Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, January 15, 1840, Page 1, Image 1

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    Wemolk» »t.
AIItNtAUN, V«. gedruckt und heransgegcben von (S. Adolph Sage, in der .Hainilron Straße, einige Thüren unterhalb Hagenbuch's Wirthshaus.
Jahrgang
Bediiigltngeü.
Diese Zeitung wird jeden Mittwoch auf
/t iem großen S-uper-Roval Bogen, mir ganz
w uen Schriften, heransgegcben.
j Der Eubscriptions-Preis istein Thaler
K s in Bora u S be z a hlu «g. —!
I n Fall dies nicht geschieht, so werden ein
Z haler und fünf u»d zwanzig Cents ange
»icchnet.
Ii Kein Snbscribent wird für weniger als 6
Monate angenommen, und keiner kann die
Leitung aufgeben, bis alle Rückstände darauf
welche ein Vierecks
Ausmachen, werden dreimal für einen Tbalcr >
»ingernckr, und für jede fernere Siuriickung l
'ifliuf und Zwanzig Cents. Größere nach >
Verhältniß. l
! Diejenige welche die Zeitung mit der Post
oder dem Postreitcr erhalte», »i»sseu fclbst
dafür bezableu. i
Alle Briefen» de» Herausgeber mnsscn
postfrei eingesandt werden, sonst werde»
sie nicht aufgenommen.
Ocffcttllithe Vendu.
Freitags de» Blsten lannar, um l Übr!
Nachmittags, soll auf öffentlicher Vendu ver-!
kaust werde», am Hanse des Uiitcrieichneren,
in Maratawiiy Tannschip, Berks Cannty: !
Eine prachtige Plantasche,
gelegen in besagtem Taunschip, stoßend an!
r Vand von Charles Gackenbach, !)acob Bierig !
! und andeie, enthaltend nngefähr 195- Acker
j gutes Bauland, ven welchen, nngcfähr 05!
Zicker gures Holzlaud u»d SV Acker Wiesen ist,.
olles üiiier anre» Fensen. Darauf ist errict -
tet ein t-stockigtes Block-Wohnhause, große,
stei»crue^Schn>eitzer-Scheuer, SpringbauS
mit einer »icfehleuteu Quelle, uud andere
Anßcuqebäiide; ein gnter Bailiiigarten mit
gezweiglein Qbst befindet sich anf den, Land.
Man erachtet eS für uunöthig daS Cigenibuni
weiter zn beschreiben, indem Kanslnstige das
> selbe zu einiger Zeit besehen können.
Die Bedingungen sollen am Tage des Ver
l kaiifS bekannt gemacht und gehörige Aufwar-!
I tuug gegeben weiden, von
Abraham Lnckenbill.
Jan. 8. »-Lm
Eine Plamascbe anf
Ocsscutlichcr Vcudu.
Canistags den Bren Februar Ȋcl'steiiS, soll >
auf dem Platze selbst auf öffentlicher Vendu,.
wen» nicht zuvor durch Privar, verkauft wer.
den:
Eine fchahbare Plantasche.
Gelege» i» Taliiischip, Le
wa Cannry, rulbalieud obug-sabr «i 8 Acker
vortreffliches Banlaud ; stoßend an Land von
Pctex Schmoyer, John Diefcuderfer, David
Danner und Anderer; anf wel
liier ist errichtet, ein zwei-stöckig
steinernes Wobnhans, große
ne S chwei tz er-scheuer,
Wageuschop uud audere beqneine Aussenge
bäute; ein prächtiger Baunigarteu befindet
sich anf dem Lande, nnd der kleine Vecha Fluß
läuft durch dafielbe. Gleichfalls,
lg Acker gutes Holzland,
gelegen in Ober-Milford Tannschip, ohngc
fäör !i Meilen von obigem Plaue entfernt;
stoßend nii Land von lobn Mischer, Peier
Echinouer »nd illnderer. Gleichfalls,
Eiu Etrich Land,
gelegen in Maeuugie Tauiisci'iv, stoßeud au
Laud von Ch'istia» Ritz und Daniel Schmon
er, enrh.iliend ohiigefahr 14?>cker.
davo» ist mit prächtigem Holz bewachsen uiio
ein Theil ist geklärtes Land.
Die Bedingnnge» deö VerkansS sollen am
Tage bekannt gem.,cht uud gehörige Auswar
tuug gegeben werten.
Wer daS obige Cigentbum in Augenschein
zu nehmen wünscht, der melde sich bei
Joseph
N. Macnngie, Jan. 8. »g —-tm
Gcrlcrci Verkauf.
Am Dienstag de» tre» Februar, sCouri
wou>c) soll am Gaftkaiise von Job» Groß
in Alleiirauu, öffentlich verkauft werdcn:
Die »vobibekannte Gerberei,
nebst Wohnbaus, Scheuer und Grundlotre,
iu der Wasser-Straße, >u der Stadt Alleu
kaun, bekannt nnter dem?>ame» von Stef
fels Gerberei, »»d jetzt im Best» von Da
vid Bierv- Drese Gerberei vorzuglicl, gut
eingerichtet »nd hat, »ebst hinlängliche» Ge
bäude», :Z5 Grube» wovon !> uuicr Dach
sind uud zwei Rindruuiul'len, :c.
Die Bedingungen deS Verkaufs solle» am
Tage der Veudu bekannt gemacht, und ein
gutes Rechrain nächsten April gegeben
werdeu, von
L. Schmidt,
W- 5). Bliimer,
Aßignees von David Bier».
Den Bleii Januar. ng—.lm
DruckcrArbcit.
Alle Zirren Drncker-Zlrbeit >n deutscher nnd
ruglisil er >Zrr>iche wild icho» uud bitiig in
N achri ch t.
Alle Diejenige», welche noch rechtmäßige
Anforderungen zu machen haben, so wie sol
che die noch schuldig sind, an Vcndugeld oder
auf sonstige Art, betreffend die Hinreria'eu
schaft deö verstorbenen GeorgeKe in m e
r e r, letzthin von Taunjchip,
Cauut», werden hiermit ernstlich erin
nert sogleich bei den Unterzeichneten anzuru
feu um Richtigkeit zu machen, oder auf den
Iste» Februar nächstens, am Hause von C.
W. Wieand, Esq-, indem nach selbigem Da
tum die Gesetze in Anspruch genommen wer
den.
Henry Keinmerer,
Jacob Kemmerer, >Erors.
John Notbenbergeer,
Jan. s. *—im
N a ch r t ch t.
Alle Diejenigen welche »och an die letzthe-
rige Firma von A. nnd E. Kohler, in Nord- >
Wheithall Taunftbip, in den Stohrbucteru,
oder auf irgend eine andere Art schuldig sind, >
werten hiermit ernstlich benachrichtigt zwi-!
scheu jetzt und dem isten Febrnae, an !
einige» der Unterzeichnete» abzubezahlen>
indem »ach obiger Zeit die Bücher in die Hän- !
de eines Friedensrichters znm Eintreiben n
bergeben werden. Gleichfalls könne» Dieje
»ige», welche noch rechtmäßige Anforde, nu-!
gen an besagte Firma habe», ihre Rechn»»-!
gen wohlbestätigt sogleicl» cinznhändigeu.
Abraham Nobler,
Cdivard Köhler.
Jan. 8. nq-s»i
Nachricht
wird hiermit gegeben an alle Personen, die
dabei intereßirt sind, daß die Unterschriedeuen
aIS Administrator» n von der Hinter'.,issenschft
des verstorbenen Abra b a m Miller,
letzthin von Snd-Whcitball Taunschip, Lech«
Caunty, ernannt worden sind. Alle solche,
welcke rechtmäßige Anforderungen an ersag
ter Hinterlassenschaft habe», belieben ibre
Rechiinttgcn »inerhalh sechs Wochen von heu
tigein Darum an wohlveschriuigt eiuziihäiidi-
gen.-ilnd solche, die auf irgend eine Art schul-!
dig sind, werde» hiermit aufgefordert, bis zu '
ermeldeter Zeit Richtigkeit zu machen.
Perer MUler,
Joseph Miller,
Jan. 8. iiq—Vi»
N a ch r i ch t
wird hicmit an alle betbeiligte Personen ge
geben, das! der llntcrzeichiieie als Zldminiüra
tor von der Hinterlassenschaft seines verstoi
benen Vaters, Matthias Selsridge,
letzthin voii.'lllciira i», Vecha Ca»»!», ernannt
worden ist. —Alle diejenigen, welche ans ir
! geud eiue Z'.rt an besagte Hiutcrlassenschafr
schuldig sind, werdeu ersucht iluverzüglich ab-
Uidezal'le» —und Solche, die Fordeiung ba
. beu, beliebe» ihre Rechnungen sogleich wohl
bestätigk einzubäiidige» au
William W. Selsridge,
Januar 8. »q—6m
Eine Fuchsjagd.
l 112 Am Samstage den 18t. Ja
! nnar, soll in Breinigs
! ville, Maciingie Taunschip,
j F ch sjagd veran
z staltet werden, wozn alle Jagd-?iebhaber, in
, der Rahe und Ferne eingeladen sind sich eiil
zufiude».
I. Jsaac Breinig.
Januar 8. iiq—Ä»
Hollo Scbarsschntzcn:
Lecba gegen Berks Canum!
; Am Samstage den IBten Januar, solle«
!i»B r e i uig sv ille, in Maciingie Tauii
, schip, Vecha iZauutn,
' 5 Goldstücke nnd 2<t spanische Thaler,
! auf IVO ?)ärds, mit Kugeln, ansgcschosseu
> iverden, wozu alle Schutze» i» der Nachbar
! schafl eiiigelade» werde» sich einzufinden.
Macungier Cchül)en.
Januar 8. nq-2m
Em Scharffclncßcn.
Am Samstag, den ISten lannar, sollen an
! dem .Hanse des Unterzeichnete», in Sud
! Wheithall Taunschip,
Zwei Goldstücke
init Schrot, auf (il) Schritte, ansgeschoße»
! werden. Die Schütze» in der Gegend sinv
z zu diesem Scheibenschießen eingeladen von
Henrich C kraus!, jr.
j lannar 8. nq—'2m
Argumcut L.istc.
! Die folgende ist eine Viste von Rechtsfällen
i fnr Argiimentc in der Court von Common
i pleas von Canntn, die a " Montage
, den "ten Februar ibre» Anfang nehmen wird.
?Z Lorenz Städler gegen Pcler Rnchen
j bach.
Dietz gegen Henry 5). Berken
>! stock.
i' Ikssc amuels, Pr-'ts'.
>>. uq- t«
"Hütet cuch vor ,'.el,vimo» GeseCschaften." —Waschi,igten.
Mtttwoch, den isml Januar, 1840.
Verhör-List e.
Nachfolgendes ist eine Liste der Rechtfälle
welche in der Court von Common PleaS von
Lecha Caunttt verhört werden solle», die am
Montage den Lten Febrnae, in der Stadt
Mental,», ihren Anfang nehmen »nd eine
Woche daueru soll:
1) Selfridge uud Wilson gegen Margaret
Wilson.
2) Jsaac Lutz gegen John Baer.
3) Abraham Harris gegen Stecke! und
Biery.
4) Heun? Kolb gegen John Metzger. ,
5Z lobn Knepply gegen Ludwig Schmidt. .
Jacob Deily gegen John Moll.
7) Henry Ortt gegen Peilip Mumbauer.
8) Henrv Kramlich gegen John Staut und
Michael Reichert, juu.
!>) Christian F. Beitel, Endorfer von Ioh» ,
Keinmerer gegen Jacob Gackenbach und Ioh» j
fen. AdmiiiistratorS deS verstor-1
denen Jacob Keinmerer.
il») Henri? Fegel», überlebeiider Crecutor '
des verstorbi/uen Christian Fegely gegen Pe- l
ler Fegely
i l) Christian Nagel, fnr den Nutzen vou !
Joseph K. Säger, gegen John Glick.
12) G. I. Scholl gegen Henry Engelman. j
iü) Jol'N Moser gegen Israel Warlina»
nnd Jonas Brohst, Administrators des ver-
storbenen George Wartman.
14) Jonathan Kistler und Samuel Os- >
ivald gegeu Philip Fetherholf.
15) Heter Schelly gegen Simon Frankcn
field. '
lv) Jacob Bechtel gegen Johnson nnd sei- !
ne Frau Marv.
17) Salouion Gangewere gegen Stephen
Baliiet.
18) Jonathan Schmidt nnd Peter Lyuu,
Administrators vou Samnel Sgner, gegen
Adner Srahler.
Jesse Samuels, Proth.
Jan. 8. nq-4»i j
Prcclan.arion.
Sintemal der achtbare I o h n B a n k s,'
President-Richter in den verschiedenen Cour-
l ren von Como» Pleas vom dritten Gerichts
! Bezirk, bestehend auö ben Cannties Berks,
Northamptou uud Leä»a, im Staat Peuusil-!
l vauie», i» Kraft seines Amtes Presideuirich« >
j rer verschiedener Coui ten von Lyer und Ter-'
. »liner u allgemeiner Gcfa»g«iß-Crlcdigung
- in besagte» Canuties ; uud J.F. R u h e, j>.
! uud loieph Sager, Csgui»es, GehulfS- i
i:>iic!i>er der Courteu vou L»er uud Teiuiiuer
uud allgemeiner Gefängniß - Erledigung für!
dießichtuug von Haupt- und andern Verbre
chen in erjagtem Lecha Caunty, ihren Befehl
au mich gerichtet haben, woi in sie eine Court
von ZDner »ud Termiucr und vierteljähriger
Sitzung von Common PleaS anberanmen,
welche gehalten werden soll in der Stidt
Zllleurauu, für das Cauury Lecha, auf den
crsteu Momag im Monar Februar,
weiches der -Zte'Tag deS besagten" Ä.'ouals
ist, und welche eine Woche danern wird.
So wird hiermit Nachricht gegeben
a» alle Friedensrichter »ud Ceustabel iuuer
halb deö besagreu Canuties von Lecha, daß
sie dann und daselbst sich in eigener Person
mit ihren Rolls, Recards, Inquisitionen und
C'ranliuationen einznfindcn haben, »in ihren
Pflichten vor erjagter Court abzuwarte».
Deßgleichen, werden auch alle dieje
«ige», welche glgc» Gefangene in dem Ge
fängniß des Canntics Lecha aIS .Kläger oder
Zeuge» aufzulrcte» habe», henachnchtiget,
daß sie sich alldort uud daselbst eiiizufilideu
l'abe», in» dieselben zn proseguireu: wie eS
ibneu Recht düuken mag.
Gegeben unter meiner Haud.iu der Stadt
?Illentann, diesen Tag December, im
Jahr unsers Herr« 18L!>.
Jonathan D. Meeker, Scheriss.
Gott erhalte die Republik !
Den 25. Dec. nq—bv
Vt?isamiscdes
A ll g e u w a s s c r.
I» der Druckerei des "Patriot »ud De
mokrat" ist von jetzt au obeu gemeldetes bal
samische Augenwassrr 5» habe». Dasselbe
! stärket die Ängcn niclit allein, sondern be
! ninimt die Cntzn»d»»g uud Geschwulst des
! Augeuliedes. Beim anhaltenden Gebranch
vermehrt und erweitert es die Seh-Kraft
l uugeincin, nnd erfrischt die zarten Nerve»
i der Augenmuskel». DieS Balsa>«iict>e A»-
!geuwasser hat seit de» kriegerische» Cpocl eu
in Eurova die Anfmerksamkeit der Aerzte da
' selbst aufgeregt, uud Proben, vielfältige, ja
wir mögen sagen Hunderttauseude, I'abeu
' diesem balsamischen Aiigtuwasser die größte
j Gabe, die Erhaltung ihres Gesichts, zu ver
danken.
! Saccoucr Posircttcr.
Die Zeitnu's-Tnbscribenten in Saccona
werdcn hiermit henachnchret, daß der Post«
' reiter ihre Zeitungen künftig regelmäßig je
' den Mittwoch an d>e gehörigen Packh ilrer
! nberliefern wird, nnd zwar zu den genügen
.Preis von 25 CcntS des JakrS fnr jede Zei
> tuug. Es ist uninöglich, daß er dieselben zu
!eüicin niedrigere!' Preise tragen kann.
> Der Posirelter.
Fleuch vor der Sünde.
Ein jnnger Mensch von fünfzehn
Jahren verlor feinen Barer, welcher
! ihn sehr strenge gehalten hatte. Nim
hoffte er Freiheit zu bekommen; allein
feine Mutter hielt ihn eben so scharf.
Dies schien ihm unerträglich, nnd er
faßte den Anschlag davon zu laufen.
Er harte einen Beirer, der dreißig Mei
len weit wohnte; zu diesem wollte er
> stch begeben. Er inachte stch auch wirk
l lich aufdcu Weg. Aber er baue nur
eiu Paar Gnlden in der Tasche,
l dies kleine Reisegeld nvir gar bald ver
! zehrt. Den dritten Abend hatte er kei
! neu Pfennig mehr, auch keinen Biften
i Brod; nnd seine Neise war doch erst
halb zurückgelegt. Jetzt sah er eiu, daß
er einen thörichten Streich begangen
hatte, nnd genech in große Angst nnd
Berlcgciiheit.
Er sah ein Dorf und ein scheues
Wirthshaus vor stch; allein was küf
es ihm ? ohne Geld konnte er doch nicht
hinein gehen. Unter diesen Gedanken
sah er einen Müller an seiner Haus
thnre stehen gnißte ihn nnd bekam ei
nen so frenndschaftlichen Dank, daß er
ein gntes Zutrauen zu ihm, faßte. Er
gieng zn ihm, stellte ibm seine Umstan
! de vor und bat nm ei» Nachtquartier.
Der Müller war ein leiuseliger Man ;
er nahm daher den Knaben willig auf,
ließ ihn den Abend mit stch essen, und
machte ihm ein Lager von Federbetten
! hinter dem Dfen anfdie Bank.
Das Getefe der Mühle ließ den
l fremden Gast nicht viel schlafen. Er
i lag also llnrer allerhand Gedanken nnd
Jorgen, Endlich hörte er noch ein
kleines Geräusch nahe bei stch. Er
war allein im Zimmer, und stand also
auf um zu febeii wober dies Geräusch
käme. Der Blond schien hell nnd er
iah eine Eacknhr die an einem Schrank
hieng. Jetzt fiel ihm sogleich ein, daß
er stch ans seiner Berlegenheit helft»
nnd hinlängliches Reisegeld bekommen
konnte, wenn er die Übr nähme, stch da
mit bei der Nacht fortmacbte, nnd die
selbe dann nnterwegs verkaufte. Es
schien ihm anch ganz leicht, diesen An
schlag auszuführen. Denn das Fen
ster des Zimmers, worin er war, gieng
in den Garten, nnd der Garren war
mir mir einer niedrigen Mauer umge
ben. Er konnte also leicht entfliehen.
Allein sein Gewissen machte dagegen
wichtige Eillwendungen. Er harte
zwar vorher bisweilen Kleinigkeiten
entwendet, aber doch noch keine Sache
von so grossem Werth. Sem Gewis
sen empörte sich also sehr heftig gegen
diesen Diebstahl zninal da der Mnller
ihm so lieblich ausgenommen so gürig
bewürbet nnd ihm das ganze Zimmer
mit allem, was darin war anvei rrant
haue. Es war also kein bloser Dieb
stahl lvozn die blose Begierde ihn ver
suchte, solider» auch ein schändlicher
Undank gegen seinen Wohlthäter.
Sein Gewissen und seine bose Be-
gierde waren jetzt gleichsam in heftigem
l Kampf gegen einander. Bald harre
j dies, bald jenes, die Oberhand. Wohl
! zwanzigmal streckte er die s>md nach
der Uhr ans, und zwanzigmal zog er
ste anch wieder zurück. Doch endlich
ühcrwaiid er feine bofe Begierde glück
lich. Er nahm stch fest vor die Uhr
hangen zn lassen. Aber er merkte anch
daß feinc bofe Begierde ihm die ganze
Nacht keine Nnhe lanen würde, und be
schloß deswegen, eiligst von dannen zu
fliehen.
Diesen loblichen Vorsatz filhrtc er
! anch sogleich ans. er
! seine Kleider an. offnere das Fenster,
sprang hinaus in den Garren. nnd von
da »ber die Mauer; und jetzt befand
ier stch aijf der Landstraße. So schnell
, entflieht kein Dieb nach vollbrachtem
Naube, als dieser Züngiing floh, um
kein Dieb zu werden. So bald er auf
! der Straße >var, lief er so geschwind
' er konnte fort.
Doch kaum war er ein paar hundert
j Schritte weit gelanfen, so erwachte sei
ne bose Begierde wieder. Er argerce
Ich, daß er die Uhr nicht mitgenommen
hatte weil er so glücklich heransgekom.
Mo. 45.
inen war. Er stand still, und wünsch
re sich wieder in des Müllers Stnbe.
Ja er war schon im Begriff, wieder
umzukehren, wieder über die Mann
uud zum Fenster hinein zu steigen, und
die Uhr zu holen. Doch jetzt singen die
Hunde im Dorfe an zu bellen, und er
hielt es daher für allzu gefährlich. End
lich schien es ihm am rarhsanisten, n'ei
rer zu fliehen» welches er denn auch that.
Er lief etliche Stunden gerade auf der
Straße fort.
Nun gieng der Mond unter, der
Himmel wnrde mit Wolken bedeckt,
es ward stanz finster, und er kam von
der Straße ab. Er irrte nun ohne
Weg und Steg, durch Berg und Thal
und ward bald so müde, daß er beschloß,
stch niederzusetzen, und den Morgen ab
zuwarten. Jetzt kam er anf einen Hü
gel, stolperte über Steine und hier legte
er stch nieder. Er berenere es noch
mals, daß er die Uhr nichr genommen;
uud endlich schlief er vor Müdigkeit ein.
So lag er ohngefabr drei (Krunden.
—lndessen ward es Morgen; die Eon
ne gieng auf uud ihre strahlen weck
ten den Schlafer. Er fchlng die Au
gen anf, nnd sah mitSchreckm und En
tsetzen, daß er gerade unrer Galgen
lag. Ein frisch Gehängter schwebte
über ihm. Die Steine worüber er die
Nacbt gestolpert »rar, warenMenschen
knocheii. Erschrocken sprang er auf.
zitterte nnd bebte am ganzen Leibe.
Jetzt fiel ibm ein, wie nahe er diese
Nacht daran gewesen, einen Diebstahl
zu begehen. Er bedachte daß dieser
Gehängte vermuthlich eines Diebstahls
! n egcn an den Galgen gekommen, und
!daß ibm dieses auch gar leicht hatte wi
!dcrfahreu kennen. Drei oder vier
Minnren stand er da in diesen Gedan--
ken; dann fiel er plötzlich cmf feine
Kniee nieder, und dankte Gott, daß er
ihm Kraft gegeben, die Versuchung zit
überwinden. Zugleich gelobte er hei
lig, nnd schwur, nie wieder einen Dieb
stahl zu Hegehen, iveil ihn Gott jetzt so
nachdrücklich vor diese!« Laster gewarnt
hatte. Und er hielt auch fein Verspre
chen.
Folge nickt deinen bösen Lüsten;
soiidcltl 'l'rech dnnen Willen." —Si>
racl' 18, .W.
' ?aß der Sünde nicht ihren Willen,
sondern' herrsche über sie." I Mose,
4,7.
Zuckerrüben für Milchkühe.
Ein Herr ans Osten versicherte uns
jüngst, daß er, indem er einer jeden sei
ner Kühe ein Peck Zuckerrüben zwei
mal des Tages, nur dem Hen klein ge
schnitten, gefuttert habe/in Winter
eben so gnre und fette Aiilch bekam,
als im Sommer, wo die Weide am be
sten gewesen. Da mm ein Acker Land,
woblgcdüngr nnd bearbeitet, wenn mic
dieser Wurzel bepflanzt, einen Ertrag
liefern wurde, der hinrcichrc zelm Kühe,
vom ersten November bis ersten May,
damit zn füttern, sollte nicht jeder Ban
er Anstalten treffen, im nächsten Früh
jahre ein Stuck Land damit zu bebau
en ? llnfere eigene Erfabrnng verban
net von nns jeden Zweifel, daß die
Hinznfügnng von Wurzeln zu dem ge
wöhnlichen Mutter der Kühe. wöchent
lich einen Unterschied von 2 Pfund
Butter von jeder macht.. Vom Isten
November bis lsten May stnd 26 Wo
chen; der Gewin würde also 52 Pfund
von einer K»h, oder von zehn 5M
Pfund fenn, und wenn wir diese nur zu
l 7 Cents ansetzen, so würde dies einen
dnrch die Fütterung der Nüben veran
laßten Mehrgewinn von 388 4V nia
che», und das alles von einem Acker.
Allein das ist noch nicht alles; der Eig
ner der Kühe würde im Frühjahre das
Bciilltzrsevii baden, dieselben gut ge
pflegt zu baben, nnd würde mit Ver
gnügen seben, daß sse in gnreni Zu
stande stch befinden.
Balnm. Farmer.
Das DamvfstKiffPrefldri», erbaut fnr den
Handel nach diesem Lande, sollte am 7ten
December in England vom Siapel gelassen
werden. Dieses Actiiff ist 1A» Tomrcn gio«
?«r denn die Brittisch Queen.