Am Helena s b ?°Usetzung). Er besann Wie war doch alles gewesen? War wirklich erst ein hal ber Tag dahingegangen und ein paar städter Amtsblatt. O Beate ... starrt, ein paar Herzschläge lang. Dann sagte Jrne es. Kurz und talt und klar: „Er ist tot!" w z ch ir, s ? Heer beizustehen und Beaten, der jun gen Witwe. . . Er sah sich dem ganz verstör terte, als Altheer sagte, Beate würde ihn sehen wollen. Er schickte erst gegeben. Sie sah ganz erschüttert aus, das arme Kind! Thassilo. wußte noch, wie leid ihm das getan hatte. Aber Hedi kam auch mit der Bot schaft, daß Beate niemand sehen wol le. Und Altheer glaubte das durch eine lange Geschichte entschuldigen zu stumm und steif gewesen. Dann habe sie einen schrecklichen Weinlramps be kommen, der mit einer Ohnmacht ge- Wie sonderbar! Ein junges Weib, das sich vor der Leiche des Gatten fürchtet! Tat das Liebe? Empfindet so echte Zärtlichkeit? Verheißung... . Weiter besann Thassilo sich, wie alles gewesen war: Er hatte sich erboten, falls Edlef in Wie dankbar Thassilo dies Aner nen sei. Edlef abxr hier durch seine die letzte Ruhestätte zu berei- Thassilo erinnerte sich in der Dun kelheit der Nacht noch mit erneutem Und jene Stunde trat wieder vor Ewig Dcinl und Preis der star ten, geheimnisvollen Macht, die ihn h d d kl Taucher hinaus sei. . . Das hatte Thassilo vergenen ge habt. Richtig, ja heut mor- In seinem Zimmer stand das halb erlaltete Friihilück. Gierig trank er den^Tee den durch Äottes unerforschlichen Ratschluß jäh erfolgten Tod ihres heißgeliebten Gatten an. sich das las! Das zweite Lokalblatt? Ganz das selbe. Und die Glossen? Was sagte die Presse? Thassilo las. Und seine Lippen Halse. 5 HZ Da stand es: Edelf Stürmer war der geniale Mann. Sein der Ent wurf dcs Werkes. Sein die Organi sation der Ausfuhrung. Alles sein daran, ob die sichere Vollendung nun nicht in Frage gestellt sei. » Thassilo war auf eine Hymne auf den Toten gefaßt gewesen. Dies war ein Diebstahl am Ueberlebenden! Gibt der Tod eine Gloriole? Ist dienst?" Woher die Unnatur, dem Lebenden ins Gesicht zu schlagen, um den Toten zu streicheln? Er wollte die Oeffentlichkeit über die Wahrheit unterrichten! Thassilo sah flüchtig auf. kein^Zeit!" das Wort nehmen. Von Ihnen selbst Presse!" Thassilo wehrte sich. Mannhaft halt aufdecken. Und in ihm wallte eine grenzenlose Bitterkeit auf: alles sollte ihm aus den Händen gewunden wer den! Selbst die einfachen Waffen der Gerechtigkeit. erst als er Thassilos Niederschrift in der Tasche hatte, zog er eine Depesche heraus. Er hatte sie dem Kellner auf der Treppe abgenommen. Sie war von Thassilos Mutter. „Irenens Befinden infolge der Un glücksbotfchaft sehr verschlechtert. Gro ße Gefahr. Ich daher hier nötig, er warte ausführliche Berichte. Deine Mutter." „Sobald das Gericht die Leiche freigibt. Aus der Residenz ist ein Regierungskommissar, ein Unter suchungsrichter nebst Protokollfüh rer schon unterwegs. Auch Ihnen, lieber Stürmer, wird eine Art Ver hör peinlicherweise nicht erspart wer den." „Mir?!" sagte Thassilo erblei „Und und keine Spur? Kein Beweis?" fragte Thassilo alle Arbeiter. ertlärte siir bestimmt, daß e- nicht das sechseinhalb Millimeter-Geschoß geivesen sein interessant finden, wenn sich Malte Freiherrn Leidenschaft für Beate war plötzlich stadtbekannt. Elsa fand eZ beinahe schad-, daß die Umstände Wer? Wer? Die Frage versetzte schen erschießen! Thassilo, Jrne Hjelmersen und der zweite Ingenieur sagten in Ueber konnte oder wollte niemand bezeich nen. Der Arbeiter, der damals Kla ge geführt hatte, sei längst nach Süd- Mörder. Mute sein! die Männer des Gesetzes hofften?! das Abendblatt. Und Thassilo sah tan hatte? noch lieben, als sie den Lebenden ge liebt? Es gab Beispiele solcher seeli schen Wandlungen. . . Jetzt war Edelf in der Billa auf- Gesellschaft. Lottenburg fahren könne, Edelfs Mut ter die letzte Ehre zu geben. Er meinte, er müsse seiner Tochter jetzt beistehen. Auch war es ihm gräßlich: so von Grab zu Grab! Man wurde zu handgreiflich daran erinnert, daß vorsichtig an. Eigentlich war es ja nicht so feinfühlig, oder konnte doch so aussehen, als sei es nicht zart aber schließlich: ein Vater! Man sorgt sich als solcher doch um die Zutunst nen" leine Zahlen nennen Edless Mutter war sehr entschieden, sehr selbstherrlich! Edles selbst hat na türlich noch nichts zurücklegen lönnen. Schuld. . „Hör mal," sagt« Altheer später zu seinem Freund Wackernagel, „du hen, der ihn hoch brachte." „Unsinn!" behauptete der Rechts anwalt, „der Thassilo ist ein kompli zierter Mensch. Der hat Gott weiß was Seelisches im Auge bei solchen Reden. Aber wie kompliziert er auch ist die Sache ist ganz einfach. Du wirst schon lesen. . . es tut mir leid . . . aber am Tage nach dem Begräb- Thassilos Bedienst." andern Gedanken als den verzehren den Wunsch, Jrne Hjelmersen anzu sehen Endlich Denn seit War das Zufall? War das mit legt? Bedeutete es etwas? sah tt,n. nes Adlers es blickte wie immer: fest, scharf. Und doch schien es Thas silo wieder, als wäre dieses Auge h' d abreiste. Aber Jrne erstattete, klar und kurz wie immer, Bericht über die Tätigkeit des Tauchers, über die Neu aufnahme der Arbeiten am Leucht „Jch komme so schnell wie möglich zurück," schloß Thassilo, „ich hoffe, auch meine Mutter zu veranlassen, Jahren sagst du doch Marstadt Zigarette. „Das ist wahr. Aber ich denke, es allem." oeren blind und taub zu sehen. Thassilo schloß seinen Schreibtisch ab und nahm allerlei Papiere zusam weder mich noch sonst irgend einen Menschen. Sie ließ sich auch heut morgen bei der Trauerfeierlichkeit nicht „Mich? Mich?" sagte Jrne der Schnee. In das frostige Grau der Stube ten Tönen die Musik der Arbeit und einmal ein greller Pfiff, der durch die Luft hin heulte. Der Mann hörte es nicht. Er sah auch nicht den stillen, friedlichen IX. Nun hatte Thassilo auch EdlefS deres gewöhnt, als sich im kleinen Kreis der Lebensinteressen zu bewe gen, die für sie nur zwischen Wiege sührung der Stadtbahn beim Zoolo gischen Garten. Ein Zug brauste mit Donnergetön darüber hin. Im Wagen duckte sich die weinende Frau vor Schreck. „Immer denkt man, solche Brücke bricht mal über einem zusammen," vignyplatz eine Wohnung, wo ihr Tag und Nacht das Rollen der Züge hört." „Irene mochte es. Sie sagte im mer, man hört dann doch das Leben, wenn man selbst bloß ein Schatten ist. Und ich natürlich ich mochte nichts sagen." „Ich natürlich ich mochte nichts sagen!" Das klang dem Sohn wie das Bekenntnis einer langen Leidens- Unterdrückt, hatte seine arme Mut ter geschwiegen. Sie hatte sich als Al mosenempfängerin gefühlt. Alles in ihm bäumte sich wieder auf. „Mutter," sagte er, als sie dann in der Wohnung beisammen saßen, wo nichts mehr als die verschlossene Tür des Sterbezimmers an das Er eignis mahnte, „du sollst nun hier fort. Du sollst zu mir nach Mör stadt kommen. Du kannst zu Beate ziehen." Sie saß etwas feierlich, als wäre sie bei sich selbst zum Besuch, in der Sofaecke und schüttelte verzagt den Kopf. „Zu Beate?" fragte sie kleinlaut. „Ach nein, mein lieber Junge." „Sie !iebt dich. Sie hat es mir selbst gesagt!" rief er aufwallend. „O, wie gut von ihr!" sagte Ma rührt, und kam sich,zu anspruchsvoll, zu kritisch vor. Aber wirklich: Beate war ihr ganz fremd geblieben. Mit mit ihr kommen. Um keinen Preis der Welt wure es ihr über die Lippen gegangen: aber sie konnte nicht dafür, sie fand Beate etwas langweilig. Und sie war auch immer nur mit Gedanken beschäftigt, welcher Kleiderschnitt ihre Gestalt zur besten Geltung bringe, welche Farben zu ihrem blonden Haar paßten. Es lag natürlich an ihr an Marie Stürmer selbst! Beate hatte du bleibst doch nicht in Marstadt. Wenn der Hafen gebaut, der Fluß korrigiert, der Leuchtturm fertig ist, der. und wer weiß, wohin dich deine nächste Aufgabe führt. Ich will gern mit dir ziehen. Wohin es sei. Aber laß mich nicht bei Beate wohnen. Sieh mal: Edlef ist ja sozusagen noch nicht kalt in seiner Gruft. Aber dennoch es ist der Weltlauf: Beate Kalten als Gesellschaft aufzudrän gen." „Du hättest recht, Mutter, wenn nicht Mutter, ich glaube, sie rechte Mann käme? Wenn dieser... Nein, jetzt kein Wort mehr!" folgt).