Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 29, 1918, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Kcrzmlon MorkenblM
HegrMtva Rkvs.
S«. Jahrgang.
Kriegs-Ueberslcht.
Nach «utHentische» Nachrichten iiber
kriegtereiguiff».
Amerikaner und Franzosen ver
stärken ihre Stellungen nördlich vom
Fluß Vesle durch kleine Vorstöße
der Infanterie an verschiedenen
zielt.
Lassigny ist ebenfalls schwer be
droht durch die Einnahme von Fre
court, der vollständig im Besitz der
Franzosen ist.
Die Operationen gegen Lassigny
stehen im Zusammenhang mit dem
Angriff der Franzosen, der sortge
setzt wird an einer Front von an
nähernd 16 Meilen östlich von Ribe
teroy. sechs Meile» westlich von
Soissons.
An den britischen Stellungen der
mit Nachdruck an einer Front von
einer Meile Länge bei Lichons lwest
lich von Chaulnes) an und drangen
an zwei Stellen in die britischen Li
nien ein; durch einen Gngenangriss
wurden sie umgehend wieder zurück
getrieben.
Eine unossizielle Depesche berich
tet über die Einnahme der Eisen
bahnstation bei Roye durch französi
sche Truppen.
die deutschen Batterien mit schwe
ren Geschützen bei Chavigny und
Juvigny nördlich von Soissons.
Diese Geschütze vermochten die Stadt
Soissons zu beherrschen und die
ganze Umgebung zu beschießen. Es
ist möglich, daß die Deutschen sich
gezwungen sehen werden, diese Stel
lungen auszugeben, so daß dadurch
Soissons nicht mehr der starken Be
schießung ausgesetzt sein wird.
Ein weiterer wichtiger Vorteil,
der durch den französischen Erfolg
herbeigeführt wird, ist die Besetzung
des Abhangs der Schlucht von Au
dignicourt und des Plateaus von
Nampoel. An diesen Punkten ha
ben die Alliierten ausgezeichnete Pc
fitionen für Beobachtungen über die
feindlichen Linien hinweg.
Der Text des offiziellen deutschen
Kriegsberichtes besagt:
„Feindliche Angriffe westlich von
Chaulnes und nördlich von Roye
schlugen sehl.
„Den ganzen Tag über war eine
schwere Schlacht zwischen der Oise
und der Aisne im Gange. An einer
breiten Front unternommene fran
zösische Angriffe brachen mit schwe
ren Verlusten zusammen. Es ereig
nete sich an den Abschnitte», wo
zwischen der Oise und Aisne
gekämpft wurde, zeitweilige Arti!-
lerietätigkeit.
„Südwestlich von Bailleul wur
den zwischen Meteren und Merris
nach sehr starkem Feuer britische
Angriffe unternommen. Sie wur
den an unseren Frontlinien abge
schlagen.
»Zu beiden Seiten der Lys hat
r» lebhaste Aufklärungstätigkeit sei
tens des Feindes gegeben.
„Wir schoben unsere Linien in
örtlichen Gesechten nördlich der
Nncre vor und machten Gefangene.
„Kvischen der Ancre und der
Oise fanden heftige Artillcrieduellc
statt. Am frühen Morgen ging der
Feind mehrmals in starken Teilin
griffen vor.
„Südlich der Somme brach ein
Angriff der Australier gegen Herle
dille zusammen. Nordwestlich von
«ove führten wir erfolgreich« V»r-
zerschossen, »nd einige wurden von
unserer Infanterie mit Handgrana
ten außer Aktion gesetzt. In der
sere Hände.
Wir haben ungefähr 2l) Dörfer
zurückgewonnen und sind an gewis
sen Pukten 8 Kilometer vorgedrun
gen.
Das deutsche Hauptanartier de
die ganze Arras-Albert - Eisenbahn
und haben ihre Posten weit östlich
von dieser Linie aufgestellt.
worden. Die Deutschen leisten zähen
Widerstand, und es finden schwere
Kampfe statt, welche zugunsten der
les.
Die Stadt Albert ist in die
Bericht ist nicht offiziell.
Teutsche Generale über die Kriegs
tiichtigkeit der Amerikaner.
in einer Abhandlung iz, der „Rhei
nisch-Westphälischen Zeitung". Er
bekennt offen, daß »wir zugestehen
Scranton, Pa., Donnerstag, den SS. August »»I«.
Einstellung
der Herausgabe de«
Scranton Wochenblatt
heutigen Nummer
Die gegenwärtigen Zustände, mit bedeutend erhöhten Auslagen und bedeut
end geringeren Einnahmen verbunden, zwingen mich, mit der heutigen Nummer
die Herausgabe des „Scranton Wochendlall" einzustellen. Der anhaltende Ab
fall von Anzeigen und die schwierigere Kollektion ausstehender Geldern, haben
die Hauptschuld an der Einstellung.
Ohne genügende Anzeigen kann keine Zeitung bestehen, und da es scheint,
daß eine Bewegung desteht, oen deutschen Zeitungen durch Entziehung der Anzei
gen den Todesstoß zu geben, so «scheint eine Besserung bofsnungSlos, so lange
die jetzigen Zustände anhatten. Alle« deutsche steht jetzt unter dem Banne des
Vorurtheil», doch hoffe ich, daß in nicht zu ferner Zeit wieder Gerechtigkeit wal
ten und da« deutsche wieder zu Ehren gelangen wird.
Die Einstellung der Zeitung bedeutet für mich einen bedeutenden Verlust,
denn vieles werthovUe Material wird dadurch nutzio«. Daher hoffe ich, daß
alle Abonnenten welche im Rückstand sind, mir den fälligen Betrag sodald als
möglich zukommen lassen werden. Wer nicht alle« aus einmal bezahlen kann,
zeige den guten Willen durch eine Theilabzahlung Ich habe da« Geld nöthig,
und erwarte au« diesem Grunde ein ehrliche« Entgegenkommen.
Vorläufig werde ich oersuchen, die Accidenzadtheilung noch aufrecht zu er
hallen, und wer mir Druckarbeiten zukommen läßt, wird sich über die Bedien,
ung hoffentlich nicht zu beklagen haben. Meine Druckerei ist modern und steht
in der Herstellung von netter Ardeit hinter keiner zurück.
Ich nehme noch diese Gelegenheit wahr, den werthen Lesern, die so lang«
Jahre mir ihre Gönnerschaft bewährten, meinen herzlichsten Dank auszusprechen
und ihnen andauernde« Glück und Segen zu wünschen.
Mit freundlichtm Gruß und Abschied,
Friedrich A. Wagner,
Herausgeber de» „Scranton Wochenblatt.»
gegenüber sehen würde."
Ueber diese Möglichkeiten soll das
deutsche Volk nicht beunruhigt wer
würde."
Oesterreich bereitet neue Offensive
vor.
hin, daß die österreichische Heereslei
tung ihre Frontstellungen neugestaltet
in Vorbereitungen einer neuen Offen
sive, die zu jeder Zeit einsetzen mag.
Die Zusammenkunft der beiden Kai
ser, die kürzlich erfolgte Absperrung
der Schweizer Grenzen und der Be
such Kaiser Karls an der italienischen
Front sind, wie die Nachrichten besa
gen, als die Borboten einer neuen
österreichischen Offensiv-Bewegung an
zusehen. »
Die italienische Gesandtschaft in
Washington hat die folgende Ueber
sicht über die Operationen an der ita
gen des Montebello. Gegen die von
unseren Truppen besetzte Insel der
Pia»« hatte das Feuer der Artillerie
21 Gefangene, Waffen und Mate
den in der Zone am Col del Roffo
und an der Piave westlich von Falz«.
Unsere Lustschiffe bombardierten mi
litänkche Operation»!!«!« von Val
geschossen.'
Schreckensherrschaft m Petrograd.
Hunderte von Personen wurden bei
der Exchange Telegraph Eo.
Die Depesche, welche sich auf über
Berlin eingegangene Petrograder
KriegSrecht proklamiert.
Es wird offiziell aus Vologda ge
meldet, sagt der Moskauer Korrespon
dent der Rheinischen Westfälischen
Her-Halb des Bereiches der Bolfchewiki-
Baikal » Regionen.
Die Entsendung der chinesischen
Truppen wird als ein Zeiche» ange
. Im Staatsdepartement zu Wash-
Notwendigkeiten folgen und an kein
bestimmtes Gebiet dieses Krieges ge
bunden seien. Man kann ali sicher
annehmen, die Truppen der
elastische Instruktionen erhalten ha
ben.
Amerikanischer Truppentransport i»
Vladivostok,
Ein zweiter amerikanischer Trup
pentransport ist in Vladivostok an
gekommen. Ein dritter Transport
schiedenheit der Truppen ausmerk
sam. Er schätzt die Stärke des Geg
ners auf 40,000 Mann mit 70 Ge
schützen und 200 Maschinengeweh
ren. Die Lage der Tfchecho-Slova
ken am Baikal-See ist nicht bekannt,
wie er sagt; aber sie muß eine de
den - Harbin - Bahn nach der sibi
rischen Front in der Mandschurei
abermals verzögert. Es verlangt,
daß seine Truppen die Operationen
an der Ost-Chinesischen Bahn leiten
sollen.
Die chinesische Regierung hat in
Uebereinstimmung mit den Entente-
Werden soll.
Eine Rede de? deutschen Staats
sekretärs für Kolonien.
Dr. Sols, deutscher Staatsfe?re-
Redc vor der deutschen Gesellschaft.
„Der Reichskanzler erklärte vori
gen Monat im Reichstag, daß wir
dem Kriege als ein unabhängiger
Staat erstehen. Niemandes Vasall.
Nichts steht der Wiederherstellung
frage für Deutschland sei, seine Ko-
Punkt sagte Dr. Sols:
»Ich wage zu behaupten, daß der
Schutz unserer kolonialen Zukunst
nicht nur das Ziel unserer Regierung
und gewisser Personengruppen ist,
sondern ein Ziel des deutschen Vol
kes geworden ist. Bis weit in die
Arbeiterkreise erstreikt sich das leb
hafte Interesse, und das Behalten
unserer Kolonien ist eine Lebens
frage für die Ehre Deutschlands als
einer Großmacht."
Die Kuustschätze von Köln in Sicher
heit gebracht.
Lustschiffen zu schützen. Die Zei
tunen bringen den Vorschlag, daß
die Meisterwerke und Kunstschätze
der Museen in München in ähnli
cher Weise beschützt werden sollten.
Der Führer der Bolschewik«.
Berichte aus Finnland geben an,
daß Trotzky sich in Helsingsors be
findet, und Lenine, der Premiermi
nister der Bolschewik!, auf einem
deutschen Schiff in Reval. Ans Ber
lin dagegen wird gemeldet, daß Le
nine noch in Moskau ist und Trotzfy
an der Front. .
einen großen österreichischen Damp
ser durch Torpedos. Es kehrte
wohlbehalten nach seinem Ausgangs
punkt zurück.
Die Teutschen erbeuten oder zerstö
ren 300 „Tanks".
Offizielle Berichte aus dem deut
seit dem 8. August über 600
Schlachtfeld zwischen der Ancre und
der Avre.
Streik und „Kampf der Geschlech
ter."
Zu de» kommenden Möglichkeit«»
Stummer SS.
Frachtverlader, welche für die gleich»
Arbeit die gleiche Bezahlung wi»
die Männer verlangen. Man deutet
dehnen wird.
Juwelengeschäfte florieren.
Zurzeit blühen in Berlin die Ju
welengeschäfte. Brillanten und Per
len sind in der Zeit der Kriegsge
winnler das Begehrteste. Große Ge
schäfte haben sich aufgetan, die jede»
Die Preise scheinen eine Nebenroll«
zu spielen. In den Schaufenster,»
sieht man jetzt Schmuckstücke ausge»
altem Familienbesitz stammen mögen
und deren Preise in die Zehntausend«
gehen. Durchschnittlich sind im Lauf«
ken!
Das Vorurteil mancher amerika
nischen Kreise gegen jeden deutsch
klingenden Namen als solchen hat sich
zu verbannen, und die Sauerkraut-
Industrie in den Ver. Staaten hat
sogar noch größere Ausdehnung ze
im südlichen Kalifornien eine wichtig«
Rolle. Nur der Name Sauerkraut
sagt den Südkaliforniern derzeit nicht
zu, so erwünscht ihnen auch die Sach«
ist. 5
Nun, Abhilfe hierfür ist nicht
schwer, und es sind schon mehrer«
Namen in verschiedenen amerikani
schen Landesteilen ausgekommen.
Sine Autorität namens Hector Elliot
behauptet, obige Speise sei zuerst in
Elsaß-Lothringen als diese Land«
französisch waren hergestellt wor
den, und'sollte genannt werden, wi«
sie dort genannt wurde, nämlich
„Choucrout" (Gesprochen: „Schu
krut"). Eine andere Autorität er
klärt die Speise sür eine
aber jedenfalls: Guten Appetit
und gesegnete Verdauung!
Die gelbe Kirche.
Wir lesen in den „Nachrichten"
(Portland. Ore.): Die Personen
welche die unaussprechlich pöbelhaft«
Tat begangen haben, die deutsch«
protestantische Kirche in ElackamaK
Era gelb anzustreichen, haben ei»
Zeugnis geliefert, daß es in de«
Gegend an dummen, verwahrloste»
Kaisern nicht fehlt, deren Anwesen,
heit jeder Gemeinde zur Schand«
gereicht. Solche Leute wollen de«
Welt ein Beispiel eines anstündigen»
gerechten, reinlichen Volkes zeigen»
das ein Vorbild sein und andere z»
seinen Sitten und Gebräuchen her,
anziehen will. Es wäre lächer
lich, wenn es nicht so traurig wär«.
Eine Schande aber ist es sür di«
Bewohner der Gegend und sür di«
Beamten des Countys, daß solch«
Vorgänge ungeahndet stattfinden»
eine Schande, die nur durch straf
rechtliches Vorgehen gegen das Ge»
sindel getilgt werden kann. Wen»
das nicht geschieht, dann sind di«
betreffenden Beamten entweoer zu
Das Papier wird in einer Fabrik in
Aberdeen bereitet und hat sich als
erwiesen.
—
I
Den Lützowern fehlten zeit
weise so sehr ältere Offiziere, daß ein.
Premierleutnant 2 Bataillon« kam»
mandiert«.