Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 16, 1917, Image 5

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Jährlich, in d«n «er. Staaten» »2.00
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Donnerstag, 16. August 1917.
Das Löwendenkmal.
Ueter die Entstehung de» Kunstwer
ke» in Lnzern.
Im jüngsten „Anzeiger für Schwei
zerisch« Geschichte" finden wir eine vor.
zügliche Abhandlung über „Dänisch
schweizerische Beziehungen in der Ver
gangenheit" aus der Feder von Dr. E.
Benziger (Bern). Sie enthält eine
Fülle von Angaben über den wechsel
seitigen Verkehr, welchen die Schweiz
mit dem nordischen Lande hatte, und
sie nennt uns eine große Zahl unserer
Landsleute, die seit ungefähr 400 Jah
ren nach Dänemark gegangen sind.
Ganz besonders aber möchten wir das,
was Dr. Benziger über das Löwen
denkmal in Luzern sagt, wortgetreu
bringen, da wir annehmen dürfen, daß
es die Leser interessieren wird:
Als einzige künstlerische Tat, die
auch von rein künstlerischem Interesse
aus hervorgehoben zu werden verdient,
bleibt der Entwurf zum Löwendenkmal
in Luzern durch Barthel Thorwaldfen
zu erwähnen. Aber auch dieses zur
Verherrlichung der am 10. August,
1792, in Paris gefallenen Schweizer
errichtete Denkmal verdankt seine heu
tige Gestalt mehr einem Zufall. Schon
auf der Subskriptionsliste vom Jahre
1818 finden sich dänische Reminiszen
zen, indem einmal der Schweizerverein
von Kopenhagen einen Beitrag zeich
nete und damit seinen patriotischen
Sinn kundgegeben hat, dann aber auch,
weil vor allem Prinz Christian von
Dänemark und der dänische Gesandte
in Florenz mit namhaften Beiträgen
zum Gelingen des Werkes beigetragen
haben, und dies zu einer Zeit, da noch
niemand an die Inanspruchnahme
Thorwaldsens gedacht hatte. An den
mit Aufträgen überreich bedachten
Künstler zu gelangen, hatte selbst der
Schöpfer der Denkmalsidee, Oberst
Psyffer, nicht gewagt. Erst als der
Schultheiß Rüttimann von Luzern in
Geschäften nach Rom ging, entschloß
sich die Denkmal-Kommission, durch
ihn bei Thorwaldsen vorzusprechen.
Bei den geringen Mitteln, die zur Ver
fügung standen, sollte Rüttimann sich
nur um ein Modell bemühen, sofern
sich Thorwaldsen überhaupt entschlie
ßen konnte, für einen anderen Künst
ler Entwürfe zu stellen. Am 16. Mai,
1318 traf aus Rom dann die uner
wartete und daher um so erfreulichere
Nachricht «in, daß Thorwaldsen sich
nicht nur mit der Mitwirkung einver
standen erklärte, sondern auch in Be
geisterung für das Motiv, sein Bestes
zu geben versprochen habe. An Stelle
des von Psyffer vorgeschlagenen Sym
bols eines toten Löwen wünschte er
einen sterbenden Löwen, weil die
Schweizer ihren Kampf auf Befehl des
Königs eingestellt hatten, also nicht
samthaft gefallen sind. In Luzern
hatte man freilich Mühe, die Skizze
vom vielbegehrten Künstler zu erhal
ten. Ihr Eintreffen wurde zum Er
eignis; Thorwaldsen erhielt dafür 160
Zechinen (ungefähr 12 Franken), und
die Errichtung eines Monumentes nach
der Vorlage wurde beschlossen.
Ein kunstsinniger Zürcher in Rom,
der Bildhauer Heinrich Keller,,über
nahm es, Thorwaldsen nun auch zur
Ausarbeitung des Modelles zu bewe
gen. Im Herbst, 1818, traf dasselbe
in Luzern ein, nachdem kurz zuvor auch
der Künstler dem Standort einen Be
such abgestattet hatte. Schon im
März, 1820, ging der Konstanzer
Bildhauer Ahorn an die Ausführung
des Denkmals nach den Weisungen
Thorwaldsens. Am 10. August, 1821,
fand die feierliche Einweihung statt, an
der auch das dänische Erbprinzenpaar
teilnahm. Noch war der Gründer des
Denkmals, Oberst Psyffer, kaum ge
storben, als am 30. Juli, 1841. Thor-
Man bereitete ihm einen feierlichen
Empfang. Voll Freude über die ge
lungene Ausführung, sagte Thorwald
Er hatte recht.
-- Praktische Winke
Belvet- B l u s e n und Tail
len zu reinigen.
Das Reinigen von hellfarbigen Bel
vet-Blusen und Taillen gelingt oft
überraschend gut, wenn man sie mit
alter Semmel- oder Brotlrume ab
reibt.
Petroleum gegen Brand
wunden.
Wenig bekannt ist die Verwendbar
keit von Petroleum gegen Brandwun
den. Man tauche den verbrannten
Körperteil fünfzehn bis zwanzig Mi
nuten lang in Petroleum oder hall:
ihn mit in Petroleum getränkten
Stücken Watte bedeckt, wodurch das
Entstehen von Brandblasen verhütet
und der Schmerz bedeutend gelinder!
wird.
Herstellung von Veilchen
wasser.
Um ein Duart gutes Veilchen.vasscr
herzustellen, mische man zwei Drach
men künstliches Veilchenöl, eine U.ize
Orrispulver und genug Alkohol (grai.i
alcohol), um das Vuantum vollzuma
chen. Um die richtige Farbe zu erha!-
ten, setzt man der Mischung ein paar
Tropfen Chlorophyl zu.
Bayerische Erdbeer-Creme
Man treibt ein Pint Erdbeeren
durch ein Sieb, fügt eine Tasse Pu
derzucker und eine halbe Schachtel in
etwas kaltem und eine halbe Tasse
heißem Wasser aufgelöste Gelatine hin
zu und rührt fortwährend, bis die
Masse anfängt, dick zu werden. Ein
Pint dick geschlagene und wenig ge
süßte Sahne wird hinzugerührt, wo
rauf die Masse in eine Form gefüllt
und zum Erhärten in Eis gestellt
wird.
Schreibtischplatten zu rei
nigen.
Milchflecken aus dem Tuch einer
Schreibtischplatte gehen, wenn sie nicht
schon zu alt sind, fort, wenn man die
Flecken mit reinem Glycerin bestreicht
und dann mit lauwarmem Wasser
nachwäscht. Es ist allerdings schwer,
Flecken aus dem Tuch zu bekommen,
das man nicht abnehmen kann.
Auf Tintenflecken streicht man einen
Brei aus Kleesalz und heißem Wasser
und spült ihn nach drei bis vier Minu
ten mit Wasser nach.
Sool- E i e r.
Frisch gelegte Eier werden hart ge
hohle linke Hand und klopft mit einer
flachen Messerklinge vorsichtig die Eier
so, daß die Schale ringsum ganz klein
zerspringt, aber nichts davon abfällt.
So legt man sie in eine Salzbrühe,
deren Stärke sich danach richtet, wie
bald die Eier verbraucht werden sol
len. Gewöhnlich macht man die Brühe
nicht allzu stark, läßt aber die Eier
mindestens vierundzwanzig Stunden
darin. Ist man genötigt, sie schon
nach zwölf Stunden zu gebrauchen, so
ben sie mehrere Tage darin, dann tut
man wohl, sie nach sechsunddreißig
Stunden in ein frisches, leicht gesalze
nes Wasser zu legen.
Schmuckfedern zu kräuseln.
Um Schmuckfedern zu kräuseln kann
man ein nasses oder ein trockenes Ver
fahren anwenden. In ersterem Falle
zieht man die Federn durch laues Was
ser, schleudert sie tüchtig aus und hält
sie, noch feucht, über glühende Kohlen,
wobei sie öfters zu schütteln sind. Han
delt es sich um weiße Federn, so em
pfiehlt es sich, ein wenig Schwefel auf
die Kohlen zu schütten, wodurch die
Schwefeldämpfe zu verhüten, ein Ta
schentuch vor Mund und Nase.
Trockene Federn kräuselt man, in
wird schließlich filtriert, mit einer
Unze Essende of Wild Ehernes ver
mischt und in Flaschen gefüllt. Die
Das Deutsche Heim --
Salatk u l t u r.
Unser Gartensalat ist schon eine alte
Kulturpflanze, die heute in einer
terscheiden zwischen: Schnittsalat,
Kopssalat, Bindesalat und Wiruersa
lat. Unter diese vier Hauptabarten
Salat gedeibt am besten in reicher,
nahrhafter, sandiger Gartenerde, di:
nicht arm cm Humus ist. Er wächst
am besten während des Frühlings und
im Herbst, starle Sommerhitze kann er
nicht vertragen. Nur wenn er schnell
wächst, bleiben seine Blätter zart.
Dieses erreicht man durch genügende
Zufuhr von Wasser, wenn sonst der
Boden dem Salate zusagt. Schattig
will er nicht stehen, nur im Sommer
läßt er sich an halbschaitigen Stellen
fortbringen. Die im Mistbeet heran
gezogenen Pflanzen fetzt man in Rei
hen von etwa acht Zoll Abstand und
in den Reihen a>tf sechs Zoll Ent
wie möglich macht man aber Aussaaten
im Freien. Bei Reibenaussaat sollen
diese, wie schon angegeben, etwa acht
Zoll Abstand haben. Was bei der
Reihenaussaat zu dicht ausgeht, wird
auf sechs Zoll Abstand verzogen und
verpflanzt. Die Beete sind unkraut
frei zu halten, bei Trockenheit genü
gend zu wässern und der Boden ist
zwischen den Reihen regelmäßig zu
lockern, er dars und soll nicht ver
geerntet, wenn er mehrere Blätter ge
trieben hat. Er ist schon vier Wochen
nach der Aussaat gebrauchsfertig. Sei".
Same läuft in sechs bis acht Tagen
aus, bei der Ernte rupft man ihn aus
dem Boden und dreht die Wurzeln
ab. Pflücksalat macht gleichfalls keine
Köpfe, bildet aber Büsche, die ausze
steckt werden, sobald sie sich entspre
chend entwickelt haben, oder man pflückt
nur die Blätter ab und fährt damit
fort, bis die Pflanzen ihre Bliitensten
gel treiben. Wird er Ende Mai und
im Juni ausgesät, so liefert er bis in
den Herbst hinein Blätter. Verpflanzt
braucht er nicht zu werden. Auch der
Spargelsalat gehört hierher. Seine
Blätter geben einen guten Salat, die
Blattstiele können als Spargelersatz
Verwendung finden. Spargelsalat sät
man aber zweckmäßig im Mistbeet aus,
um kräftige Pflanzen zu erhalten, die
im Freien, im nahrhaften Boden, zu
starken Stauden mit dicken Blattsten
geln sich entwickeln.
Vom Kopfsalat gibt es Sorten, die
sich zu Frühkulturen im Mistbeet kei
nen, solche, die Frühkulturen im Freien
abgeben, und solche, die sich zur zwei
ten Aussaat im Freien gebrauchen las
sen. Nur zu oft wird der Fehler ge
macht, daß die richtigen Sorten nicht
eine Aussaat machen, muß aber dann
dazu die entsprechenden Sorten wäh
len, da dann Salat im Garten bis in
den Herbst hinein vorhanden ist. Auch
soll Kopfsalat verpflanzt werden, er
macht dann festere und schönere Köpfe.
Ben aber im Mai in Samen. Sonst
gehen Kopfsalate Ende Juli, ohne
Köpfe zu bilden, in Samen. Hier
der Wert der Pflanze als Ersatz für
den Kopfsalat. Dem Bindesalat scha
det die Wärme nichts, er gedeiht in
dieser Salat, wenn er sich schnell und
gut entwickeln soll, aber frisch und
scharf soll der Dünger seines Beetes
nicht sein, die Pflanze wird sonst
fleckig. b'» t d'
Lagen bewährt er sich gut. Die Aus
saat erfolgt im September—Oktober.
Die Pflanzen sind aber im Frühling
bald zu verbrauchen, da sie sonst in
ivnio« ?oi.ice v? 1-ivei.v on
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E'üt MdttlllNg.
In ittr „Leipziger Abend-Ztg." wird
!r,i an die Schweizer Kunst
eise Nikischs mit dem Gewandhaus
''?cke,ler folgendes Geschichtchen er
ählt. Nach dem Konzert in Bern
drängten sich die Zuhörer begeistert um
en berühmten Dirigenten. Von den
>!elen anwesenden Mitgliedern der
ussischen, französischen und italieni
'chen Botschaft trat der russische Ge
s ndte an Nikisch heran und sagte mit
t:rbindlichem Lächeln: «Also nun
ommen Sie auch bald zu uns nach
Petersburg!" Nikisch schüttelte den
lovf. „Das geht wohl nicht, Erzel
'enz, denn leider leben wir ja im
kriege!" Der Gesandte des Zaren aber
neinte: »Das dauert nicht mehr lange,
glauben Sie mir. Bereiten Sie Ihre
Keife nur schon ruhig vor!" Er reichte
Misch die Hand und schloß „Also auf
in Petersburg!"
Keiue alten Zungfern.
leine einzige alte Jungfer findet, und
der Grund dafür ist sehr einfach: die
Ehe gehört zu den „Strafmitteln," mit
denen die Gesetzesübertretungen geahn
det werden. In einem bestimmten
Alter wird jede Frau in Siam, die
noch keinen Gatten hat, auf ihren eige
nen Wunsch unter die „Mädchen des
Königs" eingereiht, Der König über
nimmt damit die Fürsorge für sie, und
vor allem bemüht er sich, einen Gat
ten für sie zu finden. Die Siamesen,
die ein Verbrechen begangen haben,
werden nun verurteilt, außer der ihnen
zudiktierten Strafe es auf sich zu neh
men, eines der „Mädchen des Königs"
zu heiraten. War ihr Vergehen leicht,
so haben sie das Recht der Wahl; han
delt es sich jedoch um ein schweres Ver
brechen, so wird dem Schuldigen die
älteste, häßlichste und böseste unter den
Schützlingen des Königs zugeschoben.
Da die Siamesen einerseits weit davon
entfernt sind, völlig tugendhafte Bür
ger zu sein, so daß die Zahl der Ver
urteilungen alljährlich ziemlich hoch
sind, und da anderseits den Töchtern
des Landes auf die mehr oder weniger
befleckte Vergangenheit des Mannes
wenig anzukommen scheint, so wird
alljährlich eine ganz beträchtliche Zahl
von Heiraten dieser Art gefeiert.
Die Vernunft, als das höchste Ver
mögen des Menschen, schwebt über zwei
Erfordernissen wie ein Gebiijk, deren
keines fehlen darf, wenn es nicht sin
ken soll. Sie bedarf ebensowohl einer
klaren Auffassung der Außenwelt, als
jenes inneren Schöpfungsvermögens
neuer B-.griffe.
An der Redaktion.
Schriftsteller: „Und wie steht es mit
meiner Novelle, „Das geisterhafte Luft
schiff"?"
Redakteur: „Ist im Papierkorb ge
landet."
Ohne Apparat.
Doktor: „Soll ich Ihren Gatten mit
Z-Strahlen durchleuchten?"
Dame: „Das ist nicht nötig! Ich
habe ihn schon längst durchschaut!"
Mußte zurückbleiben.
Frederick W. Jowett, der Präsident
Arederilk W. Jowett.
Regierung ihnen Pässe bewilligt hatte,
in Petrograd zu reisen, weil sie angeb
lich Befürworter des Friedens sind.
Embargo-Kommission.
daö Staatsdepartement vertreten.
Vance McEormick, der Vorsitzende
des demokratischen Nationalausschus
ses, der in dieser Eigenschaft die Wahl
kampagne für den Präsidenten Wilson
. l
Banre McSornnil.
leitete, ist für seine Dienste belohnt
woeden, indem ihn der Präsident als
Der Pantoffelheld.
Ein edles Werk.
Dr. Earrel hier, n« Aerzte z»»
Dienst an der Front anSznbilden.
Dr. Alexis Carrek, der hervorra«
gende Wundarzt und Forscher, ist von
der Westfront nach Amerika zurückge
kehrt, um in dem, vom Rockefelln«
Institut errichteten mustergiltigea
Feldhospital in New Dort Militär«
Dr. Alexis Carrel.
Ärzte für den Dienst an der Front aus
zubilden. Er wird sie speziell in der
modernen Wundbehandlung nach der
Dakin-Carrelschen Methode unterrich
ten, die in Frankreich so glänzend gün
stige Resultate gezeitigt hat.
Erhält genug Arbeit.
Francis I. Henry soll den „Nah
runnSinittel-Trnft" untersuchen.
Francis I. Heney, der sich durch
seine „Graft"-Enthüllungen in Cali
derUntersuchung und gerichtlichen Ver
folgung des Nahrungsmittel-TrustS
AraneiS I. Hene«.
betraut ist. An Arbeit sollte es ihm
Einseitige Kunst.
Der Oberspielleiter stürzt in die
Garderobe des Zauberkünstlers.
„Rasch, rasch, Herr Baldachin!, es ist
die höchste Zeit für Ihre Nummer, und