Hegrsnvet »kw». S». Jahrgang. Kriezs-Aedersicht. Nach a-Hrn tische» ««»richte. St« Sriegterrigniffe. „Die Ereignisse zwischen der Somme und Avre bilden die erste ernstliche Niederlage ün Kriege", schreibt die .Deutsche Zeitung" m Berlin. Die Teutschen machen verzweifelte Anstrengungen, um ihre Armeen und Kriegsmaterialien aus dem Ge biet der Pikardie heraus zuziehen, indem sie srische Reservedivisjonen den Alliierten entgegenWersen. ' Das deutjche Oberkommando hat die teidigungslinien bedeutend verstärkt, war aber nicht imstande, die Flut des großen Alliierten-Ansturmes zu hemmen. Die unter dem Befehl des Feldmarjchalls Haig operieren den Truppen haben weitere wichtige Vorteile entlang der ganzen Schlachtfroiit errungen, die sich von nördlich der Somme, wo die Briten und Amerikaner Schulter an Schul ter kämpsen. bis zum Norduser der Oise erstreckt, wo französische Trup pen große Lücken in die feindlichen Linien reißen. Nördlich und südlich der Somme haben die Deutschen noch mehr wich tiges Gelände- verloren. In der er steren Region haben sie ihre Stel lungen an einer sünf Meilen lan gen Front nördlich von Albert den Briten überlassen, während sie in der letzteren von den Franzosen in die bewaldeten Hügeldistrikte nörd lich der Oise zurückgeschlagen wur den. Die deutschen Schanzgräben bei Beaumont —Hamel, Serre, Puisieur au-Mont und Buequoy wurden vom Feind sür unhaltbar befunden an gesichts der britischen Angrisse au? der ganzen Linie oon Albert bis Arras und der französischen Angrine in dem den unteren Teil der Pikar die - Ebene und des Oisetals be- herrschenden Abschnitt, wo die Frau »osen weiter gegen das Lassigni)- Massiv und das Thiescourt Plateau vordrangen und wo sie weiter süd lich die wichtige Stadt Ribecourt er oberten. Das britische Kriegsamt berichtet offiziell: „Die Zahl der von der jranzöstschen Ersten Armee und der britischen Vierten Armee seit dem Morgen des 8. August gemachten Gefangenen übersteigt 28,000. Dar »inter sind 800 Ossiziere. einschließ lich von acht Regimentskommandeu ren. I« derselben Zeit haben diese Armeen etwa 600 deutsche Geschütze erobert, worunter viele schweren Ka> libers, und auch mehrere tausend Maschinengewehre und auch zahlrei che Grabenmörser, die noch nicht ge zählt worden sind. Das erbeutete Material schließt drei vollständige Züge und große Pionier- und an dere Vorräte ein." Seit Beginn der Gegenoffensive der Alliierten am 13. Juli haben die Alliierten über 70.000 Gefan- gene gemacht und über tausend Ka nonen erbeutet, behauptet das „Echo de Paris". Außerdem sind dem Feinde schätzungsweise über 10.000 Maschinengewehre abgenommen wor den. Ein furchtbarer Luftkampf wütet unausgesetzt an der nördlichen Pi kardiefront. Britische und deutsche Flieger streiten um die Lustherr jchast. Die vom britischen Kriegs omt verzeichneten Ereignisse erzäh len die Geschichte: „In letzten Maschinen außer Betrieb gesetzt. Die Briten gestehen einen Verlust von 35 zu. .Inzwischen hagelten die Bom benwursmaschincn Verderben auf die deutschen Verbindungen und Mili täranlagen. An einem einzigen klage wurden 541 Tonnen und noch eine zusätzliche halbe Tonne aus ver schiedene deutsche Tresspunkte abge worfen. Ludendorfs, der hoffnungs los hoffte, daß die Alliierten-Flut noch eingedämmt werden kann, be harrt darauf, von „zurückgeschlagen" zu reden." Deutschcr halbamtlicher Bericht. Die deutsche halbamtliche Nach richten - Agentur schildert in einer in Berlin nach Amsterdam ausgege benenDepesche die Vorgänge vom dritten Tage der britischen Offensive d» der Pikardie wie folgt: „Am dritten Tage der Offensive, »oährend des britischen Angriffs nördlich der Somme. zu beiden Veiten der Römerstraße, wurden die ' Briten von den auf den Höhen öst lich von Albert stehenden deutschen Batterien vom Norden her in der Llanke im Schrapnell feuer gefangen. Kcranion Wochenblatt. während MUch oon oieier Stel lung unlere im Gehölz der steil«! Sommeufer versteckten Maichinenge wehre weite Lücken in ihre angrei fenden Reihen rissen und sie schließ lich zum Ruckzug zwangen. .Nicht besser ging es den Englän dern südlich de» Flusses. Zu bei den Seiten der Römerstrabe wurde die anrückende Infanterie unter das Flankenseuer unserer schwachen Ab- Oestcrreichisch« Vorbereitungen. Die Oesterreich» sollen ungeheuere Material- und Truppenmassen in der Front versuchen werden, meldet eine Genfer Depesche. Oesterreichischeßahn ziige nach Tirol sind mit Soldaten überfüllt; Zivilisten werden nicht be fördert. Die österreichisch-schweizeri sche Grenze ist seit Samstag geschlos sen. Eine Londoner Depesche sagt: „Ei ne österreichische Division, die Kaiser Karl eiligst seinen bedrängten deut schen Verbündeten an der Westfront zu Hilfe sandte, ist noch nicht in der wärtig in Belgien einquartiert und soll lein Verlangen zeigen sich in den glühenden Rachen im Südwesten zu stürzen." Ein Seegefecht. Die folgende amtliche Bekanntma chung der deutschen Admiralität l>e sei, Verlaus mehrere britische Motor sches heruntergeschossen wurde, ist von Berlin in Amsterdam „Britische Marine - Streitkräfte, zerstörten drei schnelle Schisse und beschädigten ein anderes. Ei» Schlachtkreuzer und ein Torpedoboot wurden durch Bomben getroffen; letzteres versank. UnsereMarinestreit kräste, die sosort nach dem Kampi platz eilten, konnten den fliehenden Feind nicht mehr erreichen. Unsere Verluste bestehen in einem Luftschiff, das durch den Korvettenkapitän der Reserve Procaeß befehligt wurde, und einem Flugzeug." Die britische Admiralität sagt in betreff der Bekanntgebung der deut schen Admiralität über das Gefecht auf der Höhe von Ameland: „Unsere Verluste wurden richtig angegeben. beschädigt." Die britische Admiralität machte bekannt, daß sechs britische Motorboo te von einer Aufllärungsexpedition, die sie am 4. August an der westfrie fchen Küste von Holland ausführten, nicht zurückgekehrt sind Karlsruhe bombardiert. Ueber ein kürzliches britisches Luft bombardement oon Karlsruhe berich tet eine Genfer Depesche, daß der nördliche Teil Eine Bombe platzte in den von der Erzherzogin Sophie bewohnten Flügel des Palastes, wobei mehrere Besucher det wurden. Eine andere Bombe zer trümmerte die Fenster der Hauptkir che. Die Kirche war mit Andächtigen gefüllt, welche in einer Panik flohen Viele Personen wurden verletzt. Ein Bericht des britischen Luftmi« nifteriumS saat. daß britisch« Flieaei Scranton, Pa.» Donnerstag, den »S. August INI«. trotz ungünstigen Wetters eine Flie gerstotion und chemische Werte in Frankfurt angriffen. Andere Ge schwader griffen die Eisenbahnen in Metz und eine Flughalle in Hagenau, Elsaß an. Die Ereigniss« in Rußland. Premier Lenine und sein Hauptge hilse Leon Trotzly sind nach Kron stadt, dem Kriegshafen bei Petrograd, geflohen, wie eine Depesche des halb-, offiziellen Wolff-Bureaus, Berlin, Dr. Helfferich, der deutsche Bot schafter in Rußland, hat die Soviet- Regierung benachrichtigt, er werde die Botschiist von Mostau nach Pfkow (Peschlau) verlegen, da er wegen der persönlichen Sicherheit seines Stabes Befürchtungen hege, sagt ein offizielles Telegramm aus Berlin. Man entschloß sich zu diesem Vorge hen wegen einer Proklamation der Sozial-Revolutionäre, daß sie im Be griffe seien, ein SchreckenSreglment tn Moskau zu beginnen. Pjkow wurde ausgesucht, da die Verhältnisse in Pe trograd fast ebenso schlecht sind als in Moskau. Die Lage der-Soviet-Regierung in Rußland wird von dem Moslauer Korrespondenten des Berliner Tage blatts als sehr ernst angesehen. Er meldet, daß die tschecho-slovalischen Truppen von 7,500 aus 30,000 an -300,000 verstärkt wurden. Die japanische Vorhut befindet sich, wie der Weser Zeitung, Bremen, aus Tschecho-Slovaten in Berührung. Britische Truppen, die in Wladi wostol gelandet wurden, sind zum schen Empfang bereiten wei-sen. Dies wurde ossiziell bekannt gemacht. Die Bolschewiki-seindliche Bewe gung in Rußland nimmt rapide zu. Die Bolschewiki-Sooiet-Organisation ist praktisch in Stücke gegangen, und Nikolai Lenine, der Premier, und Leon Trotzly, sein Kriegsminister, beabsich tigen, nach Deutschland zu fliehen, wenn die Lage zu ernst werde sollte, wi« der Korrespendent des Exchange Telegraph in Kopenhagen auf Grund kürzlicher Meldungen russischer Zei tungen telegraphiert. Die Deutschen beabsichtigen, Petro grad zu besetzen, meldet eine Depesche der Zeitung .Polititen" in Kopenha gen aus Helsingfors. Truppen zu die sem Zweck sind bereits herangebracht Die britische Regierung hat eine Erklärung erlassen,welche die Tschecho- Slovalen formell als eine verbündete Nation anerkannt und die drei tsche cho-slovakischen Armeen als verbün dete reguläre Truppen, die gegen die Zentralmächte eine-, regelrechten Krieg führen. Diese Anerkennung folgt auf ähn liches Vorgehen oon seilen Italiens und Frankreichs. Die Frage befind det sich noch im Stadium der Erwä gung bei der amerikanischen Regie rung. Man erinnert sich hier jedoch, daß Sekretär Lansino erst kürzlich der tiefen Sympathie Ausdruck gab, Völker Österreich-Ungarns betrachten. Es wird aus Mokau über Berlin gemeldet, daß die diplomatischen Vertreter der Entente dem Kriegs minister Trotzly eine Kolleltivnote überreicht haben, die innerhalb drei Tagen ein« Erklärung der Drohung des Premiers Lenine, verlangt, Rußland werde „dem anglo-franzö sifchen Imperialismus" den Krieg er klären. Premier Lenine hat der Rheinisch Westfälischen Zeitung Essen, zufolge ein neues Manifest erlassen, das alle mit Vernichtung bedroht. Bauern, die über ihre persönlichen Bedürfnisse hin aus Getreide behalten, werden als Wegen der gegenrevolutionären Be wegung in Rußland hat der zweite Soviet - Kongreß die Exekutivgewalt in die Hände eines Triumvirats ge legt, das aus Premier Nikolai Le nine, dem Kriegsminister Leon Trotz ly und Herrn Zinovieff, einem An hängerLenines, besteht, wie ausMos kau gemeldet wirb. Sie haben un begrenzte Vollmacht erhalten, alle nötigen Maßregeln zu treffen, um im Kampfe der Soviet Republik ge gen ihr« Feinde den Sieg zu errin gen. Teutschland alarmier«. Mitbezug auf die Verlegung der deutschen diplomatischen Basis in Rußland sagt die .Vossische Zeitung". B«rlin: .Die Verlegung der Botschaft von Moskau nach Pskow wirft ein grelles Licht auf den Ernst der politischen Lage an unseter Ost front. Botschafter Helfferich reist: früher als sein Stab ab, da er für sein Leb«n fürchtete. Moskau ist in den Händen anti-deutscher Elemente Linken. Das zeigt, daß die Herr schaft der Bolschewik! in Moskau zu Ende ist. und das ist nicht nur in Moskau der Fall, sondern im größern Teile Rußlands, wenn nicht in ganz Rußland. Damit fällt Helles Licht aus den Fehlschlag der deutschen Politik im Osten." .Das unerbittliche Schicksal treibt Deutschland in einen neuen Kriegszu stand mit Rußland, wenn nicht noch im letzten Augenblick ein Gegenmitjel gefunden wird," schreibt die Zeitung weiter. Sie bezeichnet die Flucht oon Mokau nach Pskow als „einen Rück zug aus Rußland" und fährt fort: „Eine Nation, zerrissen durch tausend Konflikte und geschwächt durch Revo lution und Bürgerkrieg hat dennoch genug Energie und Einmütigkeit ge funden, um den Brest-Litowsk Frie densvertrag zu zerreißen. So viel ist klar: Der in Brest-Litowsk gemachte Friede besteht nicht mehr." Die neue Station in Pskow, schreibt der „Lokalanzeiger", ist nur als eine Art Beobachtungspo sten ausersehen und wie lange er dort bleibt, hängt von den Ereig nissen in Rußland ab. Theodor Wolss warnt im „Tage blatt" vor blindem Optimismus daß selbst die Leute, die den Krieg mit Amerika wollten, jetzt die Zeit sür gekommen halte», wo das deut sollte. Diese Leute, erklärt Wolss, der Verantwortiing zu befreien. Ein Gas-Angriff. Gas, entwickelt durch Oel, das von «inem an der Mittelatlantischen Küste operierenden deutschen Unterseeboot auf das Wasser geschüttelt worden war, übermannte sechs Leute der KU stenwachtmannschasten und des Leuchtturms auf Smiths Island in Nord-Carolina. Wenn der Gasangriff mit Vorbe dacht ausgeführt wurde, wie die mei .Schreckenverbreitung" und war so weit berichtet wurde, der erste direkte Versuch deutscher Seejäger Personen und Eigentum an der amerikanischen Küste zu schädigen. Das Gas hatte, wie der Befehls haber der Küstenwache erklärte, unge fähr dieselbe Wirkung wie das von den Deutschen an der Westfront be nutzte Senfgas. Die Leute waren über deutsche Kriegführung an der atlan tischen Küste berichteten. Eine zeigte den Angriff eines amerikanischen Zerstörers auf ein U-Boot, 100 Mei len von der Küste Virginiens entfernt an. Der Zerstörer warf an der Stelle, wo das U-Boot untertauchte, 17 Tief seebomben aus. Das Ergebnis dieses Angriffs ist nicht festgestellt. Aber an der Ober fläche des Wassers erschien O«l, nach waren, und von dem U-Boot wurde nichts weiter gesehen. Während die Berichte der, Kom mandanten der Smith Island Kü stenwache und des 6. Marinedistrikts die Ueberzeugung ausdrücken, daß der Gasangriff auf die Insel mit Vorbe dacht unternommen wurde, halten es einig« Beamte für möglich, daß das Oel und Gas von einem Tauchboot herrührt, das an einem Riff scheiterte. Es würd« auf die Tatsache hingewie sen, daß die Wirkung des Salzwas sers aus die elektrischen Batterien, wie sie auf Tauchbooten im Gebrauch sind, Chlorgas entwickelt. daS wie Senfgas in einem geschlossenen Raum tödlich wirkt. Wenn das Unterseeboot zer stört wurde, heißt es, entwickelte sich das Gas, wurde mit dem Oel an die Oberfläche gebracht und dort frei. Seit am 18. Juli die zweite U- Boot-Razzia iti amerikanischen Ge wässern begann, nachdem die Ver. Staaten in den Krieg eingetreten sind, wurden 31 Schiffe zerstört, mit AuS nabin« von Dreien, all« ist neuenglän- Amiens, seit die 150,000 Ein wohner, einschließlich 40,000 Flücht linge, vor der deutschen Offen sive im letzten Frühjahr slo hen, .die tote Stadt der Pikar die", erwacht zu neuem Leben; denn zurückgedrängt worden. Die Straßen der Stadt waren menschenleer, aber heute rasselte» hier und da Fuhrwerke und Auto mobile über das Pslaster, mit briti schen, französischen und amerikani schen Ossizieren und Soldaten oder Zivilisten, die seit Jahren im Schat ten der großen Kathedrale von sche Kugeln und Bomben immer noch die schönste in ganz Frankreich ist, nm der Messe beizuwohnen, die zelebriert wurde, um dm alliierten Massen sür die Befreiung der Stadt zu danken. Vor dem mit den Flaggen von Großbritannien, Frankreich und Amerika umgebenen Alter und mit Hilfe eines aus französischen Solda ten gebildeten Chores wurde die Messe gelesen, und von der Kanzel schilderte ein Priester den zwischen Sandsäcken und Schutt sitzenden Zuhörern in beredten Worten die Geschichte der Kathedrale. Katte«. Kampfe geegn die Rattenpest. Die Ratten sind aktuell, sie haben in China und in der Mandschurei die Pest verbreitet und Gerhart Haupt mann zu einem Drama inspiriert. Tier«, die solche Katastrophen her beiführen, verdienen genauer gekannt fischen Arzt Dr. A. Calmette Daril in die Geschichte der interessanten Nager tun läßt. Er erklärt kurz und bündig, daß die Ratten auf dem besten Wege sind, di« ganze Welt zu erobern. Der Eroberer ist aber nicht war, und aus die Hunde, Katzen, Schweine und Nachteulen erfolgreich Jagd machten, sondern „mus decu manus", die Wander- oder Kanal ratte. Ihr« Geschichte reicht nicht all zuweit zurück. Die Wanderratte wird zum erstenmal im Jahre 1620 erwähnt; damals traf man sie nur in Indien und in Persien. Nach Eu ropa kam sie im Jahre 1727: sie wanderte aus Indien aus. weil das Land zu jener Zeit unter schweren Hungersnöten litt und ganz Zentral asien bis zum Kaspischen Meere von Erderschiitterungen heimgesucht wur de. In unabsehbaren Scharen zogen die Ratten bei Astrachan über die Wolga; sie übersluteten das südliche Rußland und tauchten im Jahre 1760 in Ostpreußen auf. Drei Jahre spä ter hielten sie ihren Einzug in Pa ris; innerhalb weniger Tage ver nichtete man dort 16,000 Ratten, aber es blieben noch genug übrig. Als die französische Regierung An stalten traf, die Abdeckerei von Mont faucon zu verlegen, kam es, wie der Zoologe Bell erzählt, in Paris zu lebhaften Protestkundgebungen: man fürchtete, daß die um ihre gewöhnliche Nahrung gebrachten, ausgehungerten würden. In die Abdeckerei warf man alle Tage eine Anzahl Pferdeladaver, oft bis zu 36 an einem Tage, am andern Morgen waren alle Kadaver bis auf die Knochen aufgefressen. Kurze Zeit darauf eroberte die Ka nalratte auch Schweden und Norwe sie sich selbst durch bittere Kälte nicht verdrängen läßt; findet man sie doch sion der Ratten geschützt. Als aber in einer Herbstnacht des Jahres 1847 ten von dort die alte schwarze Ratte und ließen sich häuslich nieder. Im Jahre 1866 gründete die Ka verwllstet die Wanderratte auf den Antillen und auf den Azoren die Kaff«-, di« Bananen-, die Zucker- Stummer S«. Rohr- und die Im Nordosten von England gibt »> ein« Insel von 260 Hektar, auf d« noch vor 16 Jahren 3000 Rind« prächtige Weideplätze fanden. D» Insel ist von der englischen Kllst« durch eine 460 Meter breite Wasser« siraße getrennt. Diese Wasserstrahl haben die Ratten überschwommen, u« von der Insel Besitz zu ergreife». Man kann kaum den Fuß auf de» Boden setzen, ohne in einen Ratten» bau zu fallen. Die gefährlichen Na ger fressen die Wurzeln der Pfla»- zen, so daß kaum noch eine Spu» von grüner Weide zu finden Man hat schon oft den Versuch ge macht, die Eindringlinge zu Vernich» ten, indem man die niedrig gelegen«» Teile der Insel unter Wasser setzte; Böschungen und warteten dort ruhrz ab, bis die Wasser sich wieder ver laufen hatten. Daß die Ratten jedes Jahr in den Schiffsladungen, aus den Docks, in den Getreidespeichern und in den Plantagen ungeheure Verwüstungen anrichten, ist bekannt. Sie fresse» Tauben, Hühner, junge Enten und Eier. Man weiß auch, daß die Rat ten schlafende Kinder und hilflos« alte Leute angreifen. Nielson er- Im Jahre 1898 entdeckte Dr. Si- Pest befallen werden können, die fi», ohne selbst daran zu sterben, auf de» Menschen übertragen. Die Verbrei» Flöhe. Man hat das erst bestreite» wollen, indem man behauptete, daK die Rattenflöhe niemals auf eine» Menschen sprängen. Diese Behaup tung hat sich jedoch als ein Jrrtu» erwiesen, und es steht jetzt sest, daß e» der Floh ist, der das Pestgift von der Ratte aus den Menschen überträgt. Durch die Ratten können ferner di« Trichinose, die „Influenza der „Pfer de" und die Tollwut verbreitet wer den. Das alles ist so widerlich, daG Dr. Calmette recht hat, wenn er di» ganze Menschheit zum Kampfe gege» die Ratten ausruft. Eine ganze Billa ausgeraubt. Welche abenteuerlichen Raubpläne i» dieser Zeit durchgeführt werden, zeigt wieder folgender Fall: Der Haus diener Willi Hopf sah aus eine» Ausflug in Röntgenthal eine Villa, die allem Anscheine nach nicht be wohnt war. Rasch reifte in ihm der Gedanke, sich selbst zum Villenbesitzer zu machen. Vor allem lud er meh rere gleichgesinnt« Freunde, eine» Hausdiener Willi Mix, einen Für sorgezögling Erich Hocker und eine» Arbeiter Hans Randau zu eine» Abendbrot nach seiner Villa ein. Da Küche und Keller noch ziemlich gut versorgt waren, wurde ein reichliche» Gelage veranstaltet. Dabei erzählt« Hops seinen Freunden, er beabsich tige, die Einrichtungsgegenstände nach Berlin zu schaffen, um mit diesen für sich und seine Freundin eine gemein same Wohnung einzurichten. Ob wohl die Freunde recht gut wußten, daß Hops nicht der Besitzer det Landhauses sei, gingen sie doch aus den Plan ein und schassten nach und nach die ganze Einrichtung fort, bi» das Haus ganz leer war. Nun wur den Hopf und dessen Freunde ver hastet. Di» ausgeraubte Villa ge hört einem Berliner Kaufmann, der zum Heeresdienst eingezogen ist. Hopfs Freude an dem neuen Heim war übrigens nicht von langer Dauer. Seine Geliebte hatte nämlich verkauft und war mit einem andere« Manne geflüchtet. Nach italienischen tras aber Vitale tätlich tn der Brust. Vitale war Präsident dM orienta lischen Instituts in Neapel und hat viele Jahre in diplomatischer Mis sion in Peking gelebt. . s