ÄtabineM. N. (9. Fortsetzung.) .Also," sagte Sir Alfred in de» Laubennische zu May, „dann wären Wir so weit. Morgen kann der ent scheidende Schlag geführt werden. Das mit dem Telegramm," fügte «r nachdenklich hinzu, „war übrigens «ine ganz prächtige Idee. Es kann uns sehr helfen." May nickte zustimmend. .Es ist alles arrangiert. Er wird meine „Beichte" —" sie lachte bei den letzten Worten leise auf, „morgen vormittag um elf Uhr hier auf dem Deck entgegennehmen. Das ist eine Zeit, zu der sicherlich kaum ein Mensch in den Kabinen sein wird." .Und die Schlüssel passen?" .Die Schlüssel der Stewards pas sen zu allen Schränken." Telegramm prompt einläuft." „Magnus meinte, auf ein am Abend abgegebenes Telegramm kann man, den Unterschied in der Zeitrech nung eingerechnet, am nächsten Mor gen die Antwort erwarten. Aber sollte dies auch nicht der Fall sein, sollten wir bis morgen um elf Uhr keine Antwort haben, so kann uns das im Grunde wenn auch nicht gleichgültig sein, doch nicht übermäßig beunruhi gen. Es geht jg schließlich auch so." «Gewiß; aber besser wäre es." May stand auf. .Ich will gehen, ehe wir vielleicht ausfallen." .Alsdann morgen." Sir Alfred zündete sich eine neue verloren gewesen. Schade, daß sie nicht Hertha von Gilsdorfs heißt. Aber. warum geht sie denn nicht weiter?" Der Engländer lugte aus der dunk- Das muß ja auffallen." Sie Alfred war ärgerlich. Daß sich eine Stewardeß in ihrer freien Zeit Jetzt war sie auch schon bei ihm, setzte sich lautlos neben ihn. Und er wartete geduldig, bis sie sprechen .Wissen Sie, was die sich dort er zählen?" Sie wartete feine Antwort nicht ab. machte eine kurze Pause. „Papiere, sagen die Leute dort. Der Kapitär ist in die Kabine gerufen worden, um den Tatbestand aufzunehmen. Der Erste Offizier und der Kajütensteward sind mit ihm." Sprachlos starrte Sir Alfred das Mädchen an. »Aber aber —" .Ich laufe hinunter. Will mich Sir Alfred faßte sich an die Stirn. Könneckes Papiere gestohlen? Die Pa piere, die ja nur für ihn einen Wert Pitrou!" Jetzt taltes Blut und ruhig nach denken. Er entzündete eine neue Zigarette. Wenige Minuten später war May zurück. alle miteinander. Der Kapitän. Gräbert und Könnecke selbst. Das ganze Schiff weiß davon!" st gesprochen. „Ach was! Nun ist mir alles gleich. Die ganze schöne Arbeit futsch; alle Vorbereitungen überflüssig; alles mit ist noch alles zu retten." „Wie wollen Sie das anstellen?" Passen Sie auf. Wenn die Pa- einen Dieb geben. Wer könnte dieser Dieb sein? ' May dachte einen Moment nach; Pitrou!" sie dem Kapitän ablegen." Unwillkürlich rückte das Mädchen ein wenig von dem Manne ab. „Haben Sie Angst?" Schultern. „Sie wissen, daß ich dies Gefühl nicht kenne! Aber diese maßlose Ver „Miß May, ich kenne Sie nicht wieder. Sobald der Kapitän Ihre Ge ihm gefunden werden. Sie werden selbstverständlich bei der Durchsuchung zugegen sein. Dann wird der Kapitän Bostock, für die ich Sie halte." May blickte eine Weile nachdenklich über das Meer hinaus. nicht; aber —" „Ob Recht oder Unrecht, der Zweck heiligt alle Mittel!" mir in der Tat schwer gefallen, meine Beweise sofort anzutreten. Aber jetzt, glaube ich, dürsten alle Zweifel be sehen." könnte nach Ihrer Meinung ein In teresse haben, sich diese Ihre Papiere anzueignen?" „Richtig. Und wer könnte das sein?" Könnecke antwortete nicht gleich; er kämpfte augenscheinlich mit sich selbst. Dann, wie jemand, der einen Ent schluß gefaßt hat. blickte er dem Ka pitän in die Augen. Betracht. Ein Franzose und ein Eng „Die Namen?" „Pitrou und Sir Alfred Tucker." Verdacht?" Könnecke erzählte, was er durch Hertha oon Giesdorfs erfahren hatte. Aber schon während des Erzählens kam es ihm zum Bewußtsein, in welch eigentümliche Lage er sich dadurch bringe; wie kam Hertha von Gils dorfs dazu, es ihm. Könnecke, wieder zu erzählen? Eine Frage, die sich die beiden Offiziere unbedingt würden vorlegen müssen, und die den Erzäh ler in ein schiefes Licht bringen muß te. in seiner Erzählung. „Ich werde zum besseren Verständ nis der Angelegenheit Ihnen etwas mitteilen, was nicht unbedingt zur Sache gehört. Eine reine Privat angelegenheit; sie betrifft eine junge Dame hier an Bord. Frl. Her tha von Gilsdorfs." Zachy?" Der und G äbe t sk vielleicht auch der Schlüssel zur Lö sung des Brillantendiebst.ihls liegen? Daß ein Zusammenhang bestünde Zwi lchen den damaligen Ereignissen und dem heutigen, war für beide Männer längst klar. Und nun erzählte Könnecke von sei wie sie sich gefunden hatten und wie ihre Verlobung nur noch der Veröf fentlichung bedürfe. Wie dann die bösen Gerüchte über ihn entstanden was man daran geknüpft hatte, be richtete er. „Ging die Weite von Ihnen aus?" »Durchaus nicht. Ich habe jetzt fast den Eindruck, als sei ich hineinge .Also von Sir Alfred Tucker —." „Ganz recht. Von Sir Alfred Tuk qegen —" „Wovon sprechen Sie, Herr Kapi tän? Was heißt das, damals heu te?" Der Kapitän und Gräbert blickten sich wieder an; b»deutsam fragende sehen." h h H - N Wir haben also die ganze Zeit auf dem Schisf in Gesellschaft eines Die bes zugebracht, ohne es zu ahnen. Es sich an. Dieser Mann war wahrlich kein Dieb. „Ich werde es Ihnen dennoch mit .Müssen?" Elftes Kapitel. Zuerst hatte ihr Bett an einer schlechten Stelle gestanden; das heißt, hart am Rande des großen Ganges, ihrige." d allgemeine Bitte. So kam es, daß Julankas Bett am hatte sich früh zu Bett gelegt; die frische Luft und die Aussicht auf das dort. Und nun versuchte sie in ihrer Einfalt, sich alle diese Bilder auszu malen. Das war ihre Lieblingsbe aus diese Weise ihr direkt ins Gesicht tete. Betete, daß Gott die Schande „Lieber Gott, hilf mir! Joschka, kein Beutel Gold, aber etwas Weißes, zu. Im nächsten Moment hatte sie eine gezogen. B d ckt B' df stand sie nicht. Da rollte sie das Pa pier wieder zusammen, tat den Faden Kopfkiffen. schönen Wetter noch auf dem Deck Ziehharmonika und einer Geige. Sie war ganz allein. Und das war H" d s d rat. Gräbert lächelte. „Das würde schwer sein, Herr Ka pitän. Denn wie die Geschichte jetzt aussieht, werden Hir nie eine rechte Muß verstehen Sie!" .Zu Besehl. Herr Kapitän! Nur wie?" „Das zu beraten sind wir ja hier!" machen wir uns an die Arbeit." Diese Ausforderung faßte Grä ber! dahin aus, daß er den ganzen zusehen/ „Schön. Also der Gräfin Zachy wird ein Schmuck gestohlen, der in Hier haben wir bereits die erste Schwierig!«!. Wir müssen uns fra gen: »Weshalb ist das geschehen?" „Das is! selbstverständlich. Aber was hätte das für einen Zweck?" Die beiden Männer blickten sich stumm an. Sie standen vor einem schier unlösbaren Rätsel. Schließlich meinte der Kapitän: „Was mußte oer Verbrecher an nehmen? Mußte er nicht anneh men, daß Könnecke sofor! verhaftet werden würd«?" „Allerdings. Das konnte er min destens glauben." Wieder eine Pause. Dann leuch tete es plötzlich auf in Gräberts Au gen; wie plötzliche Erkenntnis kam es über ihn. ÜNun?"^^°"' wacht. Da hätte der Diebstahl der Papiere mit viel größerer Ruhe aus geführt werden können." Frohmann beugte sich weit über den Tisch. „Bravo, Gräbert, bravo! Das ist der Zusammenhang." aus ergibt sich, daß der Dieb der Könneckeschen Papiers auch gleich zeitig der Dieb des Schmuckes der Gräfin Zachy war." schon verschwand der zufrie dene Ausdruck aus dem Gesicht des Offiziers. Etwas schien da „Wenn der Dieb es fertig brachte, wäre es doch einfacher gewesen, an statt die ganze Geschichte zu insze nieren, gleich an den Diebstahl der Papiere zu gehen." »Dazu hätte er vielleicht zu viel Zeit gebraucht." »Auch richtig!" Die Faust des Kapitäns sauste wütend auf der» Tisch nieder. „Der Teufel selbst soll nicht," mahnte Gräbert. „Die be- Folgerungen. Noch einmal: Der Dieb hat den Schmuck bei Könnecke versteckt, um den Verdacht auf ihn zu lenken; Könnecke wird verhaftet „Halt!" Gräbert blickte den ihn unterbre chenden Kapitän fragend an. „Ueberspringen wir keinen Mo» ment. Erst muß der Schmuck doch in Könneckes Kajüte entdeckt wer den." „Jawohl, Herr Kapitän. Also, es, findet eine Durchsuchung der Kabi nen statt. Bei dieser Gelegenheit wird der Schmuck entdeckt und —" Gräbert hielt einen Moment inne, und wieder blitzte es in seinen Au gen auf. „Ich glaube, jetzt habe ich es wirklich, Herr Kapitän!" .Das sollte mich freuen, Gräbert." „Bei Gelegenheit der Durchsuchung werden alle Schränke und Laden ge öffnet, und der Dieb bekommt auf diese Weise Gelegenheit, sich genau zu orientieren, wo die Papiere über die Arbeit einer Sekunde; eine Durch suchung dagegen wäre eine viel grö ßere, schwierigere, vielleicht gar nicht brauen starrten die beiden sich an. „Das setzt voraus, daß der Dieb bei der Durchsuchung zugegen war." .Allerdings." verständlich nicht in Betracht. Bleibt „Ich Bing! Bing! Bing! dieser Richtung hin mit ihnen durch gegangen war. „Wir gelangen da auf Fährten —" „Was zum Teufel, wollen Sie „Eine Stewardeß? Mich? Zu die ser Ber Wichtigkeit." „Wo ist sie denn?" miges Gesicht sprach Bände. „Wie heißt si» denn?" „Es ist die Engländerin, Herr Kapitän; May Bostock." Als der Matrose die Tür hinter „Der Wolf in der Fabel, Grä bert." Bald darauf saß May Bostock zwi zählte ihre Geschichte. (Fortsetzung folgt.) Verraten. Beraubter: „Ach Frau sagen!" Zlrolch: „Was? Verheiratet sind Tie? Nu aber -raus mit dem Trauring aus der Westentasche!" Aus den grobe» Klok. Grobian: mein Lieber, ich ha>'.' halt das Herz immer auf der Zunge!"