Marokko. ' Das Land Marolko, früher der Eitz hoher arabischer Kunst und Wis senschaft, namentlich auch reich an herrlichen architektonischen Bauwer ken, ist heute völlig verkommen und verwahrlost. Der Sultan ist, wenn «r zu den Europäern hält, beim Bol le aufs äußerste verhaßt? zeigt er sich als echter Orientale, grausam, hin terlistig und christenfeindlich so hören wieder die Verwicklungen mit den europäischen Mächten nicht auf. V" - V - ; Landes sind Berber ohne Bedürfnisse und Bildung? Mauren und Araber kultivierten die Dattelpalme als Die bosnische Mohammedanerin. Von A. Oskar Klaußmann. hat sie von den Türlen übernommen. In einem Teile Bosniens haben sich allerdings die Frauen wenigstens von der lästigen Hülle der Türkin be freit, ein Teil der bosnischen Mo- Hammdanerinnen geht unverschleiert. .«.<> Statt —1 Herzegowzin, welche Mohammedane rin ist, sondern sie legt auch noch iiber den Schleier eine Maske aus Sammet oder Tuch mit Goldfäden durchflochten, und bekommt dadurch das scheußliche Aussehen, wie auf dem Bilde, das die Heimkehr einer türkischen Frau darstellt. Der mohammedanische Herzegowze ist religiös-orthodoxer als der echte das Schlimmste zusammengewürfelt und ausstaffiert ist, befindet sich der tig nomadisierenden Stämmen einzu ziehen. Wolle, Eisen und Honig sind die Hauptaussuhrartiiel Marokkos. Der vierte Teil der Einwohner Tan gers besteht aus Juden, die auch hier, trotz ihrer politischen Rechtlosigkeit im Handel und Berkehr zu großen Ein fluß gelangt sind. Neben den Jsrae- liten spielen im Lande die Neger aus Tafilet :ine große Rolle, unabhängi ge, gewalttätige Völlerstämme, mit denen die Regierung nur zu oft pak neuerdings die meisten höheren Beam ten, und selbst die Sultane nehmen sich, ob aus politischen Gesichtspunk ten, oder aus Neigung zu ihren er sten Frauen jetzt meist Negerinnen aus dem Gebiete um den Aurasgebirgs stock, dem Sitze der Tafilets. Türke in Konstantinopel, und ist sehr oft auch orthodoxer als der Sul sichtigen Stoff, der den Teil des Ge verhüllt. Welche Beschwerden die schleierartige Verdickung des unteren Noch fürchterlicher als die Gesichts hiillte. Sonst besteht die Kleidung der her zegowzischen Mohammedanerin aus weilen Pluderbeinkleidern und einer Jacke, welche indes von dem überg4- worsenen Mantel vollkommen ver deckt wird. Unter dem Mantel kom men die hohen Stiefel, meist von gel bem Leder gefertigt, zum Vorschein, und das Unförmliche der äußeren Er scheinung wird noch durch das Weiße Tuch von spitzenartigen Geweben ver mehrt, dem sogenannten Jaschmak, In dieser wenig angenehmen Klei dung präsentiert sich uns die Mo hammedanerin auf der Straße. Höchst drollig sieht sie aus, wenn die ver mummelte Figur nach Männerark auf einem Pferde sitzt und dabei einen modernen Sonnenschirm trägt. Sitzt an dem Jaschmak der Mutter fest hält, so gibt das für den Occidenta len ein urkomisches Bild. ten, welche mietsweise von Euro päern bewohnt werden, hat man also sehr wohl Gelegenheit, die Einrich tung eines Harems sich anzusehen, zumal der Mohammedaner fast über gar keine Möbel verfügt. Beifol gende Skizze wird uns die Orientie rung erleichtern. Bon der Straße treten wir durch ein Tor in das Gehöft. Neben dem Tor linler oder rechter Hand befin det sich eine Oeffnung in der Mauer, durch welche man gerade eine Hand hindurchstecken kann. Diese Oeffnung dient zum „Fensterln" nach herzegow zischer Sitte. Wenn ein junges, heiratsfähiges Mädchen in dem Gehöft ist, so er scheint am Freitag abend der junge mohammedanische Herzegowze, der um die Hand des Mädchens wirbt, und flüstert seine Liebeserklärung durch das Loch in der Mauer. „Aschyllik" heißt diese sonderbare Art des Liebeswerbens, bei welchem die Liebenden einander nicht sehen. Das Mädchen steht verschleiert jenseits der Mauer und antwortet, wenn ihr der Freier gefällt. Scherzreden und Neckereien werden durch das Loch in der Mauer getauscht. Gewährt das Mädchen dem Freier die Gunst, daß sie ihm innerhalb des Mauerloches Wie kommt nun der junge Mann dazu, Kenntnis von dem Vorhan densein des jungen Mädchens zu ha ben? Es handelt sich meist um eine Ju gendgespielin. Bis zum zehnten oder elften Jahre lief das Mädchen un verschleiert auf der Straße herum und spielte mit den Knaben; dann erst wurde sie den Blicken der Män ner entzogen. Wenn es sich aber nicht um eine Jugendgespielin han delt, dann gibt es.» wie im Occident, herum zu tragen „Wut comme chez nous". Der Bräutigam bekommt die Treten wir also durch das Thor in den ersten Hof, so sehen wir gleich links eine Treppe, die in den oberen Teil des Hauses führt. Rechts an über stehen Gebilulichkeiten, welche unten Stallungen und Gerätschaften, oben Vorratsräume und Wohnräume für die Männer enthalten. In der zu unserer linken Hand gelegenen Seite des Hofes befindet sich in der Mauer ein zweites Tor. Dieses führt nach der Abteilung des Ge höftes, in welcher die Frauen Hausen. Dieses Tor darf ohne weiteres nur der Hausherr passieren. Selbst der Vater der Hausfrau oder ihre näch sten Verwandten müssen durch Klat schen in die Hände oder Rufen vor mit die Frauen sich rasch verschleiern können oder sich verstecken. Auch der Hausherr darf aber nicht ohne wei teres die Haremszimmer in der Frauenabteilung des Gehöftes betre ten, wenn die Hausfrau Besuch einer Freundin hat. Denn diese Freun din darf natürlich der Mann nicht unverschleiert sehen, wie es an und für sich ja eine Unhöflichkeit ist, auch selbst eine verschleierte Frau auffäl lig zu betrachten. Man ehrt eine Mohammedanerin am meisten bei ei ner Begegnung dadurch, daß man ihr den Rücken zuwendet. In diesem zweiten Hof erblicken wir vor allem einen Garten und eine Art Wirtschaftsplatz, mit einem Brunnen, bei welchem selten ein stei nernes Bassin fehlt. Auf diesem Wirtschaftsplatz und in dem Garten spielen die Kinder herum. Hier wandelt der Hausherr an schönen Tagen auf und ab, oder im Schotten eines Baumes sitzend, widmet er sich der Ruhe und Beschaulichkeit. Die ganze Front des Frauenhau ses wendet sich der Straße zu. Gleich links am Tor führt eine hölzerne Treppe am Aeußeren des Hauses nach den oberen Räumlichkeiten empor. Im unteren Geschoß, welches keine Fenster nach der Straße zu hat, be finden sich die Küche und die Vor ratsräume, soweit solche im Orient vorhanden und möglich sind. Die Küche erweist sich als rußgeschwärz ter Raum mit einem kleinen kaum zwei Hände breit, hohen, gemauerten Podest, auf welchem das Holzkohlen seuer brennt. Ein Loch in der Wand sorgt sür den Abzug des Rauches. Steigen wir die Treppe hinauf, so kommen wir erst auf einen großen Vorplatz im ersten Stock, der bei schlechtem Wetter Spielplatz der Kin der ist und der durch eine Unzahl kleiner Glasfenster, die nach dem Hof hinausgehen, genügend Licht be fühlen gewöhnlich noch eine oder zwei Türen in die eigentlichen Harems zimmer. die Spalten dieses Gitters wohl auf ein Abflußloch für Wasser hat. Die ! Z sk °ZI H nach dem Gehöft. Die beiden an deren Teile des Schrankes enthalten die Kleidungsstücke der Frauen, die besten Kleidungsstücke des Hausherrn und dann einige „Schlafsäcke". Es sind dies aus Schafpelzen oder Tuch hergestellte Säcke, in die man bis an den Hals hineinkriechen kann, um sich dann noch einzuknöpfen. Da Hüdsknkaniorhe Kprwgschlangen. Von R. Carow. Die in ganz Südafrika vorkom mende, eher einer Eidechse als einer Schlange ähnliche Springschlange ist ein besonders gefährliches Tier. So erlebte ich z. B. auf der Militärsta tion Otyimbingwe einen für den Be teiligten recht unangenehmen Fall. Ein Reiter der Truppe hatte bei ei nem kleinen Jagdstreifzuge das Glück gehabt, einen großen genießbaren Vo gel, „drüben" allgemein „Pau" ge nannt, zu erlegen. Beim Sturz aus der Höhe war das erlegte, indessen aber noch mit Flügel und Schnabel wild um sich schlagende Tier in einen alle Ritzen des Hauses pfeift zernes Podium, der sogenannte „Minder". Dieses Podium ist so breit, daß eine Person darauf lie st/lle. Sitzgelegenheit und Schlaf- mehr als eine Frau zu halten, weil ihm die Mittel dazu fehlen. Die türkische Hausfrau leistet nämlich gar fel stehen". seinem Erstaunen plötzlich löste. Aus dem Gewirr der ekelhaften Tiere sprangen pfeilschnell mehrere dersel ben bis zu seinen Augen empor und stießen ein zischendes Geräusch auZ. Fast gleichzeitig empfand der Reiter einen empfindlich brennenden Schmerz in beiden Augen: die Schlangen Hai nen „Pau" weiter zu bekümmern, rannte er, vom Schmerz gepeinigt, der nahen Station zu und nur den gen zu entfernen, welches die Spring schlangen diesen eingeflößt hatten. Lange noch nach dem Begebnis hatte weide und ich fand in der Tat un zählige, bis zu Meter lange lleine Schlangen, namentlich Springschlan gen, in dem Magen vor. hauptsächlichsten Beschäftigungen. Manche von ihnen verstehen aller dings vortreffliche Stickereien mit Gold- und Silberfäden auf Tuch und Sammet herzustellen, die in den Ba saren dann ziemlich teuer verlauft werden. Die Frau des ärmeren Her zegowzen sacht sogar mit diesen Stickereien einen Teil der Kosten aufzubringen, die sie ihrem Manne verursacht. Für europäische Damen ist es sehr leicht, sich als Besucherinnen in einen solchen Harem einführen lassen. Uebereinstimmend aber ha» Turm Iwans des Großen (Moskau)'. ben mir die Damen, die solche Be suche gemacht haben, gellagt, daß sie sich sehr enttäuscht fühlten. Mit den ungebildeten Frauen, die so wem» von der Welt da draußen wissen, läßt sich schwer eine Unterhaltung anlnüpsen, selbst wenn man die Lan dessprache beherrscht. Die Harems frauen interessieren sich vor allem für die Toilette des Gastes. Jedes einzelne Stück der Toilette wird ge nau betrachtet. Es wird nach dem Preis gefragt, nach der Art und Weife der Herstellung. Die Gastin