Scranto« Wochevblatl. Are» «. «agner. Herausgeber »10 Spruce Sir-Be, Viertel Stic Zwisch» Wyoming «»« Washtiij»» «»»., Donner' a>l, 2.Z Nvv »ibcr 1917 Sehlinsen werd«, gesucht! Die amerikanische Regierung hat in diesen Tagen gar viele besondere An liegen an ihre Bürger, woran in ge wohnlichen Zeiten niemand gedacht hatte. So hat sich auch das Bundes-Sig naltorps mit einem Ausruf an die Besitzer aller photographischen Ca meras von hochgradiger Leistungsfä higkeit gewendet. Es möchte so viele Eehlinsen solcher Apparate lausen, wie es kriegen kann; denn es benötigt die Linsen zu kriegerischen Zwecken sehr. Wie seinerzeit an dieser Stelle mit geteilt wurde, hat zwar das Bundes amt der Normal („bureau of standard") das Problem gelöst, im ei genen Lande hochgradiges optisch's Glas für Camera - Linsen der Flug- Fahrzeuge herzustellen und damit von der Abhängigkeit vom Auslande in dieser Beziehung loszukommen aber offenbar ist diese Aufgabe bis jetzt in nicht viel mehr, als theoreti schem Sinn« gelöst werden, da solche Linsen nicht in genügender Menge, um die neue amerikanische Aeroplan- Flotte auszustatten, in aller Schnel ligkeit geliefert werden können. Ganz wird dieser Uebelstand wohl nicht so rasch behoben werden kön nen! und vom Auslande, auch von Kriegs - Verbündeten der Ber. Staa ten, ist derzeit wohl kein Beistand zu erwarten. Aber man erinnert sich, daß die Ber. Staaten ja stets ein großes Feld für Liebhaber - Photo graphen gewesen sind, und daß eine Menge hochgradiger, in Europa hergestellter Linsen sich in allen Teilen des Landes zerstreut befinden muß. Für diese Linsen interessiert sich das Signalkorps sehr angelegentlich, das heißt, falls es Linsen mit langem Strahlen - Konzentrierungspunlt sind, die an großen Oeffnungen sich anwenden lasten. Man will den privaten Besitzern, falls es nicht zufällig Untertanen ei ner femdlichen Macht sind, solche Lin sen nicht ohne weiteres wegnehmen; aber man hofft, daß die Eigentümer wenigstens patriotisch genug sein wer den, um sich zum Verkauf derselben zu verstehen. Hawaiis „Garteninsel". Das Eiland Kauai ist wahrschein lich das noch am wenigsten besuchte vom Hawaiischen Inseln-Territorium, wenigstens unter den größeren Eilan den; und es ist das einzige, welches noch irgendwelches „unerforschtes" Ge biet enthält. Geographisch ist es freilich bekannt genug; aber es gibt in seinem unwirtsamen Innern Tä ler, in welche noch nie eines Menschen Fuß gedrungen ist. Ausflüge nach diesem .dunklen" Gelände haben da her einen recht abenteuerlichen An strich. In schroffem Gegensatz wohnen hier aber ursprüngliches und äußerst modernes Leben ganz nahe bei einan der! BollkomnM jungfräulicher Wald bedeckt noch einen Teil des Gebietes, — und doch benutzen die Bewohnern elek trische Kraft mehr, als die Bevölke rung von Kansas oder Pennfylvanien, und das Auto ist hier das normale Transportmittel! Die großen Plantagen - Gesell schaften haben den überaus fruchtba ren Boden des Eilands an der gan zen Küstenlinie entlang entwickelt; doch ist auch l leiner privater Landbe sitz immerhin 6 bis 1k) Acres hier häufiger, als aus den anderen Hawaiischen Inseln. Die Küste weist verschiedene Städtchen auf, die sich in recht gedeihlichen Verhältnissen befin den. Und sozusagen nur einen Katzen sprung von ihnen entfernt ist der dichte Urwald, ganz so, wie ihn sei nerzeit der Forscher Cook fand! Aber wie lange das so bleibt? Um Reklame für Wohlstand zu machen, den sie von Kalifornien hierher verpflanzten, haben die Be wohner dem Eiland ben Namen .Garteninsel" gegeben; es ist aber leine Uebertreibung dabei. Tatsäch lich gedeiht hier jede Pslanze herrlich und erreicht die bedeutendste Größe, die sie überhaupt erreichen tann, wenn auch nicht ohne gute Pflege. DaS tommt nicht nur von dem höchst gün stigen Erdreich, sondern auch von der überreichen natürlichen Wasser versorgung. - ! HauShaltllngisch«'e. Tt.» Idollische Berliner Lehrzeit durchmachen. Das er scheint selbstverständlich. Vom Mäd chen aber verlangt ma», daß es die ungeheuren Umwälzuiig aller sozia len Verhältnisse im IS. Jahrhun dert zum größten Teil verschwun nen. Als erschwerend kommt hin zu, daß die Mädchen, kaum aus der Schule entlassen, cbensalls in de» diese selben Mädchen, die von Haushaltung so gar wenig verste hen, sollen sich da»» verheirate» und diesrr Anstalt. Die Tätigkeit des Hauses gliedert sich in vier Zweige, die aber alle Ein frommer Drachen. „Was? Am heiligen Sonntag läßt Du de» Drachen steigen? Das ist »Dös is ta Sund. Der Drach is ja aus 'm Herrn Psarr sein Sonn tagsblatt'l z'sammeuklebtl" Günstiges Zeichen. Frau tzu ihrem Gatten, der die Gelbsucht hat): „Ich glaube, ' die Krisis ist vorüber, Männchen; Dei ne Nase spielt schon wieder ins Bläuliche hinüber," !! Dobs Geigenkasten.! Der Maler Bob wohnte in einer Mansardenstube im fünften Stock. Früher, als das Haus noch einen Wirt besaß, war di-s Dachzimmer ' mit Ofen als Dienergelaß der Herr schaftswohnung zuerkannt worden. Die findige Gesellschaft aber, die das Haus von dem unpraktischen Wirt wegen unbezahlter Hypothelenzinsen für einen Spottpreis erworben hatte, schlug aus diesem Stübchen noch eine kleine Summe monatlich heraus. Bob war hier oben Alleinherrscher und ganz glücklich. Er mischte die Farben, mühte sich redlich und setzt« immer wieder seine exakt ausgeführ ten Bilderchen und kleinen Zeichnun gen und Entwürfe in klingn.de Münze um. Er wor so fleißig, daß er nur zur Abendzeit, da ihm da« Licht nicht mehr genügte, aus dem Neste kam. Die Leute der Nachbar schaft kannten ihn zwar nicht nach seinem Namen, aber nach feiner Fi gur. Er trug sein Haar nach Künst lerart, lang, wallend, mit einer Locke »Gewiß ist das ein Maler." I wo, Lieschen, „so'n oller Farbenklexer ist das nicht. Das ist ganz bestimmt sich nur ein Musiler Wenn's abends immer so riibertont, das ist gewiß seine Geige. Er spielt so gefühlvoll, so wunder-wunderschön." Frau Richter hatte leine Zeit, sich mit Bobs Persönlichkeit und Talen ten länger zu befassen. Sie war von gedrängt worden und dort mit Aus suchen von Nähgarn Nr. 40 und Knipsern mittlerer Größe ausgiebig beschäftigt. Bob indessen wanderte weiter. Er dachte, was er wohl mor gen in seiner Kochkiste zusammen brauen sollte. Er lochte nämlich sein frugales Essen selber, weil er da abendlichen Einkauf für den nächsten Tag. Mit seinem Gefühl von Männ- lichkeit war es ihm zwar unvereinbar, Blicken sichtbar zu tragen. Die Nachbarn brauchten es ja nich. zu sehen, und so hatte er eine Händlerin in der dritten Querstraße entdeckt, die ganz dicke Düten besaß, die nicht gleich zerrissen und deren Inhalt in folgedessen unentdeckt blieb. Moch ten sie denlen, daß Lack, Farben chen, die ein Maler brauchte, wen», er neue Aufträge mit heimbringt. Die Welt will getäuscht sein. Bob hatte Glück. Eines Tages ner kleinen Erbschaft. Ein Onkel hatte ihm 20 Taler und das Inven tar seiner Junggesellenbude hinter fUrstlich. Sie betam ein wirkliches Schlafsofa, einen Tisch, zwei Stühle, ein Bücherregal und ein Zhlinder die GemUtlichleit. Als Bob das Zy linderbureau öffnete, fand er im un tersten Schrank einen großen schwar zen Geigenkasten, der mit violettem zu haben, daß sein Ontel gesiedelt habe. Das Instrument selbst fand Bob nicht. Den Kasten aber betrach tete er liebevoll, stäubte ihn fein säu sehen konnte. Als Bob eines Abends Gedanke. Wie wäre es, wenn man den Geigenlasten als Marlttasche be nutzen würde?! Auch am Tage ließe Gründ« «in, das ehrwürdige Erbstück in dcn Dienst der Alltäglichkeit zu stellen. ter aus oem Posamentiergeschäst, sag te, als sie Bob mit dem Geigenkasten vorübergehen sah, triumphierend zu ihrer Mutter: „Hab' ich dir's nicht gleich gesagt, das ist ein Geigenkünst ler? Nun siehst du es doch selber!" Scharfblick und meinte: „Ja, du hast e« gleich gesagt.' In der Segend hieß Bob nur noch der Geigenlünstler. Daß es ein Pho nograph war, der allabendlich die Bio dritten Etage ertönen ließ, und die Klänge nicht aus Bobs Mansarden stübchen herrührten, darauf kam die bewundernde Nachbarschaft nicht. ! Die vierschrötige Tochter des rei chen Rentners Glanzle im Nebenhaus hatte sich sterblich in den Geigenspie ler verguckt. Sie hatte durch vieles Reden über Kunst, Künstlertum, Er folge, Ruhm, den beiden philisterhaf ten Eltern den Kopf ganz heiß ge macht. Ihre Tochter als Gattin eines Künstlers zu sehen, hielen sie bereits für ein vollendetes Glück. Alles Mög ter zur Erfüllung ihres Wunsches zu helfen. Die Bekanntschaft mit Bob zu vermitteln, war eine Kleinigkeit. Herr Glanzke hatte doch selbst gesehen, wie die Wäscherin Kruse an der Eckt den Künstler gegrüßt hatte. Sie müsse die Brücke sein, über welche man zum! Ziele gelange. Aber die Wäscherin Kruse wußte von Bob nichts, als daß er alle Woche ein Päckchen Wäsche bringe und dafür die andere abhole, l is", fügte sie anerkennend hinzu. Diese .Reellität erfreute Herrn Glanzkes Herz und ermunterte seine Schwieger- So hatte Bob sichere Aussicht, in ein gut fundiertes Eheglück hineinzu- torkeln. Da passierte etwas ganz Unerhörtes. Eine elende alte Schrau- > be war daran Schuld und die löste sich i an den ungeeignetsten Stellen, erstens an dem Geigenkasten und zweitens dicht vor dem Hause des Rentners! Glanzle grad vor der Ladentür von j Posamentier Richter, so daß sowohl das vierschrötige Fräulein Glanzke wie das blonde Lieschen Richter es sehen konnten, welch ein Heuchler der Geigenlünstler war. Durch die Ueber fiille der Gabe, die die Händlerin hineingestopft hatte, war die Schraube gelockert und das Zwingschloß ge- sprengt worden. Zwiebeln, Heringe, Blumenkohl, Kartoffeln, Käse und Schuhwichse rollten in trauter Ge meinschaft aus dem Kasten heraus auf den Fußsteig. „Der Herr Betrüger sollte sich schä men," meinte Lieschen und weinte. Auch Fräulein Glanzke meinte, „er müsse sich schämen" und weinte eben- falls. Sie hatte ein Ideal begra- ' ben. Die Nachbarschaft lachte und be- sprach den Fall. Mit Bob wechselte man von jetzt ab nur höhnische Wor- , te. „Nun, wie gehts, Herr Künst- > ler?" Auf Künstler legte sie eine be- > deutsame Betonung. Da tat Bob das, was Fräulein Glanzke und Lieschen Richter gesagt hatten, was. er tun „müsse". Er schämte sich. I Kurze Zeit darauf hielt ein Mö belwagen vor der Tür. Bobs Sachen wurden darauf verladen, was man daran erkannte, daß Bob selber die Gegenstände voll Sorgfalt mit ver lud. Und da entdeckten denn Lieschen Richter und Elfe Glanzke, daß Bob doch ein Künstler gewesen sei. Da lagen die Paletten, die Pinsel, ein paar schöne Porträts, halbfertige Bilder und Entwürfe. Auch der Gei genkasten wurde auf das Zylinder bureau fest aufgebui.den und dann ging's heidi, in die unbekannte Ferne einer anderen Stadtgegend. l Dort trat der Geigenkasten mit dem schwarzen Lederbezug und den Messingbeschlägen wieder seinen al ten Dienst an. Vorsichtig prüste Bob und Scharn'.ere, damit eine elende alte Schraube ihm nicht wieder die Reputation raube. Oho, dafür sorgte er schon. Auf diesen Einkausswegen traf er häufig ein junges Mädchen, die ebenfalls mit einem Geigenlasten in der Hand an ihm vorbeischlenderte. Ihr Weg führte sie sicher zu dem in der Nähe gelegenen großen Konser vatorium. Sie trafen sich so oft, daß sie sich schließlich wie zwei alte Be kannte vorkamen und sich zu grüßen anfingen. „Wohl auch Kollege in der Kunst?! rief sie ihm eines Tages la chend herüber. „Ja, aber einer von der andern Fakultät", rief Bob zu rück. So wurden sie dann gute Freunde. Die kleine Konseroatoristin ist jetzt ein großes Licht am Firmament des musilalischen Himmels, Bob ein sehr bekannter Maler. In ihrem gemein samen künstlerischen Heim hat der alte Geigenkasten einen Ehrenplatz be kommen. Sie nennen ihn: Den Ver mittler ihres Glücks. Aus der Schule. ' Lehrer: »Wenn der Lenz erwacht , und wir gehen hinaus ins Freie. , was duftet da so lieblich aus allen > Wegen?" i > Lehrer: »Hans, bilde mal einen > Satz, in dem das Wort »Gips" vvr- Der kleine Hans: Bald gib'S Vit» > der Ferien". l «fieaer Kchreibebrief »es KtzMpp Sauerampfer. «». Mein lieb» Herr Redacktionär! »Philipp", hat der Wedesweiler gesagt. VN»jetzt veriähl emal Weiler, wie es' dich mit deine EctSpie berbißneß gange is. / Du bischt so weit tl / komme, daß dich der Barber den Schopp als en Lehrbub n«re rehgeller Ko stiemersch, wo schon all da Ware, hen mich auch geörtfchl, hen awwer gesagt, ich sollt jeden Fehl eraus lasse un sie nur di« streht« Gudds gewwe. Well, hen ich gesagt, ich hen mein Schopp gestalt un sin in di« «rschte Lein damit betraut Word«, daß ich den Stohs hen ausklien« un « Feuer starte müsse. Der Bahs hat gesagt, es wär von die größte Jmportenz, daß en Barber warm« Händ hätt, bielahs die Kostiemersch wollte mit Poleitneß un Wärme bedient sein, un dann wär es auch arig impor tent, daß die Kostiemersch nit friere dehte, wenn se manchmal e wenig lang for ihre Tfchehns warte müßt«. Seht ihr, den Weg hat er mich im mer e gute Lehr gewwe un ich hen auch getreit, alles in meine Nudel zu behalte. Mein zweiter Schapp war, daß ich den Schapp auffchwiepe und die Spittuhns hen auskliene derfe un den Weg hen ich immer bes sere Arbeit kriegt. Mit kleinem fängt mer an, hat der Bahs gesagt, un das muß jeder duhn, wenn er en Suckzeß im Lewe mache will. Stepp bei Stepp hen ich impruhst un nach e paar Woche hat der Bahs gesagt, was ich bis jetzt gelernt hatt, das wär nor so kwasie die Preli minerries z«w«s«; jetzt wollt «r mich den erste Stepp von den Trehd tiit sch«. Du werscht schon genohtißt hen, daß mer manchmal en rehgeller Rofch hen un daß mer manchen Kostiemer verliere, biekahs es hat nit jeder e Tschehns, daß er for e Stund oder mehr in den Schapp warte kann. Du hascht awwer auch gesehn, daß ich von meine drei Schehrs nur zwei going hen, bie kahs den dritte Stuhl will ich fihfe, bis du so weit bist; awwer von jetzt an lasse mer immer den nächste Mann in den dritte Stuhl sitze un du mußt ihn einstarte. Das meint, du mußt ihn einseife. Mer brauch! nit essrehd zu sein, daß «n Mann, wenn er emal eingeseist is, fortlaufe ruht un den Weg hen mer auch im mer «in weniger warte. DaS Ein seife, hat er gesagt, is kein großer Drick, awwer es muß auch gelernt sein un ich will, daß du mich jetzt ganz klohs watsche duhst, wenn ich Widder en Kostiemer einseife un so gcwissermaße for das Schlachtest reddig mache. jubettschurleif, ich hen awwer auch gewatscht; ich hen mich so klohs dabei gestellt, daß mich der Bahs dreimal aus mei Korn gesteppt is, wobei ich jedesmal en Angstschrei von mich gewwe hen. Wie ich so «baut sechs Kostiemersch gewatscht gehabt hen, sin ich fättisfeit gewese, daß ich «S grad so gut mache könnt, un ich hen zu den Bahs gesagt, er sollt mich emal austrete. Bald drauf sind vier Kostiemersch lasse un der dritte tS mei Wicltim gewese. Ich hen mich en Patt voll Lätter gesictst, der war so stiff, daß e Fohrk ausrecht drin stehn gtbliwwe wär. Un dann hen ich gestalt. Ich hen die Jnstrucltfchen gehabt, daß ich ganz fchloh gehn sollt, so daß ich grad reddig deht werde, wenn einer un so bei un bei hat mer von sei Fehs nit mehr das geringste gesehn Der Mund un die Nohs un die d?e Ohre sin, in Fäckt duht mich je der Anhaltspunkt fehle. Un noch e anneres Ding is dieser hier Barber- Was awwer von die größte Jmpor tenz is, Sohp kostet Geld un mer müsse soviel fehfe, wie möglich; ich sage dich dies all in die Pressenz von den Mister Kammichel, bielahs wer ich hen doch so e Fiehling ge habt, als ob ich aus mein Schapp en Batsch gemacht hätt. Off Kohrs hen ich zu mich gesagt, for dcn erfchte Etempt is es gar nit so schlecht ge wese. Die Slammgäscht hen gesagt, da» all deht Prüfe, daß ich damals graU so e Kameel gewese wär, wie womit ich verbleiwe . Philipp Sau e ra m p f«r. t Kraue». Wohl gibt es neuerdings vieles iM der Welt, so plaudert «in Korr»« spondent, wofür grauen jetzt erN Interesse zeigen aber hatte schon manche Frau i» Zeiten, und mit Verständnis und Geschmack wußte sie Bibelots mit Schmuck, Spitzen. Puppen, Schuh« u. dergl, in kunstvollen feinen M» beln aufzubewahren. In altey Schränken und Truhen, Laden und Regalen, auf tiesrotem Seidenbrokat sah ich die schönste» kostbarsten Spitze», die belgische uy» flämische, französische und italieni sche, irische und spanische Geschick lichkeit mit Nadel und Klöppel ge schossen haben; meterweis und i» kleinen Proben, als Kragen und K chus, als Schleier, Volants, FSch» und Taschentücher erstrahlten v» mir die Schätze von Alen<,onK und Malines, von Brüssel und Vale»- ciennes, von Venedig und Muranj». Daneben, die Gedanken ablenkend von den zarten Gebilden, die an di» Glasschätze des gleichen Orts «- innern, tiesernst die schwarzen Tüll» von Chantilly und Sevillas Ma»- tillen. Ein Dust und ein poetische» Glanz stieg aus diesen platten und gekräuselten Feinheiten, aus diese» zauberhaften Geweben, so daß ma» staunend und bewundernd der Fr««- enhände gedachte, die all dies in te» Klosterstille oder am MeereSslrand gedichtet hatten. Eiike alte Dame zeigte mir ein mal ihren großen Glasschrank, m dessen drei Abteilungen sie Wunde»- volles gesammelt hatte: links wt»- zig kleine Silbergeräte jeder Art, holländische Reproduktionen nützli cher Gegenstände, als seien sie jLr ein Liliputanerhaus bestimmt, da neben Schlitten und Wagen, Fis chen und Vögelchen. Puppen u« Figuren in mannigsachen Formen meist aus Rußland stammend, rech» aber staunte ich die japanischen Et senbeinsigürchen, die „Netzky" an» die in prächtiger Auswahl und A»- beit vom Buddha bis zum Elesa»- ten vertreten waren. Und in de» Mitte des Schrankes erglänzten dl« Meißener Porzellane bunt und „»»dekoriert" in schönster Vari«A -on: „Die Musikanten" und „DK Jahreszeiten", die Schäferidylle und Vogelgruppen, all die liebgeworde nen Modelle fand ich dort, nebe» einer reizvollen Anzahl schöner sen von Wedgewood, Stzvres und Wien, sowie mattgefärbter Kope»- hagener und blauweißer Delfte» Vasen und »rügen. Von weiter Reise hatte eine Be kannte sich wundervolle Schätze mit gebracht, und damit ganze Sälea»- gesüllt: aus Japan kamen märche»- hast schöne Dinge, teils farbenfroh, teils nur blau, grau und weih ab getönt. Aus japanischen Möbel, waren da und Satz»- nem Grunde zauberische Blüte» auf Töpfen »nd Vasen zeigten, am den Wänden hingen in Seide ge stickte Bilder und aus dem Diwan lagen »nzählige ge stickte Kissen, und überall läge» und standen Lack- und Vronzegege»- stände, Tabatieren und Medizi»- etuis, Dolche und Reisniesser m herrlichen, mit Email und Perlmut ter ausgelegte» Futteralen, aus Reispapier genialte Bücher sowie Kinionos von unschätzbarem Weß und mit Gold» und Meiallsäde» to stickte Paravents. Stickereien auf Linon und CrSpe aus Ceylon und Calcutta, sonne indische Shawls und Stosse füllten Schiebladen und Schränke, und silberne Geräte wie Teegeschirr, Teller und Schüssel» hatte sie aus China zum tägliche» Gebrauch heimgebracht. Mit guten Kenntnissen begann ei» junges Mädchen eine Sammlunz alter Bücher, besonderen Wert auf Titelblatt »nd Endverzierungen, auf Seitenschmuck und Anfangsbuchsta ben legend, und bald hatte sie ma»- ches altfranzösische und italienische Werk mit herrlichen Stichen und funden. Mit Liebe und GeschiF muß man sich jeder Sammlung wid men: das empfand ich auch bei d«» verschiedenen Autographensammlu»- ge», die ich sah. Da waren z. B. vollwertige Kollektionen von ver erbten oder gekauften Handschrist« und Dokumenten berühmter Leute vergangener Zeiten, von schöngeisO gen und Bildchen namhaster Künst ler teils aus Fächern gemalt; a» interessantesten ajier erschien mir Wort, jede Unterichrift sür die modernen, auf jedwedem Gebißt von Kunst oder Wissenschaft rühmten Größen sich dorl, buM durcheinander, eingeschrieben hatt» oder ihre Beiträge gesandt haW» für Album und Mappen.