Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, August 14, 1839, Page 1, Image 1

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    und
ÄttentilUN, UN. gedruckt und herausgegeben von <H. Adolph Sage, in der Hamilton Srraße, einige Thüren uurerkalb .Hagenbuch's Wirthshaus.
Jahrgang 12.^
Bedingnngen.
Diese Zeitung wird jede» Mittwoch auf
«inem großen Super-Royal Bogen, mit ganz
neuen Schriften, herausgegeben.
Der Snbsriptions-Preis istein Ttiale
des labrs, wovon die Hälfte im Voraus
zu bezablen ist.
Kein Subscribent wird für weniger als K
Monate angenommen, nnd keiner kann die
Zeitung ailfgeben, bis alle Rückstände darauf
abbezahlt sind.
Bekanntmachungen, welche ein Viereck aus
machen, werden dreimal für einen Tbaler
eingeriickt, und für jede ferucre Einr ückuu
fnttf uud zwanzig Cents. Größere nach
Verhältnis?.
Diejenige welche die Zeitung mit der Post
oder dem Postreiter erbalten, müssen selbst
dafür bezablen.
Alle Briefe au den Herausgeber müssen
postfrei eingesandt werden,sollst werden sie
nicht anfgcnoimucn.
N a ch richt
Wird lnermit gegeben, an die Erben, Cre
ditoren und alle diejenigen, welche interessirt
sind in den Vermögen und Hinterlassenschaf
ten von folgenden, in Lecha Cannky verstorbe
nen Personen, nämlich:
Die Rechnung von Job» Branse, Admini
strator von der Hinterlasseilschaft des verstor
benen George Branse.
Die Rechnung von Daniel Helferich nnd
Benjamin Leiln, Ereemoren von der Hin
terlassenschaft des verstorbenen Job» Leiby.
Die Rechnung von Friedrich Leibfried, Ad
ministrator de bonis no» von der Hinterlas
senschaft res verstorbenen Gotlieb V'eibfried.
Die Rechnung von George Martin, Exc
enter von der Hiuterlasseuschaft ter verstor
benen Mary Martin.
Die Rechilliug von Jacob Kistler und Ju
dith Kistler, Administrators von ter Hinter
lasscnschaft deö verstorbene» Job» Kistler.'
Die RechilNllg von James
nistiator von der Hinterlassenschaft
siorbenen Julian ler.
Die Rechnnng von George Die!?, Erster
von der Hmterlasseujchafl der
Susanna Wiimer.
Die Rechnnng von lameS Smilb, Erecu
tor der HilUcrlasseiischast von ter verstorbe
nen Call arina Ltrieby.
Tie !>keel'nniig von Gerbard Vechtel, Ere
enlor der Hiuterlasseuschaft von dem verstor
beneu Adam Hiestand.
Die zweite Rechnnug von Jacob
Administrater vou der yiule rlassruschaft
des ve>. üerbtiien Jacob Wertman.
Die R-chmlng ven Jacob Knanse, Admi
nistrator ter Hinterlassenschaft von ter rer
ftorbenen Caibarina Knanse.
Tie Rechnung ven Pcler Miller, Admi
nistrator vou der Hiuterlasseiischast des ver
storbene» Henrich Hcssuian.
Die Rechnung vou Pete? Weis, Erecuter
vou tee Hinterlassenschaft He»dcm versterbe
iieneu Theobald.Helbc». ." .
Die Rechnung von Rath!»« nnd i!evi
man, Atuiiuistratorcn vou ter Hink?'.
fchaft des versterbt,».'» Peicr
Die Rechnung voy. uud Heinrich
Scblrci'k, A"7'.»,isato>cn ven der Hinier-
res verstorbenen Jacob Schwenk.
Die Rechnung vou Job« Lchmeyer, überle
bender Crecutor von der Hi>'te>lassen>chaft
des v.rsterbenen Salome» Cclnneyer und
George Schlicher, Zldwinistrator ve» der Hi
nterlassenschaft des versterbenen Job» Blitz,
welcher der Mit-Ereenror vou der Hiutcrla,-
senschast des ersagieu verstorbenen Salomou
Schmeyerwar. . !
Die Nechiluna von David Lehman, bau
delnder Administrator von der .v iuterlassen
schast dcö verstorbenen George Klein.
Die Rechnung von Daniel Helfrich und,
Henrich Haurt, Administratoren der Hinter«
lassenst des verstorbenen Friedrich Haupt.
Die zweite Rechunng von Samnel Kistler,
Administrator der Hinterlassenschaft des ver
storbenen Jacob Maul).
Die Rechnung von louaiba» Kelh, Admi
nistrator der Hiuierlasseuschast deö verstorbe
ne« Adam Äolb.
Die zweite Rechnung von Samuel Marr,
Administrator von ter Himerlasseuschaft des
verstorbene» Benjamin Mcitzler.
Oie Rechuuna von Daniel Säger, Esqr.
Administrator zufolge des Anhanges im letz
ten Wille» des verstorbenen Jacob Schnei
der, über dessen Hinterlassenschaft.
Die Rechnung von Miil ael Kelchner uud
Daniel Säqer, Esgr. Erxnloreu von der
Hi»lcrlasse»schasl des vcrstcrbeittn Ehristo
pher Kelchner.
Die Rechunug von Abraham Löbach, Ad
ministrator ven der Hiuterlasseuschaft der
verstorbenen B»argarcth Mumdauer.
Die dritte Rechnung von James Deschler,
Administrator von ter Hinterlassenschaft des
verstorbenen Tavid Deschler.
Die Rechnung von Adam German uud
Lydia Weaver, Ädm. von der Hinlei lassen
schast des verstorbenen John Weaver.
Die besondere Rechnung von William Dil
lmger, einer der Erecutoreu von der
tasscus'l'aft des verstorbene» Job», Millinger,
deö Arltercu.
Die Rechnung von Benjamin Schmoyer,
Administrator von der Hinterlassenschaft des
verstorbene» Tbomas Schmoyer.
Die Rechnung von Cbristiua Bachert und
Christian F. Beitel, Esq. Administratoren zu
folge eine« Anhanges im letzten Willen des.
Verstorbenen, über die Hiuterlasseuschaft vou
Henrich Bachert.
Die Rechnnng von Charles Weaver, Vor
mund von Mary Weida, eine minderjährige
Tochter von dem verstorbene» Leonhard
Weida.
Die Rechnung vou George Schuler, Vor
mund von Anna uudElvina Schuler, »»mün
dige Töchter von dem verstorbenen Samuel
Schüler.
Die Nechulli g von David Laury, Admiu.
vou der Hinterlassenschaft des verstorbenen
Daniel Meyer.
Die zweite Rechnung v. Abraham Trorel,
Administrator von der Hinterlassenschaft der
verstorbeneu Elisabeth Graul.
Die zweite Rechuung von Lorenz Klein u.
Jacob Harlacher, Admiuistratore» ve» der
Hluterlasseuschafc des versterbe»?» Michael
Harlacher.
Daß die Erecutoreu, Administratoren »ud
Vornllinter besagter Hinterlassenschaften ih
re Rechnungen in der Registrators-Amtöstu
be zu Allcntaun, in uud für Lecha Canntn,
ein>irgebt!> haben—welche Rechnungen dem
Waisengcricht von besagtem Cauuty zur Be
stälignng vorgelegt werden, im Conribause in
besa.tter Stadt, Freitags, teu «reu Septem
ber nächstens, um 10 Uhr Vor'mittags.
Samuel Marr, Registrircr.
Registrcitors-Aint, ?
Alleniami, Ang 7.1839.5 nq—bv
Registrircr - Candidat.
Au die freie» Erwahler von Lecha
Caniity.
Frenndr nnd iLiitbürger.
Aufgemuntert dnrch viele meiner Freunde,
biete ich mich hiermit als ein Candivar für
das
Negistrirer - Amt
bei der komende» Oetober-Wabl au. Sollte
ich mir einer Mehrheit der Stimme» e> wählt
weite», so verspreche ich daß tie Pflichten des
Amies mit Tre»e n»d Piinktlichkeit von mir
ansgenbt werde» sollen.
Des Publikums ergebener Diener,
Neilbe» G»lh.
Auditor' 6 Anzeige.
, In der Sache der Rechnung"'!
vou lesse Gri in, für sich
selbst als einer ter Crecnlore» j
des lltzteu Willens und Testa- l
meuts vou I acobGri m, jr. j
und gleicl'fa lls alö eiuer der Ad- j 7>» Wai
»linistratoreu vou der Hinter-
lasseuschasr des rerstorb David j ve» Lecha
Giim, der mir ihm Erecutor > Cauuty.
war vou dem letzte» 'juilleu u. >
Tistaineur des ve, sterbeneli Ja- >
cob G r i m, letzthin »o» j
Macuugie T>'/.i»schlv, Lecha C.
nu», Mai 3, 183».—Anf Vorschlag
Hrn. Davis, zni» Zintzc» von losxa Jä
ger, in dem Recht seiner Ära», nnd Robert
Brown, in dem Recht seiner Fra», cr»annle
die Cenrt I. W. vernbeck, Henrich Reichert
und Michael D. Gerhard, als Auditors, i»u
! tie besagte Rechnung zu durchsehen uud über
!;» setiel», und eine Vertbeilung dem
> gemäß zu machen, und tem nächsten festgc
! setzten Waisengcricht darüber Bericl.t zu er
j statte».
! b"' Urkunde».
Bezeugts:
Charles S. BniH,
! Echreiber.
Die obeugenaiinten Auditoren werden sich!
zu diesen« Endzweck versammel», am Freita-
ge, den 23sten ?!ugust, um 11l Übr Vormit- >
tags, an dem Gasthanse von I o b u G r o fi,
in Älentann, wann und woselbst sich alle!
dabei bctkciligle Personen einfinden mögen,
wen» sie es für schicklich erachten.
W. .Hornbeck.
Henrich Reichert.
Ak. D. Eberhard.
Augustnq —bv
N a ch r i ch t.
In der Sache von den Berichts
der Auditoren in der Rechnung > In der
von James Deschler und Job» > Courtvou
Lichtnvalrer, bevollmächtigte v. j Lommon
Peter Sch a n I). Der Bericht von
der ?lnditorS denselben wieder > Lecha (Zty.
übergeben, »in uuter den Credi- j
toren eine Veribeilung zu verau» >
! stallen.
Die Uuterschriebeueu nnd Auditoren, wel-
che in der Original-Order beuaiut siud, wer
ten sich zu oben ersagtein Endzweck versamm
le» am Dienstage, den 27ste» August, um 10
Vormittags, au dem Hause von John Gros!,
! («astwirtb i» der Statt Alleiilaun, wo alle
solche Persoueu sich einfinden können, welche
Anserderuugen gegen ersagten Peter Sckaich
- haben, oder gehörig dazu Bevollmächtigte zu
! senden.
Veter Neuhard.
S. A. Bridge.
Daniel Mertz
-sen7. Aug. »q-Zm
"Hnitct ciiel» vor gekeinien (iZcsellfel,asten." —Waschiugton.
Mittwoch, den l4ten August, 1839.
Der Sieg des Lichts.
A»f, edle Brüder ! auf verscheucht den Kum
mer,
Den trüb die Zeit um Eure Stirue webt!
Hinauf de» Blick! der große Gott, er lebt, —
Entreißt Euch kühn des Kleiumuths trägem
Schlummer!
Seid wach im Kampf und zweifelt nicht!
Es siegt der Wahrheit heil'geS Licht. —
Wohl lhnrmt die Zeit von Neuem Dunst u.
Rebel
Am Horizont der junge» Freiheit auf;
Doch Brüder, schaut der Weltgeschichte Lauf!
Dort findet Ihr der Hossuung starke Hebel.
Erkennt sie frok nnd zweifelt nicht!
Es siegt der Wahrheit heil'ges Licht.
Was hälfe» Roma's schcnflichen Tyrannen,
In ihrer teuflische» Aerfolgliugswuth,
Einst jene tausend Ströme Christenblnt?—
Sie kouuteu d'rum nicht Cbristi Wort ver
bannen.
Und alle Macht erzwang es nickt.
Es siegte doch der Wahrheit Licht.
Was half es jenem Dümmsten der Zeloten
Auf Petri Stuhl, zu sagen lanr: ich will!
Die Sonne geh! die Erde stehe still! !
Er balle d'ruui nicht die Vernunft verboten,
lind alle Macht erzwang es nicht.
Es siegte doch der Wahrheit Licht.
Was balf es Frankreichs königlichem Tiger,
Daß er in jener blut'gen Hochzeits»acht
Zum Henker sich von Tausenden gemacht?
Das Reich des llnsiuus blieb darum nicht
Sieger,
lind alleMacht erzwang es nicht
Es siegte doch der Wahrheit Licht. —
Was half es Deutschlands ganzem Pfaffen
leere,
Daß es grausam einen Huß verbrannt?
Ein Luther kam, tretz allem Widerstand.
Nicht hindern konnte es die bess're Lehre,
lind alle Macht erzwang es »icht.
Es siegte doch der Wahrheit Licht.
Dr«m, edle Bruder, auf! verscheucht den
Kummer,
Den trüb die Zeit um Eure Stini^webt!
Hinauf teu Blick ! der große Goit, er lebt.j
Entreißt Euch kuhu des Kleiumulbö träge»
Schlummer!
Seid wach im Kampf nnd zweffelt'nicht.
ES siegt auch jetzt der Wahrheit <'icht.
Es siegt bestimmt, wenn wir's nicht er
lebi^i^ —
Das slöbrt den Wahrhast edlen iKämipfer nie.
Genug es siegt,—trotz List und Despotie,
Uud aller Maclit und allem Widerstreben-
Drum feid getrost uud zweifelt nicht
Au ihm, der Wahrheit heil'gem Licht!
Kämpft nach wie vor mit reinem heil'gen
Muthe!
!Uud denkt, daß ebenso in frühe, er Zeit
Auch inls're Väter einst in gleichem Streit
Gekämpft snr uns niir'ihrem besten Blute,
Und eS darniu auch u»,'re Pflicht
Zu streiten für der Wahrheit Licht.
Zu streite» für das Eukels Glück uud Friede»,
Oamit ihm einst anS dieser Zeiten Noth,
Aus Sturm uud Nacht, aus Lkwvciei uud
Tod, ' -
! Der juugen FreiheitMorgenstrahl b/schiedeii.
Den» Bruder hört nnd zweifelt nicht !
i Durch Nacht allein geht eS zni» Liü.t,»
Die edelste Nede, die je von Mensch, »z»»ge!
wurde, war die, welche I o
h a uAd..in 6 im Jahr I77c>im iZon
gresse hielt, nachdem die Uuabbäugigkeils-
Erklärung verlesen wurde. DaS Herz
muß jedem freudig schlagen, der sie liegt.
Ncde von Zvliann Ädams.
Mein Herr?—lch keime die Unke
staudigkeir"dessen, was Mensche» schaf ,
fen, ich sehe aber auch klar durch die
ses Tages Werk. Sie und ich mögen -
darüber klagen. Wir werden mM
nicht bis zu jener Zeit leben, iu der
diese Erklärung gute Fruchte trage»
wird. Wir mögen sterben, als Eölo
nisieu sterben, als Sclaven ilvrben,
ehrlos unser Leben anskanchen, viel
leicht ans dem Schaffelt. Wokl!
Mag es so kommen ! Weuu es dem
Himmel gefallt, daß ich auf dem Al
tare meines Vaterlandes mein armes
Leben zum Opfer bringeu soll; das
Opfer-Lamm lst gerüstet, zur rechte»
Stunde soll es sich zum Altar stellen !
'Schlag diese Stunde wenn immer sie
wolle 112 So lang ich aber noch lebe, laßt
mich ein Vaterland haben, oder wenig
stens die Hoffnung aufeiu Vaterland,
nndzlvar aufein freies. Was immer
uuser Loos sein mag, seid versichert,
diese Erklärung wird Wurzel fassen.
Es mag Schätze kosten, Blut mag
fliegen, sie aber wird bestehen, und ihre
Früchte reichlich für die Opfer entschä
digen. Durch die dichten Nebel der
Gegenwart sehe ich das klare Lickt der
, Zukunft, hell wie eine Himmelsfonnc.
Laßt nns diesen Tag zn einem ruhm
vollen, zu einem unsterblichen Tage
machen. Wenn wir in unsern Grä
bern schlummern, so werden unsere
Mi der ihn noch ekren. Sie werden
M und feiern mit Dankgebeten u.
Festzügen, im hellen Strahle'der Freu
deiifeuer. Lei seiner jahrlichen Wie
derkehr »Verden sie Thränen vergiessen,
Strome von Tkranen, aber nicht
Tkranen der Unterjochten, derSclaven,
nicht Thränen des Schmerzes des Un
glücks. Nein ! Tkranen der Freude,
der Dankbarkeit, der Begeisterung.
Mein .Herr! Gott weiß es ich glaube
die Stunde ist gekommen.' Meine
Vernlllift billigt nnser Thnn vollkom
men, mein 'ganzes Herz lebt in ibm.
Alles was ich habe, Alles was ich bin
Alles was ich von diesem Leben hone,
setze ich für diese Sache freudig auf's
Spiel. Ich schließe, wie ich begonnen,
seis Leben oder Tod, seis Rettung oder
Verderben. Ich bin für die Erklä
rung. Sie ist's was mich zum Le
ben' begeistert und mit dem Segen
Gottes soll sie mein Trost beim Ster
ben sein. Jetzt Unabhängigkeit, und
Unabhängigkeit für im in er !'
Nebcr
Die vorzügliche» Verkrümmuugs
formen des menschliche» Körpers be
treffen den Nnmpf, d. h. Nnckgrat ».
Ärnst, nnd die Gliedmaßen. Die
Fortschritte der neneren Orthopädie
beziehen sich zwar hauptsächlich auf die
Verkrümmungen der letzteren, dehnen
sich jedoch auch auf die Verkrümmun
gen des Rückgrats aus. Man fangt
mi, einznsehen, daß bloß mechanische
Kenntnisse nicht gemigen können, lim
eine Verkrnmmling des menschlichen
Korpers zu beurtheile» und zu heile»,
die mit den Lebensgesetzen der innern
Organe und ihren Vernchrniigen in
gen'aner Verbindung stekt. Die Be
handlung der Rückgratskrümmungen
ging ans der Hand des Mechanikers
in die des Arzres über.
Die neuere Zeit hat »icht nur die
Ausdehnung des Rückgrats '»?hori',on
taler Lage durch zweckmäßige mecha
nische Hnlfsmittel ansznsiihreu ge
lernt sondern man erkannte anch, d.'s;
in vielen Fallen diese für deu
beschwerliche Bchandlnngs>V'.'ise dnrch
andere leichtere
tel sich ersetzen l-^.
Die g>»v> .'.frischen Uebungen wur
den n>'.7i!nilllch in Frankreich für Hei
l'.'.i'.g der Nlickgratokrlimlnnng in Auf
l nähme gebracht; aber so hnlfteich die
selhen auch iu einzelueu Fallen sich er
weisen, so ist doch nicht zu verkennen,
daß deren zweckentsprechende Anwen
dung, ebenso wie die Anwendung der
nbrigen mechanischen Heilmittel,
naue Würdiqnng des besonderen Fal
les, einlies Htndinm und Erfakrung
in diefcm besoiideru Heilzweige er
heischt.
Voll denVerkrümmuiigen derGlicd
maßen ist die u»ter dem Name»
"Klumpfuß" bekannte?)»tßstalrnng des
Fußes etile der hausigsteu, die iueu
schliche Forni ebenso nnangenehm ent
stellend, als lie Fnnction tes Gliedes
beeinträchtigend. Seit undenklicher
Zeit Kar man versucht, diese Mißstal
liinq des Fußes zn heilen. Ter Er
find'uugsgeist der Wundarzte ersann
zahllese Maschinen; Manipulationen
und andere Älittel werden zu Hülfe
genommen, aber nichtsdestoweniger
keilte man nur in vcrkalrnißmaßig
wenigen Fallen und nur kei geringem
Grade und nicht vorgerücktem Lebens
alter diese Mißstaltuug. Wie oft er
blickt mau nicht noch der Sacke ganz
unkundige Gewerbsmanner, Schmie
de, Sackler Schneider, mir der Cur u.
Anfertignng von Maschinen gegen
Difformitaten sich beschäftigen.' Dem
aufmerksamen Beobachter konnte es
mm nicht entgehen daß in derZujam.
menziekung und Verkürzung gelöster
Dtuskeln die Hvrupturfache des Eut
stebens des Klumpfußes liege, daß
aber die Veränderungen der Bander
und Knochen nur spater als Folge des
längeren Bestehens der Mipstaltung
INo. 2:5
eintreten. Dieß führte auf den Ge
dauken, die Sehnen, und zwar haup,
sachlich dieAchilles-Schue, zur Heilung,
des Klumpfußes zu durchschneiden, um
dieselben zu verlängern und die Auc
dehmittg der Muskel« nnnorhig zn
machen; eine Operation, die schon in,
Jahr >784 von dem deutschen Arz?<'
Thilenius erfolgreich aiisgefnhrt wui
de, doch wieder in Vergessenheit gerietl,
aus welcher sie im Jahr 1819 von
Delpech hervorgerufen und von Stroh
meyer iu Hamiover znr allgemeinen
Ausübung.vorbereitet wurde.
Seit dem Jahr 1834 wurde die.
Sehnendurchschneidung uiehr n. mehr
ausgeübt, nnd wahrend Strohmeyer
und Dieffenbach iu Deutschland sich
nm diese Operation große Verdienste
erwarben, that sich in Frankreich beson
ders Dnval dnrch seine erfolgreichen
Heilungen des Klumpfußes mittelst
der hervor, u.
verdienen die Fortschritte, die man in
Frankreich in der mechanische« Nach
behandlung machte, besondere Aner
kennung.
Iu England zögerte me ii kiemit, bis
seit ungefähr Jahren mehrere
Wundärzte Londons Versuche mach
lcii.—Weuu der Erfolg nicht immer,
!u«d mehr mir in leichteren Fallen den
Elirartilngeii entsprach, so darf dieß
nickt verwundern da derselbe Haupt
sachlich von einer zweckgemaßeu meck
anischen Nachbehandlung abhängt, die
nur dlirch Erfahrung erlernt werden
kann.
Besserer Erfolge ersrelltkn sich Dr.
Little und Dr. Gustav Esisi
namentlich der letztere, welcher, un
terstützt durch tie Erfahrung, die er
dulch das Studium dieses Gegenstan
des in Deutschland, Holland u. Frank
reich erlaubt hat, anerkannt die größten
Fortschritte in Bel>nidlnng der Miß
staltungen durch die Sekileiidurch
schneidung gelnacht hat.
Durch talentvolle
der mechanischen ivar Dr.
Kraust im Stünde, anch in Fällen
von zUnmpfnße sehr ho>
Ken G'.ades bei Individuen von 20 bis
T 5 Jähren .Heilung zn bewirken ; der
! selbe ivar auch, wemgsteus in England,
!der erste, der in einem Falle von ange
bornem Klumpfuße hohen Grades die
sehnigre Ausbreitung der Sohle des
Fußes mit Erfolg trennte nnd so be
wies, daß diese Operation eben so we
nig zu fürchte» sei. Die glückliche An
wendung der Seknendnrchschneidling
fnr Heilung des Klumpfußes führte
anfden Gedanken, anch Krnnimungen
deö Kniegelenkes durch dasselbe opera
tive Heilmittel zu beseitigen. Der
Erfolg entsprach der Erwartung.
Nur in der Ansdehnnng des Kniege
lenkes nach der Operation fand man
Scl wierigkeiren, da mit DMchschnei
dnng der Sehnen noch nicht jedes
Hinderniß gehoben ist nm den Unter
schenkel zn gerader Nichtnng zurückzu
führen. Nickt selten istziemlicheKraft
anwenduiig kiezn nöchig, die aufs
Kniegelenk selbst zurückwirkt und leicht
Entznndung dieses Theils veranlaßt.
Dr. Krauß unermüdlich vorwärts
schreitend iu Vervollkommnung der
mechanischen Werkzeuge, dieses Uebel
erkennend, erfand einen neuen Appa
rat, der die Ausdeknnng des Kniees
bewirkt, ohne Neiz im Gelenke selbst
zu veranlassen. Auch znr Heilung
derjenigen Schiefheit des Halses, wel
che durch Contraktion des Musculus
stei-nnLlt-illnmi,sttti(jeuB hervorgeru
fen ist, wird diese Schnendurckschnei«
dnng mit dem größten Vortheil aus
geführt.
Dieß sind die großen Begebnisse ei
ner ihrer Natur nach kochst einfachen
Operation, von der nur zn
ist, daß sie erst in unsern T«gdn zur
allgemeinen Ausübung gekommen ist.
Es wird jetzt zur Heilung der Klnmp
füste die Ekirurgie nicht mekr zur Am
putation ihre Zuflucht nehmen, wie
dieß nock im Sept. 1830 in .Hamburg
bei demNatilrforschcrvc'rein vorgekom»
inen ist.