Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, May 01, 1839, Page 1, Image 1

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    Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat
NttentauN. Ua. gedruckt uud herausgegeben von Advlph Sage, in der Hamilton Straße, einige Thüren Uttterhalb Hagenbllch's Wirthshaus.
Jahrgang 12.^
Bedingungen.
H Diese Zeitung wird jeden Mittwoch anf
einem großen Super-Royai Boge», mir ganz
neuen Schriften, heransgegebe».
Der Subsriptions-Preis ist ein Thaler
des Jahrs, wovon die Hälfte im Voraus
zn bezahlen ist.
Kein Snbscribent wird für weniger als V
Monate angenommcn, «nd keiner kann die
Zeitung anfgebe«, bis alle Nuckstände darauf
abbezahlt sind.
Bekanntmachungen, welche ei» Viereck aus
machen, werde» dreimal für einen Thaler
eiiPerückt, und f»r jede fernere -
fünfundzwanzig Cents. Größere nach!
Verhältniß.
Diejenige welche die Zeitung mit der Post
oder dem Postreiter erhalte», müsse» selbst!
dafür bezahlen.
Alle Briefe a» den Heransgeber müsse» !
postfrei eingesandt werden,sollst werde» sie
nicht aufgenommen.
Schnldeinsordcrung.
Alle, welche an die Hinterlassenschast der
verstorbenen B a r b a r a M o s e r, ielzthin
von Nord-Wkeithall Tauiischip, Lecha Laüii
ty, i» Bande», Noten, Bnchschuiden oder
Vendngeld schuldig sind, werden hiermit zum
letzten Mal aufgefordert, zwischen nun uud
dem lsten Mai, I8!jS, an den Unterzeichneten
iu Ober-Macungie, abzubezahlen-und Sol
che die rechtmäßige Forderungen an besagte
Hinterlassenschaft haben, belieben ihre Nech
niittgkn ebenfalls zwischen »nn »nd obigem
Datum wohibestatigt ei«j»händige» a»
Calomon Mayer. Er^or.
April 24. nq-4m
E escllschasts-Vcrbindttng.
Charles Davis und R. E. Wrighr, !
Advokaten,
Habe» sich uuter heutigem Datum vereinigt,!
um in den nnterschiedllche» iZonrten in <'echa!
Lauuty gemeinschaftlich i» ihrer Profeßio» zu
xractizire», und bieten hiermit ihre Dieiiile
de»je»igen ihrer Freniide an, die derselbe»
benothigt sei» möge», es sei in der Lonrt-Sitz
ung oder zu irgend einer andern Zeit.
Die Amtsstube ist an dem sud-westliche» z
Ecke der Alle» nnd Hamilton Straße.
Allentau», April 24. nq-1I!
N a ch r i ch t.
Alle diejenigen, welche an die Hinterlas-!
senschaft des verflorbenen Conrad M e i tz-!
ler, ehemals von s)ber-Maniligie Tan»-!
schip, i!echa (Zaiiiity schuldig sind, werde» be- i
nachrichtigt, daß sie zwische» jetzt uud dem l.!
nächsten Mai ihre Nuckstände au Uutcrichrie-
beiieu ohiie Fehl abzutragen habe». Des«!
gleiche» werven anch alle diejenigen, weiche!
an erjagter Hinteriasseiischast »och einige!
Anforderung haben, ersucht, bis au ermelde
tem Tage ihre Forderungen wohlbescheinigt
ciiizubriugen, damit Nichtigkeit gemacht,
werden vou
I. Jsaac Breinig, Adm'or.
April 24. ' »q—2»,
Northampto» Caunm
Brigade - Befehle. 4
» ?>achricht wird hiermit gegeben au
A die Offiziere der eiuroUirle» Miliz!
imd Freiwillige der Iftc» Brigade,!
7te» Div. P, M. daß sie sich z»r Pa-!
Rade uud liispectio», am Montage,
/ de» <!teii Mai z» versamiueiu habe»,!
uud in Batailione» folgendermaßen.
Das I ste Bataiiio», 2Uste Regii», j
am Montage de» i:Ue» Mai.
Das 2te Bataiiio» des besagte» Nrgiinent
am Dienstag ien I4ten Mai.
Das lste Bat. des ?)7sten Negiments, am
Mittwoch den I3te» Mai.
Das 2te Bat. des besagten Negiments, am
Donnerstag den »Uten Mai.
Das Morgan Reifel-Batallion, am Frei
»ag de» I7ien Mai.
Das 2te Bat. des l4ttsten Regiments, am
» Lainstage de» lSten Mai.
DaS lste Bat. des besagten Negiments,!
Montag den 2<>sten Mai.
DaS Unabhängige Bataltio», ain Dienstag
2lsten Mai.
Das Monroe (Zannty Freiwillige Batai-
iion, am Mittwoch den 22sten Mai.
Das 2te Bat. des 34sten Regiments, am
Donnerstag den 23sten Mai.
Das lste Bat. des erjagten Negiments, am
den 24sten Mai.
Die BatallionS Appiei-Conrten werden am
Montage den lvten Jnni gehalten.
M George Schlabach.
M Insp. der I ste» Brig. 7t. Div. P. M
» April 24.
Harrisen Garde.
«! Achtung!
Ihr habt euch zur »Parade, in
W völliger Uniform, am Montage
den 6ten Mai, Vormittags um 9
Ukr,an dems)ause von George
k Wetkerhold, in Allentau»
> ? s A versammeln. Pünktliche Beiwoh»
» s nuug der Glieder wird erwartet, ,
l W» Auf Befekt des Capt.
Neubeii Strauß, O. S. !
Evans' Kamillen Pillen.
r. Eva nsdientde» Leiden den.'
! Die Kamillenblume (oder wie sie in der
! Kunstsprache genannt wird, »»i.i-
Worte Kamai, auf dem Boden, und Miion,
' ein Apfel; weil sie auf dem Boden wächst
! und wie ein Zipfel riecht) hat eine schmutzig
weiße starke» Geruch nnd bittern
i arvmatiichen Weschmack.
Kamille ist ein mildes Stärkungsmittel,
' in kleinen Dosen ans dem Magen anweno
! Kar und ihm zuträglich. Es ist besonders
in jenem Zustande allgemeiner Schwäche mit
verlornem Appetit anwendbar, die den Wie
dergencseuden von idiopathischen Fiebern oft
heimsucht.
An Nervöse und Entkräftete.
Tonic P i ll e n.—Die Eigenschaften
von Evans' Kamille» Pillen sind der Art,
daß Herzklopfen, zitternde Hand, schwind
lichte A»ge» »nd beunruhigtes Gemiith vor
ihren Wirkunge» verschwinden, wie nächt
liche Dünste vor dem wohlthätigen Einflnsse
der Morgensonne. Sie sind seit lange bei
Heilung von Wechselfieber», verbunden mit
Fieber» unregelmäßiger Art, begleitet von
Darmverstopfung glucklich augeweudet wor
den.
Die tonische Medizin ist für Nervenkrank
heiten, allgemeine Schwäche, Uuverdaulich
keit und deren Folgen, wie Mangel an Ap?
Petit, Magcnerweiteruug, Schärfe, »«ange
nehmer Geschmack im Munde, Geräusch in
den Eingeweide», nervöse Symptotome,
Mattigkeit, wenn das Gemüt!» unstät, abge
spannt, gedankenvoll, melancholisch nnd nie
dergedrückt erscheint, Auszehrung, dunkler
Blick, Delirium und alle andern nervösen
Symptome werden diese Pillen sicher und für
immer heilen.
Evans' Kamillen-Pille» wurden in Ame
rika zuerst 1835 eingeführt.
Evans' abflwrende Kamillen Pillen
sind aus reinem Pflanzenstoffe zusammenge
setzt, »ach den sirengsten Ziegeln der Wissen
schaft und Kunst; sie bewirken nie Uebeikeit
und wei den garantirt,daß sie folgende Krank
heiten heilen, welche ans Blutnnreinigkeiten
eiitstebe», nämlichZipovterie, Gallenbe
schwerden, Husten, Erkältungen, Halsschmer
ze» mit Geschwüre», Scharlachfieber, Asth
ma, Lbolera, Lebcrschmcrzen, Nieren-nnd
Blaseiikrankheitcn, Schauer, die besonders
Fraiienziininer heimsuche», nud jene Krank
heiten aller Art, welchen die menschliche Na
tur unterworfen ist und wo der Magen leidet.
Allgemeine Vorschriften.
Dr. Wm. Evans''tonische Kamillen-Pil
len müsse» drei vor jeder Mahlzeit genom
men werde», nnd sollten sie nicht wirken,
zwei oder drei am Morgen, um eine reichli
che Entleerung herbeizuführen.
Di 'se Piilen sind tm Bnchstohr deS Frie
dens-Bote» zu habe».
April 24. nq—lZ.
Steinkohlen.
Harte, seine nnd Egg-Steinfohlcn, sind z»
billige» Preise» zn verkaufen bei j
Selfridge und Wilson.
Allentautt, April 24. nq-3m
I'liv «uliscrikei- ossers tlie
lvuiU« os sor «!>I<Z iit a rc.it»<^-
itliout 2l)t> ll>. KiiUlll ?ic?»
" li>. Ijsevivr
xvitli ,ii> iis>-l>rtment ns >lc»b
tvpe, cnliiln» rules
A ch t n ll g.
Millcrstauu Cavallerie - Truppe ?
Ihr babt Etich
zu versammeln
4ten M.n, nn, 2
vonGideon?)od
der, in TrerlerS-
taun, um zu par-
V L adiren. Punkt
nuiig wird er
wartet.
lL?»Diejenigen, welche wünschen Mitglie
der zn werden, belieben sich einzufinden.—
Auf Befehl von
John Asman, Capt.
April 24. nq—2m.
Ein Dearböw-Wagen.
beinahe neuer Dearborn-Wagen
mit stälernen Federn, ist zu einem billigen
Preis zn verkaufen. —Man melde sich in die
ser Druckerei.
enel, vor geheimen Gesettschasten."—Waschington.
Mlttwoch, den lsten Mai, 1839
Staats-<Hefüieanif?e Steur
Bort.
Der Bericht von der O.ommittee
die Ms Sraacsgcfänginß zu Siug
Sing linrerfnchr hat lanret schauder
haft. Daß eine Untersuchung Statt
fand, wurde hauptfachlich Lurch de,,
Herr« Wells, Herausgeber des Hud
son River Chronicle, betrieben, wel
cher sich nicht abhalte» ließ darauf zu
bestehen, trotz aller Hmdernngen,
Verfolgnngen und Drohungen, uud
es macht feinem Mnthe große Ehre,
den er ans Menschlichkeit und Fröm
migkeit hierin bewiesen hat.
bieten die Zeugnisse, über
samkeit, Ungerechtigkeit und Entbeh
rungen aller Art, womit diese arme»,
Gefangenen behandelt sind, solche
schauderhafte Sceueu dar, daß sie jeden
Menschen das Bluc starre», „lachen!
mnssen, uud Gouveruor Seward har
sich sogleich bewöge»» gefunden, die Ge
setzgebung mit in Anspruch zu nehmen,
daß alle diejenigen die dabei betbeiligr
Aemter entlassen »verde,,.'
Seit 30 Jahren hat man sich in
Europa sowohl als in Aiiienka damit
beschäftigt de» Zustand der Gefäng
nisse und der Gefangenen zu vcrbes-!
seru. Unser Staatsgefaugniß und!
Arbeitshaus Svstem wurde entworfen, >
»nd fand so allgemeine», Beifall, daß
selbst von Europa Leure hernberge
fchickr wurden, um es zu besehe,, und
zu untersuchen. Da der (Segenstand
von Eiukerkerimg bei baner Arbeit
eine Reformiruug des Gefangenen!
sein soll, »vom er durch Ei
Arbeit, Mäßigkeit und ruhiger Ueber- j
legung nebst religiösen Unterricht die
beste Gelegenheit har, so verlassen Ver-!
Brecher oft das Hans nachdem sie ihre
Zeit nberstanden haben, als gebesserte!
Meilscheu, und »verde», wieder uützliche
Mitglieder der meiischiicheu Gesell-!
schasr. Aber leider ist dieß alles ab-!
Haugig gemacht von den Vorstehern !
»nd Aussehen, dieser Anstalten, die es
allein durch strenge Aufsicht Meusch-!
lichkeit, Richtlichkeic und festes Ver- !
trauen selbst, auszuführen im Staude'!
sind. Es thnt nns daher nn» so mehr
leid, daß die Zeugtiisse vou der Coni
mittee ailfgciiomme», die der Gesetzge
bung vorgelegt sind, über die Auffüh
rung des Agenten und der Aufseher im
Staatsgefaugniß zu Sing Sing, der
Arr sind, daß sie einen großen Schand-!
flecken in Hinsicht von Menschlichkeit
nnd Gerechtigkeit in dem freien Amcri
ia, anf nns zurücklassen, und mir Er- j
stauueu »vird mau diese», Bericht iu
Europa leseu, dem, »vahrlich es ist
keine der Desporischten Regierungen!
Europas die sich seit 50 Jahre,,!
das hat zn Schulde» komme» lassen,
was »vir hier i» Sing Sing uud Ali
bi,ru erlebreu.
Für das gcriligffe Versehen wurden
den Gefangenen' gan; „ach Willkiihr
der Aufseher, 25. 50 bis 100 Hibe auf
de,, liackreu Korper mir einem Taue!
das sechs Streife,, hat, mithin jedes-!
mal sechs verschiedene Wunden vernr-!
sacht, gegeben, ja einige lvaben sogar mit >
Messtng oder Eisendraht diese'Srraf
werkzeuge nmflockren. Mehrere die
ser armen Gefangenen sind wahnsinnig
geworden, hahe» sich ertrankt und auf
andere Art getodtet. —züft wenn sie ihre
vorgeschriebene Arbeit aus Mangel an
Kraft wegen der schlechten »nd'wc»i
gcn Lcbci,smittel die sie erhielte», nicht
liefern konnte» »nd mit Thräne» in
den Augen um Nachsicht baren, wnr
den sie »„barmherzig gepeirfchr. Ei
ner erhielr in Zeir von 3 Wochen 1000
Hiebe, imd starb znletzr. Mehreren
Gefangenen wurden die Hände uud
Füße »väbrend der Bestrafung m
Schraubstocke gefpanur, uud denselben I
gequetscht und zerbrochen. Und diese!
Bekandlnug hat seit 4 Jahren unter!
der Locofoco Regierung fortgedauert. >
Es scheint daß seit dem ersten Januar,
nachdem ein Whig Gouveruör erwählt >
wurde, man in Hinsicht der Auschet-!
lung der Lebensmittel etivas freigebi
ger »vlirde. die willkührliche Behand
lung dauerte aber fort» Nach dem
Berichte der Commirree ist in deu vor- -
haudeueu Gesetzen kein Fehler, nur ist
aus die Ausübung nie gehaltet, und
ans der ganzen Geschichte dort eine
Partei- und Geldsache gemacht. Wie
die Zollbeamte hier für die Regierung
auf die Wahlen einwirken, so' thaten
!es dort im Canum der Ageur und die
Anffeher für die Parrhei.' Wer erin
nert sich nicht, in welchem Zustande
die Locofoco Administralion die hiesi
gen Gefängnisse vor zwei Jahren ab
! lieferte. Der Anblick der zerlumpten,
l abgehungerten nnd in Sclmmtz nnd
Ungeziefer verkommenen Gefangenen
war fchandererregend nnd aueckelnd.
Der berüchtigte Louis vou Eck der in
Bussalo »vegcnVerfalfchuugvouWech
seln auf drei Jahre Staatsgef. veuur
tbeilt »vlirde, ist am 8. dieses M. in,
Staarsgefangnißc zu Anbnrn an den
Folgen vieler Schlage, und sonstiger
schlechter Behandlmig gestorben. Es
scheint eine sehr gransame Behandlung
in Anbnrn gleichfalls Statt zn finden.
(N, A. Allgem. Zeitung.)
Nbcr den Anstand des »veibliiHcn Ge
schiechtS in China.
" Die Erniedrigung des weiblichen
Geschlechtes in China ist über alle Be
griffe tief. Mit uatürliche», Anlagen
wohl begabt, entbehrt es alles Unter
richts, der sonst in heidnische» Landern,
so verkehrt er anch an sich sein mag,
doch de», Geist wahrend des zeitlichen
Lebens angenehm beschäftigt, nnd die
Gegenwart mit Traume» küuftiger
Gluckfeligkeit versüßt. Au sich selbst
aber sind die Begriffe der Chinesen
über das Leben nach dem Tode zn ver
wirrt, als daß sie cinigen Einfluß anf
das Herz üben konnte»» oder, wenn sie
angenommen «verde», zu duster, um
nicht die wärmste» Gcf 'ble desselben
zu ertedteu. Das weibliche Geschlecht
»vird in China als eine »urergeordnete
Klasse von Wesen angeseheis und be
handelt. Sogar der berühmte Welt
weise Confnzins betrachtet dasselbe von
dieser Seite, nnd bietet alle Grunde
ans, im, zn beweisen, daß Frauen nur
-Ziffern in der menschlichen Gesell
schaft seien. Einer der nensten mora
lischen Schriftsteller wagt jedoch die
Behauptung, daß, da Affen und Papa
geien unterrichtet worden seien, auch
die Franen des Unterrichts fähig sein
mochten, »venu die Manner eine Probe
machen wollten. Ausgeschlossen von
der Theilnahme nnd dein Verkehr mit
ihren nächsten H?er»vaudren sind diesel
ben ihres Daseins überdrüssig und
gegen das Leben ihrer
weiblichen Sprößlinge. Tansendc neh
men zn», Selbstmord ihre Zuflucht,
und räche», sich dadurch au ihre,,/ Ha
tte,, und Schwiegermiitteru sur die er
licreueu Mißhandlungen. Als vor
ganz kurzer Zeit eine nen verheiratherc
Fran bei ihrer Familie einen Besuch
,»,achte, gab sie ihren junge», Freundin
nen eine so lebhafte Schilderung von
der Behandlung vieler Garren lind
deren Mntter, daß alle anf der Stelle
einmürhig befchlossen, den Tod einem
so jammervolle» Dasei» vor;»ziehen.
Sie begaben sich sogleich an das nabe
Ufer eines Flusses, stürzte», sich einan
der an der Hand haltend, hinein nnd
ertränkte,, sich. Doch wird dieser Fall
nicht wegen seiner Ungewohnlichkeit,
sondern mir wegen seiner Neuigkeit er
wähnt. Der Kindermord hat in vie
len Provinzen anf einen schrecklichen
Grad überhaud geuommcu. Das
Misverhaltniß zwischen Knaben und
Mädchen in einigen Distrikten ist uu
glaublich. Sogar in Pekin, der Ne>p
deuz des Kaisers, »verde« jahrlich gegeu
vier tausend Mädchen von ihre!, un
natürlichen Eltern ermordet.'' So be
richtet der nordamerikanische Missio
nar Abcel uud empfiehlt als das in
den Handen der Frauen liegende Mit
tel. solchen Uebeln zu begegnen, die
Errichtung christlicher Erziehuugsan
stalteu durch eigenes, unmittelbares
Eingreifen und durch Abfendung von
Missionaren, da die Erfahrung bewei
se, daß wohl unterrichtete Frauen sich
alsbald eines besseren Looses in China
zu erfreuen haben; er verweist auf
mehrer a dazu geeignete (AatimLn, z.'
t V. Singapore, Malacca Penang Ja
' va, nnd fordert um so dringender zu
! Gebet und zu Handreichung auf, da
! der Ruf fast von einer Halste der g>
! faUenen Welt komine.
Der Ehrwürdige Martin Ztephnu
nnd seine Gemeinde.
theilen wir als einen AuS«
zug aus Bemerkungen des "Lutkeran Obser«
ver" mit, die nns höchst zweckmäßig und
richtig erscheinen.)
Wir benachrichtigten neulich unsere
Leser, dal) der lutherische Prediger
Stephan Einwanderern ans
Dresden iu Sc. Louis angekominei, ist
mit der M>lchr sich iu Missouri auzu,
siedeln, und daß 600 mehr von dersel
ben Gesellschaft ihnen folgen »Verden.
Herr Stephan imd feine Gemeinde
gehören zu der Klasse von Lutheranern,
die von den böhmischen Brndcrn her«
stammen. Schon im Jahre 1467
entstand in Böhmen eine Gesellschaft
die den Pabst als den Antichrist
n arf. Sobald Sucher das Werk der
Reformation anfing suchten ste sich
mir rhm zu vereinigen. Im Jahre
1535 sandten sie Abgeordnete an ihn
uud Luther bezeugte, daß ihre Lehren
rem evangelisch seien. Sie nahmen
auch nachher die Augsburgifche Kon.
Msion an. Wahrend des im letzten
Jahrhundert überhand nehmende,iNa
tlonalismns blieben sie derselben ae«
treu. v
Wir bewillkommnen diese Bruder
schaft rechtgläubiger und eifriger Lu
rheraiicr mu brünstiger nnd aufrichti
ger Liebe. Sie sind unserem ame
rikamscheu Zioi, und besonders der
Gegend in der sie sich niedergelassen
haben ein großer Gewinn. Eme edle
re Gesellschaft von Eiinvanderern, eine
bessere Klasse von Christen ist noch nie
von Deutschland in die Ebenen des
großen Mississippirhalcs gekommen
Dnnkel war der Tag für Dresden
aber heilversprechend s'ur Missouri, als
sie im Name» des .Herr» nnd
wohl na I' manchem Geberokampft mit
Je,ns siel, zu dem Sei,ritte,
den »e mm gethan haben entschloßen
Wir sind Überzeugt, alle gureu V?cn
»che»», alle ivalneu Christen von jeder
Benennung, welche eine richtigeKeuiit
um von dieser Gesellschaft haben »Ver
den nur nns die Stephaniten in der
"Zufluchtsstätte der Unterdrückten aus
alleu Nalioueu" bewillkammnen nnd
den reichsten Segen des Gimmels für
lic erflehen.
. Die Eigenthümer des Dampfschiff,
ses Great Western hatten kürzlich eine
halbjahrige General Vtrsauunlima.
Äl!a;e war Vorsitzer und Herr
Clarton las einen Bericht vor, »voraus
Hervorgeht daß nachdem der Great
Western 35,000 Seemeilen gemacht,
imd wahrend 36 Tagen fürchterliche
Stnrme ausgehalten hatte, dennoch
die Öligen des Sclnffes keiuer Ausbes
serung bedurften, und daß als man es
im Dock einließ, fein Kupferbeschlag
keine,valte zeigte. Die Durchschiiitts
sahrc ans hier »rar 151 Tag, und von
hier nach Bristol 13 Tage.' Die kür
zeste Fahrt anfhier »var'l4i Tag, und
zuriick 12- Tag. Indem er anf den
großen Au>lvand aufmerkfam machte,
der »lörhig geivefen wäre, um Schnel
ligkeit. mir Sicherheit und Behaglich,
keit zu verbinden, hoffte er von der
Freigebigkeit des amerlkanischen Eon
grenes, da>! die Abgabe von zivei pence
pr. Bnschel Koblen erlasse» »verde»,
»vlirde wodurch eine Erspar, mg von
ittW Pfund Sterling jahrlich für die
Geicll>chast hervorgehen wurde. Die
Gesellschaft ist übereingekommen das
nächste Schiff von Eisen zn bauen,
wozu bereits alle mögliche», Vorkeh
rungen getroffen sind. Nachdem die
Gej. 2000 Pfd. Sterling für Ertra
Versicherimg und 1500 Pfd. Sterling
ftir Entschädigung an Güter im letzten
Ottober Sturme bezahlt, und 2000
Pf. Stcrl. als Reserve zurückgelegt '>
hat, hat sie noch eine Dividende von 5
procent ausbezahlt, welches mit den
M'l,ernMinsen von 4 proc. g j-rnent
' für macht.
B.