In der ! Kumm knte. z von tl>. Rast „Anthanas!" flüsterte eine Stimme. Antyanc.s fuhr herum. Hinler ihm stand Aguße. Er warf den Kopf in den Nacken und wollte fort, aber sie fiel aut die Knie und umklammerte mit ih-en wei chen, kleinen Händen seine Rechte. „Geh nur, gehl Aber ich lasse dich nicht eher los, als bis du mich zu Tode geschleift hast", sagte sie, als er ein heftige Schritte machte. Da blieb er stehen. ! „Was soll das? Steh' auf!" herrschte er sie an und zog sie em por. „So, und nun laß los du sonst —!" Ihr weißes Gesicht leuchtete wie Haarmassen heraus. „Schlag ziU'' Aguße sah ihm mich, die Hand auf die schwellenden Lippen gepreßt, damit er ihr Lachen nicht höre. „Er flieht!" dachte sie frohlockend. „Vor zehn, zwölf Burschen fürchtete er sich nicht, wohl aber vor einem auf. Es wurde still. Im Hof wachten nur noch die Hunde und im Hause Urte Aschmoneit. Sie lag in der dunklen Stube am Fenster au? der Lauer und spähte in die Nacht hinaus. „Ich will mein Lebtag kein Wort mehr sprechen, wenn die Delkus nicht noch einmal hierher zurückkommt", murmelte sie. Nachdem Grita wohl eine Biertel stunde weit ins Feld hinausgeflohcn war, hemmte die Wilke ihre Flucht und sie verkroch sich am Ufer des Flüßchens im Weitengestrüpp, wie ein weidwundes Tier. Ihr Haar war zer zaust, ihr Rock zerfetzt und ihre Rechte wies eine breite Kratzwunde auf, die von Urte Afchmoneits Nägeln her vührte. „Nur jetzt nicht nach Hause", ging «s ihr durch den Sinn. „Nein. Ich schleich erst heim, wenn es ganz fin ster geworden ist. Die Mutter würde zu sehr erschrecken, wenn sie mich so sähe". Sie seufzte und vergrub das Gesicht in den Händen. Ihr Inneres war wie zerrissen. „Wenn ich nur erst fort wäre, jenseits der Grenze! Aber wird es je dazu kommen. Nicht Anthanas, ein anderer ist mir beige sprungen, als sie über mich herfielen, ein Fremder, derselbe, der sich schon einmal meiner erbarmt hat. An nach Atem. Die Kehle war ihr wie vor Jons Simoneits Hof stillzuste hen. „Vielleicht wacht Anthanas noch „Gewißheit! Ich muß Gewißheit Die Wolken hatten sich allmählich Bahn ist frei. Ist sie erst auf dem Hof, hab' ich gewonnenes Spiel". Urte Aschmoneit öffnete das Fen ster und lauschte minutenlang in die Nacht hinaus. „Nein, nun kommt sie nicht mehr", sprach sie in sich hinein. „Um diese Zeit kann sie nicht mehr hoffen, den Anthanas wach und im Freien zu fin den". Da schlug einer der Hunde an und gleich darauf ein zweiter. Urte Aschmoneit glitt behend wie eine Schlange durchs Fenster nd rann te hinter die Scheune, wobei sie den Hunden leise aber heftig Ruhe gebot, anstatt sie auf den Eindringling zu Hetzen. „Laus nur, lauf!" rief sie mit ge dämpfter Stimme Grita nach, die da vonsiürzte und die Pforte hinter sich zuschlug. „Ich hab' dich doch erkannt". „Sie wird mir die Hunde nach schicken", dachte Grita vorwärtsha stend! aber alles blieb still. Da wagte sie es endlich stehen zu bleiben und zurückzublicken. Ringsum herrschte tiefes Dunkel, in dem Baum und Strauch, Haus und Hütte unter gingen. Ater plötzlich zerriß eine blutr»t« rer Brust. der Mutier ins Ohr, als sie die Kate schlaft „Hilf Gott!" Die Alte schrie so laut „Nichts, nichts das heißt bei daß Erdmuthe, die rasch einen Rock übergeworfen hatte, ihr behilflich sein mußte. „Die Aschmoneit ist dir nicht wohl gesinnt". wandte sich die Mutter wie der an Grita. „Sie hat lange dar auf gelauert, dich zu verderben, und dieses Mal kann ihr das leicht gelin ärmlichen Raum, der von der Flam me des Lichtstiimpfchens, das Grita noch immer in der Hand hielt, nur Erdmuthe weinte leise und umklam merte der Schwester Arm, die bleich und wortlos an der Wand lehnte. „Laßt uns vors Haus gehen und von dort nach dem Feuer sehen", flü sterte die Alte den Töchtern zu, ohne auf das Geschwätz des eben erwachten Willus zu achten, und sie verließ, von Kate. „Ein kleines Feuer! Pah!" meinte Willus, der sich gleich darauf zu ih nen gesellte. „Und ich glaubte, das ganze Dorf stehe in Flammen! Da brannte es damals in Rio de Janeiro anders", begann er sofort zu erzäh len und knöpfte sorgfältig das faden scheinige Jackett über der Brust zu sammen, wobei er sich sehr geschickt seines „gebrochenen" Armes bediente. „Sechzig, siebzig Häuser wurden ein geäschert. Das war ein Schauspiel! Hm! Ja! Neben mir ". „Ich höre Tritte", flüsterte Erdmu the erschreckt und schmiegte sich, von Fieberschauern geschüttelt, dichter an die Mauer an. „Sie kommen näher den Fußsteg herauf auf die Kate zu. Willus beifällig. „Verbirg dich Grita schnell!" ächzte die Mutter und drängte Grita zurück. „In die Kate, in den Wald hinein. Das gilt dir, sie wollen dich holen. Schnell! Ich bitte, ich be- Platze. Da tauchte dicht vor ihnen eine Gestalt aus dem Dunkel heraus. Es war Peter. „Schnell, schnell Mädchen! Auf Sie wankte und stützte sich schwer auf Erdmuthe,' die selbst dem Zu sammenbrechen nahe war. reichte Tuch um Kopf und Schultern. „Ich soll gehen", murmelte sie. „Wie kann ich das? Anthanas —" „Der fragt nun nicht mehr nach dir", sagte Peter finster. Er war ja nie ganz auf deiner Seite, jetzt aber ist er ganz und gar zu deinen Fein den übergegangen, denn er ist fest überzeugt von deiner Schuld. Komm, Mädchen, komm! Deine Verfolger werden bald hier sein und er mit ih te jedoch kein Wort über die Lippen. „Auch ich bin der Meinung, daß eine Auslandsreise das beste für dich > ist, Schwesterchen," mischte sich nun »Sie sind's", bestätigte Pole „Ja, fort, nur fort, Grita i Lebe waltsam fassend, flüsterte sie: „Gott in den Wald hinein. .Nur vorwärts! Vorwärts!" „Die Schlupfwinkel, die's hier gibt, tonnen wir ja alle," schrien Burschen und Mädchen wild durcheinander. Auch Agußes Stimme wurde laut. »Sitzt sie im Wald auf einem Baum, so hole ich sie herunter. Du tern kann, Anlhanas, wie eine Katze" Der Wind trug den Schall bis zu Grita hin, die an Peters Seite, den Wiesen der Grenze zu floh. Sie grub die Zähne in die Unter lippe, als sie Anthanas Namen nen mer weiter. Peter hielt sie am Arm zurück und ermahnte sie leise mit keuchender Stimme zur Vorsicht. „Das Land ist hier sehr flach und frei von Baum und Strauch, die drü ben aber haben Äugen wie die Fallen. Nur wenige Minuten noch und wir haben die Grenze erreicht. Da heißt's, sich hinüberschleichen und nicht hin überlaufen. Spare deine Kräfte! Wirst sie am Ende später noch brau chen. Sacht! Sacht! Erst wenn sie uns anrufen und schießen, rühre flin ker die Beine. Hoffentlich kommen wir aber ungeschoren durch". »Mir wär's schon recht, wenn eine Kugel mich träfe!" murmelte Grita. „So solltest du nicht sprechen!" er widerte der Pole vorwurfsvoll. „Und wenn sie dich nur wund schießen und nach Sibirien schleppen, he? Die fackeln nicht lange, sag' ich dir. Hab's am eigenen Leibe erfahren". »So warst du also schon dort?" sagte Grita und wich unwillkürlich ei nen Schritt zur Seite. „So ist's," gab Peter zu. Es begann zu regnen. Fein und dicht fielen die Tropfen herab, und der Wind trieb sie pfeifend vor sich her. „Und was wird aus mir, wenn ich jenseits der Grenze bin?" sagte Grita plötzlich und blieb unschlüssig stehen. „Wie kann ich dort leben ohne Paß? Wer nimmt mich auf? Wo fin de ich Arbeit? —" „Komm nur!" forderte Peter sie auf. „Du wirst nicht verderben. Ich sorge schon für dich. Ein paar Tage lang halten wir uns jenseits der Grenze verborgen, ich habe dort ei nen Bekannten, er wohnt einsam und man kann ihm völlig vertrauen. El wird auch für Ausweispapiere sorgen, und hast du die, so schließen wir uns einem Trupp Auswanderer an und gehen nach Amerika". „Aber ich bin ja bettelarm", mur melte Grita und blickte über die Schulter zurück. „Was tut's! Ich teile mit dir Freud und Leid alles", ermutigte Achte! Kapitel. Bierzehn Tage nach Gritas Flucht traf die erste Nachricht von ihr ein. Sie kam durch Iwan in die Sumpf katc. „Hier ist etwas für euch!" rief er eines Abends durch die nur halbge öffnete Tür in das Gemach hinein, warf den Zettel, der ii einem an ihn gerichteten Brief gelegen hatte, auf den Fußboden und machte sich eilig davon. Er wollte um alles in der Welt nicht bei den Leuten im Dorf in den Ber dacht kommen, es mit den Delkus zu halten, die jetzt in einem noch übleren Ruf standen und noch strenger gemie den wurden als früher. „Also Schwesterchen Grita hat un behelligt die Grenze passiert", sagte Willus, der das kurze, aber inhalt reiche Schreiben vorgelesen hatte, „und hofft, sich auch später glücklich nach Amerika hindurchzuschmuggeln. Hin! Ja!" Und ohne die tiefen Seufzer der Mutter und Erdmuthes heimliche Tränen zu beachten, begann er die Vorzüge des „freien Landes" jenseits des großen Wassers zu schil dern. In dieser Nacht fand die alte Del kus zum ersten Male seit Gritas Flucht wieder Schlaf, ja sie schlum merte von jetzt ab beinahe beständig. Und so blieb es bis zu ihrem Tode, der wenige Tage später erfolgte. „Wenn nur meine Koffer mii der Brieftasche kommen wollten!" bemerk te Willus wiederholt und blickte dabei jedesmal zum Fenster hinaus, als müsse auf dem holprigen Wege jemand auftauchen, um ihm die fabelhaften „Nun Mäuschen?" wandte sich ihr Willus fragend zu. »Versuche den Schr.ink zu verkau „Hm! Ja! Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiden", und blickte bittend auf. „Ich fühle mich heute so elend so sterbens elend". »Ganz wie du willst, Mäuschen", gab Willus nach. In der Frühe des anderen Mor nebst „dazu passendem Tisch und Stühlen" anpreisend. Allein ohne Er folg. Die meisten würdigten die Bekanntschaft mit Stock und Hund machen wolle. Erst als der Abend hereinbrach, hatte sein Mißgeschick morgen ansehen zu wollen. „Sie werden zufrieden sein, mein Fräulein", sagte Willus mit vornehm herablassender Miene. „Es ist keine Schundware, die ich ihnen anbiete. da wäre ich Ihnen denn sehr dankbar, wenn Sie mir ein paar Bissen ver abfolgen wollten". Das dralle, rotwangige Ding zau derte einen Augenblick, tischte dann aber eine Schussel saurer Milch, Brot, Speck und Käse auf, denn der Bauer war nicht daheim. Willus, der den ganzen Tag über nichts genossen hatte, aß mit großem Appetit, füllte noch alle Taschen bis zum Platzen mit „Wegekost" an, wobei er unaufhörlich „interessante Erin nerungen" auskramte, die ihm noch ein Ende Wurst einbrachten, und wan derte endlich heimwärts. Der Himmel war klar, nur hier und da zog ein lichtes Wölkchen un- Jm Grase zirpte es und von fern her drang dann und wann der melan cholische Schrei eines Nachtvogels herüber, sonst war es totenstill in Feld und Wald. Willus blieb plötzlich ste hen und ließ den Blick in die Runde schweifen. »Und wenn ich nun nicht wieder zurückkehrte in die enge, dumpfige Kate am Sumpf?" dachte er, von Wanderlust ergriffen, sondern im mer weiter und weiter ginge in die schöne Welt hinein?" Erdmuthe, die den ganzen Tag über allein zu Hause gewesen war, stahl sich, von quälender Unruhe er füllt, je dunkler es wurde, immer öfter, von der mit einem weißen Tu che verhüllten Leiche zum Fenster hin. Aber nirgends vermochte sie den Bru der zu entdecken. Endlich hielt sie es nicht mehr aus in der Stube. Bon namenloser Ban gigkeit ergriffen, schlich sie auf den Fußspitzen, als fürchte sie jemandes Schlaf zu stören, vor die Tür hin aus. Das Wasser im Sumpf lag völlia unbewegt da. In ihm spiegelten sich die Sterne wieder und starr und still standen Schilf und Rohr und die hochaufragenden, braunen, samtarti gen Binsenkolben. Erdmuthe erschauert«, blickte er schreckt umher und floh dann wieder Kühl und neblig dämmerte der Morgen herauf, die Sterne erbleichten mehr und mehr und über die Felder glitt der Wind, der lustig mit den taubesprühten Fähnchen und Rijpen der Gräser spielte. Erdmuthe hockte in sich zusammen gesunken auf der Ofenbank und schummerte. Plötzlich fuhr sie empor. „Willus!" Sie umschlang ih» mit den schmäch tigen Armen und verbarg das Gesicht an seiner Brust. »So bist du doch wiedergekommen?" murmelte sie mit halberstickter Stim me. dich verlassen?" entgegnete Willus, schwer gekränkt. „Aber Mäuschen!" Und nun begann er aufzuzählen, bestellt. die Taschen. ster. „Hier ist Brot, Speck, Käse und Wurst. Du hast Zeit deines Lebens Es war an einem klaren Sommer nachmittag, als Anne Delkus auf dem kleinen Leiterwägelchen des Tischlers, runde Pferdchen, das von seinem Herrn geführt wurde, schüttelte wie derholt unwillig den dicken Kopf über Furchen und Löcher, die es zu über winden galt. Es wirbelte mit den zierlichen Hufen ganze Wolken von Staub auf, die den einfachen mit nisses die Sumpfkate umlagert hat ten. Willu» aber schritt in würdevoller wegte. Er schwang auch heute das Haselnußstöcken auf und nieder, aber ganz sacht und langsam, als gelte es hatte er den mit einem schwarzen Florstreifen umwundenen Künstlerhut mit weniger nachlässiger Grazie als sonst aufs Haupt gedrückt. Nur der Blick seiner glanzlosen dunklen Augen Nachdem der Pfarrer am Grabe ge sprochen hatte, nur wenige Worte, denn etwas Nachteiliges mochte er jedermann nur Schlechtes zu berichten gewußt hatte, entfernte er sich schnell, und bald darauf trat auch Willus denen sich auch Aguße befand, neben der fünf, sechs Burschen hertrotteten, sowie um das lärmende Geschrei der den Zug begleitenden Kinder, schritt er vorwärts. Nur einmal verdDerte ein Schatten sein Gesicht, das war, aIZ Aguße Gritas und Peters Namen in eine nicht eben ehrenvolle Verbin dung miteinander brachte. Nach Hause zurückgekehrt, wußte Willus Erdmuthe viel Schönes von den „trostreichen Worten des Geist lichen" und der „vorzüglichen Haltung des Publikums" zu berichten, dann legte er sich auf die Ofenbank und schlief ein. Als er erwachte, war die Sonne be> reits gesunken. Er erhob sich, blick te sekundenlang nach Erdmuthe hin über, die unbeweglich in einer Ecke kauerte, und legte endlich etwas Brot und Speck auf die morsche Kilte, die jetzt die Stelle des Tisches vertrat. »Komm, Mäuschen! Es ist ser viert", nötigte er sie, allein Erdmuthe schüttelte den Kopf. »Du hast keinen Appetit? Da mußtest du ein GläZchen Wein trin ken", schlug er vor. „Daß ich auch nicht daran dachte, ein paar Fla schen zu besorgen. Hm! Ja! Uebrigens ist mein Hunger auch nicht allzu rege". Trotz dieser Behauptungen ver> zehrte er jedoch nahezu den ganzen Borrat. „Nun wir gesättigt sind, Maus, chen, sollten wir einen kleinen Spa ziergang machen", sagte Willus Doch auch davon wollte Erdmuthe nichts wissen. „Laß mich hier! Geh allein!" bat sie ihn. Er griff nach Hut und Stöckchen. „Nur was du wünschest, soll ge schehen", erklärte er, nahm Abschied und verließ die Kate. Erdmuthe saß wohl noch eine Stunde lang in trübe Erimi>rungen verloren auf derselben Stelle, dann schlich sie hinaus, den einsamen Weg entlang, der nach dem Friedhof führ te. Dort angekommen, ließ sie sich neben dem frischaufgeworfenen Grab nieder, in dem die Mutter ruhte. Der Mond ging auf und überflu tete silbern die kleinen und großen Hügel, von denen nur wenige wirk lich gepflegt waren. Zwei, drei schlanke Birken und ei nige Fliederbüsche erhoben sich zwi schen den Gräbern, eine schlecht ge haltene Hecke aus Tannen und Weiß dorn umfriedete das Ganze. Plötzlich fiel ein schmaler Schatten auf den mit Gr>'s und Krl>ut über wucherten Pfad und eine leicht be deckte Stimme sagte: „Ich wußte wohl, daß ich dich hier finden würde. Mäuschen, als ich zu Hause das Nest leer antraf. Du bist hergegangen, um der Mutter eine gute Nacht zu wünschen. Recht so —" und sich ne- > der Verstorbenen zu sprechen, wie ein ! fach, rechtlich und gut sie gewesen sei. „Ja, das war sie", flüsterte Erd mute voller Ueberzeugung, den Blick willkommen heißen im Himmel» ich". „Ohne Zweifel, Mäuschen," stimm te Willus ihr bei. „Hm! Ja! Aber sieh, wie hell der Stern dort drüben flammt! Es gibt Gelehrte, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht Kehle ist wert" lobte Willus Hm! Ja! —" Erdmuthe hatte sich, während Wil lus sprach, erhoben und, über die Hecke blickend, nach dem Sänger aus geschaut. „Willus!" rief sie plötzlich mit ge- Er ist's! der Bursche, du weißt doch ..." Willus stand schon an ihrer Seite. Am Fuße des Hügels entlang, ging Anthanas. Den stolz im Nacken, schritt er schweigend vorwärts, de» Blick in die Ferne gerichtet, während die rote Aguße, die neben ihm her sprang, unaufhörlich lachte und plau derte. Erdmuthe lächelte wehmütig und ihr Auge folgte dem Paar, bis es verschwunden war. wie der Bursche heißt?" warf Willus leicht hin und schwenkte nachlässig sein Stöckchen. »Wie sollte ich? Er hat mir ja sei nen Namen damals nicht genannt und mit anderen Leuten komme ich, wie du weißt, nie zusammen", erklärte Erdmuthe. »Ganz recht, ganz recht", gab Wil lus sichtbar zerstreut zu und ließ das Stöckchen nachdenklich sinken. „Im Herbst kehrt er in seine Hei mat zurück", fuhr Erdmuthe fort. „Dann seh ich ihn gewiß nie wieder, denn wer weiß, ob er sich auch in kommenden Sommer bei Jons Simo neit verdingt. Und tut er's, lebe ich vielleicht nicht mehr". „Unsinn, Mäuschen!" fiel WilluS ihr fröhlich ins Wort. „Der Arzt wird dir das Nötige verordnen und ich werde dich tüchtig Pflegen. Du sollst nur sehen, wie frisch du dich dann fühlen wirst. Hm! Ja! Aber ist es nicht seltsam", unterbrach er sich, „daß du GritaH ehemaligen , Bräutigam, den Anthanas Purkui nie zu Gesicht bekommen hast? Auch seine Heimat liegt jenseits der Grenze". „Ja, ich weiß", stammelte Erdmu the plötzlich von banger Ahnung er faßt. „Willus, Willus! Wär's mög lich? Mein Bursche und der an dere, der so schlecht an Grita gehan delt hat —?!" Die Stimme versagte ihr. „Anthanas Purkus hat sich mir, wie du weißt, vorgestellt", sagte Willus, Erdmuthes Bewegung schein bar nicht bemerkend. „Ein kleiner stämmiger Bursche ist's, mit einem verschmitzten rotblonden Spitzbubenge sicht. Ich begreife nicht wie Grita sich für ihn hat erwärmen können. Nun der Geschmack ist verschieden, der deine aber fraglos der bessere! Hm! atmete hoch auf „Mso so sieht der Purkus aus klein stämmig rotblnnd und ich dachte schon —" sie schüttelte den Kopf „nein es ist wirklich zum Lachen! Wie ich nur darauf kommen „Ja, das ist wirklich spaßhaft', pflichtete Willus ihr bereitwillig bei. und während sie der Kate zuwander ten, pfiff er leise mit zufriedener Miene vor sich hin, und das Stöckchen (Schluß folgt). , Boshaft. Alte Jungfer: fähig?" „Ich bitte Tich, Else mit Deinem Else: „Aber, Mama, Du darfst