbücher, Schreib-, Brief-,
und Spiegel- Papier, u. s. w.
Er ist dankbar für genoßenr Kundschaft,
und hofft durch billige Preise seinen Tbeil de.
öffentlichen Knudftiiaft feruerliin zu erbaltenf
Augnstus L.
August 4, G.
Bauern
Die Unterschriebenen kanfrn Waizei?
Roggen an David Mertz 6 Mühle, an der
Leder 6riek, in Süd > Wbeitball Taunschip,
»nd Waizen, Roggen, Welschkorn und alle
andere Jlrten Frucht, an ihrem Stobrkause
in Meutann, für welche der böchst« Markt
preis in Baargeld bezahlt wird, oder im Zlus?
tausch für SteinkohlMMpS und Salz oder
Futterstoff.
«. Ely S. Biern,
handelnd unter )ev Firnis «en (?. B»ry
und Marr.
Mai 4.
Mhricht M
wird hiermit gegeben, daß die lWDDichnW
icn als Srecutoren der
! verstorbenen Jacob H e
i Trerlerstaun, Lecha Eauntv ernannt worden
sind. Zllle diejenige» d»her welche »och an,
besagte ftWidig sind, wer
den hierd»rch innerhalb 6 Wo«
che» anzurufen »nd a^Mtzahlen,— und IM
jeniaen die noch reMMßigr Forderungen
iiaben belielM diefrlbeM» binnen besagter
Zeit wol)
is t o r' s.
(Aus Lewald'6 Echo.)
Mntl, einer Dame.
Ich halte es fnr meine Pflicht, das
Lob der Damen m-diefen Blattern zn
verkünden, uud sie gegen alles in Schutz
zn nehmen, was die Ungerechtigkeit der
Zeitgenossen gegen sie aufbringt. Man
bat den Miirh gewöhnlich als ein ans
schließliches Erbtheil der Manner be
trachtet ; allein es ist gewiß erwiesen,
daß aucb Damen ihn besitzen. Nnr
daß ist noch nicl't gewürdigt, ob Mntb
im Allgemeinen das weiblicbe Ge
schlecht zu zieren im Stande sei. Ich
für meinen Theil hin so sehr von allen
jeinen herrlichen Eigenschaften über
fuhrt, daß ich es nicht für nöthig erach
te, eine augenscheinlich mehr lins an
gehörende Tilgend zur Verherrlichung
der Frauen anzusprechen. Nnr das
»rill ich hiemit dargethan haben, daß
die Franen den Mnrh keineswegs ent
behren, sondern ihn in, Nothfälle selbst
in hohem Grade besitzen. Gewöhnlich
fehlt nnr die Gelegenheit, diese Gabe
zn entwickeln; ich will einen Fall an
führen, der für viele gelten mag.
Es war mitten in den Ardennen,
dem ranhesten, wildesten Departement
von Frankreich, im Monat November
des Jahres 1829. Nachdem die Rei
fenden drei Stnnden mühselig fortge
fahren, waren sie genöthigt, halten zn
lassen. Die Pferde ivaren sehr ermü
det, die Wege so schlecht, und bei jedem
Schritte, dl obten sie den Wagen zn zer
breche»». Für den Angenbllck war es
nicht möglich-weiter zu kommen. Wo
aber sollte man in dieser Wildniß eine
Unterkunft finde» ? Die hereinbrechen
de Nacht machte die Lage noch bedenk
licher. Glücklicherweise entdeckte man
in einer Entfernung den Ranch ciiici
menschlichen Wohnung; mit Hiilft
der Peitsche gelang es'dem Kutscher,
die Pferde zn vermögen, den Wage»,
dorthin zu ziehen.
Das s>ms, vor dem der Wage»!
jetzt hielt, sch mein einer armliche»
Hütte, als einem Wirthshause gleich.
Eiue Dame Leigt aus, schon über die
Jugend Kilians, doch noch immer von
hübschem Ansehen; nach ihr kommt ih
re Tochter, die sich noch in dem Alter
der ersten Schüchternheit defindet, und
eine Kammerfrau; dies war die ganze
Reisegesellschaft. Mau tritt in eiue
niedrige, verwitterte und räucherige
Stube.
"Habt ihr Hafer für meine Pfer
de spricht die Dame, eine Frau von
Vaublane, zu einem alten Weibe von
häßlichen« Aussehen.
—Ja.Madame, antivortete diese,
und mehr als sie fressen werde«.
—So führt die Pferde in den Stall,
sagte die Dame, sich zu dem Kutscher
zur Wirthin
und w<WUen sie sizr uns? Frau Wir
thin ?
—Brod, wie »vir Leute es
nun eben essen, Kaje,nnd ein übrig ge
bliebenes Ragont.
—Das ist mehr als wir zu hoffen
wagten. Lassen Sie uns nun das Zun
itler anweisen, wo ivu'nbernachten kön
sen, nnd machen sie uns vor allen Din
gen ein gntcMMiier, denn uns friert.
eWMimmer, das ichN?abe,
; steigen Sie
nur hinauf.
nicht ein Licht
geben? .
-MGch LMr.
—So MMD SWWs eine Lampe
geben köMHW
—Die iMchr schleckt.
5 —GleichM geben Sie immerhin.
Hierauf ergriff Fran von Vanblanc
I mil ihren delMten Fingern die Lampe,
Rundete sie aMimd ließ sich, ihre Toch-
Mr und die KanMerfrau in das bezeich
nete Zimmer führen.
der Frau von Vanblanc
tzlar.Hß sie in eine Diebesherberge ge
r«l fei Fallein sie verbarg Hr Ver
iWßma,G,m ihre Tochter nicht noch
mehk in Angst zu setzen, die ohne dies
haMor Kälte, und halb vor Angst mit
klapperte.
gemacht und der
Frau,' der bei der An-
fN0.17.
klinft der Reisenden sich im Walde
funden batte, brachte das Essen herein.
Seine Wanqen ivaren ausgehöhlt, und
unter den dicken, zusammengekniffenen
bmunen Wichten zwei grünlichen Au
gen bervor. Co muß ein Spitzbude
aussehen. Er verstellte sich indesftn,
nnd zeigt sich beiter, selbst höflich. Er
legte Scheite in das Feuer, und ent- -
sernte sich dann, nachdem er einige
plnmpe Scherze gemacht.
Die Reisenden sehten sich znm Es
sen ; das Brod war sel'r hart, und das
Nogant hatte eben ein nicht sehr reizen- '
des Fumet; allein, wie man zn sagen
pflegt, den Hungerigen ist leicht
gekocht." Nach dem Essen fiiblten sich
das Fränlein und die Kammerfrau so
vom Schlafe übermannt, daß sie sich
in eine an das Zimmer stoßende Kam
mer zurnckzoqen, lind sich dort auf ei
nen elenden Strohsack werfen, und als
bald in tiefen Schlaf verfallen.
Fran von V«iblanc allein iwchte,
und mußte sich mit Muth und Geistes
gegemmrt für alle drei zn waffnen su
chen. Vor allen Dingen verschanzt sie
die Thüre mit einigen große» Meubles,
legt ei» großes Jagdmesser, und ein
paar Pistolen, ohne die sie nie zn rei
se» pflegte, vor sich a»f den Tisch, schürt
das Feuer, putzt die Lampe, und legt
sich völlig angekleidet ans das Bett, in
Erwartiing des nicht nur allein mögli
chen, sonder»! sogar wahrscheinlichen
Ueberfalls.
Meine schönen Leserinnen können
sich leicht vorstellen, welche Gefühle
dvis Herz dieser Dame in jenem Au
genblicke bestnrmen nutzten. '
Nach einigen Stunden—die Nacht
mußte bereits iveit vorgerückt sein—
laßt sich ein leises Knarren vernehmen.
Fran von Vaublanc erhebt sich lan
schend, und llnterscheidct bald das Ge
rausch, ivelches Hände verursachen, die
an einer Wand herumstreifen, um et
was im Finstern zu suchen. Sie be
sinnt sich keinen Augenblick, sondern
steht leise ans, und folgt dein Geräu
sche, in der einen Hand das lagdmef
ser, und der andern die Pistole hältend;
plötzlich wird eine verborgene Thüre ge
öffnet, nnd zwei bewaffnete Kerle, wo,
von der Eine eine Blendlaterne trug
traten mit blossen Füßen ein.
Unsere Heldin zaudert nicht; mit ei
nen, Hiebe schlägt sie ihm die Hand
ab, worin er die Laterne halt. Der
Bösewicht stößt einen Schrei auS, und
stürzte im Blut gebadet nieder; sein
Gefährte entfloh. Frau von Vaublane
bindet Feind, der die
> BcsinnllnWMloren hat, an die Bett
stelle.
5 Mit Anbruch des Tages »reckt sie ih
re Gefährtinnen, laßt anspannen, und
verlaßt das Hans, dessen Bewohner
Don waren. In der
Hacksten Stadt, Mzieres, machte sie
«zeige, und kMHerichte verfugen
sich an den Ort wo man den verwun
deren Räuber festnimmt, und mit Hül
fe feiner Aussage auch den andern hab
haft wird.
Bei dem Verhöre gestehen sie eine
Menge von Unthaten, unter Anderm
Etwas, was sie kaum hier wieder zu
geben wagen.' Sie hatten nemlich den
armen Reisenden aus dem Fleische der
Ermordeten Speisen bereitet, und ih
nen vorgesetzt.
Das, was ich hier erzählte, hat sich
zugetragen, und ist..ein abermaliger Be
leg. welcher Mm? die Frauen im ent
scheidenden Augenblicke beseelt.
Ein Wiener Hausmeister, der von
seinem .Herrn nicht zum besten behan
delt wurde, sagte ihm den Dienst auf.
Der .Herr, von seiner Treue überzeugt,
wollte"ihn ungern entladen, und gab
ihm gute Worte. "Bleibe nur bei mir.
! Johann," sagte er, "ich gebe Dir das
Doppelte."—"Wie meinens dös Ew.
Gnaden," fragte Johann, "in Geld
oder Prügel? ' Früher Habens mi nur
für fünf Gulden maltraitirt, cht »vars
für zehne, und dös is a Bissel gar
zii viel."