Zur Fragt der Fricdens-Garantien. Einenartijur Vorschlag zur Lösiini, des schwierigen Problems. Ein Einsender unterbrei.ete einer schweizer Zeitung den folgenden Vor schlag zur Lösung des Weltsrieden- DroblemS: Die Lösung' dieses Problems kann nur darin gefunden werden, daß Gü ter, deren die Menschheit in allen Staaten in Friedenszeit oder zum Krieg unbedingt bedarf, unter Ber zustande kommen, die an einem oder vielleicht mehreren geeigneten Orten mindestens ein für jeden Staat gleich unentbehrliches Gut verwaltet und verteilt. In Friedenszeiten sind solche Güter hauptsächlich die Luft, das Wasser usw., die aber keinen menschli chen Maßnahmen unterzogen werden können; im Krieg aber gewinnen noch andere, von den Menschen hergestellte Güter ausschlaggebende Bedeutung, so Aus solche Güter soll sich diese Ver ? Satz: Die innerhalb der Menschheit zu schaffende überragende Gewalt stützt sich auf ein Weltmonopol für Herstel lung von Sprengstoffen jeglicher Art, das einer Vereinigung von Vertretern Versuch hierzu festgestellt, erfolgt so- Bertrag verletzenden Staat hören auf, und sofern innerhalb angemessener Frist die Vertragsverletzung nicht be- nügender Menge sofort zur Verfügung gestellt wird. Diese Einrichtung setzt somit nicht voraus, daß die Staaten abrüsten; im Gegenteil, es wäre zu begrüßen, wenn jeder Staat Rüstun bare Zerschmetterung des Gegners er reicht ist, die Furcht vor seinem Wie dererwachen und Wiedererstatten nicht Wo der Weg Wieselt. riger Karreni gezogen zwei klei nen weißen Ochsen. Hinter dem pri mitiven Fuhrwerk schritt der Hag bauer, der durch Peitschenhiebe und Zurufe die mageren Zugtiere zu grö ßerer Eile immer wieder antrieb. tenreiche, braunverwitterte Gesicht des alten Bauern, eine große Angst schien den hageren Mann zu bedrücken. Bekümmert richtete der Bauer den Blick voraus, das Gelände absuchend, jene Stelle, wo der Weg zwieselt, das Sträßlein aufhört, zwei abzwei gende Saumpfade nach links und rechts in die Höhe des Grabenschlusses sichren. kannten Wilderer durch einen Kugel schuß schwer verletzten Sohn, der im gräflichen Jagddienst stand, von der Diensthütte abzuholen und heimzu bringen. Den einzigen Sohn! „Hü!" Endlich kam die Zwiefelung in Sicht, die sich trennenden, ver- Tchlascndcr Soldat in seiner Erdhohl«. ehrlicher Biedermann, den der Hager von manchem Handel her kaunte. Eben wollte der Bauer das Och sengespann antreiben und auf den fen: Bauer! Du fährst falsch! holen sollst!" „Mach's husig (eilig, schnell)! Zu husig verbinden lassen! Husig, sonst verblüet (verblutet) sich der Lipp!" Und eilig stapfte die Alte weiter, den Was aber tun? Fährt Hager hin auf zum Sohne, so besteht die Gefahr, den kranken Lipp zu Tal und weiß Gott wohin bringt. Ist der Lipp aber der Raubschütz und Mörder Zandls, so muß die Verbindung verhindert, der Tatbestand gesichert werden. Wenn aber Hager zuerst zum verdächtigen Lipp fährt, kann inzwischen Zand! sterben... .Gott im Himmel! Was soll ich tun?" stöhnte der Alte im Zwiespalt der Gefühle. „Gott sei gelobt, der kommt g'rad recht!" sprach Hager und wartete; er zitterte, als er den GesichtsauSdruck des BaderS sah. Die Frage nach dem Zustand deS Sohnes erstarb auf der Zunge. Der zum Fuhrwerk gekommene Bader sprach tiefernst: „Schlecht steht's, Hager. Mußt dich auf einen bösen Ausgang gefaßt machen! Der Zkandl hat einen Kugelschuß im Un terleib ...!" „Helf' uns Gott der Herr!" ächzte der arme Vater. - „Ist nix mehr zu wollen, Hager! Was ich hab' tun können, das ist ge schehen! Den Transport im Ochsen karren halt' dein Bub nimmer aus!" „Muß der. Land! heut noch ver scheiden?" „Nein, nein! Etliche Täg wktd er schon noch leiden müssen." Hager faßte sich rasch. Entschlossen. „Wieso? Warum? Dorthin bin dennoch auf dem rechten Weg! Bei dir liegt der Lipp im Verbluten? Lebt er noch?" „Saxendi! Woher weißt denn du das? Eine zw'idere Sach! Aber es ist ein Ding, und gut ist's, daß der Ba die Haxen (Bein) verbinden! Unser einer versteht das ja doch nicht recht! Geh nur gleich hinein, Bader, in der oberen Stub liegt der Lump! Hat übrigens keine Gefahr mit dem Ver bluten!" Während sich der Bader entfernte, fragte der Hager: „Wer ist der Lipp?" Statt in die Arbeit, geht der Kerl blutet! Jetzt hab' ich keinen Knecht, Wind kriegt!" Unterleib und muß sterben! Verstehst jetzt?" Der Bauer begriff sofort und sprach bebenden Tones: „Du armer Vater!" Und willig ging er mit zum Knecht. Hager schritt hochaufg-richtet an das Bett des Knechtes und wollte ein Verhör beginnen. Doch Lipp drehte andere Art zum Reden gezwungen Auf Hägers Geheiß griffen der Bader und Sauhamel zu. Lipp wur de aus dem Bett gehoben, hinab ge tragen und trotz des Widerstandes in Hagers Karren gelegt, gut gebet tet und festgebunden. Die Oechseln zogen an, kreischend uns knarrend ging die Fahrt abwärts zur Zwiese-, lung. Lipp schäumte vor» Wut, rollte die Augen, fluchte entsetzlich und suchte das Geführt die Zwiefelung erreichte, verstummte der Knecht, sein Blick war forschend auf den Bauer gerichtet, der links lenkte. „Hü!" Lipps Gesicht verzerrte sich und kündete Schrecken und Entsetzen an; heiser rief er: „Nicht, nicht, Bauer! Nicht hinauf! Hinunter!" > Schneidend scharf sprach Hager, der hinter dem Karren schritt und „He, Baucr l falsch > Rehr' schieben half: „Der A'andl muß auch sterben dieser Tage!" Lipp ächzte: „Hab' Erbarmen, Bauer!" „Hast du Erbarmen mit meinem Buben g'habt?" „Barmherzigkeit! Ich hab' aus Not wehr g'schossen!" „Wird nicht sein! Hü!" Die Tiere zogen an. Ueber den Almboden glitt der Karren nun weich, das Geräusch der Räder ver stummte. Lipp sah entsetzlich aus, er machte verzweifelte Anstrengungen, sich zu befreien, er wollte offenbar aus»dem Karren springen. „Sieg' dich nicht, die Strick' halten fest! Noch ein Eichtl (ein wenig Zeit) dann sind wir bei deinem Opfer!" Von der einsam stehenden Jäger- Hütte kam Mirl, die Häuserin und Pflegerin des Jagdgehilfen Zandl, Die Angst des Wilderers war aufs höchste gestiegen, die Furcht vor einer Gegenüberstellung erpreßte ihm das Geständnis, daß ihn der Jäger .Vandl im Gemsrevier aufgefangen,, verfolgt und gestellt habe mit angebacktcr Büchse. , ' „Weiter!" befahl Hager. „Einen Ausweg hat's nimmer ge 'geben, ich hab' halt auch aufziehen müssen mit dem Kugelstutzen; er oder v!" „Hat di' der Jaager erkennt?" „Nein." „Aber du ihn?" „Ja." „Hast ihn etwa listig angerufen vor dem Schießen?" Unsicher, zögernd erwiderte der Knecht: „Sell hab' i tun müssen, an sonsten hätt' der Jaager Zeit g'won- „Was hast g'rusen?" „G'schrien hab' i halt: A'andl, mir wirst doch nir tun!" „Schuft, elendiger! Weiß schon, wie s , weiter 'gangen ist! Der Xandl hat, überrascht für einen Augenblick, die Büchs' abg'setzi und geguckt, und derweil hast du g'seuert! Ist's so g'wesen?" „Halt ja! Im Kampf ums Leben ist alles verlaubt! Mit dem Schutz bin ich flinker g'wesen, aber der Zandl hat mir aftn ein Kügerl nach- »'feuert und mich in die Haxen 'tros» fen! Sell ist auch nicht schön g'wesen vom Jaager! Leicht hätt' ich ver blüeten können...!" Hager befahl der Mirl, das Ge ständnis Lipps sich scharf ins Ge dächtnis zu prägen, damit das Mädel als Zeugin vor Gericht werde auftreten Häger hochaufgerichtct a» »och mit' gcschwärzlei» Kopf zur Wand und schwieg trotzig... können. Dann schirrte Hager die Tier» aus und ließ sie auf dem Almboden weiden. Der Karren mit dem fest gebundenen Knecht blieb vor der lii» gerhütte stehen. Mit dem Sohne wollte Hager allein sein. Ein erschütterndes Wiedersehen! Doch gefaßt zeigten sich Vckter und Sohn, echte Aelper, gestählte Charat texe, Jägernaturen. Im Heubett auf Wolldecken liegend, äußerte Zandl kein Wort der Klage über Schmerzen; er begrüßte den Vater mit einem Lä cheln des Dankes für sein Erscheinen und bat um einen Priester. „Der kommt morgen herauf! Sag', Xandl, kannst die Karrenfahrt hinun ter ertragen? Hättest eine G'sellschaft einen Passascher (Passagier) hab' ich schon im Ochsenzeugl!" „So? Wen denn, Vater?" „Den Lipp, der Knecht ist beim Sauhamel dienten!. Er hat'n Schuß Zandl stutzte und richtete einen forschenden Blick auf den Alten. Und jäh erriet der Jäger den Sachverhalt. Und ein Lächeln der Befriedigung huschte über sein bleiches Gesicht. „Sell wird der Raubschütz sein! Also hab' ich ihn doch getroffen! Gott sei's gedankt! Abliefern. Vater, einsperren den Lumpen!" „Sell wird sicher g'schehen! Einge standen hat er bereits!" Rasch berichtete Hager über daS dem Wilderer abgenommene Geständ nis; der Alte fragte, ob sich die Be gegnung mit dem erbärmlichen Kniff des irreführenden Anrufes seitens des Wilderers wirklich so abgespielt ha be, wie der Knecht angab. A'andl nickte. Eine geisterhafte Blässe flog über sein Gesicht, der Blick ward matt und trüb, das Auge wurde glasig. Ein Seufzer kam über „Jesus, dir leb' ich, Jesus, dir sterb' ich...!" Ein schwaches Röcheln ... Die See le entwich. Der Jäger ausgelitten. Ein Opfer der Berufstreuc im harten Mirl schloß die Hütte ab und folgte zigend und leise die Sterbegevete ver richtend. Der Knecht hatte das Be- Waren heute den ganzen Abend so ernst, gnädiges Fräulein, als ob das ganze Dasein Sie anwidre?" „Nun, glauben Sie nicht, daß daS Leben ein Unglück ist?" „Ein Unglück!? Aeh, allerdings! Aber trösten Sie sich! Wenn man bei einem Unglück mit solch zwei blauen man's schon ertragen!" Ein Zeitkind. Papa: „Hänschen, nun sag' mir mal, wo