Ser>vt«v Wochenblatt. Fred, «. «»«in. Herausgeber 410 Splvtt Straße, Viert» Elve Z»isch<» M»»mi«g un» Lj»shingl»n 0»«., «e« j «l-d»» Kit». S-iao,»», »a »litt" in «a n ""i>u»g"'"t,"d i7»l °k»dt> st ««»,>,« «in, we», Lerdreti« 'g »u gibt». Itdrlich, in »en V«'. S>>'»» k Sich» Monate, " l « Dlmners cig, 29 Ri>v inber 1917 Die schreckliche Nr»ritU. Wie st« »«orten »nd wie sie serngehal- Unter den mancherlei Arien von Rerven-Krankheiten, welche die mo derne Menschheit im friedlichen und im kriegerischen Leben soviel heim suchen, ist die Neuritis eine der weit em» bedenklichsten, und eS wäre zu Wünschen, daß auch das allgemeine Laien-Publilum eine genauere Vor stellung von ihrem Charakter hätte. »Sehr oft" schreibt ein bekann ter Doktor vom össentlichen Gesund heitsdienst .wird Neuritis mit Neuralgie verwechselt und mitunter auch mit dem sogenannten Schreiber- Kramps in denselben Topf geworfen. Diese beiden letzteren Uebel sind aber verhältnismäßig harmlos, wenn auch unangenehm genug. Schreiberkramps deruht ursprünglich nur auf Furcht und auf der Ueber-Anstrengung von Muskeln, bildet daher nur eine Störung der Funktionen, wie die Neuralgie auch. Die wirk liche Neuritis aber ist eine orga nische Krankheit. Sie begreift Vergiftung und Entartung von Ner venzellen in sich, und zu ihren Sym ptomen gehört ein stetiger, heftiger Schmerz und abnorme Empfind lichkeit'der Nerven, begleitet auch von Muskeln - Einschrumpfung und Schwäche." Da sie eine organische Krankheit ist, so ist sie auch schwer zu behan deln; und es ist daher von besonderer Wichtigkeit, im voraus ihre Entwick lung zu verhindern zu suchen. In der Mehrheit der Fälle macht dies keine übermäßige Schwierigkeit. Zu den gewöhnlichsten Ursachen von Neuritis behört zu starkes Schwelgen in geistigen Getränken; in diesem Falle vergiftet und ent zündet der Alkohol die Nervenzellen. Man braucht darum sich nicht in einer einseitigen Temperenz-Paute zu ergehen; und es ist nicht zu über sehen, daß Neuritis vielerlei Ursachen haben tann. Aber eins ist nicht für alle gut; und wenn jemand «in starker oder sehr kapitalfester, be ständiger Trinker gewesen ist und Schmerz und Betäubung in den Ar men oder Beinen zu fühlen beginnt, vielleicht auch mit einiger Anschwel lung, so sollte er dies unbedingt als «in Signal von Gefahr ansehen! Für diesen jemand ist es sicherlich das beste, prompt aus den „Wasserwagen" zu klettern und dort zu bleiben. Tut «r dies nicht, und tändelt er mit der Alkohol-Neurose weiter, so ist es wahrscheinlich, daß das Leiden einen sehr ausgedehnten Grad erreicht, und «r schließlich das Opfer dessen wird, was man in Fachkreisen als „Viel sache Neuritis" kennt. Von dieser «ntwirft ein anderer Arzt folgendes abschreckende Bild: ständige, so vollständig in der Tat, daß der Patient völlig hilflos an das Bett gefesselt ist. Er tann schenkt hatte." ganzen Summe solcher sich entwit ieln. Vielleicht, daß das Opfer gar «icht oder nur höchst mäßig trinkt, main-Vergistung und Verseuchungs- Kranlheiten. Diese Fälle sind schwe rer zu verhüten, sind aber seltener. Ichallcnbilder. Schattenbilder? Was sind da»? Eine ganz abstrakte Erklärung wäre die. Schattenbilder sind die Folgen davon, wenn ein Mensch sich selbst im Licht steht! Und wie statt der war men vollblütigen, Herz und Gemüt schlagenden Menschen heute nur noch egoistische Schatten solcher Menschen die Welt bevölkern, so gibts Schatten bilder, wohin das Auge streift. Da war der Mertens, ein Mann, gewachsen wie eine Tanne, klug und fleißig, ein Kerl zum Verlieben. Und seine Stunde schlug. Das niedliche Jettchen hatte es ihm angetan. Jett chen war keine „Partie", wahrhaftig nicht! Ihre Reichtümer ließen sich nicht nach Mark und Talern beziffern und doch besaß sie solche: Ein gol dene» Gemüt und ein ehrliche« Herz und die unbezahlbare Fähigkeit, einen Mann zu einem gücklichen Menschen schon auf dieser armseligsten aller Erden zu machen. Beide waren glücklich in dem Ge danken, bald einander anzugehöien. Und da warf in die Sonne des Glücks sich ein Schatten nein, ein ganzes Schattenbild und die Strahlen ver- Die Gesellschaft „Euierpe" feierte ihr x-tes Stiftungsfest. Und Mer tens war als Hauptmatador natürlich Festleiter. Und diesmal wollte er mit etwas ganz neuem brillieren. Er hatte sich eine Beschreibung des tür kischen Schattenspiels, des Karagois, schicken lassen und im Rahmen des Programms sollte ein „türkisches Schattenspiel" als Hauptnummer ste hen. Eine, die den Plan mit Hellem Ei fer auffaßte, war die Tochter des Kon merzienrats Goldbaum. Mertens gefiel ihr und sie wollte ihn allzu gern ein bischen an ihren Triumphwagen spannen. Dazu aber boten die Stif tungsfest-Vorbereitungen die denkbar beste Gelegenheit. Mertens ging ins Garn, das die hübsche Kolette mit geschickten Händen um ihn spann. Man wollte Schatten bilder „aus dem Leben" stellen, nach Lucie Goldbaums Vorschlag. Die «in paar Reflektoren auf einen straff gespannten weißen Leinen-Vorhang geworfen, und auf diese Weise er schienen die scharjen Konturen der Gruppen, insbesondere die Profile so deutlich auf oem Borhange, daß man die Personen zu erkennen vermochte. Das erste Bild sollte „Die »erratene Geliebte" sein. Lucie schlug Mertens und Jettchen für das Bild vor. Jettchen suchte Mertens zu einer Weigerung zu veranlassen. Aber der hatte bereits zu tief in Lucies schön falsche Augen geschaut uiid tat alles, was sie wollte. »Zirre Dich nicht, Jettchen!" sagte er heftig, als seine Braut aus ihrer Weigerung bestand. „Ich will, hörst Du, ich will!" «Weil die Goldbaum es will!" »Törin!" Und er ging! Zum ersten Male ui-willig. Jettchen weinte den ganzen Tag. Als am Abend aber die Prob« begann, war sie zur Stelle. «Hast Du Dich besonnen?" sagte er mürrisch. «Na endlich!" Im Gründe war's ihm nicht ein mal recht. Lucie hatte ihn heute geschaut, seine Hand gedrückt und ge seufzt. Mertens w >r's ganz wirklich geworden. Kein Zweifel, Lucie liebte ihn. Das zweite Bild hatte Lucie „Ver erscheinenb, ein Paar eben durch des Und die Verlassene, Verzweifelte sollte wieder Jettchen spielen. Und siehe da: Lächelnd erklärte sich Jettchen «azu bereit. Das Bild wirlte samos, Mertens fühlte einen leisen Stich, sich und seuszle zärtuch auf. Mor gen, am Fe>itage, hatte sie ihn zu ihren Füßen, das war sicher. Dann lie>j sie ihn eine Weile zappeln, um ihn dann hohnlachend in seine Schranken zurückzuweisen. Wie tonnte ein Viertens im Ernst seine Augen zu einer Lucie Golobaum er hebc.i. Der geadelte und dekorierte Ritter von Cohn, ein Urbild von Häßlich dritten Bilde entworfen und das soll te „die Göttin des Kapitals" vorstel len. war niemand anders fvcke, sie selbst blitzte in Juwelen. Wenn das Euterpe-Publikum dem Bilde entzückt Beifall klatschte, war Merten» rettungslos für Jettchen verloren. Denn diese, so sehr sie ih ren Bräutigam liebte, würde nie ei nen Verrat an ihr verzeihen, da» wußte Lucie. Der Tag de« Festes kam. Da» erste Bild gelang glänzend. Als die Gruppe zum zweiten fertig gestellt war und der Beleuchter schon den Reflektor richten wollte, verschwunden Lucie undMertens, um auf den Wunsch der ersteren das Bild sich anzu sehen. Ein Klingelzeichen. Im Nu trat das Schattenbild auf der hellerleuch teten Leinwandfläche hervor. Aber was war das! Das war nicht eine Verlassene, die da visionär das Gluck ihres Lebens am Altar begraben sah, sondern ein Verlassener. Statt Jett chen saß am Tische ein Herr, die Hände verzweiflungsooll vor das Ge ficht geschlagen. Lucie ergrimmte. Merten» ergriff ein seltsames Bangen. Seine Ge danken waren in den letzten Tagen auf Abwege geraten. Er hatte mit leiser Furcht das geplante Bild er wartet. Jetzt, nun er an Jettchens Stelle sich selbst zu erblicken wähnte, packte es ihn doppelt. In sich ge lehrt blieb er vor dem Vorhang und kehrte nicht hinter denselben zu rück. Was war dahinten geschehen? AIS Lucie ärgerlich den Raum betrat, sah sie Jettchen neben dem Refleltor ste gepreßt. «Verzeihen Sie mir," sagte sie leise, „daß ich eigenmächtig daS Bild lassen, bat ich einen Herrn meine Stelle einzunehmen. Aber daS Bild hat ja wohl doch seine Wirkung ge habt. Die Leute tlatschten ja un bändig." Lucie wandte sich stolz ab und so sah sie nicht, daß auf JettchenS gutem Gesicht ein leises triumphierendes Lächeln sichtbar wurde. Jetzt nahm Lucie ihre Stelle ein. Wenn Mertens dort vor dem Vor- Man hatte sie bereits mit den At tributen des Kapitals zu ihren Füßen dekoriert. Da trat der Ritter von Cohn zu ihr beran. , Bum Entßücken," lispelte er, indem er sie mit feurigen Blicken aus seinen etwas schläfrigen Augen betrachtete. Lucie neigte sich kokett ihm entge gen. In diesem Augenblick stand Jett chen am Reflektor. Ein Ruck und das strahlende Licht warf die Gruppe der beiden Nichtahnenden auf die Lein legte und Luciens Hand an die Lip pen zog. Donnernder Beifall vor dem Vor hang. Die beiden schreckten empor. Und währenddem Ritter von Cohn ziemlich fassungslos dastand, entriß sich den Lippen Lucies ein Wutschrei. Sie hatte sich glänzend kompro mittiert. Mertens hatte zu seiner höcksten Ueberrafchung das Bild gesehen. Nu» stürmte er hinter den Vor hang. Mit hastigen Fragen wandte er sich an Lucie. Die aber drehte ihm mit eisiger Miene den Rücken Saal. i Noch am selben Abend ward die Verlobung Luciens mit dem Ritter von Cohn proklamiert. Die beiden sind glücklich geworden. Heute segnet Mertens die Klugheit seines Weibchens, die ihn vor jenem Schicksal rettete, welches das zweite Schattenbild an jenem' Euterpe — Betrachtung. „Zeit ist Vokativu 8. ... .Ich ha- Aelißerlichkeiten 'was gegeben!" Immer derselbe. Kell ner (einem Gast servierend) „Bitte, Zweiter Gast (Kausmann): „Kell ner I Geben Sie mir dasselbe u» GanSl" —- I Gße«er Kchreibebrief »e» PhiliPP S«»era«vfer. Mein lieber Herr Redacktionär. der bei den WeveS weiler gesesse un sehen gar ab warte könne, bi» » ich emal aufgesetzt hen, so daß ich mit meine Siorie hen jortsahre tonne, s Jwwerhaupt, Herr Redacktionär, berse V Se nit glauwe. daß ich bei die Geschieht billig ewez ge komm« wär; wenn ich es auch hier nit immer menschene, gelriet hen ich doch, un wenn ich es auch emal vergesse hen, dann hen se an mein Etaunt > sich selbst ihre Drinks geordert. Well, hen ich dann gesiart, ich hen also meine Daunkahling triegt un d«r Bah» hat gtstart, den Kv Ziemer zu schefe. Ich hen schon das letzt« mal riemarkt, daß ich den Lätter so stifs gemacht hen, als wenn eS EiSkriem wär un denn somm. Bis der Bahs all die lehrreiche Worte zu mich ge fproche gehabt hat, is die Sohp noch viel stisfer geworde un er is gar nit mit den Reyser dorch lomme. O. mei, was war das en Schapp! Er hat mich Blicke zugeschmisse, die hen so weh gedahn, als wenn es Rehsersch gewese wäre. Un ahl ett wonz is noch ebbeS annerschter gehäppend. Der Ko>liemer hat gestalt zu wiggele un sich zu bäume un zu grunze, als ob er die Fitz hätt. Er ist mit die Händ in die Luft erum gefloge un is schließlich von den Schehr aufge schumpt un in den Barberschapp erum gelause wie krehsig. Alle Minnit is er gegen e anneres Stick Förnitsechr gebompt, biekahs er hat von wege. die Soph nicks sehn könne. In dieselwe Minnit is en annere. Ko>,iemer erein lomme, un das is en Dackter.gewese. Der hat sich gleich den Feller getäckelt un sagt, wenn nit in e Seckend ebbes geschehn deht, dann könnte mer for den Dohtewage schicke. Der Mann wär dicht dabei zu soffokehte. Ihr könnt euch dente wie ich da gefühlt hen! Die «sohp is nämlich bei die Zeit trotte geworde un war wie e Krust, so daß der arme Feller noch nit en Penniewert Luft hat triegt. So viel hen ich schon damals gewißt, daß er es keine fünf Minnits mehr mitaus Ehr hat stende könne. Der Dackter hat gleich gestalt, die Soph abzuschkrehpe und abzu- schappe un wie er suckziedet gehabt hat, dem Kostiemer sein Mund e we nig Spielraum zu gewwe, da is es schon besser gewese. Es hat dann nit i mehr lang genomme un er war ge- j sehft. Auwer die Eckfeitement, die kann ich gar nit mit Worte beschreiwe Wedesweiler, geb uns en Drink; wenn ich an die Geschicht dente, dann krieg ich heut noch en Erstickungsan- i fall". Wie mer unsern Drink gehabt hat-! te, hen ich weiter verzählt. „Der Bahs hat den Kostiemer selbst ge schehft, hat ihn en Hehrtott un en Schampuh gewwe un hat wenigstens e Peint Teuletwasser un Perfjuhm an ihn geschmiert un hat ihn kein Cent sor geschartscht. Dann hat er sich dausend mal elsjuhst un hat ihn ge fragt, er soll ihm die Ä.'schicht n:t nachtrage, biekahs er hätt ja selbst. nicks for gekönnt. Wenn mer aw-! wer so en Blaclhett foren Helfer hätt, dann könnt mer nicks annersch ter eckspeckte. Ich hen gewißt, daß er mich mit den Blackhett gemeint hat, awwer ich hen nicks drum gewwe.. Der Kostiemer hat gesagt, newwer' meind, er hätt die Geschicht schon ver-! gesse un er deht nach wie vor en Ko von mein Bahs, bielahs er hat sich nie nit mehr sehn lasse". „Ihr könnt euch denke, daß der Bahs die Geschicht nit gegliche hat Er hat zu mich gesagt, wenn noch Spatt feiern un mich en Kick an mei Hinnerfrv"t gewwe, daß ich strebt ekraß die Stritt sliege deht. Er hätt sich nit sei Bißneß aufgebaut, daß er es sich von mich speule lasse könnt. Ich hen ihn ja nit viel blehme könne un hen von jetzt an arig gur aufge . paßt un es hat nit lang genomme, angestellt un hätt, wie mer aus deutsch sage duht. mein Fuß enei triezt Befohr daß ich mein Schapp als Schohwindolliener gesiart hen, hat es off Kohrs Widder e ganze Latt In strockschen gewwe, die ich mich all hin ner meine große Ohre geschriwwe hen. Wie meine Tschehns endlich komme is, da hen ich gefühlt, als oo ich der Bahs von das ganze Bißneß wär; awwer wie der Dichter sage duht, mer duht nit llngeponnischt unner Pietsch- I bäum wandelt un et i» auch dielmoL nit mit -ui Aeckzevent abgang«. Wa» deSiveiler geb uns noch en Drinl »» dai nächste mal denk ich, kann ich «U meine Siorie s-rtig werde. Ihr mittzt nur eins in: v-rgesse, daß mer au» «M Epatz nie nit en Kenerie Bord tann, womit ich verbleiwe Ihne Jhrn liewer Philipp Sauerampser. / Autnoyilng der Sihle. Herstellung neuer ,nd weri»,llee Nete»» Wichtige Ergebnisse haben i» Deutschland die systematischen Untn» suchungen der Eigenschaften der erzielt, indem mehrere wertvolle N»» benprodukte gewonnen wurden. E» ist es gelungen, durch Auslaugen d» Kohle mit flüssiger schwefliger Säuch bei gewöhnlicher Temperatur bisher unbekannte dickflüssige goldgelbe ! neralöle von auffallendem Wohlg» ruch zu gewinnen, und zwar in ein«» «uSbeute von 10 Pfd. proTann«; PN» andern wurde durch Destillat«« HG Kohle mit überhitztem Wasser»««» «in Teer erzeugt, der ganz >md«l? Stoffe enthält als der gewöhnliche Gasanstalts- oder Kokereiteer. niim» lich petroleumähnlich« Oele, Schini«»» öle und Paraffin. Sodann wurlU ein Verfahren ausgearbeitet, das g»? stattet, aus Naphthalin, einem Neb«»» Produkt der trocknen Destillation dG Kohle, wie sie sich in den Gasanstal ten und Kokereien vollzieht, durck Erhitzen unter Druck in Gegenwa» von Aluminiumchlorid ein Oel zu »» zeugen, daS ähnlich wie Petrolea» zur Beleuchtung dienen kann. U»> schließlich gelang es, die Kohle ajH Ganzes durch Behandlung mit der bekannten Modifikation des Sim» erstoffeS, in eine wasserlösliche B«» bindung überzuführen und dadurH einen Weg zu ihrer chemischen W«»- . terverbreitung zu öffnen, dessen B» ! deutung noch nicht zu übersehen Inwieweit diese Erfolge heute bereis praktisch nutzbar j,rinacht läßt sich, da diesbezügliche Mitte lungen aus naheliegenden Gründ«» nicht veröffentlicht worden sind, nicht beurteilen. Bei der Wichtigkeit d» verschiedenen Produtte teils für dl» chemische, teils für die Beleuchtung»? und die Maschinenindustrie ist sofortige Auswertung der gewonnenes» Erkenntnisse indessen selbstverständ lich. ! Auch in der Ausnutzung »» Braunkohle sind wichtige Fortschritt? gemacht worden. Zunächst in bezuD auf ihre Verwertung als Brennslog in den riesigen Industrieanlagen, »? sich in der letzten Zeit au> den mittel deutschen Braunkohlenfeldern, vor Li» lem bei Bilterseld und Halle, a. j angesiedelt haben, dann aber auch ! hinsichtlich der Gewinnung von D» stillaten und chemischen auf welchem Gebiet insbesondere d» Riebeckschen Montanwerte durch Schaffung gewaltiger Anlagen zi» i Gewinnung von Teer, Paraffin und j Mineralölen mit großem Erfolg vn» angegangen sind. Der Deutsche» > Erdöl A.-G. ist es gelungen, ei» Verfahren auszuarbeiten, das aus dem bei der Verfchwelung »o» Braunkohle im Generator nebe» Heizgas und Ammonfulfat entsteh«»» den, bisher fast wertlosen Braunkotz» lenteer Heizöle, Schmieröle, Benzi» und Paraffin, sowie aus den RU<^ der zur Herjtellung von Kohkenelel» troden für elektrochemische Zweckt dient. Im „Kaiser-Wilhelm-Institut fite Braunlvhle statt 12 Proz. Monta» Schmelzzwecke benutzt. Der seit einigen Mona ten lränkliche Anton Friendorser >» St. Joseph, Mo., wurde tot in seine» in Flammen stthend-n Bette gesunde». Die Tochter fand bei ihrer Rückkehr von der Stadt die Wohnung vo» zur Zeit allein im Hauses Friendo» fer war 67 Jahre alt und wa» Jahre lang seinem Berus als Sch»«M fer. , F da» — Aus dem Lehrerin: „Welche Zähne bekoiuut i man zuletzt?" , I" Schülerin: »Die salschenl" .j OLD AND NEW : AKOLUMBIA. From N. Y. Eve. Mail. "The ferment at Columbia i» making many people ask them selves: What is a university? Some would describe it as a group of builbings, with class rooms. auditoriums, a library, technical apparatus of all sorts, specimens and exhibits. All i these material things, added tb the land values upon which they stand, make Columbia one of the largest investments in the country, one of its loremost business enterprises . And yet those buildings, that equipment, are only a small part of the in vestment in the university. The largest stake in the uni versity is held by 10,000 of the best homes in the land, who have contributed their boys and girls to its student body. With out them the land and buildings ' would be a dead, inert mass. These homes are contributing to the university far more than those who give land and build ings. The land and building contributions are less than what is given by the devoted scholars and teachers yvho have built up Columbia's standards of learn ing, research, scholarship, and who now maintain those stand ards as members of the teach ing staff. A great stake in the university is held by the spirits of the past, the great minds whose thoughts are crystallized into the hundreds of thousands of books which fill the Colum- , bia library. The people of Ame rica as a whole are large stock holders in a university like this. The labor of the peftple has built it. They built the railroads, the factories, the " mines, from whose profits flow ed the great sums which private individuals have given the uni- ! versities. In short, there are interests in Columbia which in finitely trannscend the interest of the moneyed individuals who have been the opportunity of immortalizing themselves by a connection with that institu tion of learning. Columbia to-day is managed by the representatives of these moneyed interests, it is man aged by twenty-four trustees, self-perpetuating. Like a board of directors, they engage and discharge professors as they choose, according as the views of these professors meet their approval. Over the policy and management of the university the professors, the faculty, have no influence. And yet the facul ty is the only possible repres entative of the interests of the ten housand homes, the ten thousand students, the teaching force of the university, the scholars of the past, the Amer ican people as a whole. Only the faculty can represent the non-material investment in Co lumbia. And the faculty has been taught to feel that it is a set of hirelings. It njust no longer aspire to be a collection of master minds, but only minds responsive to its masters. It is the most offensive form of cap italistic organization. Large ele ments of the teaching force at Columbia are revolting from membership in such an intellect ual proletariat. It is instructive to see how in all the world to-day the in j trenched forces of power and j privilege are .making their last j stand against the forces of de mocracy and freedom. The czar ' made his effort and failed. The j Kaiser has his back to the wall. ' Corporate selfishness in the ; United States fought a decent system of war taxation tooth and nail. Those selfish corpora tions were not wholly defeated, but they were exposed. Their defeat is coming to them. At Columbia the forces of reaction are trying to demonstrate their power to crush any intellectual divergence from their cherished views. The czar of Russia, remarks The New York Evening Mail, sat on thevsafety valve too long. Perhaps the czar of Morning side Heights will have the same experience. Old men with worn out viewpoints, instinctively strive to stifle what is young and new and strange. But. these new elements, denied the ex pression which they need, some times explode. W hen the ex plosion at Columbia occurs the selection, approval and dismis sal of the members of the facul ty of the university will not re side in the representatives of I the moneyed interests in the I university organization.