Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, September 25, 1839, Page 1, Image 1

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    und
AllltNtauN, UN. gedruckt nnd von O). Advlpl, in der »i»u!loü einige i'imrei,
Jahrgang 12.^
Proklamation.
Sintemal eS durch ciu Gcsctz dcr Gcucral
Asscmbly dic,eck StaatS: „Eiuc Akrc, dic
allgemeinen Wahlen dieser Republik zu regu
lireu," passtrt den 15 Febuar, l7!1!>, zur
Pflicht des Scheriffs vo» jedem Eariuly ge
macht wird, öffentliche Nachricht vo» te»
Wahle» »ud teu Beamten, die r rwählt wer
de» solle», zu gebe»,
so mackc ich, D. Nceeker,
Hochscheriff vo» Lecha bekannt, daß
euie Wahl >n besagtem (Zanutv. am 2teu
Dienstag im nächsten October,welches der Lte
deS besagten MonatS ist, in den vcr,chredeiien
Dlstnkrs in besagtem gehalten werten
soll, nämlich:
Dic Bnrgcr von dcr Stadt Alleulauu,
Salzburg mid Nvrthamplo» Tauuschip, ai»
Eo » r t'h a »sc i» dcr Stadl Ailciitann.
Dic Biirgcn von Süd-Whithall Tanuschip,!
aur Hause vo» G ideo » Ä » t l> iv heiagiem
Taui'iscliip. Die Burger von Hannover
Tannschip, am Hanse von Charles Ii i t
er i» besagtem Tannschip. . .
Die Biirger vo» Sancona
am Hanse von Joseph W eidu er iu
besagtem Tauuschip. >
Die Bürger vou Weißeuburg
am Hau sc vuo GeorgeSchick iu besagtem
Zanuschiv.
Die Bürger von L»»n Tannschip, am l
Hanse von I ohnSeibcrlin g u> Lrin
uvillci, besagtem Taiiuship, .
Die Bnrger von .Viilsord
am Hanse von H e inri ch Dilling er in
besagtem Tannschip.
Die Bürger vou Heidelderg Taunscliip, am
Hause vou P e t e r '.Vi i ll e r, jr. iu SägerS
ville, besagtem Tannschip. !
Die Bürger vou Rord-Wbeihall Tauuschip,
am Hause vou L harleSS top iu besag
tem Tauuschip.
Die Burger von Lowlnll ?aunl>! ip, am
Hause von P eter B u " in a u, iu besagtem
Tauuschip.
Die Bürger von allem dem Theil von
Maeungie Tannschip, welcher nördlich von
der Linie liegt, dic gclanscn wurtc von lacoh
Dillinger, Jacob Här;> l und Salomou Keck,
«Zominisfioners oder '))tänner, ernannt tnrch
die der vierteljährigen Sitzungen deo
l'csa.ztc» um die Schicklichkeir zu
lin.'crsnche», besagtcs Tannsclup zu verthei
le», und angezeigt uud dargelegt als ciuc
Sche.'duugoliuie durch
in einem Plan oder Drasr von besagtem
Tauuichip/eiuberichtet au besagte tZourr, an
dem Febrnar Dermin in dcr » ö r t- i
lichc Distrikr vou Macnugic genannt zn
»verteil, am Hanse jetzt bewohnt von G e o r g
G » t h i» FegelSville, in besagtem Distrikt.
Die Biirger vou allem dem Theil vou
Macuugie Taunschip,sutl>ch an besagte Linie,
der sndli ch e Distrikr von Maeungie ge-
nanut, am Hause vou I ames hri st
ur a » in MillerStau», i» hesagrem Distrikr. !
Z» welcher Zeit und an welchen Plätzen
erwählt werten sollen:
Eine P e r s o n
Um den Distrikr, bestehend anS den Hammes
Lecha und Norlhampron, iu dem Senat
dieses Staats zn rcpreseiiliren.
Z>veiPer s o » e >i
Um das Erunl» Leclia in dem Hausc dcr
Represeutaureu des Staats zu rcpresenti
ren.
(5 111 e P c Vso ll
Für Protbonorar vou Lecha
Eine P e v s o »i
Für Schreiber der verschiedene» (sourte».
EiiieP e r s o n
Für Registrirer.
Eine P e r s o n
Für Recorter.
Eine Per s» »
Für Erunt» tsommissioner.
Eine P e r s o u
Air Audiler vou Lecha Eauuty.
Drei Personell
Zur Trnsties der Akademie.
Die Inspectore» nnd Richter von der all
gemeine» Wabl solle» iu te» uurerschictli
chiu Tauuschips uud Flcckeu erwählt wer
de», am Freirage, den -iren welcher näch
stens, an dcn Plätze», welche turch tas Ge
setz bezeichnet sint, .und zwar auf folgende
Art: Dic stimmfähigen Bnrger solches Fle
ckens oder Tannschipö sollen an obigem Ta
ge uud Platze sich versammle,,, m» sur eine
Person als Wahl-Richter, fnr eine Pcrson
als Wabl-Inspeclvr nnd sur eine Perso» als
Assessor iu ihre» respccliveu TannschipS und
Boreugh striumeu, »ud dicjcuigc Persou wel
sche dic meiste» Summe» als Richter hat, soll
öffentlich als Wahl-Richrer erkiärt werde».
Die zwei Personen, welche die meisten Srim
nie» s»r lirsepeeror haben, solle» öffentlich
aIS Wabl-ImpeetorS erllart werde», und die
jenige Pcrson, welche drc mcisrcn Sliimnc»
als Ässcssor l'.rt, soll Assessor sein.
Die besagte» Wal'le» fiir
luspecloreu uud Assessor werden ihre» Au
faug nehmen zwischen dcn Stunde» vo» 8 hjs
10 Ukr Vormittags »»d fortdauern bis 7Uhr
Abends dcS -ttc» TageS im Tcrobcr,
Worauf tic Siimmkaste» geschlossen, die Zahl
der Stimme» sofort vergewissert lind diejeni
gen Personen, welche die höchste Stimmenzahl
haben, als erwählt crklärt werden sollen.
In Folge einer Acte der General-Assembly
der Republik vou Pennsilvanieu, betitelt:—
"Eiue Acte in Betreff der Walch » dieser Re
pnl'lik, passirt am 2te» Tag teS luly, 18>'Z!1,
wird hiermit Nachricht gegeben,
" Daß jete Person, mit AuSirahine der
Friedensrichter, welche irgend ein Amr oder
Attstellmig deS Vertrauens oder NrchenS hal
ten, sei es von der Negieriing der Vereinig
ten Staaten oder dieses Staates, oder von
der Statt oder den incorporirte» Districien,
sei eS ei» bestallter oder anderer Beamter,
ein Ilnterbcamter oder Agent, welcher von der
Gest'lzgcbnng, dem Ereentwen, oder Gericht
lichen Departement der Ver. Staaten ange
stellt sein mag, nnd ferner, daß jedeS Mit
glied des EongresseS nnd der StaatS-Geselz
! gebttng nnd des Stadtraths irgend einer Bo
>o»g!', oder die (sommiiiioncrS irgend eineS
ineorpoiirten Districtes dnrch daS Gesel; nn
tüchtig gemacht wird, anch zugleich daS Amr
oder die Anstellung eineo Wahlrichtcrs, Iri
speetorS oder Schreibers bei irgend einer
Walst iu diesem Staat zu bedienen und daß
, kein Richter, Inspector oder irgend ei» ande
rer Beamter bei einer solche» Wahl für irgend
ein Amt, fiir welches da»» gestimmt wird, er
, wählbar fei."
lind besagte Acte scr Assembl», betitelt:
' "eine Acte in Betreff der Wahlen dieser Re
vnblik," paßiit am 2ie» Inlv, lBA>, bestimr
! ferner: "Daß tie, wie vorbesagr, erwählten
.'mspectoren nnd Ricl'ter an teii verscluetenen !
Plätzen znr Haltung von Wahlen in tem Di-!
strict, zn welchem sie gehören, vor i» llhr Mor- j
gcns am zweiten Dienstage im Oetober jetes !
! Jahrs znsammcnkommen sollen, nnd daß je-!
! der der vordesagte» luspecwrs eiueu Sclirei
her anstelle» soll, der ein Stimmfähigcr tcS
Districts fein muß.
! "Im Falle, daß die Person, welche die
zweitt höchste Stiinmcnzahl snr Inspektor er-
l'alten hat, nicht am Wahltage erscheine»
sollte, da»» soll die Person als Inspektor an
seinem Platze dienen, welche die zweite höchste
> Stimmenzahl aIS Richter bei der nächst vor
! hergehenden Wahl erhalten hat; und falls
die Person nicht erscheinen sollre, welche tic z
höchste Stimmenz.ihl snr Inspektor hat, so >
soll der erwällte Richter an ihrer Stelle ei- i
nen Inspektor ausetzen, nnd falls die aIS!
! rrrvähltcPcrse» Nichterscheinen sollte !
dann soll dcr Inspekror, der die höcl'ste !
ineuzalil erhielt, a» rlwer Stelle einen Rieh-!
! ter ansetzen; und rveuir deuuoch irgend eine
Vakanz nnter ten Beamten, eine Stunde
! nach der zur Eröffnung der Wahl festgesetzten j
! Zeit, stattfliider, so'follcn die am Wahlplai?!
i gegenwärtigen 6rimmgeber des TannschioS j
. oder Distrikts, einen aus ihrer Mitte zur Be
setzung der offenen Stelle enväl len."
i "Es soll die Pflicht hesagter Affessors sein,
während der ganzen Zeit an dem Platze ge
genwärtig zu sein, wo eine allgemeine, speci-
eile oder Tanuschip-Wal'l gel'alteu wird, da
! mir derselhe den Inspektors »nd Richter Ans-
ktlnft gebe» könne, wenn solches in Betr.ff
des Stimmrechts einer eingeschriebenen Per
son, oder sonstwe en, gefordert werde» sollte;
wofnr besagten Assessor z» einem Tbaler tes
! TagS, zahlhar wie antern Wal'lbeanrteii,
! berechtigt sei» soll; »»d ist das Taiinschip
. gcrheilr, so soll er in dem Distrikt bcwobnen,
worin er wohnt nnd ei» Stimmrecht bat."
i "Niemand soll bei einer der vorerwäbnten
! Wahlen stiminen, ter »icltt ein weißer Frei
! mann von 2l lahren nnd dariihcr ist, tcr
! nicht wenigstens ein Jahr in diesem Staate
! gewohnt bat, und wenigstens l!) Tage vor der
! Wal'l i» dem Distrikt wo er stimmen will;
! der niil't wenigstens iniieihalb zwei Jahren
! einen Eni»!»- oder StaatS-Tar bezablt l'at,
> »nd niclit wenigstens zel'ir Tage vor der Wal l
!in der Tarlistc cingeschriebcu ist. Aber ein
! Bürger dcr Ver. Sraaren, der vorher ei»
stimmfähiger Vnrger dieses Sr.iars war, soll,
l wen» er heranSziehr uud wieder zuruckkehrr,
nnd tie gehörige Zeit >u dem Distrikt gewohnt
uud Taren bezahlt bat. zu einer Srimnie be
> rechligt sei», wenn er nur sechs Monate wic
' der in tresenr Siaare rvolmt: Voransgesctzr,
j tast tie weißen sreieu Bnrger tcr Ver. Staa
! te», zwischen tem Alrcr vou 21 nnd 22 lah
! rcn, tic ein labr im Staate gcwobnt nnd im
! Wai'ldistrikr zeh» Tage, znm Stimmrecht bc
l rechrigr sei» sollcn,we»u sie auch kcinc Tarc»
bczal lt babcn.
"Nicmand soll znm Stimmcn zngclasse»
werten, dcssc» ')»ainc nicht i» dcr Listc tarba
rcr Eimvohncr riitbaltcn ist, die den Inspck
' rors von eincm Ecminißioncr übcrgcben wur
de; es sei den», I, er zeige eiueu Schein vor,
' > daß cr innerhalb zwei lalwen cincir Sraars
' oder bezahlt hat, oder beweise
> durch seiueu oder teu Erd eines anderen,-d»iß
> er solchen Tar bczablr l'ar; oder 2tcus, wenn
'! er das Stimmrecht sorterr als ein Envaliler
' zrviscl c» 21 uud 22 lahreu, so soll er durch
! Eid oder Bekräftigung beweisen, tast cr we
. nigstenS cm Jahr zuuächsl vorhcr im Staate
' wohnte, nnd nber seuie» Aufcutbalt im Di
-1! strikt solche andere Beweise vorbringe», als
' dicscr All vorschrcibt; und daß cr wahrlich
> lich glaubt, nach teu ihm zu.zekomencn Nach
richlen, vo» solchem Aller zii sei l, und solche
ante,e Beweise zu liefern, wie tiefer Akt vor
- schreibt; woraus der Raine dcr hicrnach ziiin
? Stiminc» zugelasscuc» Pcrson, durch die In
r spektors iu dcr alphabetische» Liste eiugcschrie
, bcu und dic Aumerkuttg gemaclit wcrdcu soll,
> turch de-Z Wertes "T>V"
euch vor.geheime» Nesellseh-'fle»."—Waschiugton.
Mittwoch, dcn 2';stcn September, 1839.
wenn dieselbe wegen Zahlung deS TareS zum
Stimmen zngelaffen wird, oder deS Wortes
"Alter" wenn dieselbe Alter halber znm Stim
men zugelassen wird, uud iu beide» Fällen
solle» diese Worte den Elerks zngerusen wer
den, die gleiche Anmerkungen in der Liste der
Stimmgeber zn mache» habe».
In alle» Fällen, wen» der Name eines
Mannes, der anf das Srimmrechr Anfpruch
macht, nicht in der von den EommißionerS n.
Assessors gelieferten Liste enthalten ist, oder
(ob hierdurch hegründet oder nicht) wen» von
irgend einem berechtigten Bnrger gegen feine
Stimme Einrede gemacht wird, so soll es die
Pflicht des Inspektors sein, die Fähigkeit sol
cher Person tnrch sie selbst eidlich erhärte» zu
lassen, und wenn sie mehr aIS ein Jahr im
Staate gewohnt zn haben behaupter, so soll
sie solches durch Eid heweiseu können; aber
daß dieselbe mehr als zehn Tage im Distrikt
wohnt, das soll ste dnrch wenigstens einen
guten Zeugen der ein befähigter Wähler fei»
muß, beweise», und muß dann selbst »och
schwören, daß ste i» gutem Glaube» nnd im
Verfolg ihres Berufs iu dem Distrikt ihren
Aufenthalt genommen hat, und nicht des
Stimmens wegen-
"lede aIS vo> besagt berechtigte Person, die
wenn gefordert, auch wegen Anfcnrhalt und
Zahlung der Zaren gehörige Beweise liefert,
soll berechtigt sein, in dem Tannschip zn stim
men, worin selbige wohnt.
"Wenn eine Person einen Wahlbcamtcn
an der Haltnng solcher Wahl verhindern
oder zn vcrl'indcrll suchen sollte, oder gegen '
denselben einige Drolmng oder Gewalt ge
braucht, oder ihm in der Ausübung seiner
Pflicht hinderlich ist, oder das Fenster bcla-!
gcrt oder zu belagern sucht, oder <>' N Zugaug
sperren sollte, oder den Frieden stören nnd
nnd Gewalt oder Drohuugeu gebrauchen soll- ?
te, in der Absicht einen ungehörigen Eiufluß!
auszuubcu, oder ciueu Wähler einziistliiä'-
kern, oder ihn am Stimmen zu
oder die Freiheit der Wahl zu beichräu.eu,
solche Person soll, wenn ei- >
»er (Geldstrafe von uiclit iiber Tbalcr,
nnd mit einer Gefäiiguißnre.fe von nicht we
niger alci einen, noch mehr den» zwölf Mo- >
iiaren, belegt werden.
Wenn eine Person oder Personen auf de»
Ausgauug einer Wal l Wetteu machen oder
anbieten sollten, entweder durch mündliche >
Erklärung oder durch schriftliche oder gedruck
te Anzeige», solche sollen dreimal die Summe
verwirken und bezahlen, die sie gewettet oder
zum W.ire» angeboten habe».
Wen» eine Person, nicht gcsetzlich dazu be-
rechtigt, bei einer Wahl in diesem Staat
stimmen sollte, oder wenn tazn berechtigt,
ansier seinem gehörige» Distrikt stimmt; oder
wenn eine Person, die vo» dem Nichtberech
tigtsein einer andern weiß, diese dennoch znm
Stimmen verhilft, —solche Person oder Per
sonen seilen, nach Uebciführuug dieses Ver
gehens, in eine Geldstrafe von nicht nber '.>>><» i
Thaler, nnd in Gefangenschaft nicht drei.Mo-'
uate übersteigend, verurthcilt werden.
Wenn irgend eine Person in mehr als ei
nem Districkr stimmen, öder sonst betrügen
scher Weise mehr als einmal an einem Tage!
stimmen, otcr betrügerischerweise zwei Wahl-
zettel halten nnd snr dem Inspector eines »n
-gesetzlicheu StimmeiiS wegen überreichen od. >
dasselbe stimmen sollte, oder wenn eine Per
son einen andern rathe», oder ih» herbeischaf
fen sollte, um dieses zu thun, so soll er oder
sie, welche sich dergestalt vergehen, »ach Ue
bcrftthrnng mir einer Geldbuße von irgend!
einem Betrage, welche nicht weniger als SÄ»!
nnd nicht mehr aIS K ZUI) betragen darf, so!
wie mit Gefängniß von nicht weniger denn 3
Tagen »iid nicht mehr aIS 12 Monate, be-
straft wenden.
Wen» irgend eiue Persou, welche nicht zum
Stimmen i» diesem Staate dem Gesetz ge-!
mäß (tic Söl'iie gnalisicirter Bnrger auSge-
»o»i>ne») herechtigt ist, auf irgend einer Stel-!
le der Wal'l zu dem Endzweck sich einfinden -
seilte, um Wahlzettel auSzngebe», oder sich
Einfluß auf die wahlfähige» Bin der zu ver !
schaffen, so seil derselbe eine Strafe verwirkt >
leiden in irgend einer Summe für ei» jcdeo >
Vergcl'en, jedesmal niäit SMV nbemeigeiit,
nnd anf irgend einen Zeitraum, nicht 3 Mo- >
»alc übcrflcigcud, eingekerkert zu werden. '
Wenn irgend ein Mann auf eine nnschick-,
liche Art sich irgend eine Wahl, gehalten '
unter den Vlrordnnngen dieser Acie, niifchen
oder einen dichter oder Inlpcctoren
hindern sollte, oder versucht zu hindern Wal'l
zn halten, oder wenn er versperrte oder ver-!
stichle zu versperren, ein Fenster oder ein Zu
gaug zu einem Fenster, wo diese gehalten
I rvertea soll, oder wenn er sich anf eine un
schickliche Art dem Inspeclor oder Richter
heim galten derselben cntgcgcsctzc» sollte,
! oder wenn er irgend eine Art von Einschüch
terung, Drolmng, Gewalt oder Gewalithä-,
ligkeit gcbrauchcu sollte, mit der Abstellt, ir
!gcud einen stimmsähigcu Burgcr von Stim
men abzuhalten, oder sein Stimrcchr zu ver
kürzen, der soll, wenn davon übcrsuhrt, auf
eine Zeit, nicht länger als I Jahr u.
»ich! weniger als I Monat eingesperrt wer
de», und mir Bezahlung einer Geldstrafe von
nicht übersteigt»V S ö<X>; und wenn cs der
! Eourt bewiesen werden kann, daß die Person,
welche also sehlt, kein Bewohncr der Stadt,
Taunschips oder des Districkls ist, wo besag
te Gesetzverleyung begangen wnrde, so soll er
die Strafe von nicht weniger als SIlX) und
niU:t mehr als ?IlX>o bezahle», und nicht wc-
Niger aIS «! Monato oder länger als 2 Jahre
eingesperrt werden.
Die Nichter eines jeden WahldistricktS vo»
Lecha Einnt» mnffen ihre RetnrnS hestimmt
bis Freitags ten Ilten Tctober, m» IU Uhr
Vormittags, in der Statt Allcntamr nn
Lourthause einbringen.
Gegeben unter meiner Hand, in der Stadt
Allcntann, diesen l lren Tag September, im
Jahr nnscrS Herrn, I8Ä».
D. Mecker, Schenff.
Gott erhalte die Republik!
ScherrffS-Aint, / riq-bv
Allentann, Lept.ll.
«ritte
(Eine wahre Geschichte.)
I In einem von Städten nnd Straßen ab
j gelegene» Dörfclie» wohnte ein junger Lein
weber, der war fromm nnd rechtschaffen, aber
arm. Seine Fran, ebcn so fromm nnd gnt
! herzig wie er, half ihm treulich am Handwerk
l mit Garnspulen, vom frühe» Morgen bis iu
' den späten Abend, mid dennoch hatten die
gnten Lenke oft Wochenlang, nichts als al'ge
kochte Kartoffeln mit Salz; ahcr sie waren
glücklich, denn sie liebten sich nnd hatten ein
giiteS Gewißen. Der liebe Gott hatte ihnen
drei hoffnnngsvolle Kinter geschenkt, tie sie
mit Sorgfalt erzogen nnd zn allem Gnten
anleiteten; wer zn den hraven Lenten kam
der frente sich ihres Frohsinns nnd ihres
liebevollen Umgangs, nnd Mancher nahm
> gerne mit Kartoffel» in ihrer Glitte vorlieb,
nm sich zu laben an den Gespräche» des
jnitgen PaareS.
5 Einstmals an einem schönen So»imer-?l
-! bend kam ein wol'lgekleiteter Mann zu dem
Leinweber. Er grnßre die Lentchcn gar lieb-
reich nnd bat sie) ihm nicht übel zn nehmen j
daß er ste störe. Er mache eine Fußreise j
nach WeinSheim, sprach er, nnd kenne den ;
Weg nicht; "wollt ihr wohl so gnt sein und !
! mich eine Stuutc weit begleiten ? hernach >
kann ich den Weg wohl selber finde» ; ich!
will euch reichlich dafür bezahlen." FlngS >
fprang der Weber von feineni Srnbl, zog sei-!
nen al'gerragenen aber lan ber gestickten !?>eck
an und schritt hurtig und freiintlich vor denr
fremden Herrn hin.
Unterwegs sprachen die beiden von aller
hand Sachen, uud der Fremde war gar arkig
und zutraulich. - AIS eS endlich ganz finster
geworden war, stand der Unbekannte auf
einmal still, zog ein Pfeifchen a»S der Tasche,
und pfiff so durchdringend, daß dem armen
Leinweber ein kalter Schauer durch alle
Glieder suhr; in dem Angcnblick stürzten 8
bis l<l fürchterliche Kerle anS dem uaheu
Gesträuch hervor, und besprachen sich dann
mit dem Fremden, der ihr Hanvtmann war, >
iiber den Einbruch einer nahen Muhle, den i
sie in der kominciite» Rächt vor hatte». Der j
Ansnhrer stellte ihnen hier nach den armen !
Leinweher, aIS einen ueu augeworbeueii
Kameraden vor, der zwar etwas furchtsam !
sei, welches sich aber bald gehe» würde. Der,
uuglückliche Mau» fiel auf feine Knie nnd !
flehete nm Erbarmen, aber der Räuber felzre
ihm die Pistole cnif die Vrnst und brüllte:
"entweder gehe mir oder stirb!" Daun
faßten ihn zwei zwischen stch und schleppten
ihu mit sort.
Gegen Mitternacht langte» sie bei der
Muhle a». ES wiude eingebrochen, mit
der armeLeinweber, nebst noch einem Andern, !
mußte Schiltwache stehen. Allein man war!
diesen SpilMibeu auf die Spur gekommen— I
l hier war ihr Maaß voll —der Hauptmann,
! der Leinweber nnd noch einige Andere wnr-!
' de» gefangen, die übrigen aber entflohen.
, liiteß fieng tie arme Fran zu Haufe a»
z» sorge» und zn zagen, ihr Mann blieb anS,!
! und als er am Morgen »och nicht znrnckkehr-!
te, wnrde ihre Angst nuauS'prechlich. Die
! Rachbarn giengen anS ih» zn suchen ; al>er!
> ste sahen miv hörte» nichrS vo» dem Unglnk- >
> klichen. DaS arme Weib war rrostloS, nnd '
! noch wnsite sie nicht einmal welche Scheck-!
' kenspost sie crl'alteir sollte. Gegen den A- s
! beut erst erfuhr man de» Eiirbrnch in der
, Bölzheimer Mühle und zugleich, daß der
Leinweber mir dabei gewesen, nebst dem Air
' flihrer gefangen worden, und anf Tod uud
j Lebe» i»»Gefängniß sitze.
> let-t ließ sich die Arme nicht mehr halten ;
sie'»herlief; einer Nachbarin du Sorge fnr !
? ihre Kinder, »»d lief waS sie lanfen komite!
nach der Stadt Inn, wo ihr Mann gefangen j
! lag; ihr erster Gang war zn dem Amtmann, >
dem sie den Hergang der Sache erzählte, so
! gnt sie ihn wttßre, und ihu dann fußfällig hat,
ihren armen nnglncklrchen Manii zn befreien.
! Aber der Amtmann, der zw.ir von Herze»
Mitleid mit ihr hatte, konnte ihr nicht helfen;'
die Sache mußte förmlich, u.rch de» Rechten
ausgemacht werden ; coch erlaubte er ihr!
ihu zu besuche».
Unbeschreiblich ist der Auftritt der nun er
folgte ; die beiten Ehelente rangen tic >7ändc j
znm .Gimmel nnd riefen zn Gott dem Vater
der Unfchuld ; dann snchrc der Mann seine
arme Frau zn beruhigen, nnd bar sie, sich:
fest an Gott zn halten, der sie in dieser schrek- l
klichen Roth gewist nicht verlaßen würde;
denn wenn er "auch gefehlt hätte, indem er
vielleicht lieber den Tod haue verziehe» sol
len, anstatt daß er mir dem Rauber gegangen
wäre, so sei doch anch dem Allrvißende» be
kannt, dag er mir um seiner Familie willen
de» Tod gescheut, und a»S Liebe zu ihnen
schwach geworden wäre, in der s?off»»ng,
Gott, der feine Unschuld werde ihn aus
Mo. 29.
dieser Notl» erretten. Dann trennten sich
die guten Leute, gestärkt im Vertrauen und
im Aufblick zn ihrem himmlischen Vater, nnd
die Frau kehrte wieder zn ihren Kindern zu
rück; doch besnchte sie ihren Mann oft, und
bei jeder Znfammeiikunft stärkten sie einan
der iin Glanben und im gemeinschaftliche»
! Gebot.
! Aber die Obrigkeit war durch viele auf ein«
I ander folgende Einbrüche veranlaßt worden,
die Gesetze zn schärfen, nnd nach diesen hatte
! auch der arme Lriuweber den Strang ver
dient, weil er bei der Lande war ergriffen
! worden. WaS aber daS Schlimmste war,
> der Näuberhanptmann hatte mit seinen Ka
mcraten veratredct sie wollten den Lcinwe-
ber an den Galgen bringe», eS möchte anch
kosten was eS ivollte. Demnach waren sie
mit einander einverstanden was jeder bei dem
Perhör seinetwegen aussagen sollte. Der
Anführer behauptete, er sei schon bei mehreren
Einbrnchen gewesen, nnd gab dann die Orte
an, und mit dieser Aussage siimten die lieb
eigen nberein. Wenn dann der Amtmann
! alle zusammen verhörte, uud der arme Lein
weber seine Unschuld betheuerte, so wußten
die Räuber ihre Behauptung so wahrschein
lich zn machen, daß kein Zweifel mehr übrig
l'lieh; ja, ste konnten ihm ins Angesicht sä
gen, ob er sich denn nicht vor Gott fürchtete,
daß er so läugne ? so gieng es von einem
! Verhör zum antern, und den arme Leinweber
hatte keine andere Vertheidiger aIS heiße
Thränen.
Endlich wurden die Acten geschloßen, nnd
dem Blutgerichte übergebe». DieS verfaßte
min kaltblütig daS llitheil. Der Leinweber
sollte zuerst gehaugen werben ; nnd sodann
anch die Uebrigen, nachdem sie die Hinrich-
tuug mit angesehen hätten, nur mit dein Un-
terschiet, daß ihre Leichname geviertheilt und
anfS Rad geflochien werden sollten. Nach
dem der Fürst dies Urtheil unterschrieben,
wnrde eS den Gefangeilen bekannt gemacht,
nnd zugleich auch bestimmt, daß eS in drei
?agen vollzogen werden sollte.
DaS Mitleiden mir dem Leinweber war in
der ganzen Gegend allgemein, denn jeder
man hielt ihn fnr nnschultig; mir daß ee
nicht hätte mitgehen sollen, war die allgemei
ne Stimme; der Pfarrer der ihn copnlirt
hatte, besuchte ihn oft und fand ih», wie man
leicht denken kann in den tranrigsten Zustän
den ; er suchte ihn durch Trostgriiude der
Religion aufzurichten, nnd betete mit ihm
anf die rnhrendste Weise, so daß der gute
Mann endlich Muth faßte, uud stch iu die
Vaterarme seines Gottes kindlich »bergab.
Seine Fran rief lanr znm lieben Gott nru
Retinng, n»d am sage vor der Hinrichtung
lief ste, fo wie sie gieng und stand, mir fliegen
den Haaren, »ach ter Resttenz nnd verlangte
mit dem Fürsten zn sprechen. Run traf eS
sich gerade, daß deS Mittags über Tafel eine
Geschichte war erzählt worden von einem
armen.<>anSvaier der »nschnldig sei hinge
richtet worden; daS hatte Anlaß gegeben
anch von dem gefangenen Leinweber zn re
den ; denn die Sache war auch am Hof be
kannt und der Fiirst darüber bedenklich ge
worden. Die Fran wnrde augenblicklich vor
gelaßen. Ihr ehrliches licbenowürdigcs Ge
sicht, nnd ihre Wehmnth sprachen so laut,
daS der Fnrsti» sogleich die hellen Thränen
über die Wauge» liefe», und sie von der Un
fchnld deS ManneS nberzengt wurde; sie
führte augenblicklich daS arme Weib zum
Ftirsicn ; auch er wurde zu Thränen gernhrt
nnd sagte "gute Frau ! euer Mann soll le<
oen ; ich will sogleich jemand abschicken, der
dem Amtmann diese» Befehl nberbringe."
ES war aber auch hohe Zeit, denn der Abend
war da, am andern Morgen nm nenn Uhr
sollte der Leinwcber zm» Galgen gefnhrt
werden. Zudem harre der Eonrier zehn
Stnnden zn reiten. Die Fürstin ließ dar
auf die Fran erquicken, und dann eilte diese
mit s>im»ielsfrende und mit lautem Daul
gegen Gott wieder fort. Allein sie war kam»
! zwei Stnnden gelaufen, so konnte sie nicht
weiter. Sie mußte also einige Stmiden
anSrnhe» ; so daß sie erst am folgende »Mor
gen nm zehn Uhr wieder zurück kam. ,
Der Eonrier aber, der Gnade für den
Leinweber bringen sollte, stürzte mit dem
! Pferd nnd verrenkte dabei einen Friß, so dag
er nicht weiter konnte. Zum Gluck war er
iialie bei einer Poststatio». Er blieb also da
! nnd übergab dein Posthalter den Gnaden
j brief, der ihn dann durch ciue» Postillion
weirer schickte. Dadurch wurde daS Ueber
bringen »in etliche Stunde» verspätet.
Hievo» wnpte der arme Leinwcber »ichtS,
nnd der Amtmann eben so wenig. Die
Glocke schlug nenn, nnd daS arme Sünder
gelänre tönte schauerlich iu einzelnen Schlä
ngen ; die Schnlknabeu kamen mit ihren Leh
rern nnd sailgeil Todtenlicder; dann kam
' der Leinweber, von seinem Pfarrer begleitet;
dann der Räliberhauptniann mit den nbrigen
i Gefangenen, uud endlich der Scharfrichter
mit seinen Knechten. Eine Menge Volks
i anS der Statt nnd der umliegende» Gegend
folgte dem Znge, der sich, von einer Compag
nie bewaffneter Bürger begleitet, langsam
dem Hochgericht naherre. Der Leinweber
wrach nichrS; sei» Kummer hatte weder
Thräne» noch Sprache : aber man sahe, daß
er von dem Rauberhauptmau» nnanfhorlich
beobachtet wurde. Nu» kam der Zug am
Galgen an und der Leinweber wurde zur
Seite geführt;—in dem Augenblick kam cm
Reiter gesprengt nnd »berrer ttr dem aegni
wärtige» Amlin.'.u» euren großen Brief; der