Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, September 25, 1839, Page 2, Image 2

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    rieft ihn hastig auf rief: "Gnade ! j
V>nade! für n Lein webcr?"
entstand em Juhel unter den Tausende«,
kein End? nehmen wollte.
Aber der Räubcrhauptmann bar vom Amt- >
mann die Erlaubniß aus, zun, Volk redcn zu
dürfen; und nachdem es ihm gestattet war,
trat er auf das Blutgerüst nnd winkte dcr
Mcnge zur Stille. Alles horchte auf, so daß
man keinen Laut mehr hörte, nnd dcr Räuber !
rief lant: "e 6 istcin G ort, nnd die
ser Gort ist gerecht!"—das glaubte
ich nicht, daher fürchte ich Ihn auch nicht, ».
erlaubte mir alle Sunden und Verbrechen. '
Aber es kämen mir doch oft in meinem sui.d-'
lichen Lebe« Dinge vor, ans denen ich wohl
vermtttheu konnte es sei ei» Gott, der die
Welt regiere; dies wollte ich nun gewiß wis- >
sen, »nd dachte wen» ich cine» durchaus im- !
schuldigen Mcnschc» zu mciucr Gesellschaft >
brächte, und ihn zwänge, an allen unsern
Verbrechen Theil zn nehmen, so könnte der
gerechte Gott, wenn es anders einen gäbe
»»möglich zugeben, daß ein solcher nnschuldi-
ger Mensch liiit uns in gleiche Strafe verfiele; i
er mußte ihn retten, wie auch jetzt wirklich
geschehen ist : den» der Leinweber ist vollkom- >
me» unschuldig, und ein frommer, rechtschaf-
feuer Mauu. Mit ihm habe ich die Probe
gemacht und Gott hat ihn gerettet. Ja
wahrlich, eS ist ei n G ott! nn d ei n
gerechter Gott!"— Und nun hat er
nm die Gnade, wieder inS Gefängniß gebracht
zn werden, indem er versicherte, er habe noch
wichtige Gkständliiße zu machen. Er wolle
alSdanu seine Strafe ger» leide», die er dop
pelt und dreifach verdient babe. Dem Räu
ber wurde seine Bitte gewährt; er und seine
Gefährten wurden zurück geführt und iu
Ketten geschloßen.
Untcrdcßcn hatte man den Leinweber er
quickt und gestärkt, und als man ihn ans
dem Kreis brachte, liefen viele junge Männer
herzn, hoben ihn anf ihre Schultern, uud
trngen ihn in die Stadt; andere sammelten
Geld für ihn, so daß er einige hundert Mul
den bekam. Als man ibn so die Straße her
anf trag, kam seine Fran von ihrer Reise in
die Stadr; sie sahe das Ziisainnienlanfcn
dcr Lcutc nnd hörrc das Gcschrci: "sie brin
gen den Leinweber! er bat Gnade bekom
me» !" und zugleich erblickte sie ibu vo»
ferne, wie er mit Frendcu-Geschrei auf de»
Schulter» gctragc», einherzog. Mit lauter
Stimme des Entzückens folgte sie dem Zng
ins Wirthshans. Der Willkommen der bei
den Eheleute läßt sich nicht heschreiben. Sie
wurden in einer Kutsche nach Hanse gefahren,
den» die fchwere» Leide» hatte» sie so ange
griffen daß sie nicht gehen konnten. Dnich
daS Geld welches der Leinweber bekommen
hatte, half er sich nun auf, nnd Gcttes Se
gen war mir ihm.
Merkwürdiges Kunstwerk.
Großes Aufsehe» macht i» Dorpat eiu
Kunstwerk des Mechauikus Martin Müller.
M. Müller wurde >BO4 iu dem Kirchspiele
Aegypten, an der Südöstlichen Spitze Knr
iandes geboren, wo sein Vater, der ans
Preußen ins Land gekommen, eine Muhle
besaß. Er wollte Müller werden, entwich
aber heimlich aus dem väterlichen Hause, be
gab sich zu einem Tischler iu Wilna iu die
Lehre, uud erlernte förmlich das Tischlerhaud
werk, in den Freistunden sich mit künstleri
schen mechanische» Arbeite» beschäftigend.
Durch diese lenkte er die Aufmerksamkeit
mehrerer wohlwollender Einwohner Wilna's
auf sich, die ih», als cr sriue Lchrjahrc bccu
digr, so weir uiiterstutzteu, daß er im Jahre
IBAi Meister werden und später eiue bedeu
tende Menbel-Fabrik anlegen konnte. Nach
dem er durch Unglücksfälle um den grössten
Theil seines Vermögens gebracht worden
war, zog ihn dcr Gras T»Zskiewiez ans sei»
Gut Ossokna, iniwcit Dlinabnrg. Hr. Mnl
lcr schuf aber durch sein ausgezeichnetes me
chanisches Genie das im Eingänge erwähnte,
in seiner Art einzige Knnstwerk. An dem
Plan dazu arbeitete er zwei Wochen, an dcr
Ansfübrung mit t! Menschen zwei Jahre.
Er verfertigte «cnilich ei» stark gearbeitetes,
ganz z» verschließendes Bureau, oder viel
mehr eine .ttomnwde von 4 Fuß 4 Zoll Höhe,
2 Fuß 3 Zoll Breite und 2 Fuß 10 Zoll Läu
ge. In diesem unbedeutenden Umfange be
findet sich das Amcnblement eines Saales,
bestehend ans 113 branchbaren, eben so sau
ber als solide gearbeireten Stücken, die beim
Beriihre» mit einem Schlüssel wie mit einem
Zanberstabe aus ihrer Verborgenheit hervor
springen. Sie kommen anf die »nerwarteste
Weise ein Gerichrstisch, ein Gerichtsspiegel,
davor ein Thron und darüber das Bild des
Kaisers,» Stühle, 3 Toilerten, 22 Tische von
ganz verschiedener Bestimmung und Form,
Leuchter, Lampen, Teller, Spiickschale»,
Blumentöpfe, Kästchen, .Körbchen in Menge
zum Vorschein, nnd doch i,l noch—so unglaub
lich es klingt—Raum zn einem Sopha »nd
Bett vorhanden. Einigermaßen wird das in
der That Wunderbare dadurch erklärt, daß
in dem Werke achthundert Charniere nnd
siinfhiiiidcrt Federn—letztere von Mnllers
eigner Arbcit—angcbracht sind.
Im Hafen von Ncw Orleans lief am lieu
dieses Monats oui Schiff vou Havrc de
Grace ein, mir «0 Emigrantcn, rhcils
Schwcitzcr, theils Deutsche.' Das Herz des
Menschenfreundes blutet, bemerkt der Editor
der Zeitung, der diese Ankunft berichtet, diese
Meuschcii, welche voll Hossuuiig uud iu der
Blüthe ihrcs Altcrs nach dcr »vcstlichcn Wclt
kommen, von ihrem Landungsplatze durch
die Straßen der Stadt ziehen zn sehen, die
jetzt ein weiter Kirchhof ist, mit offenen Grä
ber», die ihre Opfer erwarten. Entfernen
flch tieft Zvmdlittge nicht schleunig aus dem
Bezirk der Stadt, werden kaum noch zehn
lebend in den kommenden Winter treten.—
Intelligenz-Blatt.
Dem <Hrabe entgegen
Sechszig Personen, iiieiste'ntheils Schweizer
und Deutsche, käme» am Iten dieses in Nen-
Orleans von Frankreich an. Acht nnd
zwanzig von ihnen starben iu zwei Tage» am
«zelbe» FieVr ! uud die Uebrige» läge» krank
darnieder.
Die Crirdte in Maiuo.—Es wird ge
. sagt, daß diefts labr eine hinlängliche
Oiiantität Grnndbeercn, im Staate Maine
gezogen wurden, nm die ganzen Vereinigten
Staate» damit z» versorge». Alle andere
Gewächse gaben ebenfalls sehr günstige Aus-
Hichteu für großen Ueberflufi.
Der Patriot nnd Demokrat.
A ll e n tann, den 2Sstcn September, 1839.
IM
Für Präsident:
S7tn. TWm. M KmrrlKon.
von Ohio.
Für Vi ce -P r ä sid en l:
Daniel Webftcr,
von Massachusetts.
Demokratischer Gcgcumaurer Wahlzettel
Für Wembly:
(?l,arles W. ÄLieatti),
<sapt. Yenrv Neipel.
vnferies Versainmlnng.
Die demokratische» Gegeiimaiirer-Confe
rieS von Rorthampton nud Lecha Eaunties,
! versammle» sich heute, als Mi tt woch ,
> de» 2Sste» September, a» dem j?a»se
von Daniel Riegel, i» Bath, »in ei
ne» Eaiitidat für Scnatorin Erucuiiuug
zu bringen.
tls?° Wie ohne alle Kenntniß die Reprä
sentanten von Lecha Cannty handeln nnd den
ken, davon hatten wir letzte Woche wieder ei
nen sprechenden Beweis. Herr Ritter,
! letztheriger Repräseniaiit dieses Caimties, i»
i der Gesetzgebung, versicherte den Scheriff die
! ses Eaunties und andere Herreu, daß i» letz
- ter Sitzung ein Gesetz passirt sei, dnrcl, wel
! ches der Wahlplatz für Salzhiirg Taunschip
i an dein s)a»se vo» John ?) o st verlegt wor-
de» wäre; »ud daß die Bürger des Taii»-
schips also nicht iiiehr in Allentaiiu zu stiin
> »ieu hätte». Auf die Versicherung dieses Re
l präseiitante» hin, daß dieses ei» »eiilich pas
! sirtes Gesetz sei, ma.l te der Scheriff unsers
! Cauuties in seiner Wahl - Proklamation es
bekannt, daß der Wahlplatz verlegt jei. Es
ergiebt sich ab>r nun, nach gehöriger Unter
! snchuiig, daß gar kein solches G e
isetz passirt ist, i»id daß Herr Ritter
s entweder geträumt hat, oder nicht weis was
in der Gesetzgebung vorgeht. Wahrlich, ei»
treuer W ächter des Volks vo» Lecha!
Wie kau» »iau vou solchen Strohmänner»
erwarte», daß das Interesse der Bürger die-
ses Eannlies durch sie repräseutirt werden?
«Will daS Volk keine fähige Männer dort
j hahen?
> Der Scheriff war weqen der Scharfsin
nigkeit des Hrn. Ritter genöthigt, eine Ertra
! Proclaination heranSzngcben, worin der Platz
! geändert wird, da es 2» Tage vor der Wahl
bekannt sein muß. Dies war also wieder
' eine bedeutende Ausgabe fürs Lauuly, und
hätte nicht statt gefunden, wenn wir jemand
i in Härrisl'urg gebabt hätte», der auch weiß
! was fnr Gesetze gemacht werde».
Die Ttants-Anleihe.
Wenn wir i» höchsten Nöthen sein
Uud wisse» weder a»S noch ein—
So ist das "Monster" unser Freund,
Denn es hat Geld »ud wir hau keius.
I Loko Foko Sprüchwort
I Die Vereinigte Staaten Bank in Phila
'delphia hat sich endlich des zerrüttete» Fi
nanzznstandes nnd der Geldverlegenheit uii-
sers Staats erbarmt, und eine Sninme von
zwei Milli o n e n nnd sieben un d
snnfzig Tausend Thalern vorgc
schoße ii. In lauter schöne neue 5 Thaler-
Noten. Solche Summe kann nicht allein ei
nen Mann, es kann selbst einen Staat, ja
es kann die ganze Loko Foko Partei versöh
nen. Das Monster ist nun nicht halb so ge
fährlich als vor der Wahl, wo es hieß:'—
! Porter, Dciiiocratie und keine Bank!
! Wie die Gegen-Baukleute nun diese Un
gereimtheit verdauen können, davon hat ei»
guter Gegeiimaiirer und Whig keine Vorstel
lung. Die vor Geld zitternde'Loko Foko Re
gierung warssich in die Arme des Monsters
nnd mit ausgestreckten Händen empfängt sie
den Drache» nnd belohnt denselben königlich.
Die Art min, wie diese Anleihe von jener
- s» verachteten Bank ausgezahlt wird, ist wie
l folgt: SM»,»MI wurde» am vorletzten Mon
tage bezahlt; nnd 51'.,>,»»() jeden Monat,
! l'is alles ausbezahlt ist.
Hier lasst niis das Volk von Pennsilvanien
j fragen, wie sie dies verdauen können? Der
Senat vaßirte in letzter Sitzung die Verbesse
rungsbill mit der Vollmacht, das von
der Ver. St. Bank zu borgen. Der Gouver
nör schlug es aus, milder Vcmcrkunq : denkt
. ihr wir werden eine Anleihe von einer Bank
l nehme», die das Verderben des Landes bc-
zweckt! wollen wir alle Verbes
serniigen im Staat aufgeben ! ! Dies war
die Sipratlje des Beuefit - Gouvernörs von
Pennsilvanien, der jetzt z» Kreutze kriect,',
nnd die Pfote des Monsters knsit, das er so
>ehr in feinem iniwißcnten oder boshafte»
Loko Foko Eifer beleidigte.
Durch dieses Manöver des Nonvernörs bat
der Staat die Summe von SBtitt,»oo ringe- -
büsst—den», da er es ausschlug die Anleihe
vo» 52,054,»00 von der Ver. St, Bank zu 4
Prozeur zu nehmen, wo dieses Institut Kraft !
ihres Freibriefes verbunden war dein Staat
zu borgen, muss er jetzt 5 Prozent bezahlen,
welches aus 2.> Jahre« die Smmnc von Acht
bnnderl nnd sechszig tausend Thaler ans-
macht. Betrachtet diese Umstände und er
wägt, wie schlecht unser sonst so bliibender
Staat veiivaltet wird, unter der Regiern».,!
eines Gouvernörs, der weder in moralischer
noci, physischer Hinsicht geeignet ist, die ehr- >
lichen Burger d>»,es Staats mit Achtung zu !
repräsentircii.
Die Loko Fokos sind ans Lügen so stark ge-!
wöhillt, daß sie nicht mehr wissen, wann sie !
die Wahrkeit sagen sollen; sie bemerkten in ih
ren Lngenblättern jüngsthin, daß die Kosten !
des Schmähschrift-ProzeßeS in Huiitingdon
die "Republik gegen Hru. Campbell", sich
auf Tkaler beliefen, die Hr. öainp
bell nun z» bezahle» habe, obgleich er als
"Nicht Schuldig von der Jury eingebracht
wurde
Das folgende ist ein richtiger Auszug anS
> der Hnntingdon iZaunly-Eourt, wie die Rech
. »ui'g für die Kosten ansgeiiiacht wurden:
Kosteil-Nechnlittg.
! Staats-Anwald, » 3 (X)
! Scheriff, l 00
Eauiitv, 4 vi)
Friedensrichter, 6Z
> Constabler, 2S
Anklage-Bill, »8 i>B
Schreiber, 4 21
Sll2 N 7
Aus den llrkttndcn, den !». Sept. 1839.
I» o. Ere ss w e 11, Schreiber.
! Verk'S (<,iiittti, Pvlitick.—Wir sehe»
z daß die warme» Freunde unsers Vimitation
! Gouvernörs in dem "alten Berks" auch un
! ter sich untins sind »nd das einstens so be
- liebte Delegatcnsystem ein "Zwangsvsteni" zn
! sei» wäbneu, besonders bei Erwabluug vou
öauiitnbeamten unter unserer gegenwärtigen
z Sonstilntion. Die Vcriiiiiiftigen'srhen dieses
! als eine heilsame Reform die Staarblin
! den rufen G ewal t, und der Vaterlands
! freund seegnet die Fortschritte der demokrati
lschen Einsichten.—Die folgende Beschliiße
i wurden bei einer neiilichen Versammlung in
Cnmrii Tannschip, Berks Canntv, angenom
men, von welcher George ?asch President
nnd eine Menge anderer respektabler Män
ner Vieepräsidenten ic. waren.
Beschloße n, Daß wir keinen Mann
nnterstiitzen oder fnr ihn stimmen wollen, der
von der Delegaten Convention als Caunty
beamte auf das Ticket gesetzt wird, nämlich:
Protbonotar, Registrirer, Recorder, Schrei
ber der Waiseneöurt, oder Schreiber der Si
tzungen, weil wir jene Beamten betrachte»
als unmittelbar von dem Volk entspringend,
und sollten von Rechtswegen mit dem Volke
verbleibe», daher betrachte» wir jeden an
dern Weg als anti-dciiivtratiscii.
Beschloße n, Daß wir den demokrati
schen Republikanern von Berks Sannt» an
! ciiipfeblen, in der Unterstützung des Voliin-
teersystems lebhaft nnd thätig zn sein, in»
! Aristokratie in der Kindheit zn erwürgen.
> Beschloße n, Daß der schicklichste Weg
, für jeden Candidateii ist, herauszukomiiicn
i «ud seine Absichten durch die "öff ntliche
! Presse bekannt zn machen, da wir (Zannty
! äinter als Eaniity Eigenthum betrachten und
! jeder stimmfähige Burger eignet einen glei
chen Antheil in dem Stock.
! Ein Mann welcher zwei hölzerne
! Beiiie hat, ist in Illinois für Eongreß
! Kandidat vor dem Volk. Besser "hölzerne
Beine" als hölzerne Köpfe.—Was denkt
derMeik Speiks nnd der Be» dazu?
Dr. Dyott ist, wie unsere Leser wissen, für
!Z Jahre einsamer Gefangenschaft in dem öst
> lichen Staats Gefängniß veruriheilt worden,
eine Strafe, die er reichlich verdiente, da er
l arme Leute betrogen hat nnd mit Vorsatz
Hunderte ihren Schweiß auf eine betrügeri-
sche Art sich zu verschaffen wußte. Es ist
j jedoch einiger Unterschied in der Lage zwi
! Ichcn D. R. Porter uud T. W. Dyoit.
chrlichcs Gestund ins;.
' Als Georg W. Bartou, der Advokat des
I Gouvernörs Porter, bei dem neiilichen Ver-
j bör vo» Robert (Zampbell in der Conrt von
> Hnulin.idon Eaun.'y die anredete, soll
! er sich folgender Worte bedient haben :
ne Herreii, wenn ihr Rodert Eampbell von
! dieser Anklage frei spricht wenn ihr den
schuldigen und schwarzhcrziqen Verfasser die
ses Briefes auf freiein gehen läßt: so.
j erklärt ihr in so deutlichen Ausdrucken als
! Haiidluugeii sprechen können, dass David
jR. Porter schuldig ist. Spricht ihr ihn
! frei, so wird der Gouvernör von Peunsilva-!
> inen in Schande gehracht, der Gouvernörs-
- Stnhl ivird besteckt, und jeder Peunsilvauier
! ivird in Sack und Asche die gänzliche Eiilwiir-'
! diguiig seines Geburtsstaates betrauern." I
! Hieraus kaun Jedermann ersehen, daß wir
Z die höchste s!okoft'ko Aulhorität haben zn be-!
! Häupten, daß "der Gouveruörs-Stuhl be-i
. steckt ist" durch die Erwählung vo» David
!R. Porter. Die Inr» hat Robert Eampbell!
i frei gesprochen, weil sie nberzengt war, daß
dasjenige, waö er geschrieben hatte, die!
Wahrheit war. Jener Ausspruch, welcher!
von den Nachbar» des Herr» Porter gethan
hat ilm mit eintin unauslöschlichen
Schandsteck bezeichnet, welchen alle Spitzfin
, digkeit seiner Parthei sich vergebens brniiihen
ivird ansjliivischeii.
Z Verflossenen Samstag wurde zu Norris-
tau», i» Montgomern Eaunt», eine Versam
luiig gehalten, um ein Ann-Van Buren
! Caiint» Ticker z» bilden. Der Senatorial!
Distrikt, bestehend aus Moiitgomer», Cl'ester
> nnd Delaware wird dieses Jahr entscheiden,
! wie die politische Gesichtsfarbe des Pciiusil-!
! vanischen Senats in der nächsten Sitzung be-!
schaffen sein soll. Der Senatoi, welcher in
jenem Distrikt dieses Jahr gewählt wird,
giebt entweder der Anti-Pan Bure» oder Lo
! kofoko Partbei im Senat die Oberhand, nnd
bewahrt im leztern Falle nicht allein für die
> fes, sondern auch für folgende Jahre, den
Freunden der gute» Ordnung und der Ober- -
berrschast der Gesetze die Mehrheit in jenem
ivichtigrn Zweige der Gesetzgebung.
Nachrichten vou Neu-Orleans bis zum Bt. j
September sagen dass das gelbe Fieber am
Zunebmen seu Tags vorher fanden 58 Be-!
Gräbnisse statt. Beinahe die ganze Handels
welt hatte die Stidt verlassen.
Das grosse Scbiff "Pennsilvania" welches
seitdem bei Norfolk gelegen bat, ist beordert!
worden, alle seine Segelwerke nnv Ansrii- !
stungen abznnebmen, um bei gelegt zu !
werden. ES wir voiug fnr dir See cini-ge- '
ruftet. Wieder eine grosse Summe Geld!"
durch dir Regierung wegAewcrfeu. j >
Die Klage für eine Schmähschrift.
Hr. Campbell, der für eine Schmähschrift
von Porter verklagt wurde, »nd der bei der
setzten Court in Huntnigdoii von diesem Ver
gehe!» freigesprochen wiirde, wurde hei dieser
Gelegenheit von den Loko FokoS beschuldigt,
er habe eine bestochene Jury gehabt; oder ei
ne Inry, die parteiisch war. Höret nu»,
waS einer der Inrymäniicr, Hr. Flenner,
sagt, der ein brnhheiger Loko Foko nnd ein
wahrer Freund zu David R. Porter ist, sagt,
indem er sich als ehrlicher Mann rechtfer
. tiget:
Brüder von der Jury.
Als einer vou der Jury, bereu Ausspruch
so vieles Gerede verursacht, finde ich mich be
wogen, denen die darüber ein so großes Auf
sehen machen, meine Erklärung zu machen:
i Ich bin ein einfacher Mann nnd Willens die
I Wahrheit zu sagen, so weit mein Gewissen
und meine Pflicht es mir befiehlt; ich bin ini-
mer bereit, meine Meinung frei heraus zn
! sagen.
! Ich sehe in der Hiintingdoii Zeitung, daß
- Dinge gegen uns bekannt gemacht werden,
- jeder von uns weis, daß sie nicht
j wahr sind. Diese Zeitung sagt, wir hätte»
keinen ehrlichen Ausspruch gethan ; daß wir
eingenommen gewesen wären gegen "alle
! Zengnisse nnd Thatsachen." Entweder muß
> dies eine Lnge sein, oder Ihr und ich sind
meineidige Schurke». Diese Zeitung sagt,
wir wären auf politische Weise erwählt und
eingeschworrn, und zwar durch einen politi
schen Verhand von Schurken. Jene Zeitung
sagt ferner: "daß diese Sache gänzlich auf
polnische Grundsätze entschieden wäre," nuv
daß kein Mann, der bei dieser Inry gedient
habe, es wage» wurde hervorzutreten nnd in
diesem Augenblicke zn sagen : Campbell wäre
in Art und Weise nicht gültig, wie er auge
klagt wurde. Jetzt, Nachbaren, ich sage es
iu diesem Augenblick, nnd wage es zu sagen
bei dem Eide, de» ich auf das heilige Evan
gelium geleistet habe, daß ich Recht zwischen
Mann und Maiin entscheide» ,volle; »nd ich
weiß die Bedeutung meines Eides so wohl,
als einige Sre von Kerls, welche sich »»
rersteheii zwölf unbescholtene Männer zu be
schuldige», jeder vo» ibiie» hätte meineidig
! gehandelt, da sie doch wußten was ihre Pflicht
war und die Bedeutung des Eides völlig ver
standen. Da ich nun zn Gott geschworen, an
jenem Tage es zu verantworte», so handelte
ich darnach, nnd fühle stolz zn sagen, daß eilf
andere Männer, so ehrlich, glaube ich, als
! jemals in einer Jury-Bor waren, dachten u.
- handelten, wie ich that; und niemals ist eine
> größere Lüge erzählt worden, als z» sagen,
! wir hätte» diese Sache auf politische» Grund
entschieden. Ich war der Partei ergeben,
, welche Porter unterstützte; ich war niemals
ein Politicker, muß aber sage», daß ich nie
j nials eine Inr» sab, die härter versucht hät-
te, ihre Handlungen den Eid gemäß einzii
, richten, und fnr daS Recht ihrer Mitbürger,
i ES wurde nicht daS geriugste Zeichen von
i Partei- uud polirische Meiunngen gezeigt;
»nd solche bei der Inr», welche gegen Hrn.
Porter waren sivenn deren in derselben wa
! reu) machte» ebenfalls nichts kuud, was ge
gen das Recht gestritten bälte.
l Jene Zeitung sagt ferner, daß zehn Ge
! genniaurer uuv zwei Deniokcaten i» der I»-
! ry gewesen wären. Ich bi» ein Demokrat,
»nd folglich bin ich einer von den zweien, anf
jedem Hall wollte ich nicht thun, was ich als
nicht recht erachtete, wenn dasjenige was ich
that gegen meinen Eid, gegen meine Pflicht,
und gegen meine Politick geht; nud da es
dic-Beislimmiiug der ganze» Jury ersordert,
! eiii Verdickt einzubringen, so war ich so schlecht
als einiger, weuu ich eineu Ausspruch gegen
! das Gesetz und Zeugnis! gab. Sollen unsere
ehrliciic Burger als Mtiueitige beuauit wer
de», weil sie nicht ihren E>d verletzen woll
te», »m ter Poliiick zu sröhiie» Wen» die
ses die Bedeutung vou Demokratie ist, so bin
ich kein Demokrat, nicht snr den Preis mei
ner Seele. Und ich wünsche alle meine Bru
der Jurors zu bedeuten, nichto um solche nie
drige Schurken zu geben. Nichts als Schur
ke» sprechen Uebels vo» n»s. Niemals kaun
ein größerer Lügner eristirt haben, ter mehr
Unwahrheiten über diese Inr» ausgebreitet
hat, als ter Drucker der Zeitung, welche sich
nennet der "Advocate und Seiuinel."
Brüder Jury-Männer! Ihr werdet nun
wisse», was ich von dem Dinge denke; und
verlange nun von Euch, dass ibr sage» möch
tet was ihr denkt. Ich denke es ist hohe Zeit
daß wenn die ehrlichen Inryleute vou uiisrrm
Cauuly meineidig gemacht werden durch po
litische Schurken, daß sie eS abschlagen biu
fiiro auf einer Jury zu tirucu, damit in der'
Folge nicht wieder ihr Ruf nud ihre Namen
von denen angegriffen werden, die eher ihre
Seele als ihre Wahl verlieren.
Marli« Flcniier.
Irgend Jemand, der iuuerhalb zwei lah- '
reu vom Tage der Wahl, einen Staat!
oder CaiintyTar bcza hl t hat, ist, nn-
ter der Bedingung des folgenden Abschnitts,
zn stimmen berechtigt, ob er Assesso ist oder i
nicht.
"Niemand soll bei einer der vorerwäl'iiten
Wablen stimmen, der nicht ein weisser Frei
mann von '2l Jahren und darüber ist, der
nicht wenigstens ein labr in diesem Staat
gewohnt bat, und wenigstens zehn Tage ver
der Wahl in dem Distrikt wo er stimmen
will; der nicht wenigstens innerhalb zwei
! Jahren einen Cannry oder Staats Tar be
zablt bat, und nicht wenigstens zehn Tage
ver der Wahl in der Tarliste eingeschrieben
ist. Aber ein Bürger der Ver. Staaten, der
vorher ein stimmberechtigter Bürger dieses
Staats war, soll, wen» er hinauszieht und
wieder znrnckkebrt, nnd die gehörige Zeit in
dein Distrikte gewohnt und Tar bezahlt hat,
zu einer Stimme berechtigt sein, wen» er
n»r sechs Monate wieder i» diesem Staate
wohnt: Vorausgesetzt, daß die weiße» freie»
Bmger der Ver. Staate», zwischen dem Al
ter von 2 l »nd 22 Jahre«, tie ei» Jahr im
Staate gewohnt »nd im Wabldistrikr zehn
Tage, zum Stimmrecht berechtigt sei» solle», !
wen» sie aiich keine Taren bezahlt Häven."
Der Great Western ist am letzte» Sam
stage von Neuyork nach Bristol lE»gl.s ab-!
gesegelt. Man erwartet stündlich die "Brir- i
lisch O.licen" in Neugork—ta> ta>< be
r»l>mre Dampssclnfftieses?,'aui.'n v i<>>rt
»ins Eurepäischc Nachrichten 8 Tage später
als der Great 2i.>steru bringen.
Ankunft deS Dampfschiffes "Brit.
tisch Qnecn."
Dieses prachtvolle Schiff kam gestern
Nachmittag um 2 Uhr zum zweitenmal von
London hier an, welches es am 2ten d. M.
verlassen hatte. Sie bringt 200 Passagiere
nnd gute Nachrichten über die Erndte in
England mit, obgleich der Geldmarkt sehr
gedruckt, nnd die Baumwolle um ei» achtel
Pfeiinig Sterling gewichen ist.—Die Köni
gin hat in eigener Person das Parlament am
27. Slngust vertagt, und erklärt, daß die eng
lische Regierung fest entschlossen wäre, die
Integrität des türkischen Reiches aufrecht zu
erhalten. Sie wird ferner ihren ganzen
Einfluß aufbieten, alle christlichen Monar
chen Europas zu bewegen, sich in eine allge
meine Verbindung zn vereinigen, um die
gänzliche Abschaffung deS Sklavenhandels zu
bewirken. Sie erwähnt ferner der Charti
sten und ikrer Versuche, die Institutionen deS
Landes zn zerstören, und sagt, daß sie durch
urenge Ausrechthaltnng der Gesetze in ihrem
Vorhaben gehindert werden sollen.—Mebe
med Ali hat die europäischen Gesandten durch
die feste Erklärung iu Angst und Schrecken
gesetzt, daß er die übergegangene türkische
Flotte entwaffnen werde, welches man bloS
als cine List vo» ihm betrachtet, »in dieselbe
nicht wicdcr auszuliefern und Zeit zu gewin
nen. Man scheint noch nicht darin übcrein
gckommen zn sei», die englische und französi
sche Flotte gebrauchen z» wolle», um die tnr
kilche Flotte mit Gewalt ans den Händcn
Mehemrd Ali's wegzunehmen. Chosrem
Pascha ist mir Macht darnber aus, die türki
sche Armee, die »och ungefähr 3<),»<Xl Mann
zahlt, zu orgauisireu.—Das spanische Miiii
sterilim wolllc am 25,. August die Corres
auflege», wen» die Opposition eine Mehrheit
haben wurde. Do:i Carlos hat sich von
Dnrango zurückgezogen, welches jetzt, wie die
ganze Provinz von Biscaya, mit 'Christiiii
schcu Triippcu besetzt ist. Daß große Tur
nier in Eglintaun in England hat unter
großen Regengüssen starr gefunden, und ist
glücklich abgelaufen. Der Earl von Eglin
ronii brach zwei Lanzen in einem Kampfe mit
dem Marquis von Warcrford, uud wurde
von ter erwählte» Königin der Schönheit,
der Lt.du Seymour, mit der Siegerkroiie ge«
schmückt. —.'lllg. Zeit, vom Samstage.
(sin Bancr.
Col. John M. Barbour, von Bertram,
Borrien Michigan, am St. Josephs
Hluße, sagt die "Detroit freie Prcße" erndte,
dieses la»r ein ta »sc » d nnd sc ch s
und ach tzti Zlcker Waize ». Er hatte
8» Schlutter die für ih» arbeiteten.
Ei» Ageur, de» die Einwohner von Det
roit, durch teil Staat schickten, nm die unge
fähre O.uaulitär Waizeu auszufluten, die in
jedem Cauuly im Sraare, cingeerutrel wor
den ist, schätzt die O.uaurirär au sc chs Mi l
lioiicu B>».hel, wovon ungefehr vier nud
eine halbe Million Büschel verkauft werden
köuiien.
Das Philadelphia Museum zeigte letzte
drei Tage laug die Merkwürdigkeiten
n»d der Natnr. Die Wildniß
lieferte ihre Blumen, die Abweichung»,» der
Pflanzenwelt war zahlreich; Frlichte iiuter
schiedlicl'er Arten: Maniinoth-Aepfel, Bir
nen und Psl>scheu, lelikate Weiiitraiiheii,
Pstaumeu, Orangen, Melonen ?c. die zahl
losen Gemnse, als Rübeu, weisses, hrannes
und rothes Kraut, Blnmeukohl, Gruudhec
ren, O.uasclies, u. s. w. alles war
in grosser zn sehe», der Natur
sättigte» sich au deren Anschauung.
Lnnsel» <^.'scl?e. —Ver einiger Zeit w»r
-l den drei Peiso-'e» in Arkansas durch einen
j Mob geueüimeii und aufgeknüpft, nachdem
! ein Magistrat dieselben von einem angeschul
digten Mord der Familie Wrigbt freigespro
ä eii batie, denn ste standen im Verdacht und
deobalb ! -eng man sie. Leildeni hatte sich
dargestellt dass sie iinschultig seien. Es wnr
. de jetzt Verdacht auf einen Mai»» gewoifen,
der Elerk i» der letzte» Gesetzgehiin'g vo» Ar
kansas war. Ohlicrachtet mau sich auf Ko
sten dreier nnschnldigcr Opfer getäuscht hatte,
! versammelten sich dennoch zu Hayetteville ein
. Mob vou zweihundert Menschen, mit dem
l Vorsatz denselben zu züchtigen—nachdem der
selbe durch den Richter ans Bürgschaft ent
lassen war—sollte ein anderer Namens Wal«
l l.ice, biißcn, beschuldigt einen Mann ermor
det ii. einen andern gestochen zn haben. Er,
mit ohugefähr IlX> seiner Freunde, machte
! seinen !),'ilckzng nach dein Lonrth.iuse, wo Ka
nonen, Mnoketen, ?c. den Verein. St. znge«
hörend, aufbewahrt werden. Der Mob wur
de dadurch gezwungen sich jurnckziiziehei?.—
Nach den letzten Nachrichten machte man ei
nen andern Versuch ihn zn nehmen.
Äi?cet»sel in Zlointer. Der Pnbl. Led
' ger sagt: Es wird in mehreren unserer Wech»
! jelzeitniige» berichtet, daß Herr Parsons die
Ranzel verlassen habe nnd wieder Schauspie
ler geworden wäre. Zweiselbaft.
« Wir können darnber nin so weuiger er
stauiieii, deuu Ivo cine Wirkung einmal statt
findet, kann auch eineßnckwirkung eiulreten,
besonders wenn pecuniaire Ausichteu dabei
in Spiele kemmen.)
Der Herausgeber des "Miltoiiian"4WM
fordert eiiieii gewissen Ziehemiah
lsonst auch Newmau) auf, bei ikm anzuru
fen, wo er seinen Original-Abschied vom 30.
Sept. 1783 vom Hriegodepartement empfan
gen kau», für 3 Jahre, 4 Monate und 2g
Tage Dienste im 3ten penns, Regiment. Des
gleichen cine Anweisung von Timotl'y Picke
ring, Kriegssecretär, nm IW Acker Land zu
ziehen, datirt den 23. Januar I7W.
Münze.—Eine Neu Orleans Zeitlina
! meldet, dass ivabreiid drei Wolfen bei 800,000
in Specie in jenem Haren angelangt sei, und
man »och bei 5200,000 bald erwartere.-
> Der Schreiber fugt Hinz», tast wen» dirs?
Summe in jener Statt bleibe» durfte, so
winde den harten Zeiten bald abgeholfen
werden; da aber die Banken so hohe Preist»
sür ihre östliche Wechselbriese verlaugen, so
fänden es mancl'e der .Kaufleute zu ihrem
Vortheil das l>arte Geld, anstatt Wechsel
l'rief dort!'», zu senden.
<>nc die ihreu crs.i.lageu
ikrownzu IVjährigerEinker.'crung vcr,irthr>ft
worden.