An» Helena. i (16. Fortsetzung). Auch der Quaiuvar fertig. Anstatt des Uimmerttchen, verfallenden 801 - Schiffe zum Halt zu dienen. Die Ausbaggerung des Hafens ivar fast vollendet. eine kleine Festlichkeit geplant. Das erste Schiff sollte mit Böllerschüssen begrüßt werden, der Leuchtturm und Bau mit den Heroorragenden Bürgern Mit diesem letzten Teil seines Pro grammes stieß Wackernagel auf Wi- Es blieb schließlich bei der Bestim deren tiefgrünem Laub die hellgrünen stachligen Früchte hervorsahen, saß Beate und wollte lesen. Aber die Hitze machte sie so faul. hohen Glase Malte Holdins letzte Vlumensendung: lila Orchideen und weiße Tuberosen. glanzloser tsaze, durch das Arme und yals schneeig schimmerten. Zwei der Orchideen hätte sie vorn am Busen befestigt. Mit ihren Atemzügen be wegten sich auch die bizarren, schön gefärbten Blumen immer leise. Plötzlich ging ein zufriedenes Licht in ihrem müden Gesicht auf. Unwill kürlich rückte sie sich ein wenig zurecht. Malte Holbins lange Gestalt er schien zwischen den Bäumen. Sie steckte in einem schlohweißen Fla nellanzug. Dazu trug er einen wei ßen Strohhut mit einem lilaweißen Band. Uebernaupt, er war so . . . Was Hai er bloß? rächte sie. Dan:» ichwiez er jehr lange. o cht e ! B t wurde meqr schädigen! Seit jenem Tag bin i» wie ein Wahnsinniger. Ich habe fürchterlich mit mir gekämpft damals. Ehre und Leidenschaft o, das ist lein kleiner Konflitt! Dank Ihrer uns Schuld und Neue erspart wor den. Nach Edlefs Tod hab' ich Ihnen i«! Geist wohl hundertmal da für zu Füßen gelegen. Deuten Sie bloß ma. wie faßen wir hier I? frei.- ' „Gott sei Dank!" sprach Beate als Sie wurden, da hab' ich wieder n gräßlichen Konflikt mit mir selbst gehabt. Es war ja so, als wiro das hab' ich gar nich für möglich gehalten! Jeder ist sich fe'bst der Nächste. Und doch liegl manchmal was Herzloses drin, was Beate atmete etwas lebhafter als >onst. Eine große, freudige Zufrie denheit erfüllte sie. Beate, Freifrau von Holdin! Wie angenehm! Eine Mensch! Mals wie Ihnen ist. . „Sie fragen?" flüsterte sie mit nie dergeschlagenen Blick. „Wissen, fühlen „Also Ja?" rief er. .Ja!' sagte sie leise. So erschütterte ihn das Glück. Dann sprang er auf und lief im Garten hin und her. Silo sagen! Wer sollte es wagen, ihm das beizubringen? Und der Mann hatte sich doch gewissermaßen ein An recht aus Beate erworben durch seine Aber freilich: erkaufen kann man das Gluck nicht! Uns wenn ein Malte Holdin kam. . . > LagU Ein Glück schien dabei, daß man drei Monate Zeit hatte, sich's zu überleget', wie man Thassito das klar machen sollte. Vielleicht käme er inzwischen auch selbst darauf, zu be . ab. Sie hoffte, es käme vielleicht mal ein« passende Stunde, wo sie selbst es ihm lauen könnte'. Hedi saß dabei und hörte alles mit an sondere Aufregung. Mit ihren iveißen Händen spielte sie lässig, besah sie, strich ein« lieblosend mit der anoeren sichtbarlich hervorsprangt Auf seiner lederfarbenen Weste baumelte der An hänger mit Hirschzähnen, Hunoepfeif chen und Bleistift. Das Bild traulichster Unbefangen heit boten Bater und Tochter. noch ein, das wäre Schonung, wäre Zartsinn. Seit Edlefs Tod hatte sie davor gezittert, daß der teure Mann lein wertvolles Leben an dies schöne Weib mit dem platten Geist ketten könnte. Mit der Unlogik der selbstlosesten Liebe wünschte sie in diesem Augen- Schmerz erspart bliebe. Nein, dachte sie entschlossen, sie sollen ihn nicht tauschen. Und'sie und ihre Eitelkeit daran zn sättigen. Ich es ihm sagen. Ich ganz al lein! „Na!" sprach er, „das ist ja wohl Selbstreistand! Wo es erst am Acht undzwanzigsten neun Monat werden mit Edles!" bald heiratest! 810 ß Thassilo, . . . sagt?!" „Wie spät ist es eigentlich?" sragie Beate zu Hedi hinüber, die noch im sen!" „Go'tlob!" sagte sie, „die>e stillen Und sie ging Hedi voran in das Eßzimmer, Da war es sehr hell. Auf dem sich ans ihm in den dunklen Gar- Büsche. Hedi aß nicht Als Beate, nach dem ihr die rote Grütze gut hatte. „Ich habe Kopfweh, Ich lause b' st 5 ' 112 N'ch! Hedi stülpte sich ihr Matrofenhüt drr hing, auf oas Haar und lief hin aus. Wie schwarz war die Nacht! Förmlich unheimlich. Kein Stern schung! dachte sie. Manchmal ging Thafsilo noch spät wieder hin, um allein dort zu schrei- Hedi tam an oas Haus, dessen Alles dttntel! Dds war eine Ent täuschung. In den „Großherzog" konnte sie nicht gel)en. Die ganze Stadl würde nuten lang. Ob ich es ihm schreibe? Wann habe ich wohl Aussicht, ihn allein zu wo am Strand. Ja, das war am besten! Sie entschloß sich, für jetzt heiinzu te, sah er feine junge Freundin len. . Er hatte das Licht aufgedreht. Die elektrischen Birnen, an kahler vor den Fenstern hingen. „Was ist geschehen?" fragte er kurz. Hedi sah ihn ängstlich an. "Dieser dunkle flehende Blick beun ruhigte ihn. Er glaubte eine Klage darin zu lesen. „Hat jemand Sie gekränkt? Liebe ich bitten darf!" es eine böse.Botschaft für mich! Und sie betrifft Beate," sprach er 112 itete oi Hände zu ihm ein Aber Sie werden sie hören wie ein Mann. Und Sie sind zu groß, zu wertvoll, um darüber zusammenzu te er gar nicht. Das waren im Au genblick solchen aufgepeitschten Schrek tens nur leere Wirte. „Was? Was?!" „ev ist zu schwer es ist, als tue ich Ihnen weh, ich!" .Auf welche Weise?" Be 't t sch heute schon Heu te, Thassilo, dreiviertel Jahre nach EslesS Tod den den zweiten Gatten gewählt.. ." flieht. itein Auge, auch das ihre nicht, sollie >ehen, was er litt. Sie stand und weinte still. Sie sentwillen sie hierhergekommen war: ihr zu trösten. Ihr ahnte, daß in diesem Manne Dinge vorgingen, die sie .licht ver stand. Sie wußte nicht, was das ist, wenn eine riei-ngroße, elementare Leiden schaft sich jäh zurückgeworfen fUb',«. Sie wugte nicht, was das ist, w.nn eine vermehrende Begierde plötzlich hoffnungslos wird. Sie wußte nicht, daß oas war wie eine Stockung allen Lebens. Wie die grausame Hem mung einer Naturgewalt. Wic ein menscylichrr Daieinswerte in die nack te, inhalisleere Wüste ärmsten Vege tieren«. Aber Matte Holdin! Er blendet wcllte ich Ihnen den Schmerz berei ten. . . lieber, ich. . ." Sie brach in Tränen aus. j Und immer noch regte sich nichts. „Nun will ich gehen," sagte sie wei nend, „aber ein Versprechen will ich . . . keinen. . Es war zu viel. Die todesban gen Worte erstickten in ihrem Schluch zen. Da erhob er sich, schwerfällig, wie einer, dem es Mühe macht, sich zu „Nein!" sagte er hart. XI. hart. Jedenfalls nicht gut. Thassilo schrieb an feine Mutter. ganz Deutliches Gefühl sagte „Ging alles?" „Tadellos! Herr Paulsen bittet. Ein Weilchen blieb es still. „Ist die Tür zu?" fragte Thas silo. kannst reden." Er glaubte, Thassilo wollte über geschäftliche Dinge sprechen, die ne- Thassilo faltete den Brief an her! Ja/früher! Er wollte eS ihm sagen. Dana vielleicht, endlich, sprach er ein Wort, daS ihn verriet oder ihn reinigte! Thassilo wußte es wohl: in keines einzigen Menschen Brust regte sich ein Berdacht gegen Jrne. Daß «r solchen hegte, vergrößerte die Qua len feines Daseins, seit vielen, lan gen, schweren Monaten. Er tam sich treulos vor. Seine Phantasie erschien ihm trank oder verderbt. Jetzt aber, jetzt tonnte sie genesen. Diese bitteren Stunden konnten ihm wenigstens den Freund wieder zu rückgeben, Der ungreifbare Schat ten zwischen ihnen mußte verschwin den, wenn sie den Mut und die „Du wolltest was sagen?" fragte Jrne, während er mit fliegender Feder einen geschäftlichen Brief schrieb. „Gestern abend war Hedi noch bei mir," begann Thassilo indem er aufstand. Er trat an die dünne Holzfäule, welche die Bücherwand ge gen das Zimmer abgrenzte. Da stand er und sah aus den eilig weiter Schreibenden herab. „In ihrer rührenden Güte lam sie! sie weiß eS wohl, daß jeder Schmerz gemildert schein!, wenn et durch sie gebracht wird." Jrne löschte ab. was er geschrie ben. (Fortsetzung folgt).