Schulmeisters Keiraty. I einer von uns Herren der Schöpfung den bitteren Kelch desselben Leidens Eines Abends vor Jahren saß ich rief mein Freund: „Du willst Heirathen? Das verstehe ich nicht. Du d«r Bücher schreiben und „Ach schwatze doch nicht, Schulmei ster! Du warst ja selbst verheirathet." „Ich, ja. Aber siehst Du, ich bin all' ziihle^!" Luftschloß. Aber ü.ciucls baute ich es sur Zwei! Zu rechter Zeit bc'iand ich -nein Ex ten. . Die Mutter begann laut loszulachen. «Du begreifst doch wohl, daß Du als Echullehrer nicht ein alter, trockener Deine Wirthschaft führen. Ich kann Gemeindebibliothek und einen Pfarrer, der so gelehrt ist, so gelehrt, daß er im Ausland den Doctorhu! bclommen Mutter saß ein Weilchen still. „Ja, ja!" sagte sie. „Aber das wird auf die Dauer langstielig —das wirstDu schon Ich starrie Mutter groß an. „Welche „Hampenborg's Johanne, natürlich! Sie will Dich haben, siehst Du, ob so blindes Geschöpf auf der Welt, als gelehrte Kerle!" möchte sie gern. Sie hat es so traurig zu oenn ihr iiiater ist ein »jie.,. Sie hat etwas Wolle und Leinen im Kasten, so daß sie nicht mit ganz leeren Ja, sich! Ein resolutesMäd schließlich ging sie. „Adieu, Andres!" sagte sie, als sie Es gibt Einen, der Alles denkt!" sagte sie und damit ging sie. „Das ist ein« Dirn', Du!" sagte Mutter. „Das bezweifle ich nicht!" sagte ich. Ich war durch den Likör ein bischen lu „Na ja! Wenn Du sie kriegen sollst, ch s llt si k ! Wirthschaft mit den Mädchen hatte ich fänden," sagte Mutter. „Aber sie ist bei ich. Aber Mutter ließ auch keine Ruh in Allem wäre. Und als sie dann reisen sollte, sagte sie: „Aber Du könntest dich Winnen. Du hast doch wohl nicht Angst vor den Mädeln?" Sie plagte und quälte mich, bis ich bracht hatte. „Na, nun ist es klar zwischen Euch!" sagte Mutter. „Nun habt Ihr davon nicht das Herz, die Dirn' zum Narren zu halten?" sagte sie. „Ich glaube, hol' mich der Teufel, lich, daß ich hätte weinen könnend Aber was sollte ich thun? mich verletzte. Die Schulzeit ging im Frühjahr zu Ende und ich fuhr nach Hause. Und sie kam auch dorthin. Und Mutter Tag auf derselben Mühle. ten. Eines Sonntags, als wir zu Hause saßen und Kaffee tranken Johanne auch, wie gewöhnlich, da kommt der plauderte von allem Möglichen, Da sagt er: „Dir gefällt es hier wohl gut, Johanne! Du läufst ja täglich her der junge Schulmeister lockt Dich wohl, was? Ja, ja, man ist niemals zu alt, um in die Schule zu gehen!" Ich wurde roth im Gesicht, wie eine Tulpe. Aber Mutter war flink mit der Antwort da: „Das ist wohl nicht so wunderbar sie sollen ja zum Som mer Hochzeit haben!" Wie gewöhnlich schwieg ich still —ich sagte Dir ja schon, daß ich all' mein Hanne stand ruhig wie ein« Schüssel saure Milch, und als sie eine Weile spä ter gehen sollte, faßte sie mich bei der Hand und sagte: „Adieu, Andres!" Und bevor ich wußte, wie mir geschah, legte si« den Arm um meinen Hals und küßte mich gerade auf den Mund. „Das schmeckte gewiß wi« Consect?" sagte der Schulze und grinste. „Aber weiß der Teufel, was die Leute scham haft werden müssen, wenn sie in Lund studiren man sollt« meinen, Du hät test noch niemals eine Dirn' geküßt." Du kannst Dir gar nicht denken, wie ich mich schämte! Aber ich konnte doch auch nicht sagen, daß es wirtlich das erste Mal war. Mir trat der kalte Schweiß auf die Stirn, aber ich schwieg. Und das Merkwürdige war, daß mir von dem Kusse ein wenig wirr im Kopfe geworden war. Als der Schulze gegangen war, sagte Mutter: „Ja, mein Junge! Du weist, daß ich Dir wohlwill eine bessere Frau bekommst Du niemals. Und nun verstehst Du wohl, daß Dir nichts Anderes übrig bleibt, als so bald wie möglich zum Herrn Pfarrer zu gehen? Morgen weiß es die ganze Gemeinde, so eine Klatschbase, wie der Schulze ist, und Du willst doch wohl nicht, daß die Dirn' zum Skandal werden soll?" Meinst Du, ich hätte Nein sagen können? Solch ein Schaf, wie ich im mer gewesen bin! Nein, ich ging also natürlich zum Pfarrer. Es war mein Schicksal darüber Ist nichts zu re den. Hauslehrer des Pfarrers neben mir sitzen. Und das war ein in Geschichte beschlagener Kerl. Ich dachte nicht ei sprichsN" sagte sie. leicht doch übel gehandelt habe!" sagte sie und schluchzte. „Man hätte mich wohl in Ruhe las- Na, ja! Ich goß in Eile zwei Glas dicken Scharteken ich werde den Haushalt führen. Zur Last werde ich Dir nicht werden, denn ich werde mein Deinem Fryxell lesen gut« N-icht." »Und sie ging von Dir fort, Schul» nen Frhxell vor. Ich entsinne mich noch, daß ich von Gustav Adolf und Ebba Brahe las das ist jedenfalls eine rührende Geschichte, was? Das ist Lie be, Du! Ich entsinne mich, daß ich in der Nacht weinte, als ich es las. Ein mal bekam ich den Einfall, zu Johanne ist mchr von was?.... umfchnüffeln wie sie sagt« statt ein richtiger Mensch zu sein. Aber sie versah ordentlich das Haus und wir ten sie aufrichtig sie küßten sie früh und spät sie küßten sie wohl auch für mich. Versteht sich! Ich hätte ja eine Frau werden, uns«r Herrgott damals er mich und die Johanne zusammenthat, sehr In Gedanken dagesessen haben muß. „Er kannte Euch beide besser, als Tode geplagt hätte, i,Aus Dein Mädel! Prost, Junge!" „Danke!" „Hör Du. Ich verstand die Johann« niemals, als bis sie starb und das ist schade. SiehstDu —als sie auf ihrem Sterbebett' lag, da bekam ich etwas zu soviel gedacht! Ich habe niemals mit Dir— Ssp ch > Ja, eines Abends komme ich hinein —. da saß die älteste Mamsell von Psar- Thüre hin. „Aber Du thatest es doch aus hei ßer Liebe zu ihm!" sagte die Pfarrers mamsell. „Ja! Das weiß der Allmächtige. So wie Andres mir am Herzen lag, kann sag^ Ich habe einmal in sie hineingeguckt." „Ja, das ist ja aber Irrlehre!" „Das kann schon sein. Davon ver stehe ich nichts. Aber was dort stand, ist mir auf die Seele gefallen: dort stand, daß wir in der andern Welt ge wie hier. Wie unendlich lieb werde ich dann Andres haben; aber er—. Und dann noch eins, was tausendmal schlimmer ist!Er, der sovielTalent zum Lernen hatte und alle Bücher der Welt durchstudirt hat denke, was hätte aus ihm für ein Kerl werden können. Rath geben!" „Ich fürchte, es ist zu spät, daran zu rühren! Ich wollte es ihm sagen, als unser erster Junge geboren war. Aber stand mich selbst nicht. Wie sollte er d s G s E d sprachen niemals davon ich wußt! nicht, wie ich ihr Alles sagen sollte, was ich dachte. Und dann verschied sie." „Das war eine schwere Herzensge sch'chte, Schulmeister!" sagte ich. „Ja! Prost! Aber das sage ich wenn Gerade als wenn es aus Gottes weiter Welt etwas Wehrloseres geben könnte, als einen armen Kerl. Aber ein fran zösisches Sprichwort sagt ja: Was die Frau will, will Gott! Vielleicht ist «S so!" Aas Glück. Hütte, in der drei Schäferinnen wohn ten, Lisei, Ada und Anna Marie. An einem schönen Sommermorgen, als die drei eben ihr Lager Verlaffen hatten und die weißen und schwarzen Lämmlein auf die Weide führen woll ten, da klopfte es an der Hausthür. Lisei eilte, um zu öffnen, doch eh' sie es zu thun vermochte, flog die alte Thüre, wie von einem Zauber berührt, weit auf, und eine rosige, strahlende Gestalt trat ein. Scheu und glanzgeblendet drückte sich die goldhaarige Schäferin Ada in den Herrgottswinkel ihrer kleinen Be hausung, glitt da zur Erde nieder und bedeckte das Antlitz mit beiden Händen. Anna Marie stand stolz und aufrecht, die dunklen Augen forschend und voll Mißtrauen auf die lichte Erschei nung gerichtet. Ja. „das Glück" wäre ungastlich in der Hütte em pfangen worden, wenn Lisei nicht ge wesen wäre, die ihm mit offenen Ar men entgegeneilt. In dem jungen fröhlichen Herzen der braungelockten Schäferin war weder Scheu noch Miß trauen. Freundlich neigte sich die seltsame Erscheinung über Lisei und küßte die reine Stirne des Mädchens. Dann sprach die Lichtgestalt: „Ich bin das fühlte voll Entzücken des Glückes Kuß zu fassen da bebt der armen Hirtin scheues Herz. „Zu schön, zu unerreichbar", kommt es zagend über umflort. Anna Marie steht aufrecht in der Hütt«. Nichts ist kn Ihr von der jauchzenden Gluckseligkeit Liseis, nicht» »on der demüthigen Bewunderung und Entsagung der Ada. Ruhig forschte sie, ob das, was sie je vom Glücke gehört, diesem Wesen gleich sei, ob diese lichte Gestalt nicht vielleicht nur ein Schemen sei. Dann greift Anna Marie nach ihrem Hirtenstab, sieht nach den Lämmern, die draußen weiden, und da das jüngste fehlt, geht sie es suchen. Sie verläßt die Hütte, in der das Glück eingekehrt, fragt ken, die es da drinnen vertheilt. Ein Lämmlein hat sich verlaufen, und das zu suchen ihre Pfli-yr.' Und die Pflicht o, die kennt sie. Das Glück aber ist ihr fremd, sie ist ihm noch nie begegnet. Bergauf, bergab sucht Marie das verlorene Thiere. Endlich, da es schon zu dämmern beginnt, hat sie es ge sunden, und nun eilt sie nach Hause. Vor der Hütte angelangt, bleibt sie geblendet stehen. O Himmel, wie licht und strahlend ist die sonst so dü stere, altersgraue Hütte! Anna Marie lauscht; vor der Hütte singt ein Vo gel, nie gekannter Jubel durchklingt sein Lied. Ein Jauchzen ist es, ein Schmettern, daß der Hirtin die hellen Thränen über die Wangen rinnen. ' „Was ist das, was ist das?" fragt „War ich denn blind? Ist doch das Glück bei uns eingekehrt, das Glück, das Glück, nun erkenn' ich es." Anna Marie will in die Hütte; da schaut sie auf der Schwelle die Licht gestalt, das Glück. Freundlich redet dei-seltsam-. nun scheidende Gast zu „Ich muß fort, mein Liebling, tau send und tausend Menschen harren sehnsüchtig meiner, darum bin ich so flüchtig, liebes Kind, weil ich jeden Erdgeborenen einmal, und wär's auch an Anna Marie, „wer nicht daheim, der hat's versäumt." „Ich zweifle nicht mehr an dir", ruft die heimgekehrte Hirtin, „du bist das Glück, ich habe es erkannt." „Erkannt?" wiederholte wehmüthig das Glück, „erkannt? Armes, thörich tes Menschenkind; die Stunde, in der du dein Glück erkannt, ist auch die Günstige Gelegenheit. Als die Reih« der Toaste bei der neuen Rectors veranstaltet worden war, zu Ende ging, klopfte der Stu diosus Moppel an sein Glas, und als darauf eine feierliche Stille eingetreten war, sprach er, sich erhebend: „Gestatten Sie mir, meine sehr ge ehrten Herren, daß ich den günstigen Augenblick benütze.wo wir alle so fried lich und in fröhlicher Laune beisam men sind, noch vor Schluß des s» vielleicht zehn Mark pumpen?" Gcdaiikciispälic. Die Liebe lebt von einem Blick, Doch muß sie auch o Mißgeschick, O herzbedrückendes Verderben! Oftmals an einem Blicke sterben! Neid erwecken! Wie falsch, der Neid schläft nie. Was Du gedacht, gewollt, erfahren Auf Deines Lebens stiller Bahn, Wozu der Welt es offenbaren ? Sie schätzt nur das, was Du gethan. Manchen Menschen freut bei seinen Erfolgen hauptsächlich das Bewußt sein, daß sich Andere d'rüber ärgern. Di« Palme der Meisterschaft erringt, Wer in dem Schönen das Neue bringt! Zu verlockend! Präsident: „Wie kamen Sie dazu, einzusteigen?" Angeklagter: „Herr Präsident: in der Nacht um Zwei, kein Wächter da, in der Näh' «in offenes Parterrefenster — da wären Sie auch eingestiegen!" Schlagfertig. schlecht..." Kellner: „Bitte, die sind ja auch nicht zum Riechen da, sondern zum Essen! Benutzte Gelegenheit. eine Quelle, da können wir gleich un sern Durst löschen. Gatte: Na, dann gieb halt mal aus dem Korbe die