Die Ttarolineninseln. Abseits von den großen Verkehr»- ?raß«n der Dampfer liegen weit zer streut in der Südsee die Karolinen, «ine eigenartige Welt für sich. Ihre räumliche Verteilung würde uns klar, wenn wir sie nach Europa bringen und dort ebenso verteilen könnten, wie sie im Weltmeere stehen. Wir wür den dann einen Streifen brauchen, der in der Länge von Memel bi» Gibraltar und in der Breite von Hamburg bis Nürnberg reichte? auf fünfhundert Inseln ausstreuen, eine kleiner als die andere, die größte noch dreimal kleiner als die Insel Rügen. Sie sind Zeugen versunlener Land nige wenige besitzen noch einen festen gebirgigen Kern, die höchsten Zinnen eines gesunkenen Kontinents. Im Osten dieser langgestreckten Inselkette liegt Ponape, das kürzlich die Aus lenkte, weil aus der fernen Südsee die Nachricht kam, daß auf Ponape Unruhen ausgebrochen seien. Die lie Ausnahme; noch vor zwanzig Jahren hat es verstanden, den Spa niern ernste Schwierigkeiten zu berei ten. Im Zeitalter der großen Entdek lungen wurden die Karolinen wieder holt von spanischen Schissen angelau fen; im Laufe der Zeit gaben aber die Spanier alle Kolonisationsver suche auf und die Inseln blieben sich selbst überlassen. Nur zeitweilig wurden sie von Händlern oder von Forschungsreisenden besucht. Als aber im Jahre 188 S das deutsche Ka nonenboot Iltis die Insel Jap m Besitz nahm, besannen sich die Spa nier auf ihre alten Anrechte. In diesem Streite wurde dem Papst das Schiedsrichteramt überlassen, und er entschied zugunsten der Spanier, die nunmehr die Hauptinsel besetzten. Am 27. Juli 1886 wurde auf Po nape die spanische Flagge gehißt und die Kolonie Santiago gegründet. Alsbald aber artete die spanische Herrschaft in Bedrückung aus, und schon im Jahre 1887 brach aus der Insel ein allgemeiner Aufstand WS. Das spanische Fort wurde gestürmt und die 70 Mann starke Besatzung niedergemacht. Die Strasexpedition, die von Manila herüberkam, bombar dierte darauf die Küste und landete Truppen. Es gelang schließlich, den Aufstand niederzuwerfen, aber in den Kämpfen erlitten die Spanier wiederholt nicht unerhebliche Verluste. AIS aber in dem spanisch-amerikanischen Kriege schloß es sich im Jahre 1899, die Ka rolinen mit den Palauinseln und Mariannen an Deutschland gegen ei ne Entschädigung von 25 Millionen Pesetas (17 Millionen Marl) abzu treten. Seitdem wehte Über Ponape die deutsche Flagge und die Insel war der Sitz des Bezirksamtmannes für die Ostlarolinen. Nach Ausbruch des Weltkriegs beichten die Englander die Inseln, es ist jedoch zu erwarten, daß deutschen Besitz übergehen wird. Es ist ein schönes Stück Land, das da in den deutschen Besitz gelangt ist. Pen bis NX> Meter über den Meeres- gebildet. Gegen da» Meer hin ist die Insel von einem starken Korallenriff chen; an einigen Stellen, wo Bäche von der Insel her sich «rgießen, hat ab«r das süße Wasser die Bautätig keit der Korallentiere gehemmt und hier klaffen in dem Riff breite Ein schnitte, die eine freie Zufahrt zu den Häfen gewähren. Zwischen dem Wallriss und der Jnselkiiste dehnt sich aber eine weite Lagune aus, und in ihr liegen gegen dreißig kleinere In seln, von denen als die bedeutendsten im Norden von Ponape Tschokatsch und Langar zu nennen sind. Rudert man durch die Lagune der Küste entgegen, so gelangt man zu nächst in die dichten Mangrowebe stände, die das User einsäumen. Eine ganze Anzahl von strauch- und busch artigen Gehölzen, die noch in der Salzslut gedeihen, hat sich zu einem Waldesdickicht vereint. Während der Flutzeit ragen nun die lebhaft grü nen Laubmassen empor, zur Ebbezeit tritt aber auf dem blaugrauen Schlamme das seltsame Gewirr von Stämmen und Stelzwurzeln zu Ta ge. Je näher man dem Lande ru dert, desto mehr schwinden die Flut gehölze, um anderen Bäumen Platz zu machen, bis schließlich die herrliche Nipapalme das Landschaftsbild be herrscht. Endlich betreten wir den flachen Küstensaum am Fuße der Berge, die eigentliche Kulturlandschaft der In sel. Die tropischen Regengüsse ha ben hierher die Gesteine der Berge herabgeschwemmt und eine Schicht gebildet. gedeihen vortresslich die Kulturpflanzen der Eingeborenen, der Brotfruchtbaum und die Kokos palme, die Banane, Taro, lams und andere Knollengewächse. In diesem Uferstrich liegen auch zerstreut die Dörfer der Eingeborenen. Weiter landeinwärts aber, wo die Berge ansteigen, erstreckt sich der üppigste Tropenwald mit dem Gewirr der Lianen, mit den riesigen senkrechten Luftwurzeln der Bananenfeige und gigantischen Baumfarnen. Diese un durchdringliche und unbewohnbare Wildnis wird nur hier und dort aus den Höhen von einigen GraSslächen unterbrochen. Der üppige Pslanzenwuchs wird durch das Klima gefördert, das dem eines Treibhauses gleicht. Der farbige Eingeborene hat sich seit uralten Zeiten diesem Klima an gepaßt. Er gehört der polynesischen Rasse an, hat hellbraune Hautfarbe und schlichtes Haar. Er zeigt auch sonst die seelischen Charaktereigen schaften dieser Nasse. Ein heiterer Sinn ist seine Grundstimmung, mit- gesund sind. Mehr Wert wurde dagegen seit je- her auf den Schmuck gelegt. Der Kopfputz besteht auf Ponape in ge schmackvollen Stirnbändern, in die man Blumen als anmutige Zierde zu stecken pflegt. Die Sitte des Tragen» von Ohrringen ist dagegen geradezu ausgeartet. Das Loch im Ohrläpp chen wird nach und nach erweitert, bis man durch dasselbe dickere Pflöcke, Blumen, Zigarren und selbst Tabakspfeifen stecken kann. Diese Mode soll übrigens auch hygienische Nachteile im Gefolge haben, indem durch sie die Hörkraft der Eingebore nen nicht unwesentlich geschwächt wird. Die Kulturpflanzen der Ponapea ner haben wir bereits erwähnt; die Brotfrucht ist unter ihnen die wich tigste. Die Insulaner leben auch vom Fischfang. Merkwürdigerweise mußte, erhält jetzt Aexte und Messer geist beseelt war. An der Oslkiiste der Insel, bei Meialanim, entdeckten die Forscher Ruinen großer Stein bauten, haushohe zyklopische Mauern, die in die Lagune hineingebaut sind. Es sind Ueberreste starker Burgen und Festungen, die von den Vorfah- den und Blätterdächern. Ein Ver fall des Voltes war also schon früher eingetreten, lange bevor die Weißen seien Werke der Geister. Die friedliche Arbeit auf Ponape hat im Jahre 1905 eine schwere Stö rung erleiden Ein Taifun und selbst die windbeständigen Ko kospalmen in Mengen gebrochen. In dieser allgemeinen Not griff die Re gierung helfend ein, indem sie Saat gut, Kokosnüsse zum Pflanzen und Nahrungsmittel verteilte und durch de Bau neuer Häuser und Wege der Eingeborenen Gelegenheit zum Geld verdienen gab. Kaum aber war die ärgste Not vorüber, so blieben die Arbeiter fort; sie müßten sich jetzt ausruhen, lautete ihre Antwort. Tertiär - Bahn. „Zum Kuckuck, der Zug steht ja schon wiz dcr?" lilder aas der asiatischen Türkei. Die Beduinen Syrien». Von ti. H. Frenze!. Meine erste Reise zu den Beduinen Syrien? begann mit eiiem kleinen, amüsanten Abenteuer in DamaSiui. Seit einer Woche wartete ich untätig auf einen mir empfohlenen Dolmet scher und erfreute mich unterdessen in den Basaren an dem bunten Völ kergemisch von Hauran- und Liba non - Drusen, Kurden und Arme niern, Fellachen und Beduinen. Ich lernte meine Zeit verschwenden, wie es eben nur ein Orientale kann, trank täglich 10 bis 12 Tassen Kaffee und versuchte vergeblich unier Assistenz ei nes verschlagenen Griechen in die Ge heimnisse des türkischen Münzwesens einzudringen. Gerade als ich anfing mich so recht wohl zu fühlen und vom frühen Morgen, oder besser gesagt, vom späten Morgen bis frühen Abend der Dinge wartete, Wellie Allah mir schicken würde, kam der Dolmetscher an. Es war gegen Atmd und ich saß im Garten meines Gastgebers Mohamed Ibrahim Essendi in der geraten Straße. Unter dem weiten Torbogen des schönen arabischen reinster arabischer Rasse. Im Tor bogen ließ er sein Pferd stehen, ohne es auch nur irgend wie zu befestigen, die Worte: „Gestatten, Sie heißen Frenzel?" ... Wenn auch sein Deutsch nicht allzu geläufig war, es Beduinen an und hatte mit diesen 1896 die GeWerbeausstellung in Ber lin besucht. Dort fand er Gelegen heit, sich die deutsche Sprache anzueig nen und hielt sich dann noch zwei Jahre lang in Deutschland auf. Schließlich packte ihn di? Sehnsucht nach seiner alten Wllstenheimat, und er war nun «in vielbegehrter Dolmet scher, Karawanenfiihrer und Koch, kurzum: ein Mann wie ich ihn be nötigte. Während dreiviertel Jahren blieb er mein Begleiter, und war, so weit eZ sich mit seinem mohammeda nischen Gewissen einem Christen ge genüber vereinbaren ließ, ein treuer Helfer. Sein schöner weißer Bur nus war übrigens ein: üble Täu schung. Ließ schon die Beschaffen heit der Papiere mancherlei Rück schlüsse zu, so bewies er später eine geradezu beängstigende Scheu vor je der noch so kleinen Wasseipfütze. Mit Hilfe dieses „Hcidfchi Achmed Ali" (er war zweimal in Mekka gewesen, daher der Ttitel „Hadschi") trat ich dann meine Reise zu den syrischen Beduinen an. Nach einem oiereinhalb tägigen Marsche machte ich ihr« erste, nähere Bekanntschaft aus den Rui nenfeldern von Palmyra, dem heuti gen Beduinendorf« Tutinur. Die Bewohner Syriens und Meso potamiens sind in der Mehrheit Ara ber. Zum Teil treibe» sie etwas Beduine beim Dressieren seines PscrVeZ, Ackerbau an d«n Flußniederungen und Wasserstellen, dann nennt man sie arabisch „Fellachen", d, h. „Feld besteller". Der größte Teil von ih nen aber wandert auch heut« noch mit den oft nach Tausenden zählenden Kamel-, Schaf- und Ziegenherden auf der endlosen Wiistensteppe umher. Diese Nomaden sind unter dem Nam«n „Beduinen", d. h. „Hir ten", bekannt. „Geraubtes Gut ist berechtigter Besitz und hinter der Pflugschar geht die Schande", charakterisiert sie am be gleich sie gleichen Stammes sind. Sie halten es für ihr gutes Recht, jähr lich nach der Ernte, im Nasu (Raub zug) ihren Teil von der Ernte der Fellachen zu fordern. Wehe der Höhe sich wohl iminer danach rich tet, welchen Respekt man sich mit sei nen Waffen zu verschaffen gewußt hat. Doch braucht «s dabei nicht im gen die Beduinen bieten sie einen sehr zweifelhaften Schutz, denn ist die Ka rawan« fort, so sind si« .'ft aus Mo nate hinaus den Beduinen direkt aus würden, direkt das Gefühls als seitn die Zapties di« Zutre!ser der Be duinen. Sobald die Sache kritisch geltend. Ein weiterer Uebelstand ist, daß di« Zapties von den Reisenden bekö stigt und .nach ihrem E.messen" be soldet werden müssen. W«r jemals im Orient Soldvereinbirungen ge troffen hyt, kann sich vorstellen, welch' üble Feilscherei jedesmal begann, w«nn es an die Auszahlung ging. Außer den Zapties gibt es ein« Beim Geldwechsler. irreguläre Truppe, Barallis genannt, die auch den Steuerpächtern beim Steuereintreiben beigegeben werden. Da die Unsicherheit in den syri schen Wustengebieten trotzdem sehr gemacht. I» den letzten Jahren ließ sich das Verbot jedoch nicht mehr aufrecht erhalten, oeshalo versuchte tesleresi", der türkische Paß für das kannt/ Das sein bester hauptsächlichsten Stoff. Es sind Tie nen, von mittlerem Wuchs und seinen Gliedern. Auf einem wngen Halse sitzt ein bildschön gezeichneter Kopf len. Ist das Fohlen ungefähr henbleiben sobald der Zügel über den Kopf fällt, oder d«r Neuer aus d«m Sattel gefallen ist und noch im Zügel hängen bleibt. Sodann muß «s sich Gefechten dem feindlichen Feuer ent zogen zu sein. Ist die Dressur vol lendet, so erfolgt die Zeichnung, d. h. «s erhält von unsichtbarer Hand, un ter lautem Zuruf eines bestimmten Wortes oder unter Berührung einer bestimmten Körperstelle, «ine gehöri ge Tracht Prügel. Da-nit bezweckt man, daß das Tier bei späteren Gele genheiten, allein schon bei dem betref fenden Zuruf, oder bei der Berüh rung der gleichen Stelle, in Erinne rung an die früher bei dieser Zeich nung empfangenen Schläge, sein Aeußerstes an Leistungen hergibt. Dieses Zeichen wird dem Käufer ge wöhnlich erst »ach abieschlossenem Kauf bekanntgegeben. Trotz des au ßerordentlich spärlichen Futters, denn nur ganz selten bekommt das Pferd Körnerfutter, während es sich sein« Hauptnahrung all«in aus der We.d« suchen muß. ist es körperlich kolossal ausdauernd und kennt kaum eine der Untugenden der europäischen Pserde.