Der Leichnam. Eine sihrrckliche Begebenheit in dunkler Nacht, D« Wi d«l d ' wieder den bleiche» Zu den heissen Guellen von Dpbel Works. zehn Kilometer entfernte arabische Torf begeben, um Lasttiere zu mie ten. Bcild brach denn auch das Uli- Gebäude suchen, sreundlich ausge nommen von der Mutter des abwe senden Verwalters nebst zwei schö nen Töchtern. Die Alte war so freundlich, sür mich und einen mit- Station schlugen wir unsere Feld betten aus. Diese Bahnhöfe im In nern Algiers gleichen kleinen Fe- An Faust ein blitzendes Messer. Eil/ist dereitet^ zwecke. Am nächsten Morgen konnte denn nun die Reife von statten ge uns in einem weiten Talkessel, rings von den blauen Bergzügen des At lasgcbirges umgeben. Die Gegend und hin und wieder ein Dornbusch mit fingerlangen Stacheln. In einer breite» Felsschlucht wird es anders, Palmen werden sichtbar, erst verein zelt mit verwilderten Wurzelschöß lingen, dann dichter. Ein Heller Bach rieselt dahin, und hinter Garten mauern aus Felsbrocken und Lehm erstrahlt der saftgrüne Teppich der jungen Gerste. Die geradezu mär chenhast grüne Farbe des jungen Korns der Oasen läßt sich mit Wor ten gar nicht schildern. Nielleicht ist der unvermittelte Gegensatz zum gelbbraunen Gestein der Einöde die Ursache der fremdartigen Farben- Wirkung, die den Reisenden, der das zum ersten Mal erblickt, über rascht. Durch winkelige Gäßchen wen wir auf den freien Platz des Dörfchens, wo wir unser Lager an der Rückwand eines Hauses aus- Strohmatte hocken. Ter eine der Söhne ist schwarz von Haar und Bart, er hat ein Gesicht, das an die bekannten Christusbilder mahnt. Der andere ist rotblond und voll bärtig von fast deutschem Aussehen. Bald erscheint der alte Scheich, der !mir sehr bekannt vorkam, denn er ähnelte überraschend einem meiner «Zehrer aus meiner Studienzeit. Am andern Tage mußten wir bei dem alten Herrn Mittag essen. Eine schmale Steintreppe mit verschieden hohen Stufen führte in sein Emp fangsgemach, wo ein Tisch ganz nach europäischer Art gedeckt war. Der Fußboden des schlecht geweißten Raumes war mit einem roten Tep pich ausgelegt. „Hier ist es schön luftig," sagte der Alte aus die zwei bische Sitte. Will man den Gast be- Mahl. Der Sohn bereitete das Ge eines Blasebalgs. Während des Speisens kam mit großem Geschrei die hungrige Katze des Scheichs her eingesprungen. Der Hausherr warf ihr mit freundlicher Miene ein Stück Fleisch von seinem Teller hin. Der Scheich sprach als früherer Spahi gut französisch, das Tischgespräch drehte sich um Türken, Religion, land, Tee und Chinesen, von denen der Alte nur eine unklare Borstel lung hatte. Unbegreiflich war es für ihn, wie man in Deutschland ohne Kamele sertig würde. Wir hätten nur solche in zoologischen Gärten, sagten wir, und die Schilderung eines solchen interessierte ihn nicht wenig. Dann wollte er noch wissen, ob es bei uns anch Marabuts (hei- eigene Bedeutungslosigkeit klar zu Tage trat. Nach Tisch lud uns der Alte ein, mit ihm in seinen Gärten zu lustwandeln. Es war Frühling, daraus hervorschwärmten. Seine Honiglieseranten. Weiter ging es in den Gemüsegarten. Hinter Zäunen von Feigenkaktus gediehen aller hand Küchengemüse, sehr schöne große Bohnen, deren Erstlinge wir gegessen hatten. Zwischen den dusti gen Bohnen- und Zwiebelbeeten So lebte der alte Scheich. Während der nächsten Woche lebte ich allein im Dorf, da mein Gefährte einen Ausflug in die Berge unternahm. Der Scheich legte nachts Wachen vor mein Zelt, die mich durch Schwatzen und lautes Schnarchen am Einschlafen störten und doch nicht hinderten, daß ein großer Köter bei mir eindrang und, während ich fchlief, den gesamten Vorrat an Eiern und Datteln ver zehrte, ebenso siel eine draußen aus gehängte „Girba", ein lederner Wasserschlauch, seiner Freßgier zum Opfer. In dem kleinen, fensterlosen Raum an der Hauswand schlief in- Milch (40 Psg. wurde als Normal ich brauche ja deine " Milch gar nicht." „Ja, meine Milch ist aber viel reeller/ meinte er dann als ech liesern. Oder der Hammel war gar zu teuer. Da hals eine Blechbüchse. „Sieh mal hier diese Büchse an, da Geh nur mit deinem Hammel nach Hause I" Dann lachten alle Umste henden, und der Mann entfernte sich brachte er einige Beduinen mit Pfer den und Kamelen mit. Als richtige Karawane zogen wir so eines schö nen Morgens in die Wüste hinaus. Am Ausgang des Ortes besaud sich der Begräbnisplatz, jedes Grab aus im Rechteck gelegten Feldsteinen be stehend, mit zwei senkrechten stachen Steinen zu Häupten und Füßen des Toten. Inmitten dieses Steinfeldes erhob sich eine weißgetünchte „Gub ba", ein Marabutgrab, ein kleiner, quadratischer Bau mit einer Kuppel. Die vier Ecken dieser Grabtempel tragen meist dreieckige Zinnen. Als wir vorbeikamen, traten alle Leute aus dem Zuge und küßten die Mauern des weißen Gebäudes. letzten Tage den Bestich eines sol chen Mannes gehabt. Er war ein wohlgepslegter Mann in mittlere» Jahren und sehr schweigsam. Eine Zigarette zu rauchen lehnte er mit den Worten ab: „Ich bin Mara but." Die Leute küßten seinen wei ßen Burnus und strichen mit den Händen über das Zeug. Bevorzugte . streichelten seine Handslächen, um so der „Baraka" des heiligen Flui dums teilhaftig zu werden... Die höchste Auszeichnung, die ein solcher Heiliger zu vergeben hat, besteht darin, daß er den Frommen in den Mund spuckt, im Speichel des Mun des ist die „Baraka" am wirkun^s- und Menschensüße im Lause der schwerlich ist. Bald geht es tief im Tal, bald an Berghalden dahin, und mit Vorliebe in trocke- Platz, wo sich viele braune Bedui nenzelte befanden. Der Kochrauch stieg von ihnen aus, und die Män ner stiegen aus einen kleinen Hügel, rm uns besser sehen zu können. Daß wir genau solche Zelte hatten sie zur Begrüßung eine Meiling platte mit gefüllten Kasseetassen be setzt! der Scheich halte sich eiligst auch vorher schon beobachtetes Na turschauspiel. Die Hitze bringt näm lich eine Art Luftspiegelung hervor W i- lj -i sumpfigen Niederung weidete eine Herde kleiner struppiger Zwergrin der mit plüjchartigcm braunroten dern mußte nmn sich da über den Stumpfsinn der Lastkamele; statt auf dem schönen glatten Wege, woll trotten. Der erste Anblick des Tals, in dem das Bad liegt, ist sehr packend. Ein im Schatten liegender, phan- Während unter der zweiten vor handenen kleinen Palmengruppe lie ben einem Brunnen unsere Zelte graphien zu entwickeln, die Wirkung des Bades. Der alte Knasterbart von Araber, der hier den Badediener vor stellte, verstopfte, primitiv genug, mit einem Lumpen die Ausslußöff nung des kleinen viereckigen Bassin» und riet mir, ja nicht länger aIK eine Viertelstunde im Wasser zu, verweilen. Während ich mich beim Schein der mitgebrachten Kerze ent kleidete, sllllte sich schnell das Bassin^ Das Wasser war so heiß, daß man» zunächst sofort wieder herauszu liegend oben treiben konnte. Der kleine Raum füllte sich dermaßen, mit Hitze und Dampf, daß ich beim hervorbrächen, wenn man sich nur die Mühe gäbe, etwas zu graben, auf der anderen Seite dagegen gäbe zu. Experimente. Einen Teller auf einer Nadel tan zen zu lassen, scheint ein sehr schwie riges Kunststück zu sein, wenn mair den Kniff dabei nicht kennt. Die- Zeichnung hier zeigt euch, daß die- Der Teller auf der Nadel. Sache ganz leicht zu machen ist. Ihr steckt in den Psropfen einer Flasche eine Nadel aber hübsch gerade—»- und dann spaltet ihr zwei andere- Korke genau in der Mitte durch» wird behutsam auf die Nadel ge stellt, wie ihr es aus dem Bilde seht. Wenn ihr den Teller vorsichtig be wegt, balanciert er ans der Nadel Strafe bekommen, und das würde ihm schlecht gefallen. Ihr könnt auch ein Geldstück aus