DtMNgtl». Skizze tu», A. v. Wartenb»rg. „Du liebst ihn?" „Nein!" schrosf stieß Lena eS her vor und zerrte mit bebende» Fingern an dem zu unkenntlichem Knänel zu sammengeballten Taschentuch. „Aber du hast ihn doch gern. Warum willst du dich vor mir, dei ner beste» Freundin, verstellen?" „Nicht ansstehen kann ich ihn! Ich hasse, ich verabscheue ihnl Oh, wie ich ihn Hassel" Sie war ausgesprun gen von dem Sessel, in dem sie ge sessen. Die Auge» sprühten Blitze. Der kleine Fuß in dem leichten Le derschuh trat energisch den Takt zu den leidenschastlich hervorgeschleude» ten Worten. „Aber, Lena, ich kenn dich ja gar nicht wieder. Was ist denn vorge fallen? Sprich doch nur. Mir kannst du das doch sagen, mir, deiner besten Freundin. Ich sag's auch keinem we^terl" Neugierig richteten sich die rnnden Blauaugen der kleinen Blondine aus schlanke Mädchen, das sich kurz abwendend und zum Fenster tretend triebe der Straße hinausstarrte. Kein Laut kam von Fenster her. Kätchen war ungeduldig. Die Neu gier prickelte ihr in allen Nerven. Was konnte nur vorgefallen sein, daß Lena sich Plötzlich in so heftigen Ausdrücken gegen ihre in letzter Zeit doch recht offenkundig gewordene Zu- Eise, aüs der Promenade. Aus jedem Ball führte er sie zu Tisch. Er ver kehrte im Hause des Kommerziell rats Haland, Lenas Vater, als gern gesehener Gast. Pekuniäre Hinder nisse waren nicht vorhanden. Mit Fug und Recht konnte das ganze Städtchen die endliche Verlobung ein wenig auf de» Busch klopsen wollen. Sie als Lenas beste Freun din glaubte ein Recht daraus zu ha ben, das süße Geheimnis znerst zu erfahren. Und nu» dies! Wen» fallen waren, zurück und fragte mit „Was willst du eigentlich? Was soll ich haben?" Die Kleine war alles gebeichtet von Franz und mir.. Das ist wirklich nicht hübsch von dir..." T . „Laß gut sein. Kleine." Lena um fing die Freundin. „Ich habe dir nichts zu sagen, den» du verstehst he» soll I" „Still, sprich's »icht aus! „Ich besser halte» konnte, für fähig, mir zu folgen..." lichl" „Dir scheint es so? Sei froh ... ich . . . ich kann nicht . . . Alles in mir lehnt sich dagegen auf . . . mich Mann.. Durch und durch 'Veltweisheit saß die kleine Blondine da und schaute V l tzt l bsch d' Kl ' drunten vorging. Ja. er hatte sie geküßt, hatte sie in seinen Armen gehalten und sie lich übermannte sie die Empörung, daß sie, sich losreißend, ihn, ihre ganze Verachtung, ihren Zorn über Else Lenno, die war so recht zum Trösten geeignet, hübsch nnd kokett, gesiel sie allgemein und galt so für eine sogenannte „Herreiischönheit", weswegen sie bei den Danien desto weniger beliebt war. Ja, auch ihr, Lena, war sie stets uuangenehm ge hcraussorderndere Bciiehme» inißsie len ihr gründlich. Aber gewiß, das mochte die Herren anziehen. Auf deu Bälle» hatte Elfe Lenno stets einen ganze» Schwärm Anbeter um sich. — Mochte» die Mütter a» de» Wänden auch noch so viel tuscheln, keine der Töchter tanzte so viel wie sie. und wenn auch die jungen Herren beim Frühschoppen ihre Witze über sie ris sen. die natürlich die Brüder tanz sähiger Schwestern diese» mit der gehörigen Vermehrung verbrämt ge treulich wieder hinterbrachten, am Abend auf dem Balle spannten sich dieselben Brüder artig sittiger Schwesterlein alle willig vor Schön- Eisens Trininphwage». lind sie sollte es auf den Assessor Balte» abgesehen haben? Möglich wäre es schon. War es da nicht eigentlich Lenas Pflicht, ihn als seine Freundin, die sie stets gewesen und die sie doch auch, wenigstens äußerlich, bleiben wollte, zu warnen? Aber wie? Wie würde er sich über haupt zu ihr stellen? Wie ihm entge gentreten nach der gestrigen Szene im Stadtpark, die aus den, gemein samen Heinnvege von der Eisbahn stattgefunden? Ihr Herz schlug stür misch bei dem Gedanken an ein Wie derbegegnen, das unzweifelhaft mor gen auf dem Balle beim Regierungs- Präsidenten, bei dem er nicht fehle» durste, erfolgen würde. Sie nahm sich vor, sehr ruhig, sehr freundlich zu sein, von abgeklärter Freundlichkeit, aus der er sogleich zog. ten Erörterungen mit gespanntester Aufmerksamkeit und vollstem Ver ständnis im Satz abbrach und sie »Ja, ja, ganz recht," stieb sie. kaum wissend, was sie sagte, hervor. „Mich friert. Ich will mir meinen Umhang holen." Fort war sie, von seiner Seite verschwunden, ehe er wußte, wie ihm geschah. Er blin zelte mit den kurzsichtigen Aeuglein hinter dem Kneifer hervor, nahm ihn ab, putzte die Gläser, setzte ihn wie der auf und äugte scharf umher. Das schöne Mädchen war nirgends zu eut kür das von der Statur vernachläs sigte Begriffsvermögen der hohen Weiblichkeit in: allgemeinen und im besonderen wandte er sich dein trau lich winkenden Rauchzimmer zu, in dem er bald eine» würdigen Vallvat zeitig ein heißes Aufschluchzen aus gen. Rasch tupfte sie mit dem Spitzen überlegen. Wer hatte ihr denn etwas getan? Niemand. Also brauchte sie auch nicht zu weinen, nein, dazu lag gar kein Grnnd vor, abgesehen davon, daß sie nur rote Augenlider und abgezirkelte häßliche Flecken auf den Backen da von bekam. Weinen durste sie auf keinen Fall, man würde ja sonst auf ganz wundersame Vermutungen kommen können, denn ihr ge glaube», daß es sie »ur aufrichtig schmerzte, ihn mit offenen Augen in sein Unglück zu rennen, all ihre guten Vorsätze über den Haufen geworfen zu sehen? Er verschmähte ihre Freundschaft. Spät war er heute abend erschienen, sehr spät. Man ging bereits zu Tisch, ständige Tischnachbarin des Assessors Balten zu sehen, hätte sie beinahe allein zur Tafel gehen müssen, wenn sich ihrer nicht im letzten Augenblick jener junge Doktor erbarmt Hütte. Als der Assessor dann endlich kam, hatte er sie nur kurz durch eine stumme Verbeugung begrüßt und sich seinen Platz neben Elsa Lenno ge wählt, die ihn lebhast heranwinkte und eine» Sitz neben sich frei machte. Es kostete Lena große Mühe, dem jungen Nechtsgelehrten an ihrer Seite eine aufmerksame Mieue vor zcn zu müsse» meiiite. DaS Paar saß ihr gegenüber. Wie sie lachten, wie sie scherzte»! Unerträglich, die- Herz gab. lieren müssen! „Ach, Eberhard!" schluchze sie aus und preßte ausspringend beide Hände fünf Jahre heraufgeholt, um seine» intakten Zustand festzustellen. Die 23 Kulturstaaten der Erde, die das besitzen 60 Kopien davon; in Deutsch land befinden sich zwei Kopien bei der Normal-Eichungs-Koinmission in Charlottenburg. Jede solche Kopie kostet 15,000 M. In Sevres befindet sich übrigens auch das Original-No» mal-Kilogramm. Dieses Gewicht ent spricht genau dein Druck eines Qua noch etwas länger zusammen gewesen, fragte ihn, wie es ihm ergangen wä re, als er nach Hause kam. „Na, es war etwas nach 2 Uhr morgens, als ich heimkam," erwiderte der Gefragte, „und natürlich, wie ich eintrat, sah ich gleich, daß Frau Tompkins mich erwartet hatte. Ich traf sie schon im Flur. Aber sie sagte kein Wort, »widerte auch nichts, als ich ihr Guten Morgen bot, sondern sah mich nur lange an." „So?" fragte der Freund. „Aber nach längerer Zeit sprach sie dann." „O ja, sie sprach dann noch län gere Zeit." Dir Kreolin. ! 5 Bo» Alst Lttra. ! > Pe „Also links." herrscht Grabesstille. Ich reite bis >1» die Freitreppe kein Mensch läßt sich blicken. Ich springe vom Pserde und lasse absichtlich den Sä bel schleifen und die Sporen klir ren, während ich dle Treppe hin zu. Der Spanier, der in mir wohl einen Ausständischen z» sehen glaub te, blickte mich zornsunkelnd an. „Was fällt Ihnen ein, Doktor?" schriller diesmal, nnd gellender: es ist der Schrei des Wahnsinns. Ter Doktor zieht mich hastig mit fort. fieberheißen Lippen wild und lei denschaftlich, als wolle sie alles Blut aus meinen Adern sauge». der Schmerz aus den abgehärmten todesbleichen Züge». Ich will mich Vriist. Wetten',^" 'b" de will, erwacht sie und bittet mich flehentlich, sie nicht zu verlassen. Die ga»ze Nacht verweilte ich am licheu Schlaf. „Die Krisis ist glücklich über standen." flüsterte mir der Arzt. 'ck M Absck' d h tert. er, „die Geschworenen dazu zu brin ge»!" ..Habe» se ihn denn wirklich wol len schuldig sprechen wegen Raub „Wie heißt schuldig?" schreit Mus- Auch ein Wohltäter. „Und nun möchte ich meinem Te stament noch einen Absatz anfügen. Schreiben Sie: Ich hinterlasse hier mit jedem meiner Angestellten, der zwanzig Jahre oder länger in mei nen Diensten ;oar, zwanzigtausend Dollars." „Alle Hochachtung, Herr Strong, das ist edel." „Nicht wahr! Das muß doch Ein druck machen und lostet nichts ich habe nämlich noch keinen Ange stellten gehabt, der es länger als zwei Jahre bei mir ausgehalten hat/