Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, July 21, 1841, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    ' "
Der nnd Demokrat.
Mentann, den 21sten Irili, IsUl.
>, I, V'.
Demokratische Ernennung
Für Gouvernor:
. Achtbare John Banks
' A o r r e 112 p o n d ? » z - C o IN 111 i t t c e
für Lecha C a n » t y :
Neuben Stronß. Reuben Gnth, Durs Ru
di', Paul ?)u»dt, Henri» Tool, lesse B. Nase,
Salomon Älein, »nd Joseph C. Morgan.
Oer Patriot l»is ,nr Wakl.
Die herannahende Mouvernörs-Wabl wiid
in diejeni Staate von aroßer Wiclitigkeit fnr
!ie Bttiger desselle» seilt. Sie habe» zu ent
scheiden, ob sie die gegenwärtige, unwiirdigc
»och !i labre länger habe»
»volle», nnd den Stnat dadurch in den Ab
giund nnd Verderbe» stürze» zn sehen, an
d.'N ibn Porter dnrch seine schlechte Hans
h.ltttttg gebracht ha-t, oder ob sie einen auf
richtigen, fälligen und ehrlichen Man» ans
Rnder setzen wollen, wie lobn Banks,
der für daS Interesse des Bauern, des Hand
werkers und des Kaufmanns wirken wird.—
Um von jetzt an bis zur Wabl, die Wahrheit
wegen den beiden Candidaten. welche jetzt
vor dem Volke stehen, unter ten Bürgern z»
verbreiten, uud die Lage unseres StaatS be,
kaunt zu machen, so baben wir beschloßen von
jetzt an bis zur October-Wabl, den
an einzelne Subscribenten, zn dem geringen
Preis von
Zwa n; tg Cents
zu senden. Wo ein Pack von >2 Unterschrei
bern gesammelt werden, nud 2 Thaler beige
legt wird, soll die Zeilung b>s zur Wahl be
fördert werden. Lille Bestellungen werden
prompt besorgt, und »vir hoffen daß unsere
Freunde sich bestreben werden uns Name»
einzusenden.
Pnebanan'ü Rede.
Peter Nenhard, uuser Repräsentant im
Kongreß ist sehr geschäftig die Rede des Hrn.
lanieS Buchanan, an seine Constitiienten zn
übersende» ; nicht nur langt dieselbe im Ein
zelnen, sondern beim Bu>chel an, nnd es wä
re beinahe nothwendig geworden größere
Felleisen anzuschaffen. Die Rede wurde »re
gen der M'Leod (beschichte gehalten, und be
absichtigt Hrn. Webster, und die neue Regie
rung überhaupt anzuschwärzen, welches jedoch
Hrn. Buchanan darin sehr mißlungen ist,—
Nachdem er den Senat ei«ige Tage aufge
halten hatte, so konnte doch am Ende nie
mand entziffern, was er zu sagen beabsichtig
-»». blos deßiveaen die Sacke er
wähnt, weil Hr. Neukard so lercliwllllg Ist
diese Rede in jedes Haus, auf Kosten der
Vereinigten Staaten, zu senden, »vo, wenn
dieselbe etwas gegen die Loko Foko Partbei
enthielte, man sicherlich in dem ganzen Di
strikt nicht eine einzige finden könnte. Wa
»um schickt er Hrn.Webster's Brief nicht auch
an seine Constituenten? Ist Hr. Ne«hard
also ein Rcprcsentant des Volks ? Nein, er
ist blos der Representant einer Partkei. Dies
ist aber auch alles was er thun kann, denn
mit langen Reden im Congreß zu halten, kann
er seiner Partkei keine Dienste leisten, und
dieselbe muß dort mit sciucin Ja und Nein
zuftieden sein.
Dieser James Buchanan, deßen Rede von
den seinwollenden großen Demokraten in alle
Schlupfwinkel gesandt wurde, ist wie mau
sich erinnern wird, dcr nämliche Maun der
einstens sagte, "wenn er wüßte daß er einen
Tropfen demokratisches Blut u> seinen Adern
habe, so würde er cs kerauSlaßen." Ist es
nicht lächerlich von den seinwollenden Demo
kraten einen solchen schwarzen C o
carden als den Fübrer ihrer
anzuerkennen ? Hr. Neuhard muß
denken das Volk sei so dumm uud vergeßlich,
daß es sich nicht mehr an dies erinnere,—
Wenn er aber dies glaubt, so wollen »vir ihn
»ersichern das er im Irrthum ist. Das Velk
will zu keiner Partkei gehören, an deren
Spitze ein Manu steht der keine» einzigen de
mokratischen Tropfen Blut i» feinen Adern
haben will. Neben dem erinnert sich auch dir
arbeitende Elaße noch an seine im vorige»
Congreß gehaltene Rede, worin er sagte daß
der Arbeitslokn zu Itt Cents des Tages her
. -abgesetzt werden mnße.
Der Unterschied.
Nach Uebersicht der Ausgabe» des Hauses
der Repräsentanten dieses Staats in den
zivei letzten Sitzungen, wird man finden daß
Jacob Seiler, der Schreiber des Loko Foko
HauseS der vorletzten Sitzung, für I3t) Tage
»1284 00 erhielt. Hr. Ranisxy, der demo
kratiscl>e Schreiber des letzten H,uses, hinge
gen erbielt für 12l) Tage blos »1>25. Hier
find also Hrn. Seiler »35» für 10 Tage, oter
S3t» des TagS ausbezablr worden. DieS ist
der Weg »vir die Loko Fokos ikre Freunde
bereichern, wenn sie die Schatzkammer in ik
,en Händen kaben. Tarbezabler, wenn ihr
sehen wollt daß ihr auf diese Weise um euer
<«eld geplündert wird, so braucht ihr nur wie
ker eine Mekrkeit Loko Fokos in die Gesetz
gebung wählen, »nd ihr konnt versichert sein
daß es dann geschickt.
Groste Räuberet.
Laßt es das Volk im Andenken erkalten,
daß dir Tarbezabler von Mouvernör Porter
„nd den Canal Commissioneiö um 175.000
Tbaler betrogen wurden, an der nördlichen
dem östlichen und westlichen Waffer«
H.'bälter, und an einer Abtheilung des Nord
Dränch Canals?
Der >mck»sle President
Einige unfercr Wechselzeituttgrn sind schon
einige Wochen mit ihren Candida«?« für die
nächste Prefldenienstelle im Felde. Die Har
iioburger demokratische Harrison Zeitung?«
haben den Namen von ,
Gen. W i n fi e l d Scott.
an ibre Mastspitzen gefetzt. Wir für unser
Theil glauben dies viel zu frühe zu fei», in
dem man seit dem letzten, für die Union so
wichtigen Kampf, noch kaum Zeit genug fin
den konnte, feine Hände crnch nur einmal ru
hig in de» Schoos lege» zu köriueu. Nebe»
dem haben »vir, ebe »vir wiederz» dieser Fra
ge komme», einen wichtigen Kampf in unserm
eigenen Staat zu kämpfe». Das Volk wünscht
zurrst eine gänzliche Reform i» unsere» zer
rültete» Staats Angelegenheiten z» sehen,
ehe es wieder Antheil a» der Presidentenfta.
ge nehmen kann. Wir wollen wknigstens für
jetzt noch keine Vorliebe für irgend einen Can
titareu ättster»/»i»trm »ach niiserer Meinung
"nicht zu viel Eisen 'ans einmal in das Feuer
gelegt rverden sollte."
MZieder rtwaS NeneS.
Der letzte Butteti» sagt, daß die Wbigs
mit dem Gegeiimauirr Canditat, dem Achtb.
John Banks, böchst unzufrieden seien, und
im Vorschlag hätten einen neue» Candi«
baten anf den Grund zu bringen. Wo bat
denn der Schreiber diese Neuigkeit wieder
her ? Niemand hat je zuvor etivaS davon ge
hört, bis der Bännerniann es geträumt hat.
DaS Kurze »nd daS Lange davon, es ist nicht
»vahr, de»» noch niemals war «nsere Parthei
fester vereinigt als gerade jetzt. Die LokoS
wißen eS, und wißeii zugleich daß ihr Veto-
Dävy geboten wird, wenn sie nicht in, Stan
de sind cinc Uncinigkcit in uusern Rcihcn her
vorzubringen. Wir haben blos noch zu be
merken : tröstet euch nur nicht auf eine Ver
theilnrig unserer Parthei, u»d haltet euch für
eirre Niederlage bereit.
Lvkv Foko Refltern»^.
Laßt es das Volk im Andenken erkalten,
daß Van Buren's Administration 31 Millio
nen Tbaler, sammt den Einkünften der Re
gierung verschwendete, und daß sie die Schatz
kammer in solchem Zustande verließen, daß
eine Summe von 12 Millionen von irgendwo
beigeschafft werben Muß, um die Unkosten für
dieses Jabr z» bestreiten. Und
Laßt eS das Volk im Andenke» erhalten,
daß David R. Porter die Staatsschuld bei
nahe vcrboppclt bat, »nd daß ihn nichts da
von abhält als cin chrlicher Schatzmeister,
daß er nicht noch mehr Geld ohne gesetzliche
Anthoriiät an Parlhei Günstlinge ausbezahlt.
Einige Fraae».
Bis wann gedenkt Gouv. Porter die Bill
zu ttulerschreiben, welche die Eiwählung der
Canal Commißioners dem Volk selbst in die
Hände giebt ?
Bis »van» gedenkt er die Bill zu unter
schreiben, welche authorisirt, daß eine Klag
sache gegen den letztherigen Schatzmeister ge
stiftet werden soll, weil er David R. Porter
erlaubte die S2VM aus der Schatzkammer zu
nehmen, nm O- F. Johnson »nd I. M. Por
ter. für politische Dienste zu belobiien ?
Können die Loko Fokos uns diese Fragen
beantworten?
Ivhn Bank».
Die Loko Fokos fangen jetzt schon an den
Achibaren Job» Banks auf die nämliche Art
z» vcrläumdcn, wie sie vor kc? ""'.hl
Men. Harriso» verläumdeten. Wir hoffen
daß sie damit bis zur Wabl forrfabre» wer
de». Sollten sie dies thun, so fechten sie dir
Schlackt für rirrS. Sobald die Loko Foko
Aufuhrer einen Mann vcrläumdcn, so ver
langt das Volk keinen bessern Beweis daß er
ein ebrlicher Mann ist. Schurke» hassen
nichts mehr als einen ehrlichen Mann.
David N. Porter.
Tarbezabler! haltet es im Gedächtniß,
daß David R. Porter, dcr Gouvernör der
Loko Foko Partbei, den Staat nm zwei
Tausend Tbaler beraubt bat, nm
die Parthei-Dienste seines Bruders James
M- und die des StaatS> Auwalds zu belob
nen. Und baltet es im Gedächtniß, daß er
den Staats-Schatzmeister gerichtlich belangen
ließ, weil er ibm nicht erlauben wollte den
Staat um noch mehr zu plündern.
Cin Stampor.
Dcr Harrisburg Tclcgrapk frägt ob cs 7V
odcr 630,000 gcwcfcn seien, daß Gouvernör
Porter von den Pkiladelphiaer Banken erhal
ren habe, weil er dieselbe wäbrend der Ein
stellung der Silberzablung in 1840 so gelind
bebandelre? Er fordert die Loko Fokos auf
dies zu beantworten, und frägt, im Fall sie
es nicht thu» würden, ob er es für sie thun
solle.
ZiZecksel!
Beide Herren, welche letzles Späljahr ans
dem Loko Foko Ticket für die Gesetzgebung in
Daupbiu Canniv aufgenommen waren, ba
ben die Loko Foko Reiben verlaßen lind sich
der ächt demokratischen Banks Parthei ange«
schloßen. Dies sieht aber etwas blau für
David R. Porter aus, zumal da es direkt un
ter feiner Nase geschiebt.
Cougrep.
Der National Jntclligencer vom 10ten Ju
li sagt: der beste Weg für den Editor einer
öffentlichen Zeitung ist, wenn er n i ch t s zu
sagen bat, daß er nichts sagt. Ge
rade so l aben wir cs diese Woche mit den
Congreß Neuigkeiten. Dieselbe langen zwar
etwas langsam, aber doch am Ende jedes
mal recht an. Well, "beßer spät als nie
mals."
<L>« Vcibcl
Arnos Kendall, früherer Schreiber der Er
tra Globe, ist von dem Caschier einer Geor
gien Bank, für ein" Leibel verklagt worden ;
weil er in dem Ervositor sagte, daß der Ca
schier mit dem Gelde der Bank durchgegan
gen sei.
Dort, wo kein Gouvernör ikn vor feinein
Verhör begnadigen kann, wirb er seinen ver
dienten Lohn erhalten.
Profeßor Espy, der Regen-König befindet
sich gegenwärtig in Brston. !
Gewitter->At«rm
An« letzten Mittwoch wurde unsere Stadt
und Umgegend durch einen sehr schweren Ge
witter - Regen keimgesncht. Derselbe ward
mit Sttrrm begleitet, welcher jedoch so weit
wir erfabren haben, keinen besondern Scha
den anrichteee, aiisgenonimen in den Frucht
seldern, wo vie wi lche bereits auf Schocks
stand, sowokl »vi« die »reiche »och nicht abge
mäht war, auf de» Boden niedergerissen wur
de, Wäbrend demselben sukr eru Blitzstrahl
in die Schiniet-Werkstätte dcS Hrn. Seip in
dicser Sradt, uud ein Pferd dem Hrn. Char
les Seagreavrs angekörend, wnrde dadnrch
niedergeschlagen, welches jedoch sogleich wie
der aufsprang. Kein bedeutender Schade»
wurde au dorn Gebäude angerichtet.
Texas.
Die Neuigkeiten von Tcras lauten etwas
kriegerisch. D>e Neu-Orleaus Bulleriu bat
Zeitungen von Galvestou bis zum 20steu vo
rigen Monats burch die Brigg "Sa» Ber
nard" erkalte». Diese Brigg, »vie man sich
erinnern wird nahm ludge Webb «ach Me
rieo, als den »eranischen Minister, «in einen
FrirdenS-Traktat abzuschließen. Die Autko
täte» zu Vera Cruz ließe» ik» aber nicht lau
de», »nd befaklen ikm seine» Rückweg wieder
kinznschlagen. Einige Zeitungen von Teras
meine» dies sei mehr als sie von Merico a»-
ncbmcn sollen, »nd schlagcv zuglcich cinc«
Kricg zu Land ririd See vor.
Allcntaiitt.
U»>er Hoch - Constabel Er dm an über
saiibtc am letzte» Samstag eine Nachricht a»
die Wirthe dieser Stadt, worin er zn versie
ben gibt, daß er in Zukunft es ihnen nicht er
laube» würde, an Sonntagen Getränke zn
verkaufen. Einige derselben gehorchten dem
Befebl, und stellren ikr Geschäft am letzten
Sonntag ein. Die andern schenkten dem Be
fehl kein Gekör. Was aus der Sache wer
de» wird, kaun bloS die Zeil lekren.
Dir Nebereste General
Die Ueberreste dieses großen Helden nnd
Staatsmannes wurden, durch die dazu be
stimmte Cominilte, am ste» dieses nach Cin
cinnari gebracht. Am tite» setzte bie Coin
mittee ikre Reise, unter Begleitung des
Stadtratks von Cinciiinati »»d einer großen
Anzahl Bürger, »ach North Bend allivo
die Ueberreste am 7te» beerdigt wurden.—
Sanft rirbe seine Asche.
M'Leod.
Der Ncnyork Courier berichtet, daß ci»
jeglicher der drei Richter der Siipriem Court
eine schriftliche Entscheidung eingegeben habe,
baß M'Leod nicht freigelassen werden sollte,
Er wird demzufolge für Mord verhört »ver
de». Die Gränd Jury hat bereits, »vie man
sich erinnern wirb, cinc Bill gegcn ihn zc
frinden.
Ein Bcttler wurde iiciilich durch einen
Mann in Neuyork augestellt einen Backstein
an seinen Br,innen nnd wieder zurück, für 10
Stunde» lang zu tragen, wofür er ihm einen
Tbaler gab.— Der Bcttler äußerte daß er de»
Backstein muer den nämlichen Bedingungen
noch länger tragen würde. WaS für Nutzen
hatte aber dieser gefühllose Mari» vo» die
sem ? Wäre eS nicht mehr Ekre fnr ik» ge
wesen wenn er dem Bettler den Thaler ohne
diese Arbeit gegeben hätte ?
Zei t u na? n. In TL..«,'«» »v-e,den > >
Zeitungen gedruckt; in Portugal 17 ; in der
Schweiz 30; in Belgien «2; in Dänmark
80; in Oestreich 82; in Rußland »nd Polen
84; in Holland IS0; in Preußen 288; in
Großbrittanieir nnd 480; in andern
deutschen Staaten 308 ; in Australien !>; in
Afrika !2 ; in Asien 27 ; in den Vereinigten
Staaten 1555 Zeitungen nnd 305 Zeit
schriften.
Gesunde »,—Zwei Zwilling-Mädchen,
'den Anschein nach nur einige Stnuden alt,
wurden am letzten Mittwoch Nacht dnrch ei
nen Nachtwächter nab? der sten und Sprncc-
Straßcn, in Philadelphia gesnnden. Wer
die unnatü.lich? Mutter ist, hat mau bisher
noch nicht ermitteln können.
M? krHüls e.—Der "Buckenc," eine
warme kleine Banks Zeitung, hcrausgcgcbe»
von Hrn. Middleton zu Lancastcr, haben wir
erhalten.
Noch eine. Die Cambria Gazette,
hcrausgcgeben von Hrn. Canan, in Cambria
Cannty, ist uns ebenfalls zur Hand gekom
men. Dieselbe ist auch auf der rechten Sei
te uud verspricht eine kräftige Hülfe in der
Reform Sache zn werden.
Drei Pferde, einem gewisse» Richard C.
Walker, in Lancaster <°au«ty augeköreuv,
wurde» neulich durch einen Blitzstrahl gerot
tet. Sir befanden sich unter einem Baum.
Das Haus deö Schatzmeisters von Union
Cauuty wnrde letzte Woche erbrochen nnd un
gefäkr »700 von dem Caunty Schatz daraus
gestohlen.
Den nnten folgenden Aussig ei»er vo» Me
»eral Caß unseres (Gesandten in Paris, ge
kalte»?n Rebe, empfehlen wir unsern Lesern
zur Durchsicht. Er enthält in Kurze wichti
ge Erklärungen über Gegenstände von wel
chen vorigen Sommer oft die Rede war. Ver
länmdnngen werden darin widerlegt, dnrch
einen politischen Gegner,die im lebte» Wahl«
kämpfe oft Stoff z» Zänkereien uud Jrrtkü
mern gaben. Wir beabsichtigen nicht durch
die Veröffentlichung derselben, dem betrauer
ten Presidenten eine besondere Lobrede zu kal
ten, sondern einzig nur um zn zeigen auf wel
ches Fundament die Bekauptnngen unserer
(Aegner gegründet sind, wodurch sie rechtschaf
fenen Männern zn schaden suchen. Eine Re
de wie die des General Caß, wnrre vor der
Wakl Wunder gewirkt baben und neck jetzt
wird sie ibren Zweck nicht verfehlen, indem
dadurch, von einem aus ihrer Mitte, Ver
länmdnngen entbüllt werden, deren Wakrkeir
vielleicht Mancher vor der Wahl eidlich be
hauptet Kaden wurde.—Liberale Beobachter.
Rede des General Caß.
Gehalten vor einer Peisammlnng amerikani
scher Bürger in Paris, am imen May
1811, in HolHc der Nachricht vdu dem To-
de unseres letzten Presidenten, General
Harrison.
Wir sind versammelt, meint Landslertte
unter traurigen und betrübenden Umständen.
Unser Land bat seinen Obermagistrat verlo
ren, einen Mann achtbar in allen Verkältnis
sen deS Lebens, eine» Bürger der den Weg
zur köchsten EhrenstelleZgewann, durch lange
»nd ehrenvolle Dienste; einen Soldaten, des
sen Siegeanfdem Schlachtfeld? unsere Gren
zen vertkeidigten und frei machten nnd die
lange zum Ruknie unserer Miliz glänzen w?r
tcn ; und ?inen Presid?nten> eben ausgerufen
durch scincS LandcS Stimme, zn dem ersten
wäklbare» Amte in der Welt. Schmcrzkaft
wie es ist, mag eS für uns eine nützlich? L?kr?
von der Unbeständigkeit des menschlichen We
sens sein, und daß durch Verf»a»»g der all
mächtigen Weisheit, die schönsten Hoffnun
gen, sowohl von Nationen als Individuen,
schnell vernichtet werden können.
Wir sind versammelt als Amerikaner, in
einem fremden Lande, rim unsere Ankänglich
keit an die Verfassungen unseres Landes z»
zeigen nnd mir demselben zu trauern. Wir
benutze» diese Gelegenheit, in einem monar
chischen Lande, zn zeigen, daß die Licbe zur
Freiheit in unser» Herze» eingewurzelt und
daß unser Tribut des Mitleids stets bereit ist,
für jeden Trauersall dcr unser geliebtes Va
terland heimsucht.
Mein? Landöleute, in der Heimatk gekören
»vir z» verschiedenen Parrkeien. Wir seken,
oder glauben zukünftige Gefakren zn sehen,
ans den (Vewalten entspringend, welche unse
re Verfassungen billigen. Diese Stellung der
Dinge, mag znr Erkaltung der Freibeir nütz
lich sein : es »väre wnnschenswerth daß sie in
gehörige» Grenze» gehalten nnd nicht so oft
mißbraucht wi'irte. Wir, weir getrennt tnrcl,
das Meer von unserm Varerlaiide, hahe»
de» Zlortheil vo» den Verfassungen dcr alten
ten Welt de» Werth unserer Verfassungen
zu erkennen ; »vir sollten b?i unserer Rück
kehr vorsichtiger in Partlieisacheu sein.
Ich mache diese Bemerkungen nicht, mei
ne Freunde, um euch aufznfortern eure Par
tbei iefühle bei diesen, traurigen Ereignis znr
Seite zu legen Ich wnrde mich i» meiner
Pflichr nnd in enern Erklärungen höchst irren,
wenn ich eine solch? Empfehlung für nothwen
dig hiclte. Ich ftihle mich durch höhere Kraft
angetrieben, durch einen gerechten Stolz iin
Verhalten der großen amerikanischen Gemein
heit, unter Umständen welcher sie so viel Ur
sache hat zu betrauern—der unerwartete Ver
lust eines Patriotin seines Vaterlandes. Gott
sei Dank! politische Empfindungen enden
an. Eingange des Grabes. Dort beginnt
heiliger Grund ; und er, der bi'nzii soll
te die bösen Gefühle von sich enrfernen, wie
der Patriarch seine Schübe ariSzeg, als die
Stimme vom brennenden Busche ibm verkün
digte daß er itt Gegenwart des Allmächtigen
sei.
Die Meiste» von euch sind Kieker gekom-
I nie» »lii den Tod eines Obermagistrats zu
i betrauern. Aber ich bin gekommen, nicht al
lein um diese Pflicht zu üben, sonder» gleich
zeitig de» Verlust eines Privat-Freundes zu
betrauern. Es sind mehr wie vierzig labre
! seit ich ihn zuerst kennen lernte, und beinahe
dreißig daß ich seine Freirnbschafr undZutran
!en geuoß. Ich diente unter ihm im Kriege
> und mit ihm im Frieden ; nnd nie, während
der langen Zeit unserer Bekanntschaft, kam
> ein einziger Fall vor der nur für einen Au
! genblick die Harmorie unserer Frenudschaft
gestört hätte. Ach kann vo» ihm sprechen mir
! genauer Kenntniß seines Verhaltens, Cha
rakters und seiner Grundsätze, eine Huint
nist. erlangt während den peinlichsten Ver>
! hältttisien des wirklichen Lebens, wo eines
Mannes Herz offen dargelegt, wo mit den
Himniel über uns > nd Wald nm uns, Ver»
! hcimlichuug eben so unschicklich als »»nutz ge-
ivesen wäre.
Er war uninteressirt, großmüthig, ehrlich,
seine Beguemlichkeiten fnr das Wobl ?lnde-
rer opfernd, »»ermüdet in Erfnllnng seiner
Pflichten, eifrig das Wohl seines Landes zu
befördern »nd von Natur geschaffen sich Ge
' walt über die ihn Umgebenden zn verschaffen
Wie wunderbar sind die Abwechselungen des
Lebens ! Wenig dachte er. wenig konnte ich
denken, wenn wir zusammen den Gefahren
und Mühseligkeiten eines G'enzkiieges aus
gesetzt waren, nnd wo ich Tag nnd Nacht
fordert werden wurde, in diesem Tbeile Eu
ropas, seinen hinterlassenen Ruhm gegen die
! Angriffe seiner eigenen Landslcutcz» verthei
digen. Aber so ist es uud ich werde die Pflicht
erfüllen. Während er lebte war er selbst
wohl geeignet dazu. Aber er ist nun ans
dem Bereich seiner Verläumder, wie er aus
ser Gewalt ist sich zu vertheidigen. Seine
Freunde mögen »im auf ihre Verantwortlich
keit wirken. Sein Andenken ist mir theuer
»nd ich greife begierig nach dieser Gelegen
heit, es von verschiedenen Beschuldigungen zn
retten, welche entweder entstanden oder anf
aeftifcht wurden, währenddem letzten Wakl
streite. Und ich bin um so mehr frei dieses
,» tbiin, da mir sein beißes Verlangen wegen
diesen Gegenstand bekannt ist. Durch einen
gewöhnlichen Freund theilte er mir seinen
Wunsch mit, daß ich eine knrze Beschreibung
der Schacht a» der Tbeinse liefern möchte.—
Doch das Gesuch und die Erfüllung waren
nach feiner Erhöhung zum Presidentenstnhle ;
jeder Vernünftige wird einsehen, daß ich dann
meine Gefühle nicht aussprechen konnte,—
Nun, wo der Todt ihn von seiner hoben Stel
le gerafft, kann ich nicht fehlen wenn ich frei
ausspreche waS meines Herzen Gefühle mir
vorsagen, uud von ikm im Grabe sage was
ich im Leben nicht vo» ikm sagen wollte.
Während dem Kriege in 1813, welcher mit
der Schlachr an der Tbemse endigt?, gekörte
ich z» der Streirmacht unter Gen. Harrison,
aIS ei» Brigade General der Ver. Staaten
Armee, mit einer Brigade regulärer Trup
pe» unter meinem Commando, Meine Stel
lung brachte mich daher stiindlich in Beruh
rung mit dem General, nnd alle seine Orders
nnd Pläne wurden mir mitgetheilt. Ich war
in einer Stelle wo ich den Charakter seiner
Pläne beurtheilen und die Gefahren derselben
sowohl als die Geschicklichkeit womit er sie
überstand, beobachten konnte. So viel vo»
meiner Stellung ~, jerwr Zeit. Ich kalte,S
schicklich eines andern Umstandes zu erwäh
nen. Die Ereignißt späterer Jahre trennren
l«en?ral Harrison und mich im politischen Le
ben, doch wirkten sie nie auf unsere Privat
vernältniße. Wir gekörten zn verschiedenen
Parihsien und jeder erfüM seine öffentlichen
PMlsten gemäß feinem Gutachter,, ohne
dulden daß unsere Privat-VerbinduNgen, d«
zu andern Zeiten entstanden, durch diese Um-f
stände unterbrochen wurden. H
In Uebung der Pflichten eines amerikant/
scher, Bürgers und in Folge der Grundsätze
die mich lange leiteten, würde ich, wäre ich rti
den Vereinigten Staaten gewesen, gegen mei
nen General «nd Freund, und für seinen Ge»-
ner, gestimmt haben, weil ich den Letztern näp
ker für den Nepresentanten »reiner GrundsaX
tze hielt. >
Ich stelle mich selbst als Zerigen dar,
Rettung des Charakters eines entschlafenes,
Soldaten, von Beschuldigungen die in der Hi«
tze eines politischen WaklkampfeS auf ihn
häuft worden. Ich kann sein Andenken arw
besten ekren dnrch aufrichtige Erklärung der!
Wahrheit zeigend, daß diese Anhänglichkeit!
nrchr die eines politischen Partheigangers ist,
sondern daß von Einem der tief bedauert daA
ei» Theil der Parthei wozu er gehörte, eS>
nöthig machten, dnrch Verbreitung von Be->M
schuld,gnngen, so nngroßmütkig ln ihrer Forn»
als durchaus ungerecht itnd irrthttMlich in ih
rem Wesen.
Dies ist weder die Zeit noch die Gelegen
heit für Erörterung der Sinzeluheire» einer
Gesellschaft, Es sind Resultate wovon ich ztl
sprechen beabsichtige. Und ich sage ausdrück
lich, daß General Harrison, von der Zeit ar«
wo ich mich mit ibm vereinte bis zur Zeit wo
die kriegerischen Operationen vorüber waren,
keine Maßregel in Anwendung brachte, die
nicht meine berzliche Zustimmung hatte. Und
beim Rückblick, nachdem sieben und zwanzig
vergangene labre viel ErfabrUng gebracht >
haben, bin ich gesichert in meiner' Origina
l nnd nehme keinen Anstand sie ztt
veröffrnrljchen.
Der Angriff anf SanduS?ev, des KriegS
rath zu Saiitwich nnd die Schlacht an der
Themse, waren die Hauvtereigniße deSKrie
aea, welche die durchgreifendste Kritik veran
lassen, Alle mit erlern verbundene» That
sache» stnd mir persönlich bekannt. Ich war
zur Zeit im Lager bei Seneca, nenn Meilen
von Snndnsk>y. nnd ich erinnere mich wobl,
wie ich mit Harrison in ten Umgebungen wari«
delre, anf den Donnee der Kanone» horchte
»nd Tbeil nahm an feinen ängstlichen Srwar
tnngen auf taS Resultat deS Kampfes.
Ich wei de nicht die Umstände erklären wel
che ikn hinderten zur Erlösung des kleinen
Postens zn inarschiren der sich so glorreich
selbst vertheidigte. Die Interessen waren jn
groß um aufs Spiel gefetzt zu werten durch
falsche Bewi-annaen, und General Harrison
beschloß weislich bei Seneea den AnSgang zä
erwarten und sich selbst z» vertbeidigen, wenn
er vom Feinde angegriffen würde.
Die folgenden Ereignisse baben bewiesert
daß er rechr war. Ich kann, nach Verlans 112»
langer Zeit, nicht mit Gewißheit von den Ein
zelnbeiten teS letzten Krieges spreche», aber
ich bin streng der Meinung, daß der von <«e
neral Harrison geiiommene Cours von allen
h >heii Osfinren gebilligt, Gewiß bin ich daß
er die Billi.inng deS Col. Crogkan fand, nach
dem er nach Seneca bcrufen wnrde den Brief
zn verantworten, welchen er an den koniman
direnden General schrieb, was er zur Znsrir
denbeit tbat dnrch Erklärung der Umstände
nnd seinen Wunsch len Feind zu täuschen,
wenn der Brief in seine Hänte fiele. E s
n.' z? ei» Brief. iiicht be stimmtfiir
t e » a m e r i k a » i sch eii > o » d e r u für
den hri t t i sch e„(«en e ra l. «General
Harrison dachte immer daß Col. Croghan
recht that zu bleil'en, weil unter seinen Um
stände» der Riickzng gefäbrlicher gewesen wä
re wie Vkrtheitiam'g, Ich weiß mir z» yut,
daß Crogban nicht immer znfiikten fnl'lt, mit
HarrisonS Verfahren gegen ibn, Aber er
war im Irrthum Ich war der gemeinschaft
liche Freund beiter uud wußte ikre Erklärun
gcir gegeukinandrr.
Dieser kurze» Beschreibung habe üb wenist
melir hin;nznf»geri. Ich kabe keine Geduld
inicii bei Beschultjgnnge» von Feigheit und
Schwachheit auszuhalten, von welchen der
Niibin des braven Harrison während seine»?»
Lebe» angegriffen wurde, und die nun auf
sein Andenke» wirken, da er todt ist. Er war
ein so braver Mann als je das Schlachtfeld
betrat. Nicht Einer der mit ihm diente konn
te diesen Punkt seines Charakters verkennen.
Ich habe ihn in manchen prüfenden Umstän
den gesehen, wo ich nicht betrogen werden
konnte, und sein kühles Selbstbewußtsein fehl
te ihm keinen Augenblick. Ein Umstand von
seiner Standbastigkeit, Unbesonnenheit möch,
te ia» sagen, stellt sich gerade vor mein (Al
dächtniö, Die Brücke über einen der Ein
sinkströme deö Tbrmsflnßcs war durch den
Feind zerstört, nm unsern Marsch anfzNkat
ten und eine große Abtheilung Indianer war
im nahen Gebüsche versteckt uns an der Re
parirung derselben zu hindern. Die Arbeit
begann unter der unmittelbaren Aussicht deK
(«eneral Harrison, der gelassen auf feinem
Pferde saß, die Operationen übersah und da
bei den Kugeln der Indianer ausgesetzt war.
Ueber,engt von dem Werthe seines ('ebens,
wollte ich ihn überreden znrnck zu gehn und
erbot mich zu bleiben und die Arbeit zu über
nehmen.—Er börte nicht auf mich. Er sagte
mir nicht warnm, aber ich weiß es so wöbl
als ob ers mir sagte. Ich las seine Gedan
ken in den ihn umgebenden Umständen. Sek
ne Armee war neu, Offiziere und Soldaten
hastig aus allen Gegenden des Landes gesam
melt, nnd es war Hauptsache daß der Genk
ral ihr Zutrauen erwarb. Er hielt das Kr
empel wichtiger als irgend einen Rescant
dem er sich selbst dadurch auc-setzte.
Was die Beschuldigung von militärischer
Unfähigkeit angeht, ist sie im geraden Wider
spruch mit der Geschichte und Harrisons Dien
sten. Er der fast drei lakre im Felde lebte
und mit dem Feinde beschäftigt war, unter
den traurigsten nnd schwierigsten Umständen,
der nie besiegt wurde und das Zutrauen fast
aller ibm Umgebenoen genoß, verdient diese
Beschuldigung nicht. Ich kalte es für kein
Compliment, wenn mir jetzt gesagt wird daß
der Mann den ich achtete, der General
welchen ich völliges Vertrauen setzte und der
Freund dem ich verbunden, diesen Tadel nicht
verdient Er ist nun kingegangen wo meii»
Lob oder Tadel gleich zu ikm ist. Aber nie
so lange ich lebe werd« ich aufhören ikn z» be
dauern, oder Zeugniß geben von der Rein
heit feiner Grundsätze, der Stärke semes Pa
triotismus, zu dem Werth seiner Dienste und
seinen Koben Fähigkeiten welch» die Bchwnq
aller derjenraen bewirken die Mit » ?e».
kamen.