Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 08, 1917, Image 6

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    Die Bukowina.
Die seit geraumer Zeit von den
Russen besetzte, aber neuerdings wie
der mehr in den Bereich der Kriegs
ereignisse gezogene Bukowina wird
im Munde des Volkes die „grüne
Bukowina" genannt. Und ganz mit
Recht. Das Land stellt sich als ein
Die Wälder und die längst der Flüsse
s
her recht angenehm. Die mittlere
Höhe des Plateaus beträgt etwa 400
Meter, gegen Norden am Pruth, bei
130 Meier herab. Den südlichen Teil
Bukowina hat einen Flächeninhalt
von nur 10,450 Kilometer und ist
wirtschaftlich vollständig vernachläs
sigt. Dieser wirtschaftliche Rückstand
des Landes steht im Kausalzusam
menhange in erster Linie mit der un-
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Erst in den letzten Jahren hat sich
des dank der Tätigkeit des Landes
kulturrates und der Raisseisen-Kas
sen teilweise gehoben. Die verarmte
Nutzung des sonst fruchtbaren Bodens
herangezogen. Leider hat die, ganze
Jahrzehnte anstandslos geduldete,
korrumpiert, so daß sogar die Raisf
eifenkassen infolge unsolider Geschäf
te, die sie führten, vor dem sicheren
und allzubald zugrunde gingen.
Die besten Geschäfte werden noch
mit Holzhandel betrieben. Von der
produktiven Bodenfläche entfällt nur
ein Viertel aus Weiden und Wiesen
und beinahe die Hälfte aus die Wäl
der. Von den letzteren entfällt ein
beträchtlicher Teil aus die Wälder
des großen orientalischen Fonds,
welche unter Einwilligung des k. k.
Ministeriums in Pacht gegeben wer
den. Im übrigen beschrankt sich das
terials nach dem .Auslande, wozu
meistens die Wasserstraßen die
Flüsse Pruth, isereth, Suczawa,
und die Viehzucht. Von den land
wirtschaftlichen Pflanzen gedeihen
Roggen, Weizen und Korn, teilweise
am Hügelland des Pruthflusses Mais
—von Flachs, Hans
und Raps und in der Süd-Buko
nische Ornamentik wesentlich beitra-
Bt'b d»
Land Oesterreichs von verschiedenen
Nationalitäten bewohnt wird. Au
ßer der einheimischen ukrainischen
wir hier mit zahlreichen deutschen
Kolonien, ferner mit Polen, Arme
niern, Juden, Ungarn, Zigeunern,
l' -
Aus zweite Hälfte des 14. Jahr-
Element gegen Norden allmählich zu-
Nvch dec Volkszählung vom 31.
Dezember 1910 hatte Bukowina eine
teilt war: Ukrainer (Ruthenen) 305,-
101, Rumänen 273,254, Deutsche
168.851, Polen 36,210 und der Rest
teile des Landes der Fluß Moldova,
NN der Südgrenze des Landes, zu
treffen sind. Leider hat das „Kron
land" Bukowina dasselbe Unglück er
fahren, wie die meisten „Kronländer"
den tatsächlich bestehenden nationalen
Verhältnissen im krassen Wider-
Bruche stehen.
bildeten daher mit Recht den letzten
Vorposten des Deutschtums im Osten.
Für die Hebung der Ortsbevölkerung
Teile von den Deutschen betrüben.
Kein Wunder, daß auch die Deut
schen die meisten Amtsstellen im
Bewegung unter der einheimischen
Bevölkerung, bis auf den heutigen
Tag erhalten.'
In staatsrechtlich-politischer Bezie
hung ist Bukowina seit jeher als lai
ser- und staatstreu allgemein bekannt
und die Bevölkerung wird tatsächlich
frei aufatmen, sobald sie einmal wie
der von ddr russischen Invasion be
freit sein wird.
Lei! <ler Fi-auen-Ardeitsbole«.
Wiederholt hat man auf den Ein
fluß hingewiesen, welchen der'große
Krieg auf die Gestaltung von Frauen
kleider - Moden habe. Aber auch be
treffs mancher Kleidungsstücke, welch«
bisher nie zum Reich der Göttin
Mode gerechnet wurden, kann man
einen solchen Einfluß bemerken!
Lange Zeit galten die Arbeits - Ue
berhosen oder „overalls" als aus
schließliches Bekleidungsstück arbeiten
der Männer; nur in ganz vereinzel
ten, kleinen Kreisen kam schließlich
ähnliches auch unter Evastöchtern da
und dort auf und trat meistens nicht
an die Öffentlichkeit; abgesehen na
türlich von der Bühne und von man
chen athletischen Sports - Uebungen.
Aber der europäische Krieg, mit sei
ner starken Nachfrage nach Frauen
zur Verrichtung von sehr vielerlei
Männer - Arbeiten sogar Herstel
lung von Kriegsmaterial hat zu
einer riesigen Verbreitung von
Frauen - Arbeitshosen geführt, zu
nächst in kriegführenden Ländern
selbst, sodann aber auch in andern,
und wahrscheinlich nicht zuletzt in den
lich überschwemmt sein.
Nicht nur für Fabrik - Arbeiterin
nen, sondern auch für Laden - Ange-
Frauen massenhaft ver
langt, und sie scheinen selbst in priva
ten Haushaltungen, mindestens für
Kleidungsstück ungeheuer praktisch für
Frauen, auch vom gesundheitlichen
Gesichtspunkt aus, und es herrscht in
den betreffenden Geschäfts - Kreisen
die Meinung vor, daß die Frauen-
Arbeitshose „gekommen ist, um zu
bleiben." dieselbe hat auch den Vor
zug, daß jede Arbeiterin oder Laden-
Angestellte u. s. w. auf der Straße so
faschionabel „aufgedonnert" sein kann.
Die Herstellung keldgrsuer Unöpke.
Die Ausrüstung der deutschen
Millionenheere zeitigte einen unge
heuren Bedarf an Knöpfen, hat doch
einer Belastung von 20 bis 20 Kilo
„feldgrau" bezeichnet wird, und die
so glücklich gewählt ist, daß sich ihr
Träger in geringer Entfernung von
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7,
denkblatt/
sechs Oberteile des Knopfes in die
Lötpulver hinein. Ueber jeder
Knopfreihe befindet sich ein Halter,
an dem sechs Oesen so hängen, daß