einem jiner Restaurant», die sich da» Prädikat „sein" zugelegt haben, grünen Gläsern, Flaschen, Radieschen «nd Zahnstochern bestellten Tische drei glase. Die Flasche d«S Göttertrankes mit einer gewissen lachenden Verach tung erfüllt. Der Aelteste nahm den Rang eine? kerlich. das zu besitzen er für den In begriff alles Leben»glllckS und aller Lebensweisheit hielt. Er nahm eS mit das Bewußtsein diese? Ritterlichkeit schen so vie! Verletzend«» hat. Gemüth «nd Herz hatte er längst abgelegt und fn dasselbe Schubfach gepackt, in Wel das war eigentlich daS bewegende Ele ment seine» Wesens. Keine Bemll- Hung, keine Ermüdung und kein Geld «nd eS wurde unter Verzerrungen des Antlitzes aus der Bodenkrust« entfeint. Der zweiteZechgenosse wurde Assessor genannt. war ein angeschwellter diglich das Eine: der Genuß. Er, dem jede seiner« Regung des Gefühls fehlte, suchte nach beendeter Arbeit, Schmkich«lnomen „der klein« Herzens brecher", »der Liebling der. Damm". kanten Abenteuer, in seiner dumme« Art verschmitzt lächelnd, als berechtigt an. Daß er thatsächlich durchaus keine fort entdeckt. und Assessor. Die Kluft, die im fühlte. jetzt durch die Meldung de» Kellners Herrn Baron zu sprechen wünsche.^ „Soll 'reinkommen!" befahl das Ba rönchen, und es trat mit dienstlicher Der Bursche, durch die Nähe de» Herrn Hauptmanns In verlegene Ausre fchritt, als derselbe, den Brief belrach ihm auf die Stirn gestiegen, weil er ders der Assessor könnten die „lächer liche" Summe von zehn Mark sehen, die seine alte Muiter ihm schickte. Der Assessor hatte mit seinen kleinen Schweinsaugen in derThat einen Geld „Dem glücklichen Barönchen scheinen feine Liebschaften nicht viel zu losten im Gegentheil!" Das Barönchen lacht« dumm aus ünd las flüchtig den folgenden Brief: „Mein geliebter Sohn! Ich habe Dir recht lange nicht ge schrieben, aber ich habe wieder so viel Husten. Du brauchst Dich aber nicht zu ängstigen, Tante Chlotilde meint auch, daß es besser ist. Dein letzter lieber Brief klang etwas mißmuthig. Ich kann mir denken, daß Du sehr viel Ausgaben hast, aber ich will Dir nicht? vorklagen, mein lieber Sohn. Ich hatte die letzten Tag» in meiner Stube eine die Tante Chlotilde Zeit, zu helfen. Ich hatte in der Apotheke und beim Doctor wegen meines Hustens viel zu zahlen und mußte von meinem MiethS gelde dazu nehmen. Nun muhte ich aber auch meine Miethe zahlen, und da habe ich den großen Schrank von der Großmutter verlaust. Der Händler wollte immer Btl M. dafür geben, nun habe ich aber doch nur SO M. bekom men. Der Händler meinte, die Preis« seien sehr zurückgegangen für folche Schränk«. Hinter dem Schranke war ein schrecklicher Staub. daS macht, weil man niemals mit dem feuchten Tuch« dahinter konnte. Die Sachen aus dem Schrank« habe ich in die große Schub lade von dem Sopha gepackt. Da ist genug Platz. ES war ein gute» Stück Arbeit! Tante Chlotilde sagt, sie sei froh, daß e» fertig sei. Sie läßt Dich sehr grüßen, auch Frau Schubert und Emil. Ach, mein lieber Sohn, ich sehne mich oft sehr nach Dir! Nun ist es bald ein ganzes Jahr, daß ich Dich nicht gesehen habe! Aber ich will nicht klagen. Dein guter seliger Vater würde mir daS auch nicht erlaubt ha- Du einmal Hauptmann sein wirst, da soll eS wohl besser werden! Nun lebe wohl, mein heißgeliebter Sohn! Ich bitte Gott stündlich, daß er Dich in fein«,» treuen Schutz nehmen möge. bende Mutter. P. S. Ich schicke Dir 10 M. von »Heda! Sie! Noch ein« Flasch« Sektl" Künstker werden nach d«n Rollen, die sie spielen, bezahlt. Die Glücklichen, die Kaiser, Prinzen, höh« Beamte, Ge nate 400—600 M. Die 40 Pf. für die Vorstellung. Di« An- Vorstellung oft bis acht Stunden dau ert. Daß das Publikum bei dieser langen Zeit seine Mahlzeiten im Thea ist Alles. Wird ein Thron dargestellt, über die Bühne, wie denn auch die Schauspieler sich angesichts des Publi blikum» mit einer Tasse Thee erlaben, wenn ihnen von den oft recht langen Reden die Zunge trocken geworden ist. Im Gegensatz zu der armseligen Büh nenausstattung sind die Kostüme der Schauspieler ungemein prachtvoll. Die Künstler tragen gold- und silberbor dirte Seidengewänder. Diejenigen, welche Kaiser, Gottheiten und Gespen ster darstellen, haben große Masten mit gewaltigem Barte vorgebunden. Die Masten der Generale zeigen große Hör ner. Schurken und Diebe darstellende Schauspieler sind im Gesicht bunt be malt, die Nase ist aber stets schneeweiß. Tritt der Schauspieler auf die Bühne, nennt er den Zuhören sogleich seinen Namen und die Art seiner Rolle und gibt auch eine kurze Uebersicht über sein Verhältniß zu den anderen Mit spielern. Gespenster, böse und gute Geister sowie die Gottheiten theilen dem Publilum mit, was sie betrieben haben' und was sie auszuführen beabsichtigen, wie überhaupt alle Auftretenden die Zuhörer in den Gang des Stückes auf alle mögliche Weise einweihen. Will ein Schauspieler einen anderen umbrin gen, dann zeigt er erst auf den Todes kandidaten, der dann nach erfolgter That buchstäblich in die andere Welt entflieht. Wer einen Kurier macht, stellt sich an, als ob er zu Pferde stiege, um die Bühne galoppirte und wieder abstiege, woraus er erzählt, daß sr nun in der und der Stadt angekommen sei. Elschen: „Weil doch der Onkel neu- Frau." Qualifikation. Gnädige tigen? Da» richtige Mittel. Lniiilt «a LtiekWtdr I» Tiirki zlächst Rußland ist wohl die Türkei dasjenige Reich, in welchem die meisten und größten Brände stattfinden. All ganze Ortschaften, Dörfer und Städte «luth. Die Ortschaft Ehabdschi brannte voll ständig ab von 80 Häusern blieben nur süns übrig. In Hadjin wurden 700 Häuser vom Feuer vernichtet. Ein noch schwereres Schicksal traf die Stadt Uschak. Beinahe 4000 Häuser gingen da an einem Tage in «inem Brand in Flammen auf. In diese Zahl sind kleine Hütten, Kaufbuden und Bäder nicht eingerechnet. Es muß gleich hier betont werden, daß in allen Fällen schnelle Hilse sowohl seitens der Regie rung als durch Privatwohlthätialeit geschafft wurde. Und wa» insbeson dere die durch ihren Handel und ihr Gewerbe berühmte Stadt Uschak be trifft, so vermag sie sich bereits langsam neues Leben zu beginnen. In Konstantinopel selbst hört man jetzt nicht mehr so häufig von Brände». Namentlich im al'en Stainbuler Stadt theil geschah viel Unglück Stambul hieß daher „Ort der Brände". Es war nichts Außergewöhnliches, daß 3000, ja 5000 Häuser aus einmal nie derbrannten. Unter 200 oder 300 Häusern Verlust ging es bei keinem Brande ab. 1370 wurde auch Pera von einem entsetzlichen Feuer heimgc- und aber Hunderten Häusern zerfielen in Asche, zweitausend Menschen ver loren dabei ihr Leben. Nach diesem schauerlichen Ereigniß wurde aus Pest eine Feuerwehr nach europäischem Mu ster zu organisiren. Seit jener Zeit sind denn auch thatsächlich die großen Brände in der türkischen Hauptstadt eine Seltenheit geworden. Aus der letzten Zeit ist nur der Brand im Ju denviertel Haßkiö zu erwähnen, welcher 150 Holzhäuser vernichtete; von densel ben waren nur zwei versichert. Und etwas derartiges kann auch nur gefche phons äußerst schwierig und langwierig ist. Ist die militärische Feuerwehr Szechenqi Pascha« schnell am Platz, so dämpft sie auch leicht das Feuer. Außer der militärischen regulären Feuerwehr gib» es von Alters her die Tuliiin -120 Gruppen vertheilt ist und beim Ausbruch eines Brandes in Adamsto- Alles niederrennend durch die Gaffen eilt und an den bedrohten Stätten mehr schadet als nutzt, mehr verwirrt als löscht, mehr stiehlt als rettet. Der ehrwürdige von den Genuesern erbaute ausbricht, geht vor diesem Thurm ein Höllenspektakel los. Die Nachtwächter rufen brüllend den ost stundenweit ent- Straßen zu wecken und zu warnen. Die alten Thore des Thurme» ächzen in ihren Fugen, öffnen ihre Schlünde und speien ganze Spotten mit Laternen be- Menschen" sind, da» Feid, und die Ret wehr verdankt Konstantinopel unendlich viel. Der Sultan hat die» mehrfach anerkannt, indem er ihrem Begründer und Organisator seltene Auszeichnun gen verlieh. war und ist die Enge der mit Holzhäu sern vollgepfropften Gassen in den -Ilten Stadttheilen! tauin möglich ift e» da zwei oder drei Menschen, nedeneinander zu paisiren. Wie vermag man hier Ren der geringste widerstandslos fand. Die Szechenyi-Feuerwehr besitzt- 6 große Kasernen. Die Gesammtzisser der Mannschast beträgt 8099 sage achttausend. Sie ist militärisch orga nisirt und zählt im Kriegsfall als Glied des großen Ganzen. Diese Feuerwehr- Zu den beliebtesten Gesellschafts spielen der ResormationSzeit gehörte daS „Maislen", d. h. die Sitte, bei das „Maislen" Graf Joachim von Zol d«S Raths (Wein), dardurch ob disch ein stillschweigen entstuende. Nichts destoweniger aber ließ gras Joachim Erfolgreich. „Sie schne^- Im GerichtSsaal. Richter: Zeugin, wie alt sind Sie? Zeugin: Ich zähle 30 Jahre. Richter: Ich frage nicht, wie viele Jahre S i e zählen, ich frage, wie a lt Gut aufgehoben. Tant«: .Nun, August, hast Du «S bei Deinem Meister gut?" Neffe „Nich zu feine Knieen!" Höchster Opfermut. „We gen mir hat sich schon einmal ein Verehrer duelliert und einer in» Was ser gestürzt." fährt mir zu Liebe Automobil!" Ein GemütSrenfch. „Sonderbar, ich verspüre heute einen solchen Arbeitsdrang, wenn ich nicht wüßt«, daß der Bureauchef verreist ist, ich glaube, ich wäre wirklich imstande zu arbeiten. Na, lassen wirS noch mal!" Junge Frau (die ihrem Mann eine große Mitgift eingebracht, auf der Hochzeitsreise): „Bist Du auch ganz glücklich, Oskar?" Er: „Aber Schatz, Ich wüßte gar nicht, wie tch ohne Deinen Besitz leber sollte!'. «»»««»ruche«. »Morgen wollen wir zur Kinne» «ach Neu-Ostra, kommt Ihr mit?" »Natürlich! Allemal, August! Aber da heißt's sich hübsch zeitig aus den Weg machen, sonst ist der berühmte Kirmeskuchen alle und der ist meiner i. ' d „Na, höre mal, August! Ich möchte Kuchen mehr zu kriegen ist!" „Und ich wette um 10 Mark, daß um die Zeit noch massenhafter Kuchen vor brodig. »Willst Du nicht auch noch für un» die Zeche bezahlen, wenn Du verlieren solltest?" fragte ich ihn etwas höhnisch. „Meinetwegen! Darauf soll mir'» nicht ankommen. Aber freu sucht gust!" ' „Adieu, Wilhelml" tasche?" fragte ich ihn unterwegs, die „Nur L Päckchen Tabak", antwortet« ter'm Ofen. Wir bestellten Kasse« und Kirmeskuchen. „Bedaure", sagt daS Kellnerfräulein, „Kirmeskuchen ist nicht mehr zu haben" Lamento, und ich warf Lehmann einen schadenfrohen Blick zu. Etsch! Reingi« fallen! Aber der blieb ganz gelassen und stand auf. „Bange machen gilt nicht! Werde selbst mal in der Küche nachfra gen!" Wie er wieder kam, lächelte er befrie digt. »Selbst ist der Mann! Wie ich mir'S dachte! Für einen so alten Stammgast, wie mich, giebt'» zllemal noch ein Stückchen Kuchen!" Richtig! Wie das Kellnerfräulein den Kaffee gebracht hatte, stellte sie einen verdeckten Teller auf den Tisch und sagte recht freundlich: »Hier ist der Ku chen!" „Na Kinder, langt zu!" meint« L«h» mann und nahm feierlich das weiße Papier weg, das obenauf lag. Was war denn das? Ich wischte und putzte meine Brille, meine Luise machte groß«, erstaunte Augen und Lehmann'» blieb Mund und Nase offen stehen. Aber 's blieb dabei! Auf dem Teller Sprache wieder und fuhr auf das Kell ,SoU das Kuchen sein? Solch« Witze müsse?»»vir uns als Gäste verbitten!" Aber die Neu-Osta'«rH«be nahm da» höllisch krumm. Daß das kein Kuchen wär', wüßt« sie auch, aber sie hätte den und sie zeigte auf Lehmann, der ein Gesicht macht«, wie Einer, der beim Aepfelmausen auf dem Baume erwischt auf 'nen Teller legen und mit denWor» t«n austragtn: »Hier ist der Kuchen!" Das hätte sie pünklich befolgt! E» wären auch noch ein Paar Badehosen und ein Kamm dabei gewesen, die hätte sie draußen gelassen, weil'S ihr zu sche nirlich gewesen wäre, die in'» Gastzim mer rein zu bringen! sich ganz egal, hatte, um seine Wette ja nicht zu verlieren, safrangel ben Kirmeskuchen in derßocktasche mit geschleppt. Wie der alt« Schlaumeier den Kuchen gekauft hatte, war er in'» sie die mitgebrachten Packete verwech selten. Lehmann stopfte das Badezeug in feine Rocktasche und der Bekannte sackt« den Kuchen ein. So war'S gewe sen. Karpfen und Gänsebraten und wollte mir auch die bewußten 10 Mark aus nöihigen, aber ich war geichsalls nobel den sonderbaren Kirmeskuchen denken! Ein Kraftmensch. „Sie sind ja, wie ich hörte, ein passionierter Gewichtstemmer geworden?" »Ja! ich hab halt ein« Schwäche für Kraftübungen!" ...