D Zander des Südens Roman von Hon» Tomiiiil. (10. Fortsetzung.) andere gäbe es bei Baselga und zolago. Fritz Overhosf nahm die Kartc zur Greis.... im Gottlob, daß er kein Deutsch versteht.... im Lause der len wir dagegen versuchen, den Mit tagszug in Civezzano zu erreichen. Mich verlangt danach, nach Levicd noch einen turzen Imbiß zu nehmen und zum Zuge zurecht zu kommen". Dieser Beschluß wurde dem Sig- Mann, „es ist nicht das letzte Mal, chelt. „Wie die Signorina befiehlt. Gern, wenn es ihr Freud, macht". Plan". Der Abstieg ging leicht von stat ten. Der Fuhrer wählte jetzt einen kürzeren Weg quer über ausgedehnte Wiesenmatten- Man sah aber jetzt, daß man doch ein ganz gehöriges »Q Meier sind 50V Meter", be . merkte der Dottor tiefsinnig. Und dann streckte er seinen Bergstock nach hinten weg, streckte die Füße nach vorne vor und suhr, während die ganze Last seines Obertörpers auf dem schrägen Bergstock ruhte, quer über eine Wiesenmaiie ab, wie sonst Halde. Nur die kräftigen schwarzen Schrammen, die seine Nagelschuhe dabei gelegentlich in den grünen Ra sen ri»en, zeigten, daß es hier doch anders zuging und der Doktor sich nistisches Knnstwert erster Klasse lei stete. Sogar Signor Batista, der doch in diesen Bergen groß gewor wohl 150 Meter breite Wiese abfuhr Sturz aus eine zwei Meter tiefer gelegene Straße geben mußte, als der Arzt auch schon einen eleganten ruljig zum Stehen kam. Fritz Overhofs Verluchte das Ex periment, aber nach fünf Metern saß der Weg weiter in das Städtchen hiein. Osteria war nicht her rivederci oon beiden Seiten und bald trug der Zug die Deutschen nach Le vico zurück. Gipfeln von Panarotta und Lava rone, als Fritz Overhoff an der Seite seines zukünftigen Schwiegervaters das Hotel verließ und aus die Straße hinaustrat. «Das Wetter ist unsicher, Herr Kommerzienrat. Aber einen kleinen ten wir immerhin unternehmen. .Im schlimmsten Falle finden wir dort im Schutzhaust «ine Zuflucht vor dem Regen". ' Der Vorschlag wurde angenommen und gemächlich schritten die beiden Herren die Landstraße zwischen de» .Gestatten Sie mir ein Wort im »Aber gewiß doch. Ich bin Ihnen nach unserer neuerlichen Aussprache noch über manches Auskunst schul dig . „Offen gesagt, diese Herren Schmidt und Wagner gefallen mir absolut nicht". Eine Weile schritt der Kommer zienrat Dann blieb er mit ei« ml»l in der Gesellschaftt. Und muß mich wenigstens vorläufig mit ihnen stellen". Der Ingenieur zündet sich mit vie ler Umständlichkeit eine Zigarette an. „Ich hörte gelegentlich, daß Sie die Gesellschaft allein gegründet ha ben und die Herren erst später hin eingekommen sind. Wie ist denn das geschehen?" „Es ist eine lange und eigentüm liche Geschichte. Sie wissen, daß ich in, Sleiermqrlifchen große Schmel zen betreibe und sowohl eigene wie auch fremde Erze verhütte. Bei die sem Geschäfte bin ich mit meinen bei den jetzigen Gesellschaftern bekannt geworden, und.... ich muß rückhalt los anerlcanen.... habe ihnen dabei Wagner hat mir für meine Lohn schni-lzerei Aufträge von Millionen zugeführt. Während in ' früheren lahren ein Teil meiner Oefen still uegen mußte, hat er mir lange Zeit hindurch Bestellungen über Bestellun gen besorgt, Geschäfte, bei denen es überhaupt lein Risilo sür mich gab. Ich hatte nur das fremde Erz aus zu>chmelzen und das erschmolzene Metall abzuliefern und bekam für die Einen einzigen Nachteil, wem, ich so sagen darf, hat das Geschäft für mich gehabt. Ich war durch die gro „Sie haben allerdings etwas nach gelassen. Ich habe drei Oefen stillegen müssen." „AIS Sie Jh:e Kapitalien festge legt hatten, ist dann Herr Wagner wohl mit seinem Gelde in die Berg baugesellschast eingesprungen?" Der Bergherr blickte verwundert auf. „So war es! Zu einer Zeit, in der baugesellschasl hier gemacht werden mußlen, und ich um disponible Mit tel in Verlegenheit war, bot er mir an, als Gesellschafter einzutreten und brachte auch gleich seinen Freund Schmidt als dritten Gesellschafter in Vorschlag... Ich hätte mich auf das Anerbieten vielleicht doch- nicht einge lassen, wenn Wagner nicht oon Be „Lassen Sie mich gerade heraus sägen, was ich denke. Dieser Wag ner ist ein Gauner, der Ihnen die Bergbaugesellschast einfach abjagen will. Ich traue ihm sogar zu, daß Sie zunächst einmal festzulegen, dann selber in die Gesellschaft einzudrin gen und Sie bei gelegener Zeit gänz lich auszuschalten. Bietet ihm der Ge sellschaftsvertrag dazu vielleicht ir gendeine Handhabe?" „Das ist ja meine Sorge, mein bester Ov-rhoff. Schmidt und Wag ner sind hierher gekommen, um mit mir über neue Einzahlungen zu ver handeln. Sie verlangen für jeden Teilhaber eine neue Zubuße von LOV.ooo Mark. Diese Summe auf zubringen, fällt mir im Augenblicke nicht leicht. Meinen Bankkredit will ich nicht beanspruchen, und «ine hypo thekarische Belastung meines Hütten werkes wäre mir ebenfalls uner wünscht. Um so mehr, als ich immer noch bequem in der Lage bin, die Unkosten für die Bergbaugesellschaft aus den Einkünften der Schmelze zu Fritz Overhoff pfiff durch die Zähne. „Sie werden es Ihrem zukünfti gen Schwiegersohn ja nicht zutrauen, daß er irgend etwas anderes als Ihren Vorteil im Auge hat... Also bitte ich Sie, es ist die erste Bitte, die ich in unserem neuen Verhältnis ausspreche,... geben Sie mir Voll macht, notarielle Vollmacht, Sie in den Verhandlungen mit Ihren beiden Gesellschaftern zu vertreten. Gebrau chen Sie irgendwelche Ausflüchte, um nicht selber erscheinen zu müssen Sa gen Sie meinetwegen. Sie wären trank und müßten dreimal täglich im Eis-narsenwasser baden. Sagen Sie, der Doktor hätte Ihnen Spazier gänge oerordnet und oen Aufenthalt -.in Konferenzzimmer streng verboten. Machen Sie es, wie Sie wollen, aber lassen Sie mich mit diesen Herr schaften abrechnen. Ich garantiere Ihnen, schaffe Jhnen^in der in Serpentinen zur Höh« vo>< Biagio führt. Der Bergherr ließ sich auf «in» der Ruhebänke nieder und mihm den Hut vom Kopf. Trrtz des tühlen Windes war ihm warm. »Mein lieber Overhosf ich schätze Ihr Anerbieten hoch. Sie venlen viel leicht daran, mit eigenen Mitteln in die Gesellschaft einzutreten, was nach dem Anträge wvht irgendwie möglich wäre. Aber mir selber sind inzwi schen schwere Bedeuten getommen. Als ich die Gesellschaft gründete, und mit den Schürfungen begann, da hoffte ich auf reiche Funde. Mußte darauf hoffe», nach der reichen Ver lich. Gewitzt... überall Spuren von allerlei Metallen. Stellenweise blei haltiges Gestein, das vielleicht die Schmelzen noch gerade lohnen tönn handgreislichen Erfolge, auf die ich gehofft habe. Wenn es mir heute mit guter Manier möglich wäre, aus der auch in Steiermark Gelände, auf de nen die Schürfung sich verlohnen könnte." Fritz Overhoff blickte seinen Be gleiter lange und prüfend an, „Herr Kommerzienrat, ich würde mein gutes Geld nicht an eine Sache setzen, wenn ich ihrer nicht sicher wä iibrigen..." Der Ingenieur steckte di» Hand in die Tasche... „Sie sprachen, von bleihaltigem Gestein. Wie hoch war denn der beste Gehalt Ihrer Funde?" „Verschieden. Gelegentlich ein klei nes Aederchen mit 20 bis 30 v. H. Im Durchschnitt waren zwei vom Hunden die höchste Ausbeute." Der Ingenieur zog die Hand aus der-Tasche und hielt dem Bergherrn einen grausilbern funkelnden Stein hin. „Wissen Sie, was das ist?" Stein in die Hand und wog ihn „Zweifellos eine Bleistufe und nach dem Gewicht zu schließen mit wenig stens 20—M v. H. Blei beladen. Ja, wenn wir so etwas in genügender Menge finden könnten, dann, würde ich anders über die Gesellschaft den ken." Fritz Overhoff legte dem Vergherrn seine Rechte schwer auf die Schulter. „Es ist gefunden, und zwar in Ihren Schürffeldern, kaum zehn Ki lometer von hier entfernt. Selbstver ständlich habe ich die Funde geheim gehalten. Nur meine Schwester und Dr. Brandt wissen darum und haben sich verpflichtet, gegen jedermann zu schweigen. Aber was ich heute gefun den habe, könnte morgen ein anderer entdecken. Es ist höchste Zeit, daß wir handeln. Sie müssen wieder al leiniger Herr der Gesellschaft sein, und dann, denke ich, wird bald neuer Gewinn aus den alten Schächten er- Der Ingenieur erhob sich und steckte die Bleistufe in Tasche. „Frische Fische, gute Fische, lassen Sie uns sofort zum Notar gehen, und geben Sie mir Vollmacht. Ich versichere Ihnen, daß wir dann sehr schnell gutes Wetter und saubere Luft in der Gesellschaft haben werden." In der fünften Stunde des Nach mittags verließ Fritz Orerbosf sein Zimmer im alten Kurhause, nachdem er vorher mancherlei Dokumente und Schriftstücke in seine Aktentasche ge packt hatte. Langsam schritt er die Treppe hinunter und war so in Ge danken versunken, daß er nicht ein mal den Gruß des Portiers erwi derte. Der sah ihm schier erstaunt "der solche Unterlassung nach, Venn es gehörte sonst zu den Maximen des Ingenieurs, einem jeden für seinen Gruß zu danken. ''lber heute war ?, itz Overhofs in der Tat so in eine Kette oon Gedanken und Erwägun gen versponnen und verstrickt, daß er sogar -an seiner eigenen Schwester achtlos vorübergegangen wäre. Lang sam und beinahe wie ein Nachtwand le: durchquerte er den schattigen Vor garten und schritt durch die Via Dante und weiter vorüber am immer rauschenden Brunnen der Via del Fönte hinein in die Via Regia. Rein automatisch machte er Schritt für Schritt, während fein Gehirn arbeitete wie das eines Schachmei sters, der für die nächsten dreißig Zuge alle Möglichkeiten und Chancen durchdenkt. Er hörte nicht das buon Giorno Signore des kleinen italieni schen Kellners vor dem Cafö des Etrangers und nicht das Bpfüat Gott des dicken bayerischen Wirtes vor der deutschen Bierstube. Mecha nisch schob er einige spielende Kinder aus dem Wege und folgte ebenso me chanisch den breiten granitenen Fahr schwellen, die sich nach ->Uer Römer sitte auch heute noch durch das klein steinige Knüppelpflaster »er Via Re gia wie zwei Glerse etttlangziehen und den Fuhrwerken eine gute Fahr- Längst hatte der Wanderer die radiso passiert, als er mit seinem Sinnen und Denken zu Ende kam. Jetzt war die Kette seiner Schluß folgerungen bis zum letzten Gliede und ohne jegliche Fehlstelle fertig ge schmiedet. Wohl richtete er sich empor und nahm eine straffere Haltung ein, an Linden und Glycine», und weiter durch das Vestibül des neuen Kur hauses. Entschlossen und unaushalt chard, den wir gerade um diese Zeit zu einer Besprechung gebeten hatten." «In der Tat," unterstutzte Herr Partners Wagner. „Wir erwarten ihn in jedem Augenblick. Ich wundere mich, daß Sie nicht auf dem Wege sind." Fritz Overhoff machte es sich vor allen Dingen auf dem Stuhle be quem, den ihm Wagner anbot. Er überhörte volllommen die leichte Auf forderung, sich beizeiten mit guter Manier zurückzuziehen, die zweifellos in den Worten der beiden Partner lag. „Ich fürchte, meine Herren, Sie werden heute vergeblich auf Ihren Kompagnon warten. Herr Reichard ist leider unpäßlich geworden." Die beiden Gesellschafter tauschten einen schnellen Blick. «Hm! Hm! recht fatal," knurrte Wagner vor sich hin. „Indessen sollen die geschäftlichen Besprechungen aus diesem Grunde keinen Aufschub erleiden," suhr der Ingenieur seelenruhig fort. Jetzt trafen sich verwunderte Blicke. «Es ist kein Grund zur Verwun derung, meine Herren! Da Herr Rei chard sich unwohl fühlte,... so un wohl, daß es ihm vielleicht sür län gere Zeit unmöglich »ist, sich um die Angelegenheiten der Suganer Berg baugesellschast zu kümmern, hat er mich mit seiner Vertretung beauf tragt." Wiederum ein langes drückendes Schweige». „Unmöglich," knurrt« Wagner. „Ausgeschlossen," sagte Schmidt «Warten wir also, bis Herr Rei charo wieder verhandeln kann." er klärten beide «instimmig. Sowohl Herr Wagner H?ie auch Herr Schmidt hegten alle beide vom ersten Tage der Betanntschaft an ein undefinierbares Mißtrauen gegen Fritz Overhoff und waren ganz und gar nicht geneigt, sich von ihm :n die Karten gucken zu lassen. Nur hatten sie bei ihrer Ablehnung die Rechnung ohne Fritz Overhoff gemacht. Der zog mit aller Gemütsruhe ein Dokument aus seiner Aktentasche, welches die beiden Partner sofort als ein Exem plar des Gesellschaftsvertrages er kannten. »Wollen Sie, mein« Herren, sich freundlichst den Wortlaut des Pa ragraphen 12 Ihres Vertrages ver gegenwärtigen! Sie finden hier den unbedingt klaren Passus: »Mit dem unbeschränkten Rechte der Substitution." Ich hätte Ihnen also noch den Nachweis zu erbringen, daß ich oon oe.-n Herr» Reichard allen Rechtens substituiert bin. Zu diesem Zwecke lege ich die beim hiesigen Notar aus gestellte Generalvollmacht für die Suganer Gesellschaft vor." Die Herren Wagner und Schmidl sahen bald sich, und bald die Voll macht an. Sie wußten beide gleich gut, daß irgendwelch« rechtlichen Ein wände gegen diese Substituierung nicht vorzubringen waren. Aber si hatten immer noch keine Lust, mi? diesem fremden Ingenieur zu ver handeln und versuchten es daher mit fachlichen Motiven. „Das Verhalten Reichardsist mir unbegreiflich," meinte Wagner. „Wenn er sich nicht wohl fühlt, hüt en wir ja warten tönnen. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in Eh ren, Herr Overhosf. Aber Sie ken nen doch die genauen Verhältnisf unferer Gesellschaft nicht, können sie beim besten Willen in der kurzen Zeit Ihres hiesigen Aufenthalte« nicht kennen. Ich glaube daher, daß sie durch solche Vertretung Ihrem Auftraggeber mehr schaden als nützen müssen." Fritz Overhoff betrachtete mit stil lem Amüsement die beiden Partner. „Seien Sie unbesorgt, meine Her ren, ich werde die Interessen deS Herrn Reichard in der denkbar be sten Weise vertreten und bin über die Verhältnisse der Gesellschaft in wiß beruhigen, in vielen Punkten durchaus Ihrer Auffassung zu und wir tönnen, nachdem Sie nun meine ten." „Der Gesellschaftsvertrag sieht im Million Mark für jeden Teilhaber gefordert werden, und es genügt, daß ein Gesellschafter diese Zubuße fordert und selbst einzahlt, um sie auch für die beiden anderen obliga torisch zu machen .... Nebenbei ge sagt, meine Herren, sehr schön finde Daumenschrauben ein, die er in die sen Paragraphen des Gesellschafts braucht, habe ich in diesem Sinne an Reichard geschrieben." Fritz Overhosf zog einen Brief aus seiner Aktentasche. dem 15. dieses Monats und ver langten eine Zubuße von 200,000 Kranen von jedem Teilhaber." „Allerdings, Herr Overhosf, und ich dente, daß diese Zubuße nicht zu Fritz Overhosf freute sich im stil „Ob wir bald sünbig werden, das steht noch sehr dahin. Die Schiirf stellen, die ich selber besichtigt habe, sind nicht gerade vielversprechend. Aber darin pflichte ich Ihnen voll kommen bei, daß die Gesellschaft neue Mittel braucht, wenn sie nicht „Dann wären wir ja vollkommen einig, Herr Overhofs. Es genügt, daß Sie die Bereitwilligkeit Ihres Mandanten zur Zahlung der bean tragten Zubuße erklären und unsere Verhandlungen sind glatt beendigt." Herr Wagner sprach die Worte ruhig, aber im Innern war er sehr unruhig. Wenn Reichard jetzt ir gendwie doch in der Lage war, die Zubuße zu bezahlen, so war der Plan, ihn für ein Trintgeld aus der Gesellschaft hinauszudrängen, vor läufig gescheitert. Gespannt beobach tete er Fritz Overhosf, der in dem Gefellschastsnertrage blätterte. «Noch etwas, meine Herren. Der Vertrag sieht ja auch den Fall oor, daß ein Partner aus irgendwelchen Gründen seine Zubuße nicht erlegen kann. Ich möchte diese Möglichteit immerhin in Betracht ziehen." Bei diesen Worten des Ingenieurs hob Wagner den Kops und witterte. Sollte sein Plan doch glücken und Reichard nicht mehr weiter tönnen? »Sehen wir, was der Bertrag be stimmt," fuhr der Ingenieur unbe wegt sort. «Da heißt es: „Ist ein Partner nicht mehr ge willt oder in der Lage, ordnungs gemäß eingeforderte Zubußen einzu zahlen, so sollen den anderen Ge sellschaftern die folgevven Möglich keiten offenstehen. Sie tönnen er stens dem betreffenden Partner feine bisherigen Einzahlungen zurückerstat ten und ihn dadurch aus der Ge sellschaft auskaufen. Oder ab«r sie können den eigenen neuen Zubußen Prioritätsrecht einräumen und die bisherigen Zahlungen des betreffen den Partners vorläufig zinslos in der Gewertfchaft stehen lassen." Wagner blickte ärgerlich in sein Notizbuch. Er bereute es jetzt, daß er sür diesen Paragraphen nicht noch eine andere Fassung herausgedrückt hatte nach der Art des deutschen Ge wertenrechtes, daß GeWerken, die auf ihre Kuxe keine Zählungen mehr 'ei sten können, überhaupt aller Rechte und des bisher eingezahlten Betra ges verlustig gehen. Sehr ärgerlich war es ihm, daß diese Daumschraube im Vertrage, fehlte. Aber Reichard war dafür sei nerzeit absolut nicht zu haben gew«. sen. Fritz Overhosf spielte mit dem Bleistifte. «Es ist meinem Mandanten na türlich nicht sehr angenehm, gerade jetzt neue und große Mitt«l in di« Gesellschaft zu investiern. Mittel, die er natürlich seinen anderen Be trieben entziehen mußte. Wie wür den Sie sich stellen, wenn Herr Rei chard keine weiteren Zubußen lei stet?" Schmidt und Wagner wechselten Blicke des Einverständnisses. «ES wäre uns kaum möglich, sagen wir einmal 25 v. H. seines' Anteils auslausen läßt," Fritz Overhosf Halle während der und Bildchen aas einen weißen Bo gen gezeichnet. Auch jetzt noch lieh er den Bleistift über das Papier glei legte Der Coup war i»ch: schlecht. Hunderttausend Marl haue l»S jrtzr jeder der Partner bar ei»,iez,'hlt. Gelang es, Reicharo mii Kronen abzusenden und hinaus,>,uwer wiß recht nnnehinenswcrten Vor schlag, Herr Overhosf." „Ich denle, daß wir in der Tat gedeihen soll. Ihr Vorschlag, AV.- bescheidenen Manier. Aber es reicht nicht, um wirtlich großzügig zu schürfen unh nach guten Funde» fo-> fort die Förderanlage zu bauen. Mein Mandant ist deshalb der Mei nung, daß sofort die im Beitrage vorgesehene höchste Zubuße von einer Million von jedem Partner zu zah- , len ist. Nur so kommen wir wei ter." Schmidt saß mit offenem Munde und weitausgerissenen Augen da und starrte den Ingenieur fassungslos an. Wagner oersuchte zu lachen. „Famoser Witz, et-» den Daumschrauben anlegte, die er hatte. Aber schließlich, wie sollte Reichard plötzlich zu einer Millio« kommen? Er wußte es ja auK »cherster Quelle, daß der gerade jetzt mit ernsten Schwierigkeiten zu kämp fen hatte. Und plötzlich kam Wagner die Er leuchtung. Er sollte ganz einfach geblufft werden. Der Ingenieur da befaß ebensowenig eine Million, wie er selber oder wie Schmidt. Aus einen ganz gemeinen Bluff sollte die Sache hinauslaufen und wahrschein lich dem Reichard die volle Auszah lung retten. . - Jetzt war es Wagner, der langsam und nachdenklich in dem BertragS text blätterte. „Ske haben recht, Herr Overhosf. Hier steht es geschrieben. Wenn ei» Gesellschafter die Höhe der Zubuße bestimmt und diesi Zubuße selber aus das Konto der Gesellfchaft zahlt, sollen die beiden anderen Gesellschaf ter gehalten sein, im Lause der näch sten drei Tage dasselbe zu tun. Zah len Sie also für Ihren Mandanten vie Million, und seien Sie über zeugt, daß es für Herrn Schmidt und mich ein Vergnügen fein wird, drei Tage später dasselbe zu tun."— Nach dieser Rede strich sich Wag fahr war jedenfalls abgewendet, der Bluss mißlungen, und nun würde dieser unangenehme Ingenieur je wohl schleunigst and«re Saiten auf ziehen. (Fortsetzung folgt.) Unangenehm. Direktor eines Flohthccter» (kurz vor Be ginn der Vorstellung): „Die Herr geld an der Kasse zurückgeben las sen. Die Vorstellung muß leider unterbleiben, weil mir mein gesam tes Personal soeben entwrungen