Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, May 29, 1839, Page 1, Image 1

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    Der Lech« MM Patriot
UUd
Zkorthampton
AllltNtNttN, UZI. gedrlickt und herausgegeben von tN. Adolph Sage, in der Hamilton Straße, einige Thüren unterhalb Hagenbuch's Wirthshaus.
Jahrgang 12.)
Bedingungen.
Diese Zeitung wird jeden Mittwoch auf
einem großen Super-Royal Boge», mit ganz
neuen «chrifte», herausgegeben.
Der Subsriptions-Preis ist einTha ler
des Jahrs, wovon die Hälfte im Voraus
zu bezablen ist.
Kein Subscribent wird für weniger als (!
Monate angenommen, und keiner kann die
Zeitung ausgeben, bis alle Rückstände darauf
abbezablt sind.
Bekauutmachungen, welche ein Viereck aus
machen, werden dreimal für eine» Tbaler
eingerückt, und für jede fernere Einrückuug
fünf und zwanzig CentS. Größere »ach
Verhältniß.
Diejenige welche die Zeitung mit der Post >
oder dem Postreiter erhalten,'miißen selbst!
dafür bezablen.
Alle Briefe an de:: Acranogeder müssen
pastfrei eingesandt wcrden,sonstwerden sie
nicht anfgeliomnien.
F r ische
Frühjahrs- u. Somergüter.
So eben empfangen : Grün, Fawn und
Braun figurirter Bombazeen.
Schwarzer und blau-schwarzer do
Eine Verschiedeubeit von fignrirter Sei
denzenge; teßgl. Mnßlin Delaina; —4Virr-
te! Cbiuz, siir Ladys-Zluzüge;—4-4 gedruck
ten Lahn; —PalmatoeS; —Searfs; —Anfüge
Schnupftücher;—Saoover Musselin; —fiqu-
rirte und pläue Parasolls; —Fancy-Körbe;
—Bürea» - (bedecke; — Gedecke auf Modeu-
Tische; —Seidene und Kid - s>i>'dschiibe; —
Seideiie und baumwollene Strümpfesei
dene und baninwellene CravatS;—Pauta
lons-Zenge. Schwarze, blaue und braune
Tucher. Stabl gemischtes. Unsichtbar grün.
Casemiers neuester Moden. Deßgl. Westen
zeuge.
Boas llüd Stein.
?Illentaun, Man 8. »q-i-ni
Appelations-GerM^
Die Zlppeal-Courten der 2ten Brigade und
7ten Division, P. M., werde» an folgenden
Plälzen gebalte»:
Das lste Batallion desKSsten Regiineuts,
«m Nike» Juni, an dem von losiab
Ziboads, in Aileuiau».
DaS 2te Barallion dcS tiSsten Negimeuts,
am l«1. Inni, an de», H»se von Col. John
Asman, in Süb-Wi'eitball.
Das lste BataUion desB2sten Negiments,
am lOien Juni, an dem Hanse von Maudes
Foael, in Fogeloville.
Das 2le Batallion des Regiments,
am ltlten Iniii, an dem Hanse von Jacob
Fischer, in MiilerStann.
Das lüe Batallion deS Regiments,
eim ltt. Juni, an dem .Hanse von Owen Sä
ger, in Sägersville, Heidelberg Taunsctnp.
Das 2te Bat. des IMst. Regiments, am
10. Juni, an dem Hause von John Seiber
ling, in Lnnnville.
Das IS4ste Regiment, am Ivten Juni,
an dem Hause von Reube» Hageubuch i»
Lebighlon.
William Aren,
Brig. I«sp. drr'2tcu Brig. 7le» Di
vision, P. M.
Mai 15. nq—4m
Riegel llnd Brenn-Holz.
Die Unterschriebene» baben an ihrem Lan
dungsplätze, an dem Lecla-Basin, einen be
deutenden Vorratb und eine große AuSwabl
von Riegel, Hickory- nnd Peint-Holz, zu den
llilligsteü Preisen z» verkaufe». Das Holz
kann zu jetec Zeit abgebolt weiten.
I. uud I. Kleckner.
Lst-Allentau», May IS. »q—lm
3! achricht a n
Wirthe und Stehrhaltcr,
in Northampron Caiinty.
Der Schreiber ter Sil-nnqen bat tem Un
terzeichnete« ter Wirtböbauö Erlaubniß
schciiie nberreicht fnr das labr 18-lv, welci e
er bereit ist zn nberlieftrn an iigeud eine
Person oder Personen welche bei ibm anru
fen möge», zwischen »»» und dem ersten
Tag der nächsten Zlngnst Sivnngt», Nach
jedem Tag, werden alle weiche nicht abgebolt
und berichtigt sind, der (se»rt znrnckgcgeben
werten, znfolge dem XV Abschnitt ter Akte,
betreffend Wirtbsbänser uud Gastbäuser.
?>. B.— Stobrbalier werten gleichfalls
bierturch benachriciitigt daß ibre Crlaubiiiß-
Scheiiie ebenfalls zur Ueberlieferung bereit
liegen.
lefferson K. Heckman.
Schatzmeister vou Nortbainpton Launty.
Laston, den täten Mai.
Northampton Bank.
Man 7, 183».
Die Direktoren baben eine» Dividend von
4 Prozent ans ten Belanf tcs einbezablten
Eapitalstecko Tbaler für jeten Antbeil)
für die Gesckiäfte ter leiziern L Monate er
klärt, welche einige Zeit nact' tem lliten tie»
ses MonatS, wäkrend Baiikstiinten, an tie
Stockbalter oder ibre gebörig bevollmächtig
ten Agenten, ansgezablt werden soll.
lehn Rice, Lassirer.
l<?. nq-Zm
Readi »ig lind Easton
Post-Linie.
Neue Eiurichtlmg.
Die Unterzeichneten be
nachrichtigen das reisende
»«»MM Publikum, daß sie die all
einige Eigenthümer der obigen Linie gewor
den sind, nnd in Zukunft dieselbige wie folgt
laufen werden :
Die Kutsche verläßt Heckmans Hotel, Ea
j sto», jeden Montag, Mitwoch uud Freitag.
»»> 4 Übr Morgens, und langt zeiriich ü!
an fnr diePbilarclpqiaKutsche»,
i iiiail nimmt Frübstück an Guinpert's Hotel,
Alle!:.',?,!», und Mittag an Copp's Hotel, i»
nud laugt um 5 Übr Nachmittags
m Reading an, um mit de» Härrwburg nnd
PottSville Kutschen in Verbindung zn kom
men,—Zuruckkebrend verläßt sie Colcman'ö
Hotel, Reading, jede» Dienstag, Donnerstag
uud Samstaa. »»> ttt'rMrrgcnö,
in Knlttann, Mittag in Meniauu, zeitlich um
mir der Manch vblink Kutsche zusammen zn
treffen; langt in Betblebem zeitlich an, um
mit der Wilkesbarre Kutscbe zusammen zn
treffen, und in Easto» um 5 Nbr Naclmiitiags.
Die Kutschen auf dieser Viuie sind durch
gängig ausgebessert worden, uud die Eigen
tümer schmeichel» sich, sorgvolle und achtsa
me Treiber mit sichern Fnbre» auf dein -
ge zu baben.
"ille Gepäcke auf die Verantwortlichkeit der !
Eigentbümer.
Samuel Gumpert, Alleutauu.
Christian Copp, Kutztaun.
Mai I.V nq—lm
Zu vcri'auscn.
Bei d' i» Unterschriebenen, in Ober-Mil
sord TaunsÄ'ip, Cauniy: Drei neue
Wägen, welche vom besten Holz verfertiget
nnd ganz trocken und danerbafr beschlagen
sind. Der eine kann fnr ein oder zwi i Pfer
de gebrancht werden ; die antrrr beide sind!
für '2 Pferde eingerichtet. Das Nähere er
frage man am Liohr ven
David Gckmrn.
Tb. Milford, Mai IS. nq—-lm
Holz zu verkaufen.
Der Unteischriebene macht biermit dem
bekannt, taß er eine Quantität
Holz zu re> kaufe» bat, nä» licb:
l<!N Klafter von dem bestcn s'ickorv,
Klafter von allen Sorten, als Ka
stanien, Weiß und Echwaiz laichen, ?e.
Wellte? er gesonnen ist zn billige» Prei
se« zu verkaufen. ErsagteS Holz Nebt obn
gefahr 2 > Meile von Milleretann, oberbalb
Pbilip Vaners Eägmüble, anf dem ('ante
deSUiiterschriebeiien. Diejenigen welci e wnn«
scheu jenes Zolz z» kaufen, beleben sich bal
digst zu melde» bei
James Weiler.
Macungie, Mai 15. nq—3m
Alexander E. Braun,
Reeb rsge l ebr ter (Lairver).
Benachrichtigt seine Freunde, daß er in
Znknnfr in ter ('echa Cannty Lonrt in feiner
Profession practizicren wird. Er ist wäb
rend den Lourtcn an Gumpert 6 Hotel zu
sprechen, allwo er denjenigen Ratb crtbeilcn
wiid, die ihn mit ihren Geschäften beehren
werden.
Allentann, Mai 15.
Neue Waaren.
Die Nntei schrikbkne» baben die Ehre, ihre
Freunde, so wie das Publikum überbaupt zu
benachrichtigen, daß sie eine schöne Zlnowabl
trockener FrublingS- »nd Sommer-Waaren
kürzlich erbalten und zu den billigsten Preise»
zn verkauft» baben.
Grocerics »nd alle Arten von Getränken,
eben so gut als billig, haben sie fortwährend
in Borrath.
I. nnd I. Kleckner.
Tst-Allentau», Mau 15. nq—3m
Nachricht
wird hiermit gegeben, daß der Unterschriebe
ne alS?lt»iii»strator der Hiutrrlasseuschaft
des versterbe»?» I oh» Hoffma n, letzt
hin von Heidelberg Ta»uschip, Lecha Cauniy,
augestellt worden ist. Alle diejenigen, welche
daher noch auf irgend eine Art an besagte
Hinterlassenschaft schuldig sind, werden bier
mit benachrichtiget, zwischen jetzt nnd dem
ISten Juni, nächstens, abzubezahlen. So
werde» anch diejenigen, welche noch Anfor
derungen baben, ihre Rechnungen woklbe-!
stätigr bis zur obigen Zeit einzureichen, damit l
Richtigkeit gemacht werde» kann.
Michael Pecer, Admiuist.
Än unsere Crcditorcn.
Die Unterschriebenen baben sich an die
Richter der E'urt von Common Pleas gc-"
wendet, um Begünstigung der Akten der As-!
sembly von Peniisilvauieii, welche zum Beste» !
unvermögender Schuldner gemacht worden
sind, uud besagte Richter baben Montags!
den 3ten luny nächstens, Do, mittags nm 10 !
Übr bestimmt, um uuS und unsere Creditoren !
im Courtdause der Stadt Allentaun zu hören, i
Jouaö Bittiug.
Peter Thompson, l
Mai
"Hütet euch vor gekciiucn <Yesellschaften." —Waschington.
AUttwoch, den 29sten Mai, 1839.
Der Leiermann.
Hold Fräulein! Golt scleuk' ibr beut
freundlich?!, Linn!
So freu' ich mich, daß ich am Leben noch bin!
1.1, ziebe schon longo von Hanse zu .>>aus,
AnfHochzeitgelagen und Kindtanfenschmaus,
Und sing fnr sechs Pfenu'ge auch wohl gar
fiir drei.
Ein Liedel »nd spiele die Leyer dabei.
Loci», wa 6 ich am Tage durchs Leperii ver
dien',
i Das gebt in der Nacht in den Wind, Wind,
Di? Mütter, di- sagt mir: Hanns, du
hast Keine;
D» singst ja so schöne, daß gar unser Vieb,
Der Bock und die Ziege einander sich stößt.
Dem Staarmatz die Zunge dein Leyerchen
lvßt.
Drum geb' in die Fremde, u, spiele für Geld,
Und heurath' dann Aenncl, die dir jetzt ge
fällt.
! Doch, was du am Tage durchs Leperii ge
winnst,
j Das alles hübsch sorglich nach Hanse du
nimmst.
O Lieber, sprach Zlennchen, o bleibe mir
treu!
Ach, blieb' meine Liebe tocb immer dir neu !
So sprach sie ich wandte mich weinend
tan» nm,
l'nd wanderte trauernd die Dörfer herum.
Doch, als sich am Acend die Sonne verzog.
Ich immer bei Aennchen inS Kämnierlei»
kroch;
lind was ich des Tages mit v'evern gewann,
Das all' in der Nacht bei dem Matche» zer
rann.
Doch Aennchen, Kett babe sie selig ! ist >
todt;
Mit Kummer eß' ich iinn allein? niei» Brod,!
lind bitt't mich der Baner so berzlich, so sebr,
Eo si»g' ich doch nimmer ei» Lustiges inebr.
Und wenn mir am Herzen der Kuminer sehr
nagt
So wird er des Abends beim Gläschen ver- j
jagt.
Den» waS ich des Tages tnrchs Leperii ver-!
dien'.
Das geht in ler Schenke, in Wind, Wind, >
Wind bin.
Lieb' Fräulei» ! Gott schenk' ihr beut'!
freilntlittien Linn«!
So freu' ich mich, daß ich noch Leiermann
bin!
Heb ! batwoblgerübret mein Liedel ibrHerz, !
Hat sie wohl empfunden den Kummer, den
Schmerz,
Daß Aennchen mir starb, noch ini Tode ge- j
tren?
So gebt mir ein'n Seclsser, daß Schnaps >
mich erfreu'.
Denn waS ich am Tage dnrchS Leperii ver-
dien'.
Das geht bei der Nacht in den Wind, Wind,!
Wind bin.
(Aus Kölkers Geographie.)
<?karal tcr ZLttrtcmberffS.
Würtemberg ist an ci»e Stclie ge-!
setzt, wo es durch seine Lage au uud!
zwischen den beiden Hauptstroilien >
Donan und Rhein mehr als irgend
ei» anderes Land zn einein ansgebrei-!
rcren Verkehr inil der übrigen' Welt
und zum allseitigen geistigen Eiiisliis! >
ans sie berufen zn sei!, scheint, ein wie
immer kleines Landchen es auch seiner!
räumlichen Ausdehnung nach ist. Es
ist geivist beachtenswert!', daß unser
Schwabenvolk durch einen gewissen
Drang nach Allsten, wir mochten sagen
durch eine Anlage zum Weltbürger-
thiim, sich auszeichnet, denn liberal! i»
der ganze» Welt trifft man Schwa
ben. Freilich äußert sich dieser Drang
in der Answandernngssucht auf meist
nnerfreuliche Weise; aber die groste-
Thätigkeit für die Missionssache, die
sich in nilserem Lande kund thut, und
die beträchtliche Anzahl von Heidenbo-
ten. welche aus demselben hervorgehen, -
mag eine Bürgschaft dafür sein, daß
der'Antheil nicht gering sein werde,
welchen das Schwabeiilaud an der'
Verwirklichung der grosten Aufgabe
des Christenthums zu nehmen beru
fen ist : die ganze Menschheit durch
das Band christlicher Liebe zu Einer i
Faimlie zu verbinden.
Daneben hat Gott Würtemberg,
namentlich durch seine Gebirge auch
wieder so gesondert, daß der Bewohner
in seinem Schoos sich eigenthümlich
ausbilden kann und dtts Bild einer
' lieben, traulichen Heimarh sich ihm
darin darbierer. Alle schroffen Na
turgesetze, welche einer allseitigen har
monischen Ausbildung des Geistes im
Wege stehen, sind hier ausgeglichei'.
i Wenn wir auch nicbt sagen wollen,
j daß das Schwabeiwolk diese Mittel zn
> seiner geistigen Veredlung dankbar be
nicht hat, wenn wir beklagen muffen
z daß unter den ackerbauenden, allermeist
!aber unter den Handel- und gewei blei
benden Klassen im Allgemeinen viel zn
wenig Richtung anfs Göttliche, hinge
gen aber viel ansscbließlicher Sinn für
das eigennützige, irdische Interesse sich
findet, so ist doch auf der andern Seite
nicht zn verkennen, daß ilsHr Land in
allen WnVeiischaflen auf»eine Stnfe
i sich erhoben bar, auf der es jedem an-
dern V»lke sich an die Seite stellen darf,
nnd durch seine cknst'.ich? Neliaiosi
t.it eine zwar stille und verborgene!
Groste besitzt, eine Groste jedoch von
welcher selbst sein wissenschaftlicher
Ruhm überstrahlt wird.
Meuterei nnfden» Schiffe
Alex«nde-'.
Ein Gegenstück znr Braganza-Geschichte.
(Nach amtliche» Berichten.)
Die Herren Michand nnd Co. zil
Bordeanr Eigemhilmer desAlerander
fertigten dieses Ecbiss im Juni
nach Balavia ab, um dort Zinn Kaf
fee und andern Waaren einzunehmen.
Die Mannfchaft bestand aus 17
Mann; Louis Bonec fo»st auch Du
bois genannt, ging als Capican und
; Benöir Marsaiid,'Nesse, der Rheder,
als Zlveiter im Commando mit. Am
'2ren Oktober langte das Schiff in
! Batavia an und fuhr am 29sten weiter
nach Samarang, nm die Ladung zu
vervollständigen, nnd lief am loten
> wieder aus, mir einer La
j dnng an Bord, die 6Ul),000 Franken
werth war. Alles ging gut von Star
ren bis zn Tagcs-Änbrnch am 27sten
November, alo der Capitan Bonet nm
4 Uhr sich auf die Morgenwache be
gab. Er l>aitc dem Koch gerufen
der ihm ?hee bringen sollte; als meh
rere der Älannschasr auf's Perdeck
kamen nnd, ohne ihm einen Augenblick
> Zeit zur Bertbeidiguiig zu lassen, ih»
ergriffen und über Bord warfen. An
dre der Hochbootsmann, der diesen
Acord mit angesehen.
eilte znr Cajüre des Obersteuermanns
! Bkarpan hiiinnrer nnd uiilerrichtetei.ni
von dem' Geschehenen. Der Ober
stellermann beivaffnete sich init einer
eisernen Stange stieg hinauf nnd da er
Marsaud auf dem Berdecke traf, fragte
er ivas aus dem Capitain geivorden ;
aber dieser, statt zn antworten, faßte
Marpan um den Leib nnd mit dem
Beistände dreier Mau ose» Andrezet,
Sandey und Gordon (eines Englan
ders) wurde derselbe auch in die See
gestürzt. Dann Hingen sie nach der
andern Seile des Schiffes uud verfuh
ren mit einem Malrosen Andonu auf
die nämliche Weife. Hier zog der
Schiffsmeister, der das"Bl'rgefal!ene
gesehen harre nnd ei» abulicheo SU'ick
sal erwarrere, sei» Messer lind leistete
einen verziveisellen Widerstand wurde
aber mit dem Handgriff einer Pistole
von Gordon niedergeschlagen n. schnell
in den Wellen begraben. Nachdem
diese 4 abgefertigt rann Gordon nach
dem Vorderrbeile des Schiffes und
rief die übrige Mannschaft auf's Ver
deck. Dciier, eiu Juuge, ward her
ausgerufen nnd hervorschleppt, mit der
Drohnng ihn nber Bord zu werfen.
Der erschrockene Knabe bat flehent
lich sein Leben zu schonen nnd ihm zu
vergönnen, au seine Familie zn schrei
ben, bevor er stürbe, und erbot sich eine
Verschreibnng von MMV Franken
auszustellen, wenn sie ihm kein Leid
zufügen wollten; aber Gordon und
Andrezet, stießen ihn, ohne auf sein
Schreien zu achten, in die Tiefe. Nun
kam die Reihe an Lamoine, einen an
dern jungen Menschen von 17 lahren,
welcher sich vor Marsaud auf die Kniee
warf und um Gnade flehte. Nach ei
ner kurzen Unterredung zwischen Mar
saud und Gortön wurde ?r, wcmi auch
nur für eine Weile, verschont. Am
2ten December >mrd das Schiff von
einem Wiudsturm ergriffen uud konn
te nicht regiert werden, es bekam einen
Leck und mnßtc durch Hinauswel fen
von Zum und Kaffee erleichtert wer
den.
Dieser Sturm lieferte Marsaud
Veranlassung, vorzugeben, daß alle je
ne Opfer durch ein Naturereiguiß um
gekommen; jedoch ehe diese Todesfälle
so eingetragen würden, wollte man erst
des jungen Lamoine los sein, dessen
traurige Miene ihnen ein beständiger
Vorwurf war. Am ölen December
ward der arme Junge vom Hinter
theile ans durch Cordon über" Bord
geworfen. Am folgenden Tage hatte
dieses Ungeheuer dasselbe Schicksal.
Er hatte sich entfallen lassen, daß er
die auf dre« berabg?-
i bracht wissen wolle, nämlich Marsand,
Andrezet und ihn seil st. Nun machten
sie ilm u nnke», Branutwun unter sei
nen Wein mischend, Marsand schickte
ihn voll seiner Wache fort um im
Schiffe etwas zn verrichten und wäh
rend er damit beschäftigt war, ward er
plötzlich niedergeschlagen u. über Bord
geworfeil. Er war eiu vonreflicher
Schwimmer uud folgte dem Schiffe
lange Zeit nach, Marsaud bittend, ihn
an Bord zu nehmen; aber sein Rufen
blieb unbeachtet und er sank.
Am nämlichen Tage, noch ehe sie
Gordon erpedirt, hieben Marsaud und
Raymond ohne alle Noth, lediglich um
dem Schiffe das Aussehen zu geben,
als habe es vom Sturme sehr gelitten,
nnd ihre nachherige Erzählung zu be
kräftigen, den Hauptmast nm und ei
nige Tage spater machten sie ein Leck
am Bauch des Schiffes, wo es noch im
Wasser geht, warfen die Güter in die
See oder ließen sie vom Wasser be
schädigt iverden, um später sage» zu
können sie seien verloren oder beschä,
digt worden.
Die Effecten der Gemordeten wur
den unter diejenigen vertheilt, welche
an ihrer Wegraumnng Theil genom
men; ein Theil davon jedoch wurde
an Ort nnd Stelle gelassen, um den
äussern Schein aufrecht zn erhalten,
wenn sie in AngesiU'l dcr Insel St.
iro sie wegen nöthi
ger Anc-bcssrrnuge» anzulegen gezwnn>
gen waren. Am Islen December lief
der Alerander in Port Lonis ein. Am
nächsten Tage wnrden die vorgebli
chen Todreuscheiue derer, die gerodtet
wordrn dem Vice-Consnl vorgelegt»,
beglaubigt. Tie Aufbesserung kostete
75,000 Franken, die von der Fracht
entrichtet wnrden. Ein Theil der
nbrigen Ladung ward mit 60 Procent
Verlust verkauft. Nachdem noch ei
nige Marrofen, wornnter drci Englän
der, zur Ergäiiziina angenommen wor
den, übernahm Mar,and das Kom
mando als Capitän nnd Aianmond
ward Oberstcucrman». Auch 2 far
bige Weibspersonen nahmen sie all
Bord von denen eine Adelme Paris
als Marsaud's Mairresse ihm nach
Brest folgte. Marsand hatte 40 bis
50 Pfund (Gewicht) an Gold, und
ein Kästchen mir Diamanten, 30.000
Frauken uerih geschätzt—in seinen
Händen. Von Mauritius segelten
sie mit Papieren nach Bordeaux vese-
Ken; aber als sie in offener See >va
ren, löschte Namuoud das Wort' Bor
deaux" aus nnd setzte statt dessen "Bo
ston." Am Lösten Mai kam das
Schiff in dein Hafen von Newport
(Rhode-Island) an. Der Vice-Con
snl M. Gournard. entdeckte sogleich
die Fälschung der Papiere und beschied
Marsand vor sich. Statt Folgezu lei
strn, versuchte der selbstgemachte Ca
pitän nachßoston in die See zn stechen,
,vard aber durch die Schnelligkeit nnd
Entschlossenheit des Herrn Gournard
daran verbindert. Was weiter folgte,
daß die Mannschaft verhaftet und nach
Frankreich zum Verbore abgeführt u.
verurtheilt worden, ist bekannt.
Obige Thatsache,! sind nach den Er
gebnissen des Verhörs, welches zu
Brest mit den Schuldigen veranstaltet
wird,
Mo. 12.