- Jach dem Z! Mhiingsflurm. ! Novelle vou Heinz Mohr. !! Die letzten Töne verklangen, eS ward still im Zimmer. Felix Förster verließ seinen Sitz vor dem Flügel, ging ans Fenster und schaute hin über nach den Tannen, über deren Wipfeln sich bereits die Dämme» ung neigte. Im sernen Westen glomm ei» leichtes Not von graugel ben Streifen Durchzogen. Gelblich grau und schwarz lagen die Wolken, sie schienen sich zu einem gewaltigen Hindernis auszubauen, als wollten sie das sanfte Rot gegen einen aus Osten' anstürmenden Feind bewah ren. Durch die Tannen huschte e« wie ein graues Gespenst. Dann plötzlich wurde die Gegend ein wenig lichter. Zwischen die dunklen Wolken wände hatte sich ein Heller Streifen gezogen, der ragte mit seitlich lang ausgezogenen Flügeln, einem großen Sturmvogel gleich, in das schwarze Gewölk. Durch die Tannen fuhr ein kurzer Stoß? es rauschte, und die Wipfel schwankten. Der weiße Wolkenzug war längst zerflattert. Der Tag ging rasch seinem Ende zu. Felix setzte sich vor den Flügel und spielte eine Sturmesmelodie. Er daß er warten mußte. Endlich vernahm er Tritte aus der Treppe; vor seiner Tür hielten sie an. Es schellte. Margot Rhoden kam. „Sie haben mich lange warten las sen, Fräulein Rhoden!" Eine Entschuldigung rang sich von des Mädchens Lippen. Förster setzte lich zu sein. „Wir können beginnen!" sagte er. „Wo sind die Noten?" Margot gab sie ihm, und er spielte sei gesetzt. " zusammen und ging fort. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, hörte ich, wie Güstow laut aus sei mein Fluch in Tönen!" sagte er. ..Ein Fluch auf die Nepoteuwirt fchast, die an unserer Bühne herrscht! Ich weiß sehr wohl, was dieser Güstow im Schilde führt: er Kousine, soll dann an Ihre Stelle treten. Augenblicklich spielt sie in einer Provinzstadt. Und der erste Kapellmeister ist leider hier sast all mächtig!" Dann schwieg er. „Doch weichen würd' ich nicht!" fuhr er er regt fort. „Bieten Sie alles auf, daß „Mir ist die Kunst verleidet," ent gegnete sie. „Ich niag nicht mehr." „Man kennt das schon!" sagte er blick betroffen an. Der Sturm hatte mit ganzer Kraft eingesetzt und peitschte die schweren Regentropfen „Die Taimen ringen mit dem Sturm," erwiderte Förster. Da ging lasienl" »Ich gehe bald fort von hier, ziehe wieder zu den Eltern und will zu ihnen sagen: Ihr hattet doch recht! Mein Zuknnsstraum ist zer stört!" „Das darf nicht sein! Dann hätte „Wir beide sind gute Freunde, und gute Freunde sollen sich gegenseitig beistehen. Ich will Ihnen nun zei gen, wie gerade die Kunst mir den Halt wiedergegeben hat. Zuvor will ich Ihnen ein kurzes Wort sagen: Mein Verhältnis mit Ilse Schön seldt ist gelöst!" „Wie?" entfuhr es Margot. Sie die Mitteilung machen, doch ich wußte nicht recht, wie ich es ansan gen sollte. Ich fühle mich zu allem so ungeschickt." „Ilse hat mit mir gespielt, ich war ihr stets ein angenehmer Be gleiter, weiter nichts! Das habe ich leider erst gefühlt, als es zu spät war. Vor vier Tagen ging ich zu Ilses Vater und sagte ihm klipp und klar, daß ich seine Tochter zur Frau Das hätte sie mir prophezeien kön nen. Ihr Herr Vater sei doch Sena tor und ich zweiter Kapellmeister. Dann lachte auch sie. Wie ich mein Leben fortan tot sei. Dar auf verfiel ich einer lähmenden Schwäche, bis ich mich wieder vor den Flügel setzte. Da ging ein Wan del in meinem Innern vor, ein un tigte sich meiner. Wohl volle drei Stunden habe ich gespielt, tiefernste Melodie». Darauf legte ich mich nie lich noch nicht ganz." Förster ging an die Kredenz, holte zierliche Weingläser hervor und eine „Schenken Sie ein, Margot! Wir wollen auf das Wohl der edlen Frau Musika trinken, die deS Menschen Zimmer verlassen wollte, rief Förster sie zurück: „Fräulein Margot, der Hut wird Jahnen vom Kopfe wehen!" nies, hier konnte er ungehindert über die Ebene fegen. Die beiden Menschenkinder waren ihm willkom mene Zielscheiben, und er zauste sie gewaltig. Hin und wieder lugten durch die dächte dabei an ihre srühercn Ideale. Und Felix mußte den Gedanken an Ilse mit Gewalt niederzwinge»: Sie kamen an die Brücke. Wild wiegte» sich die Wasser in ihrem Bette. Dicke, nasse Schneeflocken trie ben ihnen ins Gesicht. Märzen schnee Ilse hätte die Hand. „Ich danke Ihnen, Mar got." Ein unheimliches Gurgeln ging zu erkennen. Margot Ilse! Ein Vergleich drängte sich ihm aus, und er kam zu dem Schluß, ei» führt. Bald wollte Margot fort, Sic schien ein wenig ermattet zu sein, ihr Arm legte sich immer schwerer in seinen doch auch die wurdet allmählich schwächer und schwächer. Die Schnee flocken waren längst zerstoben. Auf Felix' Herz legte es sich wie lauteres Feuer: Er gestand Margot Sie schmiegte sich an ihn: „Dich hatte ich immer lieb," flüsterte sie. Unter den Tannen vor dem Park gab ihr Felix den Verlobungskuß: und die Tannen grüßten freundlich. Ein milder Hauch legte sich auf die Natur; nach dem Sturm wollte der Frühling kommen: und die Liebe und der FrjMng lassen alle Sor gen vergessen. Die Todesurteil der verschiedenen Berufe. Der Färber erblaßt, der Maler wird zum Schatten, dem Schneider reißt der Lebensfaden und der Bota niker beißt ins Gras. Der Briefträger hat feine Bahn vollendet, der Buchhalter schließt sein Der Pfarrer segnet das Zeitliche, dem Kerzengießer wird das Lebens licht ausgeblasen, dem Türmer schlägt feine letzte Stunde und der Berg mann fährt in die Grube. Der Chemiker sieht seiner Auflö sung entgegen und der Soldat wird zur großen Armee versammelt. Der Bankier wechselt das Zeitliche gewogen worden. Der Büchsenmacher hat seinen Lauf vollendet und die Waschfrau h.it ausgerungen. Der Töpfer verläßt das Irdische und der Kondukteur liegt in den letz ten Zügen. Der Schnapsbrenner gibt seinen Geist auf und der Musikant pfeift auf dem letzten Loche. Dem Apotheker hilft keine Medi zin mehr und dem Arzt sein Dok tor. Der Straßenkehrer sinkt zum Staub zurück und dem Schreiner setzt Der Jurist steht vor seinem Rich platz des Lebens zurück, der Fami lienvater wird zu den Bätern ver sammelt, der Bote tritt seinen letzten Bänden umfaßt. Um diese 10ö ber SV Jahre. Es handelt sich dabei rund-ItXX) Seiten zäh!t. Ein Mann, 10 Woiie enthält, das ganze Wert 3.180,0V0 Zeilen und mehr als 31 Millionen Worte zählt. Fragt sich Zm Allssichtsumgell Von Theodor vou Liska. In eincm Coups erster Klasse de? Zuges, der eben Kufstein verlassen hatte, saß eine sehr interessante jun ge Dame. Ihr gegenüber hatte men, den sie in München kennen gelernt, und der sich ihr angeschlos sen, da er, wie sie, eine Fahrt auf der Brennerbahn machen wollte. Die Dame war wirklich hübsch. Ein seines Gesichtcheii von ausgesprochen bernd wirkt. Sie trug ein sehr schickes Reisekostüm, ein niedliches Reisehütchen mit einer Auerhahnse „Mein Gott, wer hätte nicht alles auswiegt. Nämlich die Hei terkeit des Gemüts. Die Leute da sen keine Sorge aufkommen, sie la „Ach, das ist bestes Was seine witzige Spitze." „Das ist ja allerliebst." „Nicht wahr? Sorglosigkeit, lebe sroh in der Welt. Und Sie, Ja: ich Sie gründlich abschrecken." „Selbst Ihre Fehler werden mir reizend erscheinen, denn ich bin ver ' liebt." „Ein besseres Wörtchcn!" lch Iche" dort, „Schulden?" sischcn Polizei verhastet. Es soll hen!" liing in der Welt gelangen könn ten. O, es gibt unser viele. Daß aber zwei aneinandergeraten und also kein Gras?" ""fallen mir! Sie sind ja hübsch und elegant. Ach, jetzt hab' ich's! Da ist es ja wie der, Ihr Lächeln! Ihr Lächeln ist Bank, das mich für alle Fälle sicher stellt. Die Geschichte von den Schul den erzähle ich stets, wenn sich mir ich sagen? Sagen wir, an dem scharfen Blick. Doch der Zug fährt ein. Leben Sie wohl, mein Bergspitzcn. Während der letzten Worte hielt der Zug. Die Dame übergab ei nem Träger die Gepäckstücke und verlieb das Eout'6. Der elegante Herr mit dem Monokle war nicht folgen. Dann sank er auf seinen Sitz zurück. Alles verzeihen die Frauen nur nicht Dummheit in gewissen kritischen Augenblicken. Und er fühlte, er war gar zu dnmm gewesen. Die berühmte Sängerin Adelina Patt! hielt sich einst mehrere Tage in einem abgelegenen Dorfe in Schott land auf. Um sich die Zeit zu ver treiben und die Langeweile zu töten, infolgedessen in großer Verlegenheit. Als die Patti die peinliche Lage der Konzertunternehmer bemerkte, er kum lebhast beklatschte. Als das stellte, ein Gutsbesitzer aus der Nach- Mai 1918. Besagter Schauspieler ist in Musik, im Reiten, im Motor sen tätig: Als Elektrotechniker, Kut- Artist, Gesellschafter, Detektiv, Ladensohn, Kellner, Dienst mann und anderen aufregenden und abenteuerlichen Betätigungen, welches nicht hindert, daß er etwelcher Be reicherung seiner enormen Kenntnisse ren mit dem denkbar größten Interesse entgegensieht." Tie Rettung. Es war in einer deutschen Univer sitätsstadt. Schon bedenllich spät ging ich mit meinem Freunde, der etwas machte. In der höchsten Not kam ich auf eine» verzweifelten Ausweg. Mit laut vernehmbarer Stimme schrie ich heit darauf aufmerksam machen, daß jetzt ein Rinnstein kommt!" Mein Freund brüllte ruhig weiter aber