Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 11, 1918, Image 5

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    Serauton Wochenblatt,
Fred.«. «»«»er, Herausgeber.
«1V Spru« Straße, Vierter Stock,
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Donnerstag, 11 Juli 1918.
Unser Fenchttnrmdirnft.
Putnam steht. Im Wafhuigtonei
Hauptquartier weroen 39 Beamte
und Kaiizlisten belchasligi und in den
19 Distritten, in die die öUistr» des
Landes und die Gestade der gioßc»
Seen und Ströme tingeleill sind,
standen am Ende des Hislaljahres
1916 —1917 intlusioc der
und Mannschaften der Leuchischifse
und der Transportdanipler des
Dienstes 5796 Personen. Davon
fielen 122 auf die Jnspcltion und
das technische Personal, 149 aus den
Kanzleidienst, 103 wurden in den
Lagerhäusern beschäftigt, 1464 waren
Wärter auf Leuchttürinen und Leucht
ter, Bojen u. f. w. beschäftigt, 1784
bildeten die Mannschaften der dem
Dienst gehörigen Schiffe, 237 waren
in der ttonftrultionsabteilung tätig
und 20V waren temporär angestellt.
Zur Deckung der Koste» werden sür
das nächste Fiskaljahr §8,227,830
Rechnung von neuen Werten und
Verbesserungen fallen. Die bestehen
de Anzahl von Signalen sür die
62 kleine Lichter vxrmehtl. Der
Dienst unterhält jetzt 1708 große
Leuchten, d. h. Leuchttürme, .Leucht
stationen u. s. w., 2970 kleine Leuch
ten, 53 Leuchtschisse, 545 Leuchlbo
tende Boje», 6»46 gewöhnliche Bojen
und 2047 Userzeichen oder im gan
zen 15,223 Hilssmittel der Schif
fahrt.
Eine Verschmelzung des Leucht
dienstes mit der Küstenwache, die be
kanntlich aus dem atten Zolltutter
dienst und dem Lebensretlungsdienst
und mag später verwirklicht werden.
Wie in früheren Jahren leistete der
Leuchtturmdienst anderen Dienstzwei'
gen wertvolle Hilse, So to-operierte
er mit der Dampfboot-Jnspetlion
durch Abtreten eines Teiles seiner
Mannschaften, und Offiziere des
Leuchtdienstes examinierten die Leute,
die sich um Lizenzen sür die Füh
rung von »einen Fahrzeugen bewar
ben. Der Leuchtdienst stellte dem
Bureau sür Fischereien seine Werf
ten zur Reparatur der Fischerei
dampfer zur Versügung und in
struierte die Mannschaften der Leucht
schiffe, einen Teil ihrer freien Zeit
Fischerei-Bureau Versuche angestellt
hatte, durch das Gerben der Haut
von Haisischen brauchbares Leder zu
gewinnen.
Dem Wetterbureau wurden, wie
üblich, die auf den Leuchtschiffen und
den Leuchtstationen ausgenommenen
meteorologischen Beobachtungen über
mittelt, meistens ans drahtlosem Weg.
Selbstverständlich leisteten auch an
dere Dienstzweige dem Leuchtdienst
wertvolle Dienste. So erlaubte das
Navy Aards, und die Beamten des
öffentlichen Gesundheitsamtes unter
suchten alle Personen, die sich sür
Anstellung im Leuchtdienst meldeten.
Auch desinfizierten sie die Leucht
schiffe und erteilten ärztlichen Rat.
In 160 Fällen wurden während
des ganzen Jahres L«ben und Eigen
tum von den Schiffen und den An
gestellten des Dienstes gerettet und
sehr häusig unter Umstände», die die
Wirdel>lürme vom I<j. bis 15. Juli
1910 aus der Reede von Charleston,
S. C.< geleisteten Dienste. Der ge
nannte Dampfer rettete 21 Personen
fchiffes „Hetior" und brachte 91 aus l
einer Insel gestrandete Personen in ,
Sicherheit. In vielen Fällen rette
ten Schiffbrüchigen Unterkunft und
Unterhalt gewährt. Das auf der
Rantucker Untiefe veranterte Leucht
schiff No. 38 rettete 115 Personen
von der Mannschast der Dampfer
.Stradena", „West Point" und
„Christina Knudson" das Leben und
werden tonnten. Im Verhältnis zu
der Anzahl der Schisse und der Aus
rüstung hat der Leuchtdienst wohl so
daß der Kongreß den großen Nutzen
und die Wichtigkeit des Dienstes noch
immer nicht
zur Reparatur der durch die Stürme
verursachten Schoden sehr jurückktl»
tc. Neue Leuchtschiffe sind an v.elea
gefährlichen Stellen absolut notwen
dig geworden. Der Dienst besitzt
jetzt 68 Leuchtschisse, von denen sich
53 aus Stationen befinden und 15
als Ersatz dienen. Von diesen ist ein
Schiss tiB Jahre und 13 sind über 50
Jahre alt. Nur 38 haben Dampf
maschinen, und die anderen müssen
schwacher Trost in schweren Stür
men. sollte sich das Schiss von seinen
Anlcrtetlen losreißen. Kürzlich riß
lichen Mündung des Mississippi.
Der gefährlichen Küste von AlaSka
wurde im Laufe des Jahres beson
dere Ausmerksamkeit geschenkt, und
man verspricht sich viel von der neuen
Leuchte erster Klasse, die am Kap St.
Elias vollendet und dem Betrieb
übergeben wurde. Auch ist sür den
Dienst ausschließlich ein neuer Damp
ser, die „Cedar", in Dienst gestellt
worden, der §250,000 gekostet hat.
Die älteste Leuchte in den Ver.
Staaten ist der Leuchtturm im inne
ren Hasen von Boston. Er wurde
vor 200 Jahren am 25. September
seinem edlen Zweck gewidmet und lei
stet noch heute gute Dienste. Im
Lause des Jahres wurden größere
Arbeiten bei Dog Island in Maine,
Woods Ab Hole in Massachusetts
den Usern des Mississippi, des Hud
son und des St. Johns wurde be-
Point, Mich.; Port Real in den Phi
lippinen; Kap Kumatoti, Hawaii;
Portage Lake, Mich.; Kap Spencer,
Alasla; Anaconda, Eal.; Michigan
Islands, Wis.; Goose Island, New
Jersey. Auch sür die User des Mis-
I n Spring sield, Mass.,
Um §4,000,000 ist der Staat
schwindelt worden. Und elf Jahre
des Rassenhasses in Reinkultur!
s^is'l"
Allgrmki»r»
Interessantes vom Jnlaade »»b
Auslande.
Luftpost in der Ukraine.
In Amsterdam eingetroffenen
Nachrichten zufolge wurde mit dem
ukrainische» Luilpoftdienft diese Wo
che begönne». Seine Linien gehen
vo» Kiew aus bis vir Krim. Hun-
Stationen sind eingerichtet mit da
zwischenliegenden lliiter - Stationen,
die mit Materialien und Rejervetei
len ausgestattet sind. Tas System
Brest-Litowsk, 3M> Meile» entfernt,
eine Strecke, die in vier Stunden
zurückgelegt wird. Tie Linie vo»
Kiew nach Odessa ist ebenso la»g,
und außerdem ist eine Linie von
tet. Demnächst werden Linien von
Odessa nach Nikolajew und Kherson
und von Odessa nach Bukarest eröff
net.
Ttutsche besetzen Tiflis.
Deutsche Truppen haben Tiflis,
die Hauptstadt und größte Stadt des
Kaukasus, besetzt, zufolge einer Ex
change Telegraph Depesche aus
Moskau, und die Deutschen haben
mit der Organisierung der deutsch
österreichische» Kriegsgefangenen in
dieser Gegend begonnen.
Hospitalschifs torpediert.
Ein deutsches Unterseeboot torpe
dierte ohne Warnung in der Nacht
vom 27. Juni siebzig Meilen von der
irischen Küste entsernt das 12,000
Tonnen große Hospitalschiff „Llan
dovery Castle", das von der kanadi
schen Regierung gechartert war, um
Verwundete und Kranke nach Eng
land und Kanada zu bringen. Das
Schiss befand sich ohne Verwundete
an Bord auf dem Wege von Halifax
nach England. Es hatte 253 Perjo
nen an Bord, darunter 80 Mann
vom kanadischen Armee-Aerztekorps
und 14 weibliche Pslegerinnen. Nur
ein Boot mit 24 Ueberlebenden,
darunter der Kapitän, hat die Küste
erreicht.
Alle Lichter brannten, als der
„Llandovery Castle" torpediert wur
de. Diese schlössen ein großes elek
trisches Kreuz über der Brücke und
Reihen von weißen und grünen Lich
tern auf beiden Seiten ein. Die
roten Kreuze an den Seiten des
Schiffes waren ebenfalls elektrisch
Nachrichten des Roten Kreuzes
zufolge fanden viele im Maschinen
raum ihren Tod. Es besteht daran
kaum ein Zweisel, da aus Kapitän
Sylvesters Signale von der Brücke
aus, nachdem das Torpedo getros
sen hatte, keine Antwort erfolgte.
Da die Maschinenleute entweder ge
tötet wurden oder ihre Posten ver
lieben, war niemand da, der die
Betriebskraft abstellte, und das
Schiff setzte trotz der vom Torpedo
Von den anderen süns
Booten hat man nichts mehr gesehen.
Da kein drahtloser Hilserus ausge
sandt worden war, war Hossnung
auf Hilfe ausgeschlossen. Der itapi
tän hielt daher aus die irische Küste
zu, um von dort Hilfe zu senden.
Nachdem sie etwa 70 Meilen weit
gesegelt und gerudert, wurden sie
vom Zerstörer „Lysander" ausge
nommen. der sosort drahtlos zur
Suche de» übrigen Neberleben
in Oueenstown landete.
Der Kommandant des Untersee
boots, der den Napitän des „Ll^u
ko'rps an Bord beorderte, beschuldigte
sie, amerikanische Fliegerossiziere an
Bord zu haben, und daß das Schiff
Mumtimisvorräte beförderte, weil
nicht der Fall fei.
Schwarze Meer-Flotte ausgeliefert.
Die Bolschewiki - Regierung hat
Teutschland einen Teil der Flotte
des Schwarzen Meeres ausgeliefert,
die nach Novo Rossysk sloh, als die
Teutsche» Sebastopol erobert, meidet
ein osfizielles Telegramm aus Mos
kau nach London. Die anderen
Schisse der Flotte wurden von ihren
Manttschaftcn in die Luft gesprengt.
Teutschland hat versprochen, die
Italien.
Ein Regiment der Expeditions
truppen von General Persying ist
ichen und amerikanischen Truppen an
jener Front zu vervollständigen.
Römische Volkswnt.
Während der Feier des italieni
schen Erfolges am Piave stürmte in
Rom eine Menschenmenge den kapi
tolinischen Hügel hinaus und drang
in den Caffarellipaiast ein, der vor
dem Kriege der Sitz der deutschen
Botschaft war und der noch deutscher
Besitz ist. Alle Porträts des deutschen
Kaisers wurden herabgerissen und
auf dem Gebäude wurde die italie
nische Flagge gehißt.
Die Tatsache, daß der Palast noch
immer von Deutschland geeignet
wird, ist unter dem Volk in Rom
die Ursache großer Entrüstung ge
wesen, das seit dem Eintritt Italiens
in den Krieg verlangt hat, daß der
kapitolinische Hügel von dem „teu
tonischen Schandfleck" befreit werde.
Die Wut, mit der das Volk in
den Palast eindrang, ist daher leicht
zu verstehen. Sie stürzten den dort
vom deutschen Kaiser selbst errichte
ten Thron um, schlugen die Möbel in
Stücke und paradierten in den
Hauptstraßen der Stadt mit den
Fragmenten des Kaiserbildes als
Trophäe, nachdem ske die Porträte
des Kaisers herabgenssen und die
italienische Flagge aufgezogen hat
ten.
Mannschaft des „California»"
Die Mannschaft des in der Höhe
der französischen Küste durch eine
Mine versenkten amerikanischen
Dampsers „Calisornian" ist in ei
nem sranzösischen Hasen gela»det
worde», wurde dein Marinedeparie-
und sinke.
Noch ein Hospitalschifs versenkt.
Ein deutsches Tauchboot hat am
27. Juni das britische Hospitalschisf
„Llanio Castle" in der Höhe von
Fastnet versenkt, macht die britische
Admiralität bekannt.
Archangel unter KriegSrecht.
Die Provinz Archangel ist als im
Kriegszustand besindlich erklärt wor
den, meldet eine Depesche aus Mos
kau.
Die Provinz Archangel erstreckt
sich vom Uralgebirge westwärts nach
Unland, eine Entfernung von an
nähernd WO Meilen, und von Vo
logda und Olonets im Süden bis
zum nördlichen Eismeer, etwa 40V
Meilen. Sie enthält die Häfen
Archangel und Mnrman. An der Z
Mnrman - Küste wurden vor eini-
ger Zeit sranzösische und britische
Truppen gelandet, um die Murman-
Bahn zu beschützen.
In der russischen Provinz Archan
gel, wo ein Kriegszustand erklärt
worden ist, liegt der Hajen Kola,
dessen Eisenbahn von alliierten n»S
amerikanisch«! Marinetrnppen be
wacht wird. Jnsolgedessen erregen
alle dortigen Entwicklungen !»
Washington das größte Interesse,
und Beamte und Diplomaten sragen
sich, was die Erklärung eines
In Kola u„d meilenweit ins
Land hin sind Acres von militäri
schen Vorräten über das Land ver
streut. Es ist bekannt, daß die
Teutschen außerordentlich begierig
sind, diese Vorräte in Besitz zn neh
men oder, wenn sie es nicht direkt
können, sie von den finnischen Wei
ßen Garden übernehmen zu lassen.
Drähte.
Kontrolle und Betrieb der Tele
graphen- inid Telephon - Kabel- und
Radio-Systeme der 'Ration ist dem
Kongreß vo» Präsident Wilson emp
fohlen worden. Angesichts eines be
vorstehenden Ausstandes der Union-
Telegraphisten im Tienste der We
stern Union Company, der als höchst
nachteilig sür die Kriegsgeschäste
der Regierung erachtet wird, sah sich
der Präsident zu diesem Schritt ge
zwungen-, es werden Anstreng:,»gen
gemacht werden, vor den Kongreß
serien die geniünschte Gesetzgebung
durchzusetzen, die den Präsidenten
bevollmächtigt, die Systeme zu ül<r
nehmen, selbst wenn dadurch der
Plan einer ÜVtägigen Vertagnng
über den Haufen geworfen wird.
Ter Plan sür d«e Ausübmez der
Kontrolle ilt derselbe l.iie der sür die
Eisenbahnen gültige. Gcneralposi
meister Burleson wird zum General
direktor aller Leitungen ernannt
und die Geschäfte der Gesellschaften
als einen Teil deS Postsystems füh
ren.
Nach dem von den Regierungsbe
amte» ausgearbeiteten KoiitroUpla»
übernimmt die Regierung nur die
Leitung und den Betrieb der Draht
gesellschasten. deren Eigentum bleibt
unangetastet. Tas Postdepartement
schätzt den Wert dieses Eigentums
aus zwischen 12 und 14 Milliarden
Dollars.
Die Regierung bezahlt den Kom
pagnien für die Benutzung ihres Ei
gentums in der gleichen Weise, wie
die Besitzer des Eisenbabneigentnms
entschädigt werden. Tas Departe
ment schätzt den nach Abzug der
Miete der Regiernng verbleibenden
Ueberschuß aus M),WO,000.
«fiener Schreibedrief de«
Philipp Sauerampfer.
SS.
Mein lieber Herr Redacktionär!
Wie selle Mietung iwwer war,
hen wer uns noch for e Zeitlang in
den Wedesweiler sein Deiningruhm
zurückgezoge. Der Mister Bonim»
schuht hat gesagt, er wär mit die
Mietung arig sättisseit un wenn «t
so weiter gehn deht, dann könnt er
kein Riefen sehn, for warum ich nit
elecktet werde sollt. „Wenn ich Ihne
en gute Ettweis gewwe soll, dann is
es der, daß Se in die nächste Mie
tung morge nacht e wenig roff mit
den Kendideht an den annere Ticket
umgehn. Das duht kein Harm un
biesohr Eleckschen kann mer einiges
sage, was mer will, also nur nit
schmiere."
Das is gut genug, hen ich gesagt,
mich duht nur eins nit gefalle, un
das is, daß mich die Fellersch bei
mein Frontname zurufe. „For
Guttnetz Grehsches!" hat der Mister
Bommschuht gesagt, „wei das is ja
das beste, was einigen Kendideht
häppene kann. Pappjuler muß en
Mann sein und wenn en Mann
Pappjuler is, das meint, daß die
Piebels mit ihn und for ihn sin; no,
no, sage Se da nur nicks dagege,
biekahs das is grad, was ich gleiche
duhn."
Well, weil ich grad im Gang sin,
will ich Ihne auch gleich riepohrte,
wie die zweite Mietung verlaufe is,
un ich muß sage, daß nit alles so
schmuht abgelause is, wie ich ge
winscht hen. In die erschte Lein
war die Mietung von mein Opohnent
so was mer auf deitfch sage duht ge
päckt. In alle Ecke un Kohrnersch
hen den annere Kendideht seine
Freunde gesesse un hen e großes
Neus gemacht. Sell hat mich irri
tehtet, awwer, ich bin bei die Hand
gewese wie e Fettberscht un hen se
for jede Riemark ganz gehörig Heim
geleucht. Ich will Ihne e par Säm
pels gewwe, so daß Se sich en Be
griff mache könne. An ein Platz
hen ich gesagt, daß die Zittisens en
große Mißtehk mache dehte, wenn se
nit for mich wohte dehte, un da hat
en Feller geruse: ~O ei dont noh!"
Ich sin awwer gleich da gewese un
l hen zu ihn gehallert: „Das stimmt;
Sie hen iwwerhaupt noch nie nicks
gewißt un Se hätte sich for den
Riesen seile Riemark spare könne."
Da hätte Se awwer emal die Gang
röhre höre solle!
E anneres mal hen ich gesagt:
„Un jetzt soll jeder in die Ahdienz
sage, was er von meine Eleckschen
denke duht: Wollt Ihr Euer Woh
gesagt hen, well mitäus die eine
Stimm denk ich kann ich ganz gut
fertig werde; wollt Ihr for mich
wohte? Un da hen se gebrüllt „jehs!
jehs!" so daß mich puttieniere die
Ohre gehostet sin. Widder en an
nerer hat gefragt, ob er for e Ecks
hen ich gesagt un da is alles meische
still geworde. Er hat dann gesagt,
es wäre bekannte Datsach, daß
wenn Prohibischen eingeführt werde
deht, daß mer keine Bolies mehr
brauche duht un auch keine Jnsehn-
Eseilums; dabei deht e Latt Geld
!,Well", hen ich gesagt, „seile
Kwestschen is leicht zu ennsere. Wenn
all unsere Zittisens so Buhsseitersch
wäre, wie Sie, dann wär es mehbie
z Dummie, se wohte viel liewer foren
. Mann, wo die Nalletsch un die Ett
r jukehfchen hat, die zu so e Assis be
, lange, als for e Rindvieh, was noch
In den Dezember falle duht." Deq
Weg hen ich noch for e ganze Weil
macht hätt, wo nit an dem Pro«
gräinm gestanne hat. Ich sin näm
lich grad bei meine letzte Sentenz
mit mein gute rechte Arm in die Lust
herum gefloge un dabei hen ich die
Wasserballe! un drei Gläses von den
Tehbel erunner geschlenkert mit so e
Forsch, daß die Glasstücker die ganze
erschte Roh Piebels an die Köpft
gefloge sin. Awwer so ebbes kommt
in die feinste Familie vor, womit
ich verbleiwe .
Ihne Jhrn liewer
Philipp Sauerampfer. I
Napoleon der Erste aus Harun a>
Raschids Pfaden.
Eine hübsche Anekdote wird vo»
Napoleon 1. in der Rolle des weise»
Harun al Raschids erzählt, wie er
inkognito durch die Straßen von Pa»
Volkes erforschte. Eines Tages war
Frühstück eingenommen, als beide be
merkten, daß sie lein Geld bei sich
hallen. Was tun? Die beiden ein
fach gekleideten Leute wurden mit
Mißtrauen betrachtet, und als Du
roc sich an die Wirtin wandte und
die ältliche Dame bat, sich mit der
Bezahlung zu gedulden, stieß er auj
starken Widerstand und mußte sich
anhören, wie sie über alle Zechprel
ler und Schwindler Hu schimpfen an
fing und die Polizei herbeizuholen
drohte. Napoleon und Duroc sind
in gelinder Verzweiflung. Um 14
Francs also soviel betrug die
Rechnung für ihr Frühstück soll
ten sie ihr Inkognito aufgeben. Da
mischte sich noch im letzten Augenblick
der Kellner herein. „Meiner Treu',
meinte er, „die beiden Herren sehen
>.' ons" bereits weidlich lustig gemacht
hatten, die Dame: „Wieviel kostet
Ihr Kaffeehaus?" „Jedenfalls mehr
als 14 Francs", war die spitze Ant
wort, die er erhielt. „Nennen Sie
«Nun denn, 30,000 Francs und nicht
auf den Tisch legte. „Im Auftrage
meines Begleiters schenke ich das Kaf
feehaus Ihrem Kellner, zum Dan!
dafür, daß er Zutrauen zu uns ge
habt hat." „Und Ihr Begleiter
war....?" „Der Kaiser!"
Erleichtertes Trppichklopfen.
Zu den angenelnnste» Erfahrun
sehr schätzenswert zu sein.
Es ist ja nichts neues, daß Ge
schäfte. welche das Auskwpfe» von
Hälfte ist.