Tine Strasse in Cunton. Mitten hinein in die Millionen stadt Canton führt uns das Bild »Straße in Canton". Wie bei uns nur bei Umzügen und Festlichkeiten schiebt sich in diesen Gassen die lang zöpfige, schlitzäugige Menge tagaus, tagein. Es ist eine Hauptstraße, 2 Meter breit, eine ungewöhnliche Brei te für chinesische Begriffe. Davon kommt sogar noch fast ein Meter auf die breiten 3 —4 Meter langen Fir menschilder, die aus lackierten schwar zen, roten oder weißen vom Giebel der oder Rot. Die Gilde der Straßen noch gnädig das Schlimmste. Links lockt ein Fleischerladen, zugleich Gar lüche, mit chinesischen Delikatessen faulige Mche, Frösche Fleisch feilbietet. Dahinter schiebt Aus alter Zeit. Huno von Oldenburg bei ihm ange llogt, er habe die Kaiserliche Maje stät geschändet und mit Schmach be deute entsprechende Sühne. Ob wahr, ob unwahr, der heftige Kaiser glaubte in seinem Argwohne der Anklage, fernalisches Getöse erfüllt die Luft, die Sänfte eines Würdenträgers durch das Gewühl, deren. Kuli (Träger) durch Schreien und Stoßen sich den Weg bahnen. Der Blinde rechts im Bilde, einer aus der Legion der Un glücklichen hier, tappt durch die ha stende Menge, bis er ermattet oder verhungert umsinkt. Im Hintergrun de erblicken wir ein Wahrzeichen Can- des verwirkten Lebens wegen seines Hochverrates gewärtig sei. Huno fürchtete entweder des Kai sers jähzornige Härte oder wußte sich nicht frei von Schuld. Der Tag seiner geforderten Recht fertigung erschien, aber der Graf nicht. Des Kaisers wildester Zorn loderte auf über den Unehrerbietigen und eiserne Wille ist diesmal nicht zu beugen. Bittere Erfahrungen haben des Kaisers Sinn hart und unbeug sam gemacht. Er will ein Beispiel geben, wie der Arm des Kaisers den deutschen Fürsten trifft, der sich an des Kaisers geheiligter Majestät ver gangen. Alle Sühneversuche sind er schöpft und gescheitert es bleibt keine Aussicht auf Rettung, der Graf mußte vor dem Kaiser erscheinen, dessen durchbohrender Blick ihn mit aller Macht des Zornes traf. Sein Kanzler und fein Sohn begleiteten ihn. Mit vieler Geistesgegenwart ver teidigte sich der Graf, aber es blieb dennoch Schuld genug und des Kai sers Scharfblick durchschaute die Sache. Ein Anderes war es, ob der Graf die Unwahrheit über den Kaiser ge sagt; denn des Kaisers Handlungen waren auch nicht frei von Schuld. Des Kaisers hartes Gemüt sprach ein furchtbar Urteil: der alte Graf kämpfen. So lautete der Spruch, und das war Nichts anders, als ausspre chen: der Löwe soll dich zerreißen, weil der Greis nicht vermochte, das Tier in seiner Wildheit, Gier und Kraft zu besiegen. Hier tritt uns wieder die Bar barei jener Tage entgegen; das harte, wilde Wesen des Kaisers und der oft gerügte Mißbrauch seiner Ge walt. in seinem Starrsinne, glaubte der Majestät des Reichsoberhauptes et was zu vergeben, wenn er mildernde der Kaiser in einem solchen Grade bestürmt, daß er am Ende selbst be- denklich wurde und, wie ein will kommener Retter aus solcher Verle genheit, erschien Graf Friedrich von Oldenburg , des alten, verurteilten Grafen jungendlicher Sohn, um die Bitte auszusprechen, daß er an des alten Vaters Statt mit dem Löwen kämpfen dürfe.. Des Kaisers Herz hatte solcher Sohnesliebe nicht viel erfahren. De sto tiefer ergriff ihn dieser Beweis derselben. Gerne hätte er, hierauf hin, den ganzen Kampf erlassen und somit die Strafe, aber er glaubte, das, aus den bereits ausgesprochenen Gründen, nicht zu dürfen, und ge stattete dem kräftigen Heldenjüngling der das Gottesurteil stattfinden soll er riechenden Eingeweide ge schlachteter Tiere hatte bergen lassen. Sonst trug die Strohgestalt männ ter dies zweifelhafte Bollwerk stellte Alle Zuschauer hielten angstvoll den Atem an, als die Türe des Behälters macht. Einme Sekunden hielt alles vor Entsetzen den Atem an. Der junge Graf stand ruhig und fest da, mochte erkannt haben, daß es kein Mensch fei, den er vor sich habe. Langsam, aber unwillig knurrend, er hob er sich und schlich, sich wie eine Katze halb zur Erde duckend, näher, perte nach den Eingeweiden, damit er wisse, wo er sie zu finden habe. Jetzt mochte das gierige Tier sicher sein; führen wollte blitzte im Sonnen strahl ein Schwert, pfiff durch hie Luft, traf des Löwen Nacken und der Kopf des Tieres rollte blutend zu des Grafen Füßen hin! Ein unermeßlicher Jubelruf der versammelten Menge stieg zum Him mel auf und über des Kaisers Züge flog ein Strahl von Freude. Auch sein Herz war einer schweren Bürde los! d lt G s wackere Sohn herauf eilte und an des Vaters Brust seinem Gefühle genug getan, umarmte ihn der Kaiser, und Hais. UlüWlWe KchiittMMtM. Zu den interessantesten Funden bei den ägyptischen Ausgrabungen gehört eine Reihe von Schieferta feln mit Reliefbildern. Es sind Far benpaletten, wie sie die vornehmen ken und Färben von Gesicht und Fingern eine große Rolle spielte. Auch die Palette, die hier abgebildet ist, gehört zu diesen Funden. Sie stammt aus dem großen Grabe der ersten vordynastischen Könige bei Zeit des 6. —7. Jahrtausend v. Chr. verlegt werden. Sie legt Zeugnis ab von der hochstehenden Kultur jener jetzt in Aegypten ausgestorben sind. Die Vertiefung in der Mitte der Pa lette war der Farbenbehälter. Bei Altägyptischc Tchminkpalctte. dynastischen Aegypten, besiegt »nd unterworfen, mitunter auch ver drängt wurden. Die Palette hat, wie man aus Inschriften enträtselte, Kö nig Narmar gehört, dem Vorgänger Menas. Metalle „ermüden" ganz ähnlich so wie lebende Wesen. Telegraphendrähte z. B. leiten Mon tags, nachdem sie Sonntag über Prozent gewinnen. Der Protz. „Der berühmte Chirurg Meyer ist ja auch zu Tisch j geladen, Herr Kommerzienrat?" i „Ja, der soll den Kapaun tran chieren," Der Mshornlegusn. Eine der sonderbarsten Eidechsen, der Nashornleguan (Jguana cornu ta luo Metopocerus cornutus) bewohnt die Insel Haiti. Er besitzt einer großen starken Rückenkamm, einen bedeutenden Kehlsack und zwei bis drei hornartige konische Schil- der, das Horn, auf dem Vorderkopse. Seiner Bissigkeit wegen wird dieser Leguan von den Eingeborenen sehr gefürchtet, seines schmackhasten Flei sches halber aber vielfach gejagt. Wie der gemeine Leguan ist auch der Nashornleguan hauptsächlich ein Baumbewohner und trägt aus die sem Grunde im allgemeinen ein grünliches Kleid, das aber mannig fachen Farbeuänderungeu unterwor sen ist. Im Astwerk des Waldes ist das Tier nur schwer zu entdecken, und hier in den, dem Menschen un erreichbaren Wipseln der llrwald bäume, läßt das imposante Tier, welches über 1 bis Meter len der tropischen Sonne erglänzen. Es versteht vortresslich, sich mit au ßerordentlicher Gelenkigkeit zwischen den Aesten anzuschmiegen, sich so zu sammen zu winden, daß nur die sunkelnden Augen zum Verräter Das Cholera - Lied. Ein kurhessisches Cholera - Lied sang im Jahre 1831 das hessische Volk in seinem Grimme gegen die schamlose Maitressenwirtschaft des da maligen Kurfürsten Wilhelm 11., dem natürlich die frommen und loyalen Minister auf Kosten des Volkes willig Kupplerdienste leisteten. Bereits als Kronprinz hatte er die schöne Emilie Ortlöpp in Berlin zu sich genommen, später sie zur Gräfin Reichenbach „er hoben", mit ihr 9 Kinder erzeugt und wiederholt im Zorne oder in der Champagnerlaune dem Champag ner war er beinahe noch mehr hold als der Liebe fein Weib mißhan delt, so daß der eigene Sohn die Mut ter gegen den ehebrecherischen Vater auf dem Gottesgnaden-Throne schüt zen mußte; allmälich war der Kur fürst ganz und gar unter den Pantof fel seiner geldgierigen Maitresse gera ten; politisch war er eine Puppe in der Hand Metternichs, der Finanzmi nisier Deines schanzte der Reichenbach allmählich 18 Millionen Taler für die damalige Zeit eine ungeheure Summe aus dem armen, von den Franzosen bereits ausgeraubten Hes senlande zu; der muckerische Schulrat Grimm war gleichfalls eine Kreatur der herrschsüchtigen Gräfin. Welch' tiefer Groll im Volk sich allmälich gegen diese Schandwirtschaft am Ho kz von der das blinde Volk dem Kurfürsten nicht einmal die Verant wortung zuwälzte angesammelt hatte, zeigten die erbittersten Verse des Cholexaliedes: O Cholera, ich bitte Dich, Nimm doch statt mich Den Fürsten Metternich. Und willst Du was von eignem Schlag, So etwas Extrafeines, So nimm die Gräfin Reichenbach Und den Finanzrat Deines. Und auch den Glatzkopf Schulrat Grimm, Ich bitte Dich, auch diesen nimm, So wird der Kurfürst wieder frei, Und seine Knechtschaft ist vorbei. seiner Stellung werden. Vis zur Paarungszeit leben die Nashornle guane vereinzelt, steigen aus Bü schen und Bäumen herum, leben von Mangofrüchten, den Blättern der Tamarinde und des Kalabassen baumes und kommen nur aus die Erde herunter, um Würmer, Käser und andere Jnseken zu sangen. In der Paarungszeit kämpsen oft meh rere Männchen um ein Weibchen, das demjenigen folgt, tx!? aus dem Kampfe als Sieger hervorgeht. Die ses Mäuuchen bewacht nun eisersüch tig sein Weibchen, stürzt mit blinder Wut aus alles zu, was dem letzteren nur zu nahe kommt, und erst nach vollbrachter Paaruug ziehen beide Geschlechter wieder ihre eigenen Wege. Mit Anbruch der Dämme !en der Morgensonne lassen ihn sein Versteck aufgeben. Nach mehrmali gem kurzen Gähnen richtet er sich rier bietet dann ein Bild von Le benskraft und Kühnheit. Berühmte Violinen. Dieses einzig in der Welt exi stierende, im tadellosesten Original zustande besindliche Jnstrumenten- Ouartett fertigte Stradivarius im Jahre 1718 im Austrage des Kardi nals Alberoni für König Philipp Instrumente befindet sich die könig liche Krone über dem spanischen Ein berühmtes Stradivari-Ouartett. Wappen in Basrelief, an den Spannadern am Halse sowie auf dem elsenbeinernen reich ziselierten Saitenbrett ist das bourbonische Li lien-Wappen angebracht. Außerdem mon» In der Sommerfrische. Dame (das Schreien eines Schweines hörend, welches eben geschlachtet