Der Lecha Patriot und Northampton Caunty wöchentlicher Anzeiger. (Allentaun, Pa.) 183?-1839, October 17, 1838, Page 3, Image 3

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    Schnhflieker und Kesselflicker.
Der Globe in Waschington, das amtliche
Blatt der jetzige» Verwaltung, Van Buren'S
Hauptorgan, einhielt (in Nr. 42) einen sehr
beleidigende» Artikel wider die brave» ameri
kanischen See-Offiziere. Wir fandr» darin
Folgendes : "Es ist unmcglich, Helden aus
Männern j» machen, welche die Lehren »nd
Grundsätze von Schuhflicker und Kesselflik
ker annehmen." (/i
Als wenn '"Schuhflicker nnd Kesselflicker"
verächtliche Menschen wäre»!
—Merkt Euch dies, Ihr ehrliche» .handwei,
ker! Wer es wagt, öffentlich Geringschätz
nng zu äußern über "Schnhflicker »nd Kes
selflicker," der verachtet folglich auch Schuh
macher, Blechschmiede, und alle anderen
Handwerker! —Ist denn nicht jeder
Arbeiter achtu»gswürdig, der sein red
lich verdientes Brod im Schweiß des Ange
sichts verzehrt?—während jene hochmüti
gen VolkSbeamten. Van Bure» «nd seine
Anhängsel, in träger Behaglichkeit sich gütlich
thun von den Früchten des Fleißes ihrer ar
beitenden Mitbürger!—O seht doch diese
aristokratische» "Füchse »nd Wöl
fe" in d e m o k r a t i s ch e n "Schafsklei
dern !" wcnn es gilt, Wahlstim m e n
zusammen zu bringen, dann ist ihnen der
geringste Arbeiter »nd Taglöhner, "Schnh
flicker oder Kesselflicker" gntg e » u g,—
wenn er nur 112 n r sie st i m m t ! Wären
diese politischen Heuchler wahre
"Demokraten," d. h. echte Republika
ner: so würden sie nickt mit so hochmüti
gem aristokratischem Kastengeist e»ize!nc
Volksklassen verachten; sie würden auch dem
Ärmsten ihrer Mitbürger die schuldige Ach»'
tnng »ollen,—sei er Schuhflicker oder Kessel
flicker. Sie sollten doch wobl bedenken: dass
sie ja nur ducch die Unterstützung der
che» Handwerker znr Gewalt gelangt
sind, und daß sie ohne dieselben —n i cht 6
sein würden.
Sehet, Ihr deutschen Van-Biiren-M.in-
»er ! dieö ist nur eine Probe von Pau-Vu«
ren'S "demokratischen" Grnudsätzen: leset
Ihr die hiesige» englischen Zeitungen, so
iverdet Ihr bald richtig urtheilen übe»
r Van Buren uud seine Kreaturen, die sich
"Demokraten nnd Volksfreunde" ne» ne
aber nicht sind; die sich aufgeworfen ha
lben zu Euren Führern, oder vielmehr Ve r«
üI) rerii.
Nen-?1ork Polizey, October den Lten.
M GransamkeitgegenThierl
Dragoner, Namens V'ei
vor eiuigni Tage» verhaftei
bei Melcgenbeit einer Paradirnug de
WDMuppe» fei» Pferd auf eine böchst brutal
misibandelt hatte. Der Kerl batte de,
die sibarfen Spore» mit solcher (Y<
i» die Seite» gerannt, dast das Blu
herabflost, und d.is Pfrrd zuletz
sich bäumte uud seini-n
abwarf. Diescr wußte wegeu s-!lie
Betragens eine ni>sc unbc
Bürgschaft siellrii.
WM Ei» anderer Fall von Grausamkeit geg«!
kam ebenfalls vongcn Montag lv
kiesigen Polizei vor. Einige Viehänl
»velch« Kühe und Kälber nach dem Bull'
trieben, hatten den Kälbern mit Str>
die Mäuler so fest zugeschnürt, das? de
das Fleisch tief eingeschnitten wa>
Absicht war, die Kälber am Saufen z
und den Kubeu so das Ansehe
IWi gebe«, als waren sie besonders milchreich'
diese letzteren waren aber durch diese uinra '
türliche Aubäufnng iu einem so
oder krankbasten Zustand geratben, dnst
Milch gewiß dadurch ungesund geworden"
ist. Die gequälte» Thiere versuchten, nch
die Milch selbst auszusaugen. Die
beamteu schnitten sogleich die Stricke auf, lind s'
überlieferten die Tbiergnäler au die Bebörde
ab, wo sie gehörige Burgschaft geben mufiten, <
daß sie sich znr weitere» Untersuchung stellen '
würden.
Als hie Milizen vor einige» Tagen gegen
Abend von der Parade zurückkamen, trieb ei»
>mlbbctr«nkeuer Karsrnmann sein Pferd in
I vollem ?anf mitten unter die Truppen, und
fuhr Alles rechts u»y
' mehrere schwerer oder leichter wur
den. .hierüber erbittert, fielen die Soldaten
über den Kerl her und es fehlte nicht viel, so
wäre ibm mit Säbelhieben uud Bayonnet
stichen der Garans gemacht weideu. Er
wurde fast leblos in das Hospital gebracht.
Der Mayor von Lharleston bat a» dcn
biesigen Viayor ein Antwortschreiben biiisichk
lich des an jenem Orte herrschenden Fiebers!
gesandt. Er erklärt jene Krankbeit aller->
dings für das gelbe Fieber, bemerkt aber d.l-!
bei, dsß es ausschliestlich nnr Fremde befalle,!
und nicht ansteckend sei; man habe die Ver
längernng der Seuche sowolil den? feuchten
druckend warmen Wetter, als dein bestänti-.
I gen Znflnsse von fremden aus nördlichen
' hegenden zuzuschreiben.
Ein hübsches und interessantes junges
Mädchen, das gewiß viele von niisern
i'firrS in dem tsiq.n i eiil.ite!> von Andersen
in Broadway, nächst dem Stadt
werden gesehe» haben, ist '.'.'rgcstern von lue,
verschwunden, nndl'at einen Brief binterlas
sen worin es die Absicht ansspricl't, seine»
Veben ein Ende z» inachen. Sein u
Mary Lecilia :)l>ogers; jede etwaige Z»ic
kunst nbex Pas Schicksal dieses Fräuenzi»
iners wird von seiner trostlosen Mntter, .Ii
Il t Pitt-Str,, dankbar einpfanqen werde
Man glaubt, daß " getäuschier
die Ursache zu dem unglncklichen Schrille
Evesen sei.
Erdpech - Pflaste Troltc
von No. Broadivay z>piül!<u dem Pai
platz und der Murray - Str. soll jcbt >
Erdpech (Asphalt) gepflastert werden ; ,
Franzose, welcher dao Material mirgeem
hat, und das Verfahren dabei genau ken
leitet das Unternehmen.
Indianer des Westens.
Folgendes ist der Auszug riues Bti's
von einem
Montreal Courier. Derselbe scheiii'ms,
seiner schönen Schilderung des Haujiigo
Eherokeese« Johann livss wegen, ikeff
llch, daß wir ihn nicht übergehen 'könn, in- >
tem er nebstbci noch eiuer klare Ansichnse.!
rcr Stellung zu de» Indianer» djctct.,
Wrlche Grundlage t«s Lorrespoi»ten
> MiGI wissen wir zwar nicht, al
'! lein? >lt eine Auseiiiaiidersetznttg, die
!! als»"' wiinschenswertb, n. viel Äahr-
schMt in sich trägt. Er sage:
l Hegenwärtige Absicht ist von Io
ha»l! dem Häuptlinge der Eherokeese»
z„ Dieser Mann macht vor denje
>ige »ur einigermaßen auf vertrautem
F»fi>»n leben, gar kein Geheimniß aus
seichicht, sich persönlich zu den verschie
dkAuimen der Indianer zu begeben,
um/rcdliug Betreff ibrer gegenwärli
! gewuig unter sich und gegen die Weis
seii'gcu. Er sagt, er bezwecke durch
ihnen zu zeige», daß es
eut'ir ski, ihre gegenseitigen Bckriegnn
gev'stelle», daß "der große Geist dies
wo» daß sie sich untereinander vereini
ge», sonst würde sie der große Geist
'tu, »che» und andere Uebel gänzlich anf
rei Johann NoSS schließt ans den« bis-
der Weißen, daß sic »och
nj,r genng "West" sein möchten, »nd
Zweifel in Kurzem den Weißen
,«erlangen köntcn, sic nochmals weiter
z»>en, deßwegen beabsichtiget er, nach
dxelienen Vereinigung der verschiede
, Kämmen, sic zu überreden, daß sie
sZch ihr bisheriges Eigenthum verlas
stc> sich in die Felsgebirge zurückziehen
s, Er wird ihnen vorstellen, daß in
tzelsgebirge herrliche Weidstriche, un
» Büffel und anderes Wild sind, und
Pnen daö Felsgebirg eine herrliche
tzng und bedeutenden Schutz siegen das
Zügen der Weiße» gebe» wurde. Er
s ('aßt den Weißen nur immer das
bis ans Felsgebirg, aber keinen
tt dürfen sic weiter. Hier wollen wir
ller Macht und bis auf de» letzten
» den Rest unseres geraubten Mntter-
L vertheidige», und uns lieber aufop-
Us den Weißen den Besitz dieses Fels,
ies zu gestatten, oder ihueu zuzulassen,
ie uns ins stille Meer Hetze». Dies
>o» großem Edelniuthe eines Indianers,
Noss ist kein gcwöhttlicher Man», er ist
von jenen die die Natur dazu geschaffen,
iroße Pläne zu »uternel»nen. Würde
ser Plan in Zlnöfübrnng gebracht, mid
Zeigen sollten neue Versuche machen, sie
Krem Asyle zu vertreiben, könnte man
auf unerwartete Maßregeln wie auf
Zeiten gefaßt sei». Unsere Negieruug
ie alle zusammen gebracht, »nd sie sind,
sie nie zuvor waren, für ihr wabres Jn
se aufgeweckt, mit unserer Kriegs Taktik
int, und im Stande, »»6 mit Erfolg die
)e zn bieten.
oss bat nebst dieser noch eine andere
w.'lcl>e vollends zeigt, wie tief er denkt
wie genau er für seine Brüder berecl »et.
beabsichtiget vo» Herr» Catlin dessen in
?>ische Bilrergallerie zn kaufen, nnd mit
? in das Felsgcbirg z» »ehmen, dort wird
seinen Tempel bänen, nni die Geniälde
An a»fz»stellen, und wird alle Krieger der
Achiedeneil einladen, denselben
Gesuche». Er will ihnen s.lgci:, dü? dcr
?s;e Geist den wuuderherrlicher Maun, den
'rrn Catlin, erschaffen hatte, um sie so zn
l einigen, wie sie sich hier an den Wänden
' einigt sälen, damit sie sich nicht mehr ge
! seilig bekämpfen, sonder» vereinigen soll
>. i?r will dara»S «inen große» Misteri«
tcmpel machen und nur denjenigen den
ltritr gestatten, die sich auszeichnen, uud
sses nur während gottesdienstliche» Händ
igen. Dieses wurde die Indianer mit Veib
d Seele vereinigen, denn Geheimnisse sind
! H.inprorganc ihrer Haudlungen. Ilnd
seltnes Geheiuinist ivürde jene, die gran
wie Tieger waren, so geduldig wie >!ä»i
mache». Sie haben nnn einen Begriff
Hherokee Häuptlings Johann Rofi.
5s w»rde vo» dem Kriegsdepartenient
! Staaten Tennessee und Kentucky die
ctvg <irgeben, dast die Constitution nicht
'ß>e, Freiwillige oder auch Militzen ein-
Staaten znm Gebrauch gegen aus
ixe Feinde zn gebrauche», man ihr? An
klingen demnach nicht annclnncn könne,
,/asi wen» etwa Trnppen nöthig werden
sn, ii»r Ver. Staate» Miliz ausrücken
d. General Gaiues übrigens w>!i abso
l u Berath»»'--'
swohue», und hat drn Befehl erlassen,
die Garnison von lefferson, unter Com
-00 des Majors B. Niley sogleich aufbre
«soll, nin sich nach dem vielbesagten Che
s Rathhause zu begeben, so bat er das
1 Dragoner Ziegiment von Fort braven
?h beordert, dalnn auszubrechen.
Europäische Nachrichten
-sci)'.vriz. —Schweizer Blätter enthalte»
nachstehende, in ihre» Folge» vielleicht
tige N'ote des französischen Botschafters
cer Schweiz: "An 11. (SE. die HH.
n»d Staatsräthe des CantonS
als eidgenössische» Vorort. Der
crzeichncte, Botschafter Sr. Maj.
>igs der Franzose» l'ei der schweizerische»
>enossenschast, bat von seiner Regierung!
Auftrag erkalten, II- den HH.'
uilrbeiß und Staatcirätl'c» deö (santon6
er», al6 eidgenössischem Vorort die »ach-
,ende Miltbeilnng zumachen: Nach den
nqniffe» von Straßdurg und dcr.sand
ig gvosinnitinqcr Milde, deren Gegenstand!
dwia Bonaparte gewesen war,
tre der dcr Franzose» nicht crwar
i, sollen, daß ein besrenndeteS wie die j
chweiz, und mit ivelchem die alten Ver
iltmsse so glücklich wieder l?ergestellt waren,!
»geben wnioe, daß Ludwig Bonaparte ans
-in Gebiet zuruckkebren nnd—init Hinkaiisetz
ing aller Verpflichtungen, welche ihm die
Zrfenntlichkeit anferlegie--eö wagen durste,!
.verbrechcrische Unirriebe zu erneuern und
Ansprüche, welche seit dem
ger Atte»atat, durch ihre Thorheit selbst nichts
mehr entschuldigt werde» könneii, frei nnd!
lant rinzngestchen. Offenknndig ist Arenen- >
bei g der Mircelpnnki von solchen Umtrieben, >
daß der Regierung des Königs das Recht n.
die Pflicht znstcht,vvn der Schweiz zuverlau
qen, dieselben in ihrem Innern nicht zn dnl
jden. Umsonst wurde L. Bonaparte diese!
llintriebe längne» wolle». Die Schriften,!
die er sowohl >» Deutschland als in Frankreich
veröffentlichen ließ, diejenige, welche neulich
von der Pairökammer verurlbeilt worden ist
nnd zn welcher er nachgewiesenermaßen siebst
mitgewirkt hat, nnd die er hat vcrbreitcn las
sen, beweisen zur Geniige, daß sei»e Rückkehr
aus Amerika nicht Zwecke hatte,!
einer sterbenden Mutter di? letzten Pflichten^
zu erweisen, wohl aber Entwürfe wieder auf
zunebmen nnd Ansprüche zn proklamiren,
auf die er—wie es nunmehr zu Tage liegt—
niemals verzichtet hatte. Die Schweiz ist
aber eine zn biedersinnige nnd getreue Ver
bündete als daß sie zugeben konnte,
daß Ludwig Bonaparte gleichzeitig den Na
men eiiieö Schweizer-Bürgers nnd eines Prä
tendenten anf den französischen Thron fnhre;
daß er jedes Mal, wenn er die Hoffnung
schöpft, zur Förderung seiner Pläne, sein Va
terland zn verwirren, sich Franzose, tliurga
nischer Bürger aber daiuizumal ncuue, wenn
die Regierung seines Vaterlandes der Wie
derkehr seiner verbrecherische» Anschläge zu
vorkommen will.. Es geschiebt demnach mit
unbedingtem Vertrauen, saß der Unterzeich
nete im Name.t seiner Regierung, 11. EE-,
den HH. Schultheiß nnd Staatsräthen des
Cantons Lnzerii, als eidgenössischem Vororte,
zu Händen der heutigen Tagssatzimg, das
ausdrückliche B.'gehren überreif, daß Lud
wig Napolean Bonaparte angehalten werde,
dasGebietder schweizerische»
Eidgenossenschaft zn erlas
se». Der Unterzeichnete hält es fnr über
flüssig, 11. EE. die Vorschriften des Völker
rechts in solchartiger Materie hier in Erin
neri ng zn bringen. Er fngt am Schusse und
zwar in Folge erbaltene» Auftrages, einzig
bei, daß Frankreich vorgezogen hätte, dem
freithätige» Entschlüsse und dem gu
ter Freundschaft seines getreuen Verbünde
ten eine Maßregel zn verdanken z» haben,
welche endlich einmal zn fordern Frankreich
sich selbst schuldig ist, und anf welche die
Schweiz nicht wird warten lasse». Der Un
terzeichnete ergreift tiefen Anlaß, »m 11.
EE. de» HH. Schultheiß uud Staa'S-räthcn
des Contons Lnzern, als eidgenössischem Vor
orte, die Versicherung seiner ausgezeichnete»
Hochachtung z» erneuern. Lnzern, den Isten
Äug. 1838. Herzog v. Montebello."
Slnfilaud. —Die Ausbürger Zeitung veröf-!
feutlicht folgenden Brief von Warschau, der
so besondere Umstände enthält, daß vir nicht!
llinhin können, ihn theilweise »nscrn Lesern!
mitzutheilen.
" Die Bil'ger von Warschau haben den
Kaiser Nickolans mit wahrer Herzlichkeit!
empfangen, und die Ausdrücke ihrer Freude!
hatte liichtS Erborgtes. We n n au ch
die Polizei die I ll u m i na t i o n
jedes Fensters bei Strafe
vou 50 G » lde » » icht anbeföh
le» gehabt hätte, so bin ich doch
überzeugt, daß man nicht ein einziges Haus
uttilluminirt gefunden haben würde. Wenn
die Polizei es sich nicht hätte so ange
legen sein lassen, die Masse anse in
ander zn jage», so würde» c>ie Aus
drücke der Volksfreude noch viel lebhafter ge
wesen sein. Ich selbst wurde von einem Po
lizeibeamten verhaftet, weil ich meinen Hut
nicht vor einer jiirche abzog, iu welcher der
Kaiser sich befand, was ich leider nick-, wußte, I
allem vo?-rrn Beamten gebracht, i
wurde ich augenblicklich wieder entlade». Die
Ka»fleiitc habe» viel Hoffnung auf die Wohl-
fahrt des Handels, allem sie leiden viel niiter
der gegenseitige» Zolleiiirichtung nnd durch
Schmuggler, die ihre Waaren bis an die
Thore von Warschau bringen."
Türkei. —Man schreibt a»S Constaiitino
pel, 11. Jnli: Die Staatszeitnng "Tel'-'
wimi-Wekaji" zeigt an, daß der Großherr
unaufhörlich damit beschäftigt fei, »ene Ein
richtungen in allen Zweigen der Administrati
on zn treffen. So will er jetzt seinem Volke
ein Gesetzbuch geben. Der Koran, der bis
her die Stelle vertrat, wurde als unzureich
end nnd selbst in vielen Fällen als handgreif
lich widersprechend erkannt. .
Als Vorbereitung zn diesem großen Werke!
sind bereits gewisse gesetzliche Anordnungen
bekannt gemacht worden und haben Gesetzes-1
kraft erhalte».
Anch eine Ordonnanz ist
worden, deren Zweck ist, den Mißbräuchen, >
welche in der Erbfolge stattfanden, sei es von !
Seite der Behörden oder der Unterthanen,
Einhalt zv thun. Eine >" rdeii-!
falls niedergesetzt worden. >.'.5! den Ackerbau,
de» Handei und die Gewerbe zu befördern; >
und die Beweggründe, welche der Ernennung
in dieser Ordouauz vorausgehe», sind in ei
nem sehr liberalen Sinne abgefaßt. Diese
Commission ist fortdauernd »ud hält ihre >
Sitzungen im Pallastc des Großherrn.
Kanada.-Der Hamilton-Erpreßvom 17.
d. sagt, daß alle Staatsgefangene gegen!
Bürgschaft für dreijähriges gntes Betragen
entlassen worden feien, mit Ausnabme von!
Peter Malcolm, Hills >»id Wahlrath.
Das Folgende entlehnen wir ans dem To
ronto Paladin»«, einer Zeitnng, die gewöhn-
lich in de» politische» Bewegungen Canadas
gut unterrichtct ist :
Unicr de» " man sagt" des Tages—eines ,
der wichtigsten und a»ch eines, anf welches
viel Vertrauen gesetzt werten kann—ist, daß
> sich Lord Durh.im fnr eine Trennung Unter
' Canadas enlschieten habe, als dao beste >
i Mittel, den Einflnß niederzuhalten, der dein !
brittischen Einfluß eiu so harter Stein des
Anstoßes ist, nnd der sich unserer gegeusciti
! gen nnd Allgemeinen Wohlfahrt so schroff
l entgegenstellt. Wir werden endlich einen
i Seehaften durch den Anschluß vou Montre
' al uud der östlichen Tauuschips an Ober-Ca
! uada erhalten, während ein bedcutcnderTheil
der Untern Provinz Neu-Braunschwcig znge
theilt werden soll. Wir hoffen in kurzer Zeit
im Stand zu sein, das Nähere über dicjc Sa
che mittheilen zu können."
l Dic P yr ami de vo n C heop s.—
! Dieses Denkmal deS Stolzes, der Wissen
! schast oeer des Aberglaubens—wer wciß wo
, von wurde gebaut, als Abrabam in Eg
l nprcn war; Joseph nnd seine Prüder müssen
die Sonne hinter demselben haben nnrcrge«
' hen scbeil an jedem Tage, den sie in Egypten
zubrachten; es muß der letzte Gegenstand
gewesen sem, welchen Moses und die abzie
lenden Kinder Israels erblicke» konnten, als
sie das Land der Kuechtschaft verließe» ;
Pythagoras, Herodot, Alera»ter,die Kalifen,
! vo» Fürsten »nd Völkern ha
. de» diese Pyramide gesehe» »ild sind nnter.ge
i Zangen ; Millionen' u»d Millionen sind zn
i ibr gcwallsahrt, und habe» an ihr anfge-
schaut, wie ihre Vorfahren thaten, voll
Staunen und L'emuthiguug,—nnd »u» ste
llen l>ier zwei Fremdlinge vom "
der Alien, von Biitanaien, von der
ganzen Welt durch eine Wassergrenze geschie
den, welche man zn überschreiten fnr gottlos
bielt, anfder Spitze des Riesenbaues, blicken
rnnd umher, nnd erblicken eine Wüstenei, wo
einst die wolkenanstrebe.idcn Thurme, die
prachtvolle» Palläste, die Tempel und Grab
mäler vou Memphis in ihrer rnhigcn Schön
heit sich erhoben, und die Weisheit in Pal
ineiiwäldern und Akazienhainen ihren Sitz
aufgeschlagen hatte. Die Einsamkeit nnd
Oede des Ortes wird nur zuweilen durch ei
nen wandernde» Araber nnd sein Kamel
unterbrochen. Lord Lindsav's Bu'efe.
Die größte Rattenfalle in der Welt be
steht gegenwärtig auf dem Anger von Mont
fancon. Es ist dies ein großes Viereck von
Mauern umgeben, in welchen, gleich Schieß
scharten, rings herum Schlupflöcher ange
bracht sind. In das Jn'iere dieses Gemäuers
werden drei oder vier todte Pferde geschleppt,
nnd so bald es nnn Nacht wird, schleichen die
Ratten durch die Schlupflocher zu dein Fest
mahl. Sobald man glaubt, dag eine gehöri
ge Gesellschaft beisammen ist, eilt man berbei
und verschließt plötzlich alle jene Schlupflöch
er, worauf man dann anf Leitern, woblver
sehen mit Fackeln, Knitieln, starke» Stiefeln
nnd einigen zwanzig großen Bullenbeißern,
über die Manern steigt. Nnn beginnt ein
Blutbad mit Fußtritten, Strckschlägen und
den. Beißen der Hunde. Die Huude bellen,
die Natten schreien in Wuth uud Verzwei
flung, und die keksten von ihnen springen die
Manern hinan und klammern sich an das
Gestein, nui sich zu retten. Aber man ver
folgt sie mir den brennenden Fackeln. Halb
gebraten müssen sie endlich die Steiiiritzcn
loslassen, in welche sie sich krampfhaft festge
bisseii habe», nnd fallen in den Rachen der
unten lauernden Hnnde. Binnen Monats
frist hat man so 1ii,050 Ratten getödtet, da
von 9,10 l in vier Jagden, und in einer einzi
gen Jagd 2,«50. Die Ratten haben sich in
Montf.iucon auf cine so fiiiclttbare Weise
vermehrt, daß man endlich zn einem außer
ordentlichen Mittel greifen mußte. Es ist
gewiß, daß sich die Thiere unter einander
selbst auffressen, und es mögen vielleicht 500
täglich als Opfer dieses Kampfes gegen ein
ander fallen, indeß übersteigt ihre Vermeh
rnng diesen Abgang, und alle bisher ange
wandten Retiiingsiiiittel bleiben ohne Erfolg.
Tie Leide« eines Zeitungsschreibers.
"Ich hoffe, dies uimmt Keiner krumm,
j Deuu Einer ist kein Publikum."
Ein armer Zeitungsschreiber kann wahr
h.iftig keinen Schritt thun, ohne Jemanden
auf den Fuß zu trete». Drückt er seine Mei
nung furchtlos und frei auö, so neuut man
ihn anmaßend und arrogant. Giebt er die
Thatsachen ohne Bemerknugeii, so, heißt es:
stiü! Ueberzeugung aus
drucken. Jeder Einfaltspiniel, dem es ein
fällt. sentimental zu werden, und dessen Hol
perig« Verse der Eoiror nicht aufnehmen kau»,
ohne sich selbst zn blamire»—wird ihm grob,
nnd sagt ihm die Zeitung auf ; er will keinen
Mann länger seine Gönnerschaft verleihen,
kein besserer Richter über Poesie ist. Als
wenn das Gönnerschaft genannt werden könn- z
te, wenn man ein Blatt fnr ungefähr halb so
viel mehr kauft, als eben so viel leeres Papier
kosten wurde. Einer beschwert sich, daß die
Zeitung zu wissenschaftliche Aufsätze enthalte,
Änderen ist sie nicht gelehrt, eniig. Der Ei
ne brummt darüber, daß die Bekauutma liuii-
gen zu viel Play einehinen, der Andere knurrt'
darüber, daß die Zeitung zn groß ist—er hat
keine Zeit, all' das Zeug zn lesen. Der Eine
verlangt Anecdotcn nnd Erzählungen, der
Andere Pelitik, nnd hier, bei diesem letzten
Punkte, gebt das Elend erst recht an. "Blei
ben Sie mir mit Ihrem verd—Loco soco Uu
siiitt vom Leibe, oder ich muß Ihr Blatt auf
geben !" schreibt der Eine. " Warum höre»
wir nicht mehr nber deutsche, vaterländische
Angelegenheiten?" klagt der Andere. "Wa
rum liefern n»s keine Beschreibung der
Festlichkeiten in Berlin, keine umständliche
Schilderung der Krönung Victoria's ?" fragt
unwillig Einer, während ei» Anderer ver
langt, daß ma» das alternde, verrostete Eu
ropa gar nicht berücksichtigen, nnd nur Sce
nen auö der neuen Welt vcrfnhrc» soll.
Jeder Subscribeut hat seinen eigenen
Plan, wie ein Blatt geführt werden sollte,
nnd Sisyphns Arbeiten nnd Leiden waren
Spaß, wen» man sie mit denen eines Zei
tungsschreibers vergleicht, der es Allen recht
machen will. Deßbalb ist es eine beneidens
werthe Gabe des Himmels für einen solchen
Krcnzträger, wenn ib» die gütige Natur mir
einer gehörigen Portio» Pblegina nnd einem
teisilux -><.'» circa tu« versehen hat, so daß
er seinen Weg—gleich einem Soldaten in der
Schlacht —unbekiiminert um das Älaggeschrei
der Verwundeten nnd Sterbenden zur Rech
ten und zur Linken —wacker vorwärts schrei-
Nachricht.
In d>"e Sache von der Rech-">
nnng ven G c org eCh r i st- > I» dem
m a », Erccittor von dem letz- ! Waiseiige
te» Willen und Testament der l" richt von
verstorbenen Margareth Lecha Co.
F e g e l p.
jetzt Sept. 7, 1838, auf
Autrag von Samuel Ruuk, Efg.
s«sWMeruanute die Court I. F. Ruhe, jr.
HAA? John I. Krause, Esg. und John
" Straßburger, als Auditoren, um
die Rechnung zu übersehen nnd eine Aiertltci
lnng unter den Erben zu machen, als der
letzte Wille der Verstorbenen verordnet, nnd
einen Bericht an das nächste Waisengericht
abzustatten.
Von den Urknnde».
H. W. Kneip, Echr.
Die obengciianilten Auditoren werde» sich
zn obigem Endzweck Freitags den IkZte» No
vember nächstens, nni 10 Uhr Vormittags
an dem Hause von S a m l. G n mper t,
> in Allentann, versammeln, allwo alle, die sich
! in dieser Nachricht interissirt finden, beiwoh
nen mögen.
I. F. Nnhe, jr.
John I. Krause,
John straßburger.
Den !7teu Octvber.
> (FolaeudeS ist der Wahlbericht den wir kurz
l vordem Abdruck erbielte». Wir köiiuei,
nicht fnr dess.ii Aechtbeik bürgen.)
MehrlMc»:
t 5 aull ties! Ritner. Port..-.
Adams, ,775
Allegheny, 155«
Armstrong, 2 .>7?
Beaver, 53l
Bedford, 149
Berks, 3?87
Bradford, 4>«l
Blicks, 407
Butler, 84
Canibria, 71
Centre, 1159
Ehester, 478
Columbia, 1097
Clearfield, 2^B
Crawford, 22!?
Cumberland, 42i)
Dauphin, 89!)
Delaware, 488
Eric, 1212
Franklin, 277
Fayette, mx»
Greene, 755
Hntttingdon, »19
Indiana, 48-2
Jesserson, ,»o
Juniata, 18g
Lancastcr, 2100
Lebanon,
Lecha, 110
Luzerne, 550
Lycoming, «00
Mercer, 017
Mifflin, 183
Montgviner;', 828
Ä>?o»roe, 850
M'Kean,
Northampton, 1053
Northttinberland, 1119
Perr», 1042
Philadelphia Stadt, 4041
Do. Eaiintp,
Pcik, 4va
Potter,
Schnylkill, 731
Snsquehanna, 47
Somerset, 1400
Tioga, 500
Union, V? 7
Lenango, 914
Warren,
Waschington, 230
Wanne, 500
Westmoreland, 2240
Dort, 839
Wöchentlicher
Postamts - Bericht.
Briefe, welche seit voriger Woche in dem
Alleiitauuer Postamt liegen blieben.
Jokn E. Ahner, John Albrecht,
Lewis Boggs, James BearS,
Eonrao Boine, I. W. Becker,
David Beary, George Clifton,
Philip Carlebach, George Dietrich,
Oliver Follit, Jofna Frederich,
Benjamin Keck, George Keck,
Joseph Keck, Martin Lazarus,
Simon Minnich, John R. Miüer,
Samuel Marr,Esq. Job» Minnich,
James Molinour, Henry Nagel,
John Peifer, Rev. Proff F. Tcknnidt,
Simon Noscustiel, John Schivander,
Schmidt. John Sckäfer,
Renben Trorel, Catbarina Trorel,
'l.ath. T. Williams, Daniel Wehr,
Nathanael Jost, Joseph Jost,
Sidbcrr Wright,
N a ch r i ch t.
In der Sache von der")
Rechnung von Casper >
Kleckner, Adminiftra- j In dem Waisen
tor von der Hüiterlaßen- von Lecha
scl»aft Jacob Nagel,! Cannty.
letzthin von Northampton
Taunschip.
Und jetzt, September den 7ten,
1838, auf Antrag ernannte die
HsHM? Court Charles S t e i n, als
Sluditor, um die Rechnung zu über
sehen und in Ordnung zn bringen,
deshalb «st vo« ersagter Court der Sa m
st a g, als der Ate November, nächstens, an
beraumt, f»r diejenigen, welche der Abrech
nung beiwohnen wollen, an dem Hause von
I o I) n Klcckner, in Northampton Taun
schip, um nach diesem der Waisen-Court des«
bald nächstens Bericht zn erstatte».
Von den Urkunden:
H. W. Kneip, Schreiber.
Sept. 17. liq—3m
Northampton Bank.
Eine allgemeine Versammlung der Stock
b.ilter wird gebalteu werden, an den, Bauk
bause, am eisten Dienstag im nächsten No,
vembermonat, um 2 Übr Nachmittags, zn
welcher Zeit und au welchem Orte ihnen die
Direktoren eine allgemeine nnd vollständige
Uebersicht von dem Znstande dieses Instituts
vorlegen werden.
John Rice, Cassirer.
Oktober 15. nq—3m
Ein Lehrjnuge
znm Gerder - Handwerk,
Sin Anabe von 15 bis 18 Jahren, zur Er
lernung des Gerber-Geschäfts, wird sogleich
bei dem Unterzeichneten, in Nord-Wheithall
Tannschip angenommen.
William Vurkhalter.
Oct. 17. , I>l—3m.
! Ein Jahrmarkt (Fähr.)
Samstags, den Lvsten October soll an dem
Hanse des Unterschriebenen, in Snd-Wheit
hall Taunschip, eine Fähr gehalten wer
den, wozu alle Freunde der Lustbarkeit einge
laden sind beizuwohnen. Vergnügungen des
Tages werden verschiedenerlei sein, als, RäS
reitcn, Tratten, n. s. w. Das bernbinte Ren-
Pferd wird alldort gegenwärtig sein,
um anderen Pferde-Liebkabern Gelegenheit
zn gebenMu, Schnelligkeit zu sehen.
? David Deily.
Oct. 3. nq—-S«