Hegrünva »ins. S 5. Jahrgang. Kmgs-Acdersichl, Nach authentische» Nochrichtc» iber Kriegsereiguisse. Reuters Korrespondent im ameri kanischen Hauptquartier der Aisue- Marne - Front telegraphierte wie folgt: „Der Vorsprimg ist verschwunden. Die alliierten sranzösischen, briti schen und amerikanischen Truppen stehen bereits am Süduser des Vesle - Flusses. Fismes steht in Flammen. „Die Wagen der sich zurückziehen den deutschen Kolonnen sind aus de» ihnen Schwierigkeiten bereitenden schlammigen aufsteigenden Wegen, dem Aisne-Fluß zustrebend, zu se hen. Unsere Kavallerie Streiswa chen haben nichts zu melden als Plänkeleien mit der Rückzugs - Be „Den Feind so, wie wir ihn vor vier Jahren zurückwarsen, wieder zurückzutreiben, ist keine kleine Er rungenschast. Aber wir dürfen nicht die Möglichkeiten, die sie aus rollt. überschätzen. Daß der Feind sehr gegen seinen Willen gezwungen wurde, sich zurückzuziehen, ist ofsen sichtlich. Trotzdem bin ich geneigt. General Ludendorsss Erklärung zu akzeptieren, daß der Rückzug vor fünfzehn Tagen beschlossen wurde, nachdem General Petains Schlag gegen den westlichen Teil des Ab schnitts gefallen war; die Deutschen können sich etwas daraus einbilden daß sie um Ludendorsss Phrase zu gebrauchen „Herren der Situation" blieben. Das meint, sie haben das von ihnen gesürchtete Schicksal, den Zusammenbruch der Seiten des Vorsprungs nnd die un cibweislich folgende Gefangennahme aller Truppen in demselben verhü tet; und sie waren imstande, ord nungsmäßig, ohne schwere Verluste an Mannschaften und Geschützen, aber mit einer beträchtlichen Hinga be von Munition, ihren Rückzug zu bewerkstelligen. „So weit sind sie ja die Herren der Situation wie der Bankerot teur, der um Haaresbreite der Ein- Sperrung im Kerker entgeht. „Der heutige amerikanische Be richt meldet, daß der Feind in Ver wirrung über den Vesle getrieben wurde. Man kann sehr sroh sein, ich zu beobachten und zu hören Gele genheit hatte Zeichen der Ver wirrung in des Feindes Rückzug liicht zu bemerken wai-n, In der Tat, ich bin noch nie irgend eine: sich zurückziehenden Armee gefolgt, die so wenig zeigte, gezwungen zu sein, die Munitionszurücklaslung ausgenommen, als dieser. „Des Feindes Tote blieben gewiß unbeerdigt. Aber wer hätte sie be> erdigen sollen? Er ließ Mannschaf ten zurück mit dem Besehle zu ster ben. Und wahrlich sie starben. Sie liegen in Gruppen umher bei ihren Waffen, Dutzende hier und Dutzende dort jeder eine mit einer ameri kanischen Kugel in der Brust oder im Gehirn oder dem gleichmäßig wirkungsvollen amerikanischen Ba jonettenstich. „Diese Gruppen liegen nahe zu sammen in wichtigen Positionen und dürsten zwischen 209 und 399 Mann sein. Die zeugen von guter Dis ziplin und Entschlossenheit, nnd nicht von so etwas, was man hinter geschlagenen Armeen zu sinde» ge ' wohnt ist. " „Soweit ich bemerken kann, be rechnete der Feind genau die Kosten seines Rückzugs und zahlte nicht ei nen Mann oder ein Geschütz mehr als sein Voranschlag. Als eine sol datische Errungcnschast muß der Rückzug Bewunderung erregen. Wenn anch das Schwächebekenntnis, das in ihm liegt, in uns Freude auslöste, so ist in dem Rückzug nichts AU finden, auf das überschwengliche Hoffnungen für die Zukunft gestützt werden könnte». Der hosfnnngs vollste Lichtpunkt in der ganzen Ge schichte ist die Schwierigkeit, seine Erklärung durch irgend eine andere Deutschen einen größeren Mann schaftsmangel haben, als wir vermu teten." .Ihr Vorrücken westlich von Rheims War nichts als ein großer Artillerie .Bluff", den nur der Erfolg ihres Angriffs östlich davon gerechtfertigt hätte. Aber dieser Angriff war ein Fehlschlag und, obgleich von Böhm denselben ein paar Tage lang zu ver schleiern iuchte. hatten die Deutschen Kcranton WockenblM von dem Augenblicke an wo General Petain vom Westen vorstieß, mit den ihnen zur Verfügung stehendenStreit krästen keine andere Wahl als sich zu rückzuziehen. „Und sie sind offenbar herzlich dankbar dafür, daß sie diesen Riick einen strategischen Erfolg. Nein, das war es nicht. Es war ein strategi scher Fehlschlag, geniild-rt durch tak tische Erfolge, und es kann kaum ver früht fein zu sagen, daß dieser Fehl schlag, wenn er auch wieder gut ge macht wurde, den Zusammenbruch der deutschen Ossensioe gegen Paris, we nigstens für diese Saison, bedeutet. „Gewiß, sie können jeden Augen blick. wann es ihnen gefällt, in Flan dern angreifen, wenn an Kronprinz Rupprechts Reserven nicht zu sehr im Interesse des deutschen Kronprinzen gezehrt wurde. Aber vor Oktober kön nen schwerlich durchschlagende Opera tionen unternommen werden und bis zum Oktober ist eine halbe Million mehr von diese» ausgezeichneten ame rikanischen Truppen in der Schlacht linie. Alliierte Truppen verließen nach nur drei Minuten Artillerie-Vorbe reitung ihre Gräben an ver Amicns nichr als 29 Der Angriff Nacht. Marschall Foch. den Oberbefehlshaber der alliierten Armeen, zur Würde eines Marschalls von Frankreich erhoben. Gleichzeitig an der Westfront, die Militär-Me- Worten vor: „In der Stunde, wo der F«ind durch eine großartige Offen sive auf einer Front von hundert Ki gezwungen. „Paris ist außer Gefahr, Sois sons und Ehateau Thierry sind wie dererobert und mehr als 299 Dörfer sind befreit worden. 35,999 Gefan gene wurden gemacht und 799 Kano nen sind erbeutet und des Feindes stolze Hoffnungen vor dem Angriff vernichtet worden. Die glorreichen alliierten Armeen haben ihn von den Ufern der Marne und Aisne vertrie ben. Das wurde durch die Strategie des Oberbefehlshabers, die von den unvergleichlichen Armeekommandeu ren durchgeführt wurde, erreicht. Das Vertrauen, das die Republik und alle Alliierten in den Sieger von St. Gond, der Mer und der Somme setz ten, wurde glänzend gerechtfertigt." Aland-Festnngcn gesprengt. Aus Aerger über die deutsche Kon trolle Finlands haben die Bewohner der AlandsJnseln in der Ostsee die Festungswerke der Inseln mit Dyna mit gesprengt, damit sie nicht unter deutscher Kontrolle eine Drohung für Schweden werden, Nachrichten zufolge, die aus offiziellen Kanälen in Wash ington eingetroffen sind. Die selben Berichte melden, daß die finnische Regierung die sofortige Schleifung aller Befestigungen an der Ostseeküst« Finlands angeordnet hat, Dies steht in Uebereinstimmung mit einer bei Abschließung des Vertrage« mit Finland von Deutschland gestell ten Forderung. Scranton, H>a., Donnerstag, den IS. August ISIB. Es wird erklärt, daß die Blander, obgleich sie finnische Untertanen sind, mit Schweden, ihrem alten Mutter land, sympathisieren, was sie zu dem drastischen Vorgehen veranlaßte. Wäh rend die schwedische Presse über die Loyalität der Blander erfreut ist,tadelt sie doch deren Voreiligkeit, da die Schleifung der Befestigungen die so fortige Äbsendung finnischer oder deutscher Truppen zur Bewachung der Inseln veranlassen mag. Ter neue Diktator. General Gras Kirchbach ist in Kiew eingetroffen und hat seine Pflichten als Nachfolger des Ende Juli ermor deten Feldmarschalls Hermann von Gen. Kirchbach war früher Kom mandeur des 10. Reserve-Armeekorps. Er wurde im September 1914 schwer verwundet und ist seither in keiner ÜZepesche vom Kriegsschauplatz er wähnt worden. Er ist 69 Jahre alt. Capelles Rücktritt angekündigt. Admiral von Capelle, der deutsch« Marineminister, wird bald zurücktre ten, Berliner Depeschen zufolge, die an das Stuttgarter Tageblatt, die Mün chener Zeitung und die Augsburger Zeitung gerichtet sind. Ein Zeppelin in Flammen abge stürzt. Eine amtliche britische Bekanntma chung über einen Luftangriff lautet: .Fünf feindliche Flugzeuge versuchten, die Küste zu überfliegen, wurden aber von königlichen Lust-Streitkräften im Verein mit Marine-Einheiten ange griffen, als sie sich noch über dem Meere befanden. Drei wurden in Kämpfe verwickelt und eins stürzte, 40 Meilen von der Küste entfernt, in Flammen herunter. Ein anderes wur de beschädigt, mag aber imstande ge wesen sein, seinen Stützpunkt wieder zu erreichen." Das heruntergeschossene Flugzeug war, wie amtlich erklärt wurde, ein Zeppelin. Kapitän Straßer, einer der er folgreichsten Geschwaderkommandeu re Deutschlands in Zeppelinangris sen, und die ganze Mannschaft des Zeppelin, der den Angriss gegen die britische Ost.üste leitete, kamen um, als das lenkbare Lustschiff über der Nordsee herabgeschossen wurde. Von Berlin tras solgender ossizieller Bericht ein: „Montag nacht richtete eines un serer Lustschifsgeschwader, besehligt von Kapitän Straßer, der unsere Luftschisfangrisse so ost erfolgreich geleitet hat, wiederum schweren Schaden an der Ostküste von Eng land an, indem es wirksame Bom benangrisse, besonders aus Boston und Norwich und die Befestigungen an der Mündung des Humber, aus führte. „Mit seiner tapferen Mannschaft hat Kapitän Straßer wahrscheinlich den Heldentod gefunden. Alle an deren Lustschisse, die am Angriss teilnahmen, sind trotz starken Wi derstandes ohne Verlust und Scha den zurückgekehrt." Stuttgart und Koblenz bombar diert. Von Basel wird berichtet, daß bri tische Luftangriffe auf die Bahnhöfe von Stuttgart und Koblenz die furcht barsten während des Krieges warm. Viele Tonnen Bomben wurden abge worfen. Die Bahnhöfe wurden zum großen Teile zerstört und der Eisen bahnverkehr schwer behindert. In Basel sind keine Züge aus den beiden Städten eingetroffen. Die Deutschen sagen, das sei durch die Monopolisierung der Bahn für militärische Zwecke verursacht. Sicher ist jedoch, daß das königliche Schloß in Stuttgart beschädigt und daß die neue Munitionsfabrik in Koblenz teilweise zerstört wurde. Alle über die schweizer Grenze kom menden Reisenden erklären, daß der Schrecken über die fortgesetzten Ueber fälle in den rheinischen Städten über hand nimmt und daß immer mehr Leute von Jstein, nahe Basel, nord wärts sich ins Jnikre flüchten. Amerikaner in Archangel. Amerikanische Truppen warm vori ge Woche an der Landung der alliier ten Streitkräfte in Archangel beteiligt. Zur ersten Abteilung der internatio nalen Truppen gehörten Mitglieder der Liga russischer Offiziere, meldet Die Teilnahme der Amerikaner bei der Landung ist im nördlichen Ruß land enthusiastisch begrüßt worden. Russen suil?en Frieden mit Finland, Ein russisch« Delegation unter M. Worowsky ist nach Berlin abgereist, um Friedensverhandlungen mit den Finnen anzuknüpfen, meldet eineMos kauer Devescke llb«r Stockholm. Diese Verhandlungen sind von besonderer Wichtigkeit für die Alliierten, weil sie, wenigstens akademisch das Anrecht der finnischen Regierung auf einen Teil der Murmansküste festsetzen wird. Eine Amsterdamer Depesche berich tet: Abordnungen der Regierungen von Rußland und Finland haben in Ber lin Unterhandlungen zum Abschluß eines russisch-finnischen Friedensver trages eröffnet. Dr. Wilhelm von Stumm, der deutsche Unterstaatssekretär des aus wärtigen Amtes, eröffnete die Ta gung mit einer Ansprache, in der er sagte, die deutsche Regierung wer de in allen Sitzungen Vertreter ha ben, um den Abordnungen zur Ab schließung einer allseitig zufrieden stellenden Vereinbarung behilflich zu fein. Herr Enickell, der Führer der fin nischen Abordnung, dankte der deut schen Regierung für ihre Bemühun gen im Interesse Finlands und sagte: „Das Interesse, das Deutschland am Schicksal Finlands und seiner Zu kunft nahm, wird dazu beitragen, die herzlichen Gefühle des Volkes von Finland für das mächtige deutsche Reich zu stärken. Ich ersuche Eure Exzellenz, unseren achtungsvollen Dank dem deutschen Kaiser zu über mitteln und ihn zu versichern, daß wir alles tun werden, das in unserer Macht steht, die vor uns liegende wichtige Aufgabe erfolgreich zu erledi gen." Herr Worowsky, der Vorsitzer der russischen Delegation, sagte: „D?e Tatsache, daß der finnische Senat die deutsche Regierung ersuchen mußte, zu intervenieren, zeigt, daß die Situa tion in Finland nicht länger vom Weltkrieg getrennt gelassen werden konnte. Es ist nur natürlich, daß die Finnen sich an ihr« deutschen V:r bündeten um Beihilfe zur Gestaltung von Finlands politischen Angelegen heiten wendeten. Wir sind unserer seits überzeugt, daß die gemeinsamen Interessen Finlands, Rußlands und Deutschlands uns anspornen werden, eine Verständigung zu finden. Wir danken der deutschen Regierung für ihre freundlich« Beihilfe bei den ge tanen ersten Schritten unserer Aus gabe." Die Norddeutsche Allgemeine Zei tung in Berlin berichtet, daß der deut sche Kaiser beim Empfange der finni schen Abordnung das ihm verliehene Großkreuz des Freiheitsordens als ein Zeichen der Einheit des finnischen und des deutschen Volkes dankend ent gegennahm. Der Kaiser erwähnte in seiner Rede, daß Finnen und Deutsch« gemeinsam für die finnische Freiheit und Unabhängigkeit kämpf ten, und er sprach die Hoffnung aus, daß diese Unabhängigkeit der Grund stein vrtrauensvoller und herzlicher Verbindung von zwei fortschrittlichen Völkern sein werde,. Deutschlands Kampf gegen eine Welt von Feinden helfe anderen Völlern, ihre Ketten zu brechen und ihre Freiheit zu erlangen. Der Kaiser schloß: „Durch unsere Taten erfüllen wir, ohne viel Reden, was unsere Feinde nie müde werden, als ihren Zweck zu erklären, aber was sie nie in die Wirk lich die Beschützung der kleinen Na tionen, die für ihre Freiheit kämpfen." .Er fügte hinzu, er würde alles Mög liche tun, um die Aufgabe des finni schen Gesandten in Berlin so leicht als möglich zu machen. Eichhorns. Dr. Karl Helfserich, der kürzlich zum deutschen Botschafter in Rußland die Zerstörung „anti-deutscher Intri gen Nester" in Moskau und Petro grad. Die Anstiftung der Ermordung von Eichhorns ging, wie deutsche Be richte erklären, von russischen Quellen aus. Drei Großfürsten hingerichtet. Drei russische Großfürsten, wovon einer Nikolaus Nikelajowitsch, der frü here Höchstkommandierende der russi schen Armee zu sein scheint, wurden von den Bolschewiki hingerichtet, zu folge eines Moskauer Berichtes an die „Bayerische Zeitung" in München, meldet eine Pariser Depesche. Die Tschechen-Gefahr. Wie eine Amsterdamer Depesche be sagt, schreibt die „Kölnische Volkszei tung: »Mit der Einnahme von Ekate rinenburg durch di« Tschechen-Slova ken verschwindet die letzt« Bahnverbin dung d«r Moskauer Soviet mit Sibi rien. Di« Tschechen-Slovaken planen und Petrograd das Uebrige tun wer den. Es ist sehr zweifelhaft, ob die Bolschewiki die Situation meistern t«r Bolschewiki, betrifft." Premiers Winneschinke, Sekretärs Milukoff und vieler Mitglieder der verfassungs - demokratischen Partei. Ueber die Provinz Kiew ist Kriegs recht verhängt. Deutsche Verstärkun sen. Die Deutschen haben ein Komplott entdeckt, General Skoropadski, den Erzherzog Wilhelm, Sohn des öster reichischen Erzherzogs Karl Stephan zum König oder H:tman der Ukraine Au» der Pqrit-Welt. Etiir? bedurft» Stoss ist au» Weich- Noch ein gutes Beispiel dafür, wie aussichtslos das Bemühen ist, Stosse. Pyrit over Schwefelkies. (Ersteres Wort bedeutet eigentlich „Feuerstein"; da Pyrit in alten Zeiten als der Feuerstein anerkannt war, so be hauptete sich der Name weiter, obschon man heute unter Feuerstein den Flint versteht.) Amerikanern aller bedurfte Schwefel kies für die Erzeugung von Schwefel säure unentbehrlich für die Fa auch noch für vielerlei andere Zwecke Aber als der Schiffsraum dringlich für andere Verwendungen gebraucht gleichzeitig wurde daß man die einheimische Förderung dieses .Narrengoldes" so wird der gelbe Stoff häufig im Volksmunde genannt Die Staaten New Jork, Virginien, Georgia, Süd-Karolina haben bereit« besondere Pyrit-Bergwerke; außerdem aber können Illinois, lowa und noch eine Reihe anderer Staaten, welch« Steinkohlen-Bergwerke haben, offen bar aus diesen nebenbei große Men gen Pyrit gewinnen. Dazu sind keine besonderen Arbeitskräfte und kostspie lige Einrichtungen erforderlich, son dern die Kohlengräber können das mitbesorgen und scheinen auch mei stens dazu gewillt zu sein, soweit man die Sache bei ihnen angeregt hat. Das Freimachen des Stoffes von der an hängenden Kohle (Weichkohle) und das Auswaschen und weitere Verar beiten ist natürlich eine Sache für fls" F brikanten tön nen ihre Rohmaterialien auch aus Schweselseldern von Louisiana und Texas holen; aber die beiläufige Ge winnung von Swefelkies aus Kohlen gruben gilt derzeit für die einfachste und billigste und wird so weit wie tunlich bevorzugt werden. Freilich kann nicht aus allen Kohle- Bergwerken Pyrit erlangt werden oder in lohnenden Mengen sich gewin nen lassen. Es finden hierüber noch viele Untersuchungen in allen Staa ten statt, die überhaupt in Betracht kommen. Auch ist eine wichtige Kon ferenz von mittelwestlichen Geologen für die systematischere Betreibung der Sache abgehalten worden. Was auch immer die Ergebnisse der Untersuchungen im einzelnen sein mögen, jedenfalls scheinen ge wiegte Sachverständige einhellig die letzteren Quellen der Schwefelkies- Förderung im ganzen für die aussichtsvollsten Amerikas in der nah«n Zukunft zu halten, und vielleicht auch in der entfernteren! Im übrigen will man noch keine ganz be stimmten Versprechungen machen, ehe man das ganze Feld genau geprüft bat. lskbUsdsälLA^ Rümmer »». Nationalblume Kolumblu«? Zu Zeiten, in denen das national» Empfinden der Afrikaner höh« Wellen schlägt, regt sich natürlich, auch wieder die Erörterung der Fra gt ob die Ver. Staaten eine allgemei» anerkannte sinnbildlich« Nationalblu me haben sollten, und welche Blum« wohl die würdigste oder geeignetst» für eine solche stolze Rolle wäre. Einzelne Staaten der Union hab» bekanntlich schon längst eine symbo tische Blume eingeführt. Wäre die» nicht der Fall, so hätte man sich diel» auf eine amerilanische Nationalblum« geeinigt. Aber symbolische Einzel» staats-Vlumen erregten eben ein stär keres Interesse, wohl weil sie meh» Halt an der Oertlichkeit hatten, und auch örtliche Eifersüchteleien gelind« mitsprachen. Doch war man in etli chen anderen Staaten auch für die ganze Sinnbildblumen-Frage gleich giltig. Ausgeschlossen ist es aber nicht, daK die Amerikaner sich heute für eine Nationalblume entscheiden mögen. An Kandidaten für eine» solchen Rang hat es nie gefehlt. Ein Korrespon dent fragt verwundert, weshalb nicht die Kolumbine hierfür schon mehr erwähnt worden ist. Jedenfalls hat dieselbe einiges für sich. Sie ist in ganz Amerika bodenständig; im!» sie blüht gerade in der Periode der ausgesprochenen nationalen Festtags nämlich des Gräberschmückungs-Ta» ges und des Vierten Juli; die Spo ren der Blumen gleichen dem Schna bel des Nationalvogels, des Adler». Auch erinnert ihr Name natürlich so gleich an Kolumbia, den poetisch» Beinamen der Ver. Staaten. Sie hätte daher wohl ziemlich begründe ten Anspruch darauf, an der Spitze der Kandidaten zu stehen, statt weit im Hintergrunde. ben, daß auch schon die Kanadier da von gesprochen haben, sie zur Ratio, nalblume zu machen. Auch in Kana da wächst sie reichlich genug, und die Gelehrten haben darum den wissen» schaftlichen Titel „Aquilegia Eana« densis" (Kanadischer Adlersporn) ge geben. Ein anderer sehr würdiger Kandi dat für die obige Ehre wäre wohl die Goldraute (goldenrod"), aber auch auf sie kann Kanada ebenso viel An spruch machen wie die Ver. Staaterl, Verlangt: 35,(XX),000 Millionen Anzüge! Da die deutsche Reichsbeklei dungsstelle sich vor die Ausgabe gestellt sieht, 3S Millionen Anzug« für Zivildienstpflichtige zu liefer» und die normalen Bezugsquelle» sür eine solche Lieserung versagen, sind durch einen Erlab alle diesem» gen, die einen ihrer Anzüge ent behren könne», aufgefordert worden, diesen gegen Bezahlung einzuliefern. Sollte diese freiwillige Abtretung kein befriedigendes Resultat erge ben, so würde zu einer Zwangsent» eignung geschritten werden müssen. Daß man bei einem Angriss auf die Kleiderschränke gewisser Leute nicht zaghast zu sein braucht, bewei sen Verhandlungen in der Schnei der-Zwangsinnung in Köln. Dort berichteten Schneidermeister al» Kenner der Verhältnisse, es sei nicht selten, daß sich Kriegsgewinner zehn Anzüge machen ließen. Ein Schnei dermeister gab an, es seien ihm jüngst von einem solchen Eltern paar eis Posten verschiedener Stoss« zur Auswahl sür einen Anzug für den Herrn Sohn vorgelegt wor den; zehn Anzugstoffe hielten diese Herrschasten also noch in Eine Dame habe, kurz ehe die Be zugscheine eingeführt wurden, IS Kostüme auf einmal gekauft. All seits wurde erklärt, das seien kein« Ausnahmesälle; in den Kleider schränken zahlungsfähige Private« seien große Posten Anzüge und Ko stüme ausgestapelt. liminarien drücken Braut und Bräu tigam sich gegenseitig ein viereckige» Stück Butter auf die Stirn. Von diesem Augenblick ist das derart de korierte Paar Mann und Weib. Wer die älteste Tochter ehelicht, be kommt zugleich all ihre Schwestern, mit in den Kaus; heiratet er di«, zweite, so wird er zugleich der Gatte mich der jüngeren Schwestern.