Der Odenwald. Ein Ausflug in eine bisher von i Im Odenwald soll Siegfried, der Held von Nibelungen-Land, den Tod gefunden haben. Im Oden wald hat der Rodensteiner, der fröh liche Zecher, gehaust. Vom Oden wald handelt so manche deutsche Sage, manches deutsche Lied. Die Landschaft ist voll eigenartiger, reiz voller Schönheit und das Volksleben der Touristenbcsuch des Odenwaldes Berglandschaften Teutschlands, des Schwarzwaldes, des Harzes, des sucher anziehe. Am bekanntesten ist der Westab hang des Odenwaldes und die daran Ruinen von Hirschberg, Strahlen burg, Schauenburg »nd Heiligen berg gemacht werden kann. Daran weinreiche, reizende Neckartal an schließen. Wir erinnern hier nur an die bekannten Orte Neckargemünd, Ebcrbach (Ausflug auf den Katzen buckel> und Neckarelz und die Bnr- Den östlichen »nd südöstlichen Odenwald besucht man mit Hilfe der Bahnlinie, die Tarmftadt über Reinheim, Hoechst. Michelstadt, El bach und Kailbach mit dem bereilS genannten Eberbach im Neckartal verbindet. Diese Tour schließt sich also von selbst an die bisher ge nannte an. Besonders reizvoll ist die Gegend zwischen Hoechst (mir Burg Breuberg) und Michelstadt und die Gegend von Waldleiningen und Eriisttal, die gewöhnlich von Kailbach ans besucht wird. Wenn Touristen wenig besuchte Gegend. man von Ernsttal aus noch weiter chen Reinheim zweigt eine Neben bahn nach Reichelsheim, „dem treuen", ob. Von hier aus gelangt des Gebirges, in das Gersprenz- und Weschnitztal, wo wir die aus den Rodensteiner Liedern her be kannten Namen Rodenstein, Psassea beersurth, Reichelsheim, Gersprenz und viele reizvolle Landschaften, von denen wir nur die um Lindensels und auf eine Reife eingehend sich vorzubereiten Pflegt, nicht bloß in dem er die Reiseführer studiert, son dern auch mit Land und Leuten ver traut zu werden sucht, dem steht ge rade sür den Besuch des Odenwal des eine sehr reiche Literatur zur Verfügung. Die wichtigsten und meist«! Werke sind in dem -Verlag von Emil Roth, Gießen, erschienen. Das Werk von Georg Volk „Der Odenwald und seine Nachbargebiete, eine Landes- und Volkskunde", gibt über die Bewohner, über die Ge schichte von Land und Leuten, wie auch über die Erwerbsverhältnisse. Wer speziell sür geologische Fragen sich interessiert, kann als Ergänzung sor Dr. C. Chelius „Geologischer gegebenen Werkchen von Albert Kleinschmidr „Wandertage im Oden wald". Das Leben des Odenwäl ders am Werktage und Sonntage, und Haß, lernen wir vor allenfalls den Erzählungen von PH. Buxbaum kennen, der neben einem Roman „Der Moosbauer" bis jetzt L Bänd gesaßt sind, herausgegeben Hot („Von Jägern und Wildschützen", Band I, „Tie Heckenrose", Band 11. „Ter Goldvogel"; „Werktags' gestalten". „Hauswirken", und „Wildhecken"). Ein echter Dichter gib! uns in diesen Erzählungen stimmungsvolle Naturbilder und scharfgezeichnete Charaktergestalten, Der bekannte Kritiker Julius Hort schreibt: „Halb wie ein Poet, halb wie ein Schriftsteller schildert PH. Buxbaum Land und Volk im Oden wald. Alles, was Volkskunst heißt, belanscht er mit Treue und Liebe, und Spruch und Lied vermerkt er mit germanistischem Philologeneifer. Volkskunde in novellistischen For men! Charaktertypen zeichnet er in biologisch-anekdotischer Weise, im pressionistisch, ungebunden, ohne das Voll selber es macht". Ans arabischen Gräbern. Eine Reiseskizze von D. Julia» Marcuse. Ein leuchtender Morgen: Flim mernd kräuseln sich die rastlos dahin ziehenden Wogen, als wären sie vom Glanz der strahlenden Sonne geblen det, und huschen davon, die Luft mit ihrer Bläue sättigend und den leich ten feinen Dunst bis zu den ersten Aufbaus von Algier hinhauchend! In goldener Glut liegt die Kasbah, und von ihren zerrissenen Mauern prallen Lumpen und zerschlissene Turbans gehüllt auf den Zugängen zur Zita delle und im Dickicht des Gesträuchs, das die Wege umsäumt, gelagert sind. Unwiderstehlich zieht der Blick nach unten und sucht in der Tiefe der Zei wandeln, die unser sind! Nur langsam löst stch der Blick von dieser Traumwelt und bleibt an dem stade zurückprallen und in der Uner meßlichteit ihres ewigen Schaffens eine Schranke finden, ein Eiland voll lachender Farben, voll ineinander ge webter Ausschnitte zu einem Gesamt bilde eigenster Art. Im Norden als Grenzmacht der Bergrücken des Bou- Zarea mit dem Kuppelbau von Notre-Dame d'Asrique, im Süden die ewig grünen Palmen- und Plata nenalleen des Jardin d'Eai und da zwischen vom Meer und blühenden Hainen flankiert das am Hügel Häusergewirr mit seiner Krone, der Kasbah! Und hier wo das letzte Gemäuer der Araberstadt mit ihren Zickzack formen in Aufbau und Straßenlinie, ihrem Gewinkel von Gaffen und Gäßchen. ihren ineinandergeschachtel ten Zinnen und Dächern die Wohn stätten der Madren beendet, wo dich te Eukalyptusalleen am Fuße der Kasbah den Hügel umgreifen, da zieht eine unabsehbare Schar weißer Gestalten in unregelmäßigem Durch einander und doch in Gang und Hal tung von der gleichen inneren Stim mung geleitet, langsam und gemessen dahin! Freitag ist es! der Tag, der den Frauen gehört und dem Geden l«n der Toten, und sie allein, so heischt der Koran, sollen an diesem Tag die Stätten der Abgeschiedenen aufsuchen. Und so pilgert Woche für Woche fast die gesamte Bevölkerung des Araberviertels Frauen und Mädchen, Kinder jedweden Alters zur Stadt der Toten am Fuße der Kasbah und bezeugt ihnen die Ehr furcht, die Borschrift und Brauch den Gläubigen Muhammeds seit Ausdruck der Urväter. Mitten auf ter Brauch, vom Araberreich und der Vergangenheit der andächtigen Schar der Hörer singen. Schwermütig er schallen die Weisen, zu denen dumpfe Töne aus fellbespannten Reifen den Akkord geben! An den Hängen des Hügels reiht sich der Gräber Schar: Gen Osten gerichtet, zu Häupten und an den Füßen von schmucklosen, schmalen Marmortafeln, die eine Reihe von Koransprüchen enthalten, abgegrenzt, so steht eins neben, eins unter dem Gestalten am Boden. Und fiele selbst der Mummenschanz, der vom ganzen Gesicht nur die Augen frei läßt, auch dann noch wäre es kaum möglich, im Spiel der Mienen zu lesen: So scheu, so gelassen in all ihren Emp findungen hat die Abgeschlossenheit des Lebens sie werden lassen. Die Sonne stand in ihrem ZenIIH, als wir die Stätte der Toten ver ließen: Neue Scharen wallten heran, durch die Büsche. „Allah ist Gott Tie tanzende Erbse. Siiimn ein recht volles rundes das eine Nadclende in die Oessnung des Rohrs einer Tabakspfeife, lege die Oeffnuug des Kopfes gegen die nach und nach, so wird man die » Erbse höber und höher treiben und Ter Kellner bleibt lächelnd ste- Ter Kellner bleibt lächelnd sie he». Ter Kellner sagte leise: „Wissen GanZbiegel mit Ritschert." Vas türkische Oarlantents- Gebäude in Aonftantinspel. Der Palast von Tschiragan, der unterhalb des Dildiz-Parkes zwischen Beschik Tasch und Ortakjöi liegt und sein« 750 Meter lange Marmorfas sode in den blauen Wassern des Bos porus spiegelt, ist bisher jedem Be sucher streng verschlossen gewesen. Die geschäftige Famo Konstantino pels hatte eine um so reichere Fülle sen Zauberpalast, die prunkvollste und kostspieligste aller Sultonresiden- zcn, gewoben. Sultan Abdul Asis hatte den Palast in den Jahren 1863 wände (angeblich 2SV Mill. Francs) Luxus einrichten lassen. Murad V. hatte ihn nach seiner Absetzung von 1878 an bis zu seinem Tode im Jahre 1904 bewohnt, während Abdul heit gewährte, zu seiner Residenz er wählt hatte. Das Schicksal dieser beiden Palä ste ist wahrhaft symbolisch für den gewaltigen Umschwung, welchen die Türkei in der jüngsten Zeit erlebt hat. Der die alte Sul sten der Sultane nannte. P. E. Werder gibt in einem Bericht über die Feier dun „Tag" folgende Schilde- Imposant sind vor allem die Di mensionen der Jnnenräume. Vesti büle, in denen das Auge sich verliert, Säle, in die man ganze Bauten hin einstellen könnte. Während die Fas saden im türkischen Renaissancestil Der brennende Streifen. Ein Scherz, der sich ober für Aengstliche und Nervöse nicht emp fiehlt, sonst aber viel Spaß macht, läßt sich solgendermaßen arrangie ren: Ein etwa ein Zoll breiter und etwa 10 Zoll langer Streifen von starkem Zeichenpapier wird an bei den Enden bis zur Mitte eng zu sammengerollt, wie es die Abbil dung zeigt. S!»n prüst man, ob sich der Streisen. wenn man ihn aufrollt, immer wieder zurück schnellt: dann nimmt man beide Streifen so gebogen einem der Teilnehmer am Spiel in die Hand, mit dem man gewettet hat, daß er nicht imstande sein werde, den Pa pierstreisen festzuhalten, sobald er brenne. Der Streisen wird als dann oben an der Biegung ange zündet. Sobald aber diese durch gebrannt ist, schnellen seine beiden Teile durch die Federkraft zurück und kommen entweder brennend baute, in frischester Farbenschönheit prangende Alhambra. Die Wand flächen sind mit teppichartigen Male deckt. Grün, Rot, Blau, Gold sind ten und zu einem vornehm-matten Gesamtton zusammenfließen. Die getäfelten Decken werden von schlan ken Säulenpaaren getragen, auf ho hen weißen Piedestalen dunkelgrüne oder rötliche Marmorschäste, von wei ßen, reichgeschnitzten Kapitälen in Würfelform bekrönt. Zu herrlichster Entfaltung gelangt hier das in der maurischen Architektur beliebte Ni schenmotiv. Unterhalb der Decken, in regelmäßiger Aneinanderreihung, bil de» die Nischen Friese; manchmal öff net sich eine Nische mieten in einer großen Wandfläche, oder sie wölbt sich über einen Kamin. Bald sind die Nischen flach, dann haben sie die Form eines maurischen Portals; bald vertieft wie eine Kapelle. In dem früheren kaiserlichen Baderaum, der an den jetzigen Sitzungssaal des Parlaments anstößt, bestehen die Wände aus dicken Marmorplatten, in die kapellenartige Nischen mit Sta laktitkuppeln hineingemeißelt sind. Durch derartig ausgestattete Räume dem die feierliche Eröffnung der Kammer und des Senates stattfand. Auf den Bildern von Veronese findet man phantastische Innenarchitekturen von der Art, wie sie der Wille eines prachtliebenden Sultans hier in Wirklichkeit erstehen ließ. Türen aus Palisanderholz, die mit Perlmutter geheuren Saal Galerien, zu denen Marmorstufen emporführen und die mit durchbrochenen Balustraden abge- und ewiggrUnen Lorbeer- und Zypres sen-Hainen bedeckte Küste Asiens. Mitten zwischen den Fenstern unter einem rotm Samtbaldachin der ver- I