Vom Auslande. Ein Offizier hielt Wh während eines Urlaubs in der Hei mat auf, als von feinem Burschen folgendes Schreiben einlief: „Sehr geehrter Herr Leutnant! Es ist auch «in Paket für Sie angekommen. Ich habe es, wie besohlen, geöffnet. Es «nthielt Schokolade, welche jedoch in folge Regens so durchnäßt war, daß selbige zur menschlichen Nahrung nicht mehr geeignet war. Ich habe dieselbe daher verzehrt . . . ." Bei der kürzlich in Ber lin abgehaltenen Taufe des ersten Sohnes des Direktors der Deutschen Bank in Berlin, E. G. Strauß, «ines geborenen Stuttgarters, über nahm König Ferdinand von Bulga rien die Patenstelle. Der Fliigelad jutant des Königs Oberst Gantschew überreicht« dem Direktor mit einem königlichen Handschreiben das Groß lreuz des bulgarischen Zivilverdienst , ordens. Der Taus« wohnten u. a. der gerade in Berlin anwesende bul garische Ministerpräsident und der Kabinettschef des Königs von Bul garien bei. Der deutsche Bundes rat hat durch einen Beschluß vom 21. Dezember gestattet, daß die Weine des Jahrgangs 1916 bis zu LS Prozent der Gesamtflüssigkeit ge zuckert werden dürsen (bisher betrug das zulässige Höchstmaß 20 Prozent.) Die Zuckerung kann bis zum 30. Juni 1917 erfolgen. Innerhalb die ser Zeit dürfen auch ungezuckerte Weine früherer Jahrgänge nachträg lich gezuckert, werden. Durch diese Bestimmung soll den außergewöhn lichen Eigenschaften des heutigen Herbstes und den Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage Rechnung ge tragen werden. Aus dem niederdeut schen Sprachgebiet stammende Sol daten Pflegen das Feldbett als „lüt ten (kleinen) Kahn" zu benennen. Dieser Ausdruck ist nichts anderes als die plattdeutsche Umdeutung ei nes französischen Wortes, nämlich lit de camp. Während der fran zösischen Okkupation am Anfang des vorigen Jahrhunderts brachten fran zösische Soldaten die Bezeichnung lit 6e camp nach Deutschland und im besonderen auch nach Nieder deutschland, wo sie bald die eigenar tige Umdeutung in „lütte Kahn" er fuhr. Als man den Ursprung der Bezeichnung nicht mehr kannte, sagte man einfach Kahn für Feldbett, und diese Bezeichnung bürgerte sich fpä t«r in ganz Deutschland beim Mili tär ein. Jetzt hat der deutsche Sol dat sogar ein besonderes Zeitwort .kahnen", das so viel wie schlafen dedeutet. In diesem Kriege ist denn d«r Soldatenhumor zu den Bezeich «ungen U-Boot und Lustschiff (Zep pelin) für oberes und unteres Bett ««langt. Ein schönes Zeichen von Kriegs-Kameradschaststreue hat das türkische Fliegerkorps bekundet: «s stiftete für den verunglückten Flie gerleutnant Jmmelmann einen gol denen Kranz in künstlerischer Aus führung. Das wertvolle Kunstwerk ist eine naturgetreue Nachbildung des deutschen Fliegerabzeichens, je eine Halste aus Eichenlaub und Lorbeer bestehend, in über Metergröße. Di« Mitte wird eingenommen von einer Nachbildung des türkischen Flieger abzeichens, einem Halbmond mit den Adlerslügeln, hergestellt aus Silber bronze. Als Abschluß krönt der ver goldete Namenszug des türtischen Sultans das Kunstwerk. Eine Schleife trägt die Widmung: „Von den türkischen Fliegern ihrem siegreichen Freunde Jmmelmann". Wie die Widmung erkennen läßt, war der Kranz als Ehrengeschenk für Jmmelmann geplant leider Hot das unerbittliche Geschick mit rau her Hand eingegriffen. Jetzt soll der Kranz zusammen mit dem Flugzeuge JmmclmannS und dem Flugzeuge November 1914 wurden in den da maligen Bürger- und Mittelstands iiichen des Vereins 121,425 Mit rcicht, während sich die Anzahl der im November 1915 in diesen Anstal ten zur Verteilung gelangten Mahl zeiten auf 363,716 erhöhte. Dage gen wurden im Monat November ISI6 in den 35 Beamten- und Mit telstandsküchen 983,686 Mittags- und Abendportionen verausgabt. In den 34 Kleinkinderküchen des Ver eins wurden im November 1916 ge -894,686 Portionen und also November 1916 1,877,961 im Noveinber 1914 28,009, im No vember Z 915 32,877 und im Novem ber 1916 68,054. Am 12. Dezem ber v. I. ist die Anzahl von 30 Mil lionen während der Kriegszeit ver teilter Essensportionen überschritten Der frühere russische Außenminister Ssasonow ist von se> Ansang des 16. Jahrhunderts sür nem guten Lohn noch eine Wurst, 13,5 Ellen lang und von der Dicke eines tüchtigen Mannesschenkels. Diese verzehrte er im Amtshause und lud auf die Elle vier Gäste. Dabei fand ein ganz gewaltiges Trinken statt." ' 2000 deutsche Männer und Frauen Hindenburg absandten, ist zu Hän den des Oberlehrers Treut bort fol gende Antwort eingetroffen: „Herrn tum in Polen nicht vergessen. Mit deutschem Gruß Generalseldmarfchal! v. Hindenburg." In der Pulverfabrik in Felixdorf (Niederösterreich) ereig nete sich eine Explosion, der von den etwa achtzig Objekten, aus denen die Fabrik besteht, 11 zum Opfer sielen. jekte beschädigt. Im Ort Fe bis jetzt bekannt, einen Toten, zwei Vermißte, siebzehn Verletzte, von de nen einige auskommen dürsten. Eine seltene Ehrung ist Herrn Dr. Forrer in Straßburg, dem bekannten Altertumssammler Westen angewiesen, Dr. Forrer von allsälligen archäologischen Funden so fort zu benachrichtigen, sondern es wurde ihm ein Generalpaß ausge fertigt zum persönlichen Besuch aller Unterstände und Schützengräben an zur Verfügung gestellt wurden. In den Argonnen haben sich schon in teressante Resultate ergeben. Dem selben Forscher wurde in len jüng sten Tagen vom Ministerium der Austrag erteilt, eine Statistik aller elsässischen Funde und Fundstellen auszuarbeiten. Ein größeres Werk über römische Anlagen bei Zabern ist im Druck; mit Spannung sieht man ihm entgegen. Morgens begab sich in Zürich die Tochter eines Kauf manns an der Brandschentenstraße 20 von der Wohnung hinunter ins Bureau, um dasselbe in Ordnung zu bringen. Als sie sich eben an der Arbeit befand, trat plötzlich ein in ein Doniinokostiiin gekleideter und durch eine schwarze Maske unkennt lich gemachter Mann ein mit den Worten: „Es ist jo nu es Wibervolch do." Er ging auf die Erschrockene zu und stieß ihr trotz heftiger Gegen wehr ein Tuch in den Mund, worauf er sie zu Boden warf. Dann be gann er nach Geld zu suchen; als er nichts fand, fragte er die Tochter, wo das Geld aufbewahrt sei. Aus die Antwort, daß keines im Bureau vorhanden sei, stieß er mit einem Dolch nach der Wehrlosen, ohne sie aber richtig zu treffen; dann ver> schwand er. Als bald darauf ein Angestellter des Geschäftes erschien, lag das Mädchen bewußtlos am Bo den. Die sofort alarmierte Polizei fand im Bureau einen Zettel, auf welchem geschrieben stand: „Vielleicht können Sie nun einen Ausläufer ge brauchen. Rache." Der Geschäfts inhaber hatte einige Tage vorher eine Ausläuferstelle ausgeschrieben, wor auf sich eine Anzahl Bewerber ge meldet hatten, von denen aber keiner In Richtigstellung ei- Senator Possehl eine Million Mark sür den Bau eines Hallenschwimm bades stiftete und eine Senator-Pcs sehl-Kriegsstistung mit einer halben Million Mark begründete. Nachdem das Mandat des Abgeordneten Dr. Liebknecht sür zirk erloschen ist, sindet dort eine Er jatzwahl statt. Der Termin für die Wahlmännerersatzwahlen ist auf Mittwoch, den 21. Februar 1917, März. wegen Hehlerei ein Gastwirt und ein Barbier verhaftet. Die Diebe haben feit einem Vierteljahr gewerbsmäßig bahnverwaltung Verlustanzeigen er stattet. Die Beute wurde an Hehler verkauft. Es handelt sich um große Mitteln, von denen ein geringer Teil wieder herbeigeschafft werden konnte. Der tschechische Profes sor Masaryk, der nach Beginn des Weltkrieges eine mehr als zwei deutige Rolle in. Böhmen spielte, er hatte auch schon vor dem Kriege in ständiger Verbindung mit.Pasitsch gestanden war, als ihm der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, aus Oesterreich geflüchtet, und es war ihm gelungen, London zu erreichen. Nach seiner Flucht eröffnete die österreichische Regierung, die seine hinterlassenen Dokumente beschlag zeß gegen ihn, in dessen Verfolg er Petersburger philosophische Fakultät hat jetzt Masaryk einen Lehrstuhl an geboten; Masaryk ist bereits in Pe tersburg eingetroffen, um seine Vor lesungen auszunehmen. Mit der Zunahme der Universitäten in Rußland hat sich, wie aus' Petersburg berichtet wird, das Bedürfnis neuer wissenschaftli cher Bibliotheken eingestellt. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat deshalb an alle privaten und öffentlichen wissenschaftlichen Insti tute die Bitte gerichtet, ihm Dupli kate ihrer wissenschaftlichen Werke zu überlassen. Den Universitäten wur de anempfohlen, den Verkauf von Privatbiblioteken zu überwachen. Ferner verlangt das Ministerium ei nen jährlichen Beitrag von 520,000 Rubel zur Unterstützung der Medi zinstudenten, die insolge des Krieges ihr Studium beschleunigen müssen. Diese Unterstützungen sollen als Dar leihen gegeben werden und sind rück zahlbar in drei oder fünf Jahren. Die Darleihen betragen bis zu 40 Rubel im Monat. Freunde, Verehrer und Fachgenossen Werner von Siemens' haben anläßlich der 100. Wiederkehr seines Geburtstages durch eine Stif tung den Siemensring geschaffen. Dies Ehrenzeichen soll alle drei Jahre von den Vertretern der größten deut tung will das Andenken Verstorbener ehren. Der Ring wurde zum ersten mal Prof. Dr. C. v. Linde zuer kannt, der die Wissenschaft durch seine Theorien der Wärme- und Käl reicherte und der es verstand, die er forschten Theorien- in die Technik um zusetzen, indem er seine Kältema schinen erfand und seine Konstruktio nen verbesserte bis zur Verflüssigung und Teilung der Luft. Die erst« Stiftung veröffentlicht wird, gilt dem Andenken des wissenschaftlichen Schöpfers der Zeißwerke, Prof. Ernst Abbe. Urkunde über seine Ernennung zum Ehrenmitglied des Deutschen Flot tenvereins an den Bereinspräsiden dem es heißt: „Ich bin durchdrungen das Deutschtum sich ohne Weitzel- Mittel dies gestatteten, habe ich die würde sich nicht weiter entwickeln, sondern zurückgehen." Der Brief schließt mit einer Anerkennung der Verdienste des Flottenvereins. In St. Maurice starb dieser Tage im Alter von 63 Jahren unerwartet Herr Armand Sidler, Professor und Komponist, gebürtig aus Küßnacht (Schwyz), Der Ver storbene war zuerst Professor in Frei burg und seit mehr als 25 Jahren in St. Maurice. Er komponierte wurde jungst vom Münchener Schöf fengericht wegen beleidigender Aeu ßerungen gegenüber einem Berliner Rechtsanwalt zu fünfhundert Mark Geldstrafe und Tragung aller Kosten verurteilt; der Beleidigte hat das Recht, das Urteil zu veröffentlichen. Es heißt, Ganghofer wolle Beru fung einlegen. Der deutsche Reichs lassen, nach der auch an Schwind süchtige Zusatzseisentarten verteilt werden. Kranke und Krankenhäuser können auf Zusatzseifenkarten in Ver bindung mit einem ärztlichen Rezept anstatt K.-A.-Seise Kaliseise erhal ten. Unter Tage arbeitende Gruben arbeiter werden ebenso wie bestimmte andere Arbeitergruppen mit Wasch — Der deutsche Bundes rat hat aus Grund des Gesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeu gen vom 3. Mai 1909 folgendes be schlossen: Die Verwaltungsbehörden werden ermächtigt, für die zum Ver kehre zugelassenen Personenkrastsahr zeuge auf Antrag des Eigentümers oon der Vorschrift des Z 3, wonach die Radkränze der Fahrzeuge mit stischen Stoffe bereift sein müssen, Befreiung zu gewähren. Die Be freiung ist nur zu gewähren, wenn die Fahrzeuge mit Rädern versehen sind, deren Bauart vom Reichskanzler zugelassen ist. Diese Vorschriften traten mit dem 1. Januar 1917 in Kraft. Der Londoner Korre spondent des „Giornale d'Jtalia" in Mailand schildert die Stimmung in England als sehr aufgebracht über die Politik Italiens gegen das offi zielle Griechenland. Nicht die Re gierung, aber die öffentliche Meinung verdächtige Jtatien wegen seiner ab lehnenden Haltung gegen Venizelos und der Intrigen zum Schaden seiner Verbündeten. Italien gelte allgemein als Freund des Königs Konstantin, des nach dem deutschen Kaiser in England am meisten gehaßten Mo narchen. Da unter gewissen Um ständen die öffentliche Meinung ei nes Landes von Wichtigkeit sei, müsse die italienische Regierung das englische Volk über das Wesen der italienischen Politik gegen Griechen land aufklären. Eine ungewöhnliche Ueberraschunh erlebte eine Familie in Hamburg. Während des Essenkochens war es der Hausfrau aufgefallen, daß daS Wasser aus der Wasserleitung ganz langsam floß. Als man der Ur sache nachging und mit einem Löffel den Krähn untersuchte, sprang in Blitzesschnelle ein dünner, sehr langer Aal heraus, der im Wasserbecken ei nen wilden Zischtanz vollführte, und später als willkommenes Beigericht verspeist wurde. Offenbar war der Aal aus der Elbe durch die Filtrier- und Wasserkunstanlagen in die Trink wasserröhre geraten und hatte sich im Versorgungsrohr der Küchenleitung schließlich verfangen. Jedenfalls hat der wanderlustige Aal eine merkwür dige Reise zurückgelegt, die voller Abenteuer und Gefahren Iva». Der Opfertag für die deutsche Flotte, veranstaltet vom Deutschen Flottenverein unter Mit wirkung anderer Vereinigungen, hat ser hat hiervon bei Reichsmarine stiftung die Summe von 750,(XX) Mark in deutscher Reichsanleihe ll?er im Kriege gefallenen Kämpfer der Kaiserlichen Marine" verwaltet wird, und daß daraus Unterstützungen mit der Bezeichnung als „Gaben aus der Spende des Deutschen Flottenver ews" gewährt werden. Diese Zu wendung ist die größte, welche die Lage und Ausstattung des Hafens von Konstantinopel, des Goldenen Hornes, haben sich schon seit Jahren als unzureichend erwiesen. Das türkische Ministerium für ös g»palten oder einen ganz neuen Hafen zu schaffen. Zur Prüfung dieser Fra ge ist ein Ausschuß eingesetzt worden, dem auch mehrere Vertreter der Han delswelt angehören. Der Ausschuß hat sich für eine Verlegung des Hafens in den südlichen, am M.rmarameer gelegenen Teil Stambuls entschieden, wo etwa drei Kilometer lange Hafen uferanlagen möglich sind. Ausgabe des Ausschusses ist es jetzt, die Anordnung großer Lagerräume, neuzeitlicher Krä- Nahe bei Mcirigner