l«W>-Ten!s. .Theurer Bruder! Endlich Zeit gewonnen, zu berich te» Über neue Garnison: Regiment sehr gut, sonst herrscht Mittelmäßig keit; Kirchen reichlich, Droschken spär lich, Staub in Fülle, Waffer rar, Weiblcin zahlreich, Männlein kärg lich. Wird daher aller philosophi schen Besonnenheit bedürfen, um Freiheit zu bewahren durch zwei bis drei etatsmäßige Winter sür Sommer sürchte nichts bis zum Regiments-Commandeur. Wie in Zk. auch hier Spitzen, die gegenseitig, scheelen Blickes, sich H^h« Hörden, letztere mit srcuntlichem Grinsen meist salscher Zähne. Daß «rstere keine Weider, gut, den» mit denen letzterer habe schon reichlich zu schaffen. Außerdem noch Halbspitzen vor- Hanben, mit wenig Witz und viel Behagen, z. B. OberregierungS-, Ge heime- und Londräthe. auch Oberst h V l Mutter Mopigesicht, alle vier Töchter Brinlop das Städtchen Grillheim zu der l7 mit der Aussicht auf das Riesenge birge. Trotzdem machte die Familie «inen parvenüdlichen Eindruck, als ob der Vater des Vaters einmal hoch oben vom Bocke die Peitsche und die Mutter der Mutter vor dem Heerde den Köchlöffel geschwungen hätte. Vor allen andern Mutteraugen wer Ijingt) das älteste der vier Mopsgesichtchen, das die Mutler so recht paffend zur Frau von Bro- Anstalt, sowie die ganze Regiments ittusik von süns bis acht Uhr AbendS zu Versiigung stellte. legte, unter andern Müttern, Frau Verwaltungs-Gerichts-Director Scha weiiler ihr herbstlich Antlitz in de weiße ihrer Wangen noch blaffer er scheine» ließ. Dann flötete sie seus. zend: „Ich glaubt. Mama, daß ich verschlingen, so liegt es in der Natur der Mütter, schlaue Fäden zu spin nen, um unschuldige Junggesellen damit zu sangen und als Schwieger söhne zu verschling«». Und wie es der Natur des Forschers liegt, di« Spinn« in ihrem Schlupfwinkel zu beobachten, so liegt es in der Natur des Dicht«rS, beutegierigen Müttern bis in l-it heimsten Gemächer zu fol- um ihre gesährlichen Gedanken Folg« mir, wißbegieriger Leser dreist, ohne Furcht, der Gatte ist im Verein sllr Wissenschaften und Kün ste, die Gattin hat ihr schneidige» Gebiß beiseite gelegt, die schwarzge särbten Locken ausgewickelt und sitzt sinnend im sammetenen Sorgen stuhle, ihren Schawenker erwartend. Zu l«is«, leider, flüstern die ledernen Lippen, daß unser Ohr die gemur mekten Worte nicht fassen kann. Doch das kalte Gaslicht der helle» Hänge lampe zeigt uns aus dem Gedanken throne der sorgenschweren Mutter eine tiefe, tief« Furche, die uns ahnen läßt, daß Wichtiges hervorkeimen werde. Sie spinnt neue Netze, aus daß sie den Widerspenstigen sänge. Finsterer ist ihr Antlitz, heiserer ihr Gemurmel, doch plötzlich siehe da! Ueber das novemberliche MopS gesicht zuckt es wie Wetterleuchten, Thräne» treten in die trockenen Augen, Frühlings»,orgenwonnedüste zittern Über die breiten, wulstigen Lippen, die spinnigen Finger greisen nach unbestimmten Engeln in der Ties« des Raumes und süße Engels stimmen flüstern «in Wort in ihr aus horchendes Ohr. Da sprang sie wie ein Guinmiball empor, schlug die mageren Hände zusammen, streckte die krampshast geballten zur getäfel ten Decke empor und, als habe sie das ewige Wellräthsel gelöst, riß sich ju- Wort: Lawn-Tennis! Unterdessen schlief sanft und fried leiteten Mahle und beim perlenden Weine konnte er der schmeichelhasten Aufforderung der Frau Schawenker zur Bildung einer Lawn-TcnniS-Ge sellschast nicht wiederstehen. Er sagte zu und nach Tagen schon trasen sich die Auserwahlten der Auserwählten, Herren und Damen, auf einem steini gen, schattenlosen Platze, Dreiviertel stunde vor der Stadt zusammen und dann alle acht Tage wieder zum Ten nis-Spiel. Marie-Christine sah wirklich rei zend aus. Ihre schlanken, ebenmäßi gen Glieder waren in ein meerblaues Blusengewand gehüllt, über dem sanst sich röthcnden Gesichtchen thronten einige gelbe Röschen auf dem koket ten Strohdarrelt. Und nun ihre Be wegungen, ihre Stellungen und das Wogen ihres schönen jungfräulichen Busens! Kurz und gut. an einem herrlichen Maienmorgen verspätete sich die Ge sellschaft, da die Herren eine Mai- Bowle zum Besten gaben, fodaß schon die rothgrüne Dämmerung eintrat. Während nun der Oberstlieute nant an Marit-Christinens Seite langsamer und immer langsamer dahinwandelte, wandelte ihnen lang sam entgegen die herrlichste Maien nacht und entjaltete ihr leuchtendes Sternenbanner. Und unter dem Wehen des gewaltigen Banners ge schah es, daß sein Herz weich und seine Zunge beredt ward, und auch ihr Herz warb weich, ihr Ohr willig und da er fragte, ob sie die Seine werben wollte, öffnete sich die Knospe ihrer Lippen und hauchte: „Ja". Und das war gut, den» nach weniger als Jahresfrist war Marie - Christine Frau Oberst von Brosowski - Brin kopl Abwechselung als Medi cin. Viele Leute wissen im Allge meinen. daß auf Personen, die an gewissen Krankheiten leiden, ein Wechsel ost wirkt. bedingt wird, besser würdigte, so würde man sich dieser sehr vernünf tigen Medicin viel häusiger bedienen. Sie braucht nicht besonders kostspie lig zu sein, denn, um einen Wechsel zu erzielen, ist es ja nicht gerade nöthig, eine Europareise zu machen. In Wirklichkeit kann man ihn oft innerhalb wenigen Meilen oder Ruthen vom eignen Heim finden, und zwar ohne die Unbequemlichkeiten und Ermüdung des Reisens, welche in S aus 10 Fällen alle guten Wirlungen neuer Umgebungen und Erfahrun gen zerstöre». Viele L«ut«, die an UnVerdaulichkeit leiden, haben zu ihrer Ueberraschung wahrgenommen, wenn sie mit einer fröhlichen Gesell schaft gespeist hatten, daß sie nicht als sonst gegessen hat welchen wunderbaren Einfluß das Gemüth auf die körperliqen Gefühle und Verrichtungen ausübt und wie und Verschiedenheit im Leben ist, um den Geist in gesundem Zustand zu halten. > I> «ticde». Väterchen, der Festtags-Bra ten wär« besorgt," sagte Frau Berne mairn, mit dem Marltlorb in die Swbe tretend. ".Ein schöne! Stück chen Fleisch, was? Das wird schmecken! Nun fehlt blos noch der Kuchen!" „Ja, der Kuchen!" versetzte der Alk. seine Pfeif« In Brand setzend. „Ich weiß, Alterchen, ich weiß," un terbrach ihn die Frau. „Aber Du bist Kasse." „Die schlechten Zeiten, die vermale deiten schlechten Zeiten! Ueberall Kla gen, wohin man hört. WaS meinst Du wohl, Mutter, wie unsere Nachbarn die Müllers und die Wachtels, die uns beneideten, Du Kuchen ba cken würdest?!" „Ach du lieber Gott! Da würden wir schön beredet und beklatscht! Und die sich solch« Extravaganzen erlauben!" Das sagt di« Mülltrn, verlaß Dich drauf, Vater, das sagt sie." „Glaub'S, Alte, glaub's! Aber weißt Mutter, die Sache wird zu kostspielig. Wir wollen's lieber lassen." ' „Auch gut!" ihrem Korb zur Thür. Der Aite zün lich^acktest?" „So ganz für uns, daß Niemand „Das wäre das Allerbeste!" „Topp, Alte, hi«r sind zwei Mark; Müllern od«r Wachteln Wind davon Schon sah er sich im Geiste am Kaffee tische sitzen, den Napftuchen vor sich und fühlte ordentlich das Behagen, mit verschiedenen Kaufleuten geholt, damit Niemand ihre Absicht errathe. Berne mann belobte ihre Klugheit und indem Munde verschwinden. Allerdings entlockte ihm das Einrüh ren noch einige Schweißtropfen, und durch die geöffneten Fenster in's Frei« entlassen. Ein „Gott sei Dank" ent stand. des Genusses. Frau Bernemann legte ein sauberes Tischtuch auf, der Mte setzte sich und sah schmunzelnd erst den chen. Da wurde heftig di« Thür glocke gezogen. an. Ein zweiter, heftigerer Glockenzug erinnert« di« Erstarrten an ihr Dasein. „Wer mag sein?" Mutter Ber „Mutter," rief der Alte halblaut Ncher Elasticität «rgriff er ihn und schob ihn nxit unt«r daS Bett. zelnd entgegen wußt« «r doch seinen Schatz in Sicherheit. Die Ankömmlinge bestanden au? H«rrn B«rnemanns Neffen Albert, des sen Frau und deren Kindern zwei zur rechten Zeit!" rief Neffe Awert, gibt Kuchen?" und die Kinder im Zimmer Alles auf Nur der Mopi, der trotz seiner Fett würdig still, was schließlich Frau Ber käl!et haben," Albert, „er Anstalten. „Laß ihn doch in Ruhe," sagte die junge Frau, welche bis jetzt nicht Platz genommen hatte und enttäuscht die Butterbrote betrachtet«, wtlche Vater Bernemann zu streichen begann, „wenn Ihr doch keinen Kuchen habt, so man chen wir lieb«r «inen Spaziergang, komm', Albert, kommt Kinder, Butter brot hab«n wir zu Hause selber!" So trollten sie sich wieder, die Kin der lärmend, die Eltern mit mancherlei Späßchtn über Bernemanns Gei, und fast noch bedächtiger und schwerfälliger wie er gekommen, der Mops, als fühl« er jeden Schritt. „Der Kuchen soll uns schmecken, he hthe!" rief Vater Bernemann, als sie außer Hörweite .--Mutter, nun Rangen (sie meinte die Kinder), die doch Alles durchschnüffeln, ihn nicht gefunden haben?" fragte f«!ne Frau. „Ja siehst Du!?" Er machte ein äußerst pfiffiges Gesicht, indem er den Zilien Zeigefinger an die Stirne legt«. und griff unter das Bett. „Hier, meine sehr verehrte Frau Bernemann, ist der Kuchen!" und gra ren Teller! Wer die Gesichter der beiden alten L«ute gesehen hätte! Herrn Berne manns Arme sanken schlaff herab „Der Moppel!" schluchzt« sie. „Der Moppel!" wi«derholt« er ton los. Patriarch Josua. Während der Herbstzeit, in welcher die Gtwehr« der Nimrods im Wald und auf dem Feld knallen, erscheint di« nes patriarchalischen Aussehens den biblischen Beinamen „Patriarch Jo sua" gegeben hatte. Er war, ein leider stark g-röthet-s Antlitz fröhlich hervorschaute. Diese Gesichts farbe hatte ihre eigen« Geschichte. Ein alten Kauzes sagt Alles. Slls «inst „Was, Sie dummer Mensch, s ch te n Schnaps gibt's nicht!" Der Arzt hatte ihm verboten, Schnaps trin- Schnaps, „Lust" (Pfefferinllnz) ist kein Schnaps, „Wohlgemuth mit Liebe" (vollsthümlicher Berliner Aus druck für Arak mit Himbeer) ist auch kein Schnaps.!" Endlich hatte Josua sich sanft zu Tod« getrunken, und als er zu Grabe getragen wurde, hatte selbst der Himmel Mitleid mit ihm und öffnete Schleusen. Selten Sie absolut Nichts —I Schneider (ent- TLas wollten Sie sagsn? J^ theil?! —ich » Ur- ver sechste Sin. von Paul Werner, Durch Hinf Sinnesorgane nehme» wir die äußere Welt wahr; nur was durch die Pforten dieser Sinne zu uns zu dringen vermag, bildet unser Wis sen von der Natur. Es gibt lebend« Wesen, welche weniger Sinne besitzen ü. B. blinde Thiere, welche die unterir dischen Höhlen und die Tiessee bewoh nen; «s könnt« wohl auch Geschöpfe ausgestattet wären. Warum nicht? Wenn wir Menschen noch ein besonde res Organ für tu« unmittelbare Wahr den, wie anders, wie wunderbar reich haltiger würde uns wohl die Welt er scheinen! Vielleicht haben wir doch mehr als fünf Sinnesorgane, kennen aber die Existenz des sechsten und sie benten nicht. In der That, das Vor handensein eines' sechsten Sinnerorga nes beim Menschen ist im Laufe der letzten Jahre durch mühevolle Forschun gen mit größter Wahrscheinlichkeit nach gewiesen worden. Und wozu dient uns dieser vermeint liche sechste Sinn? Darauf antworten Viele von unseren Lesern werden zu dieser Frage wohl den Kops schütteln und sie für müßig halten. Ueber all bekannten Sinnesorgane. Durch das Auge, das Gehör, den Druck auf die Unterlagen des Körpers nehmen wir die eigene Ortsbewegung wahr und drücke zur Orieniirung im Raume. Diese Antwort ist gewiß richtig, auf die soeben angedeutete Weise können wir uns oft im Raume orientiren; es ist nur die Frage noch zu stellen, ob wir dies immer thun und ob die bekannten g«n würden? Nehmen wir an, daß wir in völliger Dunkelheit in einer Umgebung uns be finden, die an Schwere dem Körper gleich ist, und daß wir unter diesen Umständen weder durch das Auge noch durch den Tastsinn Eindrücke empfan gen des Körpers im Raume unterrich ten können! Das geschieht, wenn wir in «in«r sinsteren Nacht unter Wasser schwimmen. Wer schwimmen kann, weiß aus Erfahrung, daß er auch dann über die Lage seines Körpers völlig orientirt ist, vorausgesetzt, daß er auch vollsinnig ist.. Es gibt aber eine Klasse von Menschen, die unter diesen Umstän den von einer unsagbaren Angst erfaßt und links nicht zu unterscheiden vermö- Oberfläche des Wassers emporarbeiten können. Zu dieser Klasse von Men- Raulnes entsprechend zu Ampullen, di« mit gefüllt sind. In jede dieser Ampullen drin sind. Hst k stig Es ist nun klar, daß bei Lageverän derungen und Bewegungen des Kopses die Flllssigltit im Labyrinth gleichfalls in Bewegung gerathen muß und da wegt, die Nerven also gereizt werden. Es spricht bei genauer Erwägung nichts gegen die Möglichktit der Annahm«, daß «in solches Organ uns die Orien durch vielfach« Versuche an Thier«» stützt worden. So zur,? B«ispi«l Hai Alois Kreidl Haifischen Otolithen und Bogengänge zerstört und brachte die so verstümmelten Thiere in ungewöhnli. ch«n Körperlagen in'S Wasser. Wäh> rend nun unversehrte Thiere, auf den Rücken im Wasser gebracht, sofort die natürliche Lag« wietxc tinnehmen, hat der oiolithtnlose Fisch augenscheinlich das Bewußtsein seiner Lage verloren, bleibt längere Zeit, oft ein« halbe Stunde aus dem Rücken oder der Seite erfolgter Häutung wurden alsdann di« Thiere der Wirkung eines Elektromag neten ausgesetzt. Näherte man nun sind. .wahrzunehmen. Man hat vorgeschla gen. dieses Organ „statistisches Sin nesorgan" zu nennen. Daseist also schon von uralten Weisen zusammenge faßt wurde in die Worte: »Erkenne dich selbst!" tur, je titser man in das Erdinnere in tiner Tiefe von 10 bis 16,000 Fuß schon eine Hitze von 30V 400 Grad Prüfung. Professor: „Sagen Si« uns. Herr Kandidat, wo findet man die meisteil Kandidat: „Im Leihhause." Ein schlecht«» Sitz. A.: »Hattest Du gestern Abend einen guten Platz im Theater?« B.: .Einen ganz Miserabelen. Mein Schneider saß neben mir!" Deshalb. .Pas Liebste am ganzen Tag ijt mir doch das Mittags schläfchen," „So? Ich meine, Du schläfst gar nicht nach Tisch".