Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 07, 1917, Image 6

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    Gin frisdliebes Vild.
Von den gegenwärtige» Verhält
nissen gibt
sung erhalten, durch welche ihm!
Selbstverwaltung gewährt wurde,
und zwar unter der Oberleitung >
'
von den Schutziuächte» zu bestäti
genden christlichen Statthalters.
Diese Versassungist seit dein jetzigen
Krieg wieder abgeschafft worden, fo
daß nun der Libanon wieder wie
die übrigen Provinzen des Reichs
verwaltet wird. An der Spitze der
Verwaltung steht zur Zeit Dschemal
Pascha.
Dschemal Pascha, der Führer der
vierte» Armee, ist eine der hervor
ous ei» bedeutungsvolles Wirken
zurückblicken. Von Beruf Militär,
ü >—
gehörte er zu den Häuptern jener
Verschwörung, welche die despotische
Herrschast Abdul Hamids stürzte.
Später war er Statthalter vo»
Adana, dann von Bagdad, befeh
ligte im.ersten Balkaukrieg ein Ar
meekorpS und versah hieraus in sehr
beachteter Weise die schwierigen
Funktionen als Militärgouverneur
von Konstantinopel. Gleichzeitig mit
seinem jetzigen militärischen Amte
verwaltet er das Mariiiemiiiifte
rium. In diesem Nessort hat er
zahlreiche Nenerniigen cingesührt
und spielt auch sonst eine wichtige
politische Rolle.
Syrien ist nicht, wie man alliic
seinen Cinivohiier» bestellenden Ge
gensätze ein ganz spezielles Charak
teristikum die'es Landes.
MohammedaniSmus. Er zerfällt je
doch in mehrere Gruppen: offizielle
Smnniten, persische Schiiten und
Mutewali. Dann kommen Juden
und Christen: die Christen gehören
ebenfalls einer Menge verschiedener
Konfessionell an: wir finden hier
Nömisch-Katholische und Griechifch-
Katholische, Griechisch - Orthodoxe,
Armenier, Kopte», Maroniten. Eine
ka, die Revolution ausgebrochen.
Diese Behauptung ist grundfalsch.!
Seit Kriegsbeginn hat in Syrien
stet» Nuhe geherrscht, und die Cm-!
Pörung des Kalifen von Mekka!
steht ili gar keinem Zusammenhang
vörung in Mekka hatte ihren II»!
Sprung nicht in eilier polirischen,'
sondern in einer rein wirtschaftn-°
chen Frage. Die Gegend von Mekka
lft einer der trockensten Landstriche
der Erde, eignet sich mithin weder
zum Ackerbau noch zur
Die dortige, ziemlich zahlreiche Be
völkerung lebt ausschließlich von
der „Fremdenindvstrie", im spe
ziellen von allerhand
aus dem bedeutenden Pilgerverkehr,!
der alljährlich den Besuch der heili-!
gen Stätten des Islams zum Ziele
hat. Die 'Statistik von Ofcheddah,
dein Hasen von Mekka, welcher jähr
lich für 23 Millionen Fr. einführt,
dagegen eine Ausfuhr von nur ei
ner halben Million Franken aiifzu
weifen hat, liefert den Beweis, daß
die Bewohner dieses Gebietes einzig
vermöge der mit dem Geld der
Fremden gekauften Einfuhrartikel!
zu leben imstande sind. Aus dem
Lande selbst kann kein Geld herkam
men, da es gänzlich unproduktiv ist.
Da nun aber seit Kriegsbeginn
keine Pilger mehr nach Mekka koin-!
men, ist die dortige Bevölkerung in
folge des Verfiegens der gewohnte»
Sinliahniequellen in Not geraten
und hat den durch Zuwendung von
Bargeld und Lebensmitteln kräftig!
geförderten Einflüsternngen. des'
Auslandes ivillig Gehör geschenkt.!
Das ist die waürs, völlig materielle"
Ursache der Revolte in Mekka? es
Politisches Ideal den Anstoß dazu
gegeben: denn eines solchen wären
jene arabischen Völkerschaften über
haupt unfähig.
Die Politische Lage in Syrien war
vor dem Krieg stark dem Einfluß
An einer Quelle in der Wüste.
gewisser ausländischer Nationen
ausgesetzt, welche in Syrien eigen
nützige Zwecke verfolgten und sich
grobe Mühe gäbe», jeden unbeque
men Konkurrenten aus dem Felde
zu schlagen. Es gab ferner im Land
einzelne revolutionäre Komitees,
welche vorgaben, im allgemeinen
Interesse zu wirken: in Wahrheit
aber arbeiten fie nur der gesetzlichen
Ordnung entgege». Sie besaßen kein
festes einheitliches Programm: ihre
Zessionen.
Zurzeit herrscht jedoch in Syrien
vollständige Nuhe; innerhalb des
Nahmens der Gesetze ist vollkoin
niene Freiheit vorhanden, polizeiliche
Sonderniaßnahme» waren unnötig,
so daß man gar nicht gewahr wird,
'daß überhaupt jemals revolutionäre
Komitees existiert haben. Das be
weist wohl zur Geniige, das; der
Eittflnß derselbe» kein tiefgreifender
gewesen ist. Auch die Neligioiisfrer.
Veit i!i i» jeder Beziehimg gewahrt.
Die Christen üben ohne jede Ein-
i Au der
Smtli-liiidPutuchM
Interessante jtriegsbüder au» R».
I Einer Korrespondenz aus Rumä
nien, von anfang März datiert, sind
! Augenschein vergewissern konnten, auch
darin das Menschenmögliche geleistet.
Der deutsche Soldat würde ja in fei
nen., sagen wir, gutmütigen, Idea
lismus ehe: sein letztes Stück Brot
hergeben, als daß er einen Rumänen,
tugemäß große Stockungen verursach
te, versuchten die starrköpfigen rumä
nischen Bauern die Brücke auf einer
ihnen bekannten Furt zu umgehen,
blieben aber, wie ich sah, meist elen
diglich stecken.
Wir tvminen nach der Festung, die
rethstellung bilden sollte. Alle Fe
stungswirte waren tekanntlich nach
Nordosten gerichtet. Die Werte der
Südfront, die erst beim Anrücken der
res Artilleriefeuer auf den Gräben
der ersten Linie liegt. Eine Batterie
liegt, nicht malerijch aber praktisch,
prächtige und sehr wirkungsvolle
Waffe, bei deren Konstruktion wohl
auch schon Erfahrungen mit den vor
der Batterie, die er anscheinend su
chen und photographieren soll. Auch
die Beschießung setzt ein, der aber der
Flieger vielleicht ist es der den
dortigen Truppen wohlbetannte beste
nen Schnelligkeit in solchen Arbeiten
ter tätiger Mithilfe der Zivilbevölke
rung, die mit sanftem Zwange zu
Grundsätzen angelegten Fortslinie
entlang. Hier haben die Russen ganz«
Arbeit geleistet. Eine schönere Gele
genheit konnte sich aber auch nicht
nunmehrige Verbündete die ganz« ur
sprünglich gegen sie gerichtete Befe
stigung, in der viele Millionen ange
legt worden waren, zu stören. Es
war von diesen Forts buchstäblich
mehr auf dem andern ge-