Womkmtisrhes Gebirgsland. Bilder a»S Bosnien, der ltrsprungsstätte de? WeltbrandeS. In Bosnien, dessen Hauptstidt Serajewo durch die Ermordung des Lsterreichischen Thronfolgers zur Ur sprungsstätte des gewaltigen Welt brandes wurde und das auch zu An sang des Krieges durch einen Einfall Strafe in die interessanteste Stadt >» der Serben und Montenegriner eine Zeit lang das Interesse aus sich zog, bat sich trotz aller inneren Wirren für Oesterreich-Ungarn bei Durch führung des ihm durch den Berliner Kongreß, im Jahre 1878 Übertragenen Mandates als ein Kul- / »Ichtete Hotels, Restaurants und Ea f«-s und endlich aus den schönsten Aussichtspunkten UnterkunstShütten, die den Touristen unentgeltlich zur stalten. Jn landschaftlicher Hinsicht ist in dem etwa 34l? zeigen. Das monumentalste Bauwerk der Stadt ist das im maurischen Stil errichtete Rathaus. Die Farbe der Ziegeln rot und gelb ist in Gleichfalls im maurischen Stile erbaut ist die Scheriatsrichterschule. in welcher den angehenden KadiS das mohammedanische Recht gelehrt wird. Nach der in Bosnien gelten den Gerichtsverfassung kommen näm lich auf dem Gebiete des Ehe-, Fa mitten- und Erbrechts noch die Be ran, teils auf Traditionen beruhen den islamitischen Gesetzes (genannt Scheri) zur Anwendung. Die Poly gamie hat übrigens in Bosnien sehr an Geltung verloren. Mehrere Frauen sind den Meslims zu kost spielig. Eine jede Frau muß näm lich einen eigenen Hausstand haben, und so soll es kaum noch einige Dut zend Mohammedaner in Bosnien ge ben, die sich den Luxus leisten, mehr als «ine Frau zu besitzen. Sehr reichhaltig sind die Schätze des Landesmuseums, und es schmei chelte den Bewohnern von Serajewo nicht wenig, als auf dem 1894 in dieser Stadt tagenden Archäologen tongresse unter den dort versammel ten Gelehrten die Meinung laut wurde, daß jenes Museum allein ei nen Ausflug nach Bosnien lohne. Zu dem Besten, was Bosnien bie tet, gehören die dortigen Zigaretten, welche in einer riesiaen Fabrik, in der gegen achthundert Mädchen be schäftigt sind, angefertigt werden. Man behauptet übrigens, daß 36 vom Abfall des Tabaks aus jener Fabrik gemischt mit Kräutern das beste Mittel gegen Wanzen sei. In der Hauptstraße der Stadt, der Franz-Josef-Straße, flaniert um die Dämmerstunde alles, was zur guten Gesellschaft gehört. Das Ge fches Leben pulsiert. Jedes Hand- und etwas langweiligen Gebeten in türkischer Sprache, dann beginnt der ganze Kreis der Beter sich zu win den und zu drehen, die Gebete wer serei mit wilden, heulenden Tönen. Mit einem Schlage hört dieses Ge töse auf. Der Stolz der Bosnier ist Jlidze, das 12 Kilometer westlich von Se rajewo am Zusammenflusse der Mil jacka und der Zeljeznica gelegene Schwefelbad. ES war schon den Römern bekannt und wurde auch von den Türken benutzt. Bon Serajewo führt die Bahn nach dem Osten, nach der serbischen Grenze. Zunächst geht sie parallel mit der nach Mostar. der Hauptstadt der Herzegowina, führenden Bahn, biegt dann nach links ab und zieht sich um die eine Längsseite von Se rajewo herum, immer höher an dem Anhang hinauf, mit prachtvollen .Ueberblicken auf das Stadtbild. Ein herrlicher Blick über die ganze Länge der Stadt bietet sich noch von dem Bahnhofe Ristrik, eine Art Bororts bahnhof von. Serajewo selbst. Dann entwickelt sich eine wildromantische Hochgebirgsbahn in das früher ganz unzugängliche Defilee der Paljanska- Miljacka hinein, mit zahlreichen Tun nels und großartigen Bahnbauten, mächtigen Felssprengungen und ho hen Mauerwälien. Eine der interessantesten Orte in Bosnien ist die befestigte Bezirks hauptstadt Jajce, malerisch auf einer ifolierien Bergkuppe an der Mün dung der Pliva in den Wrbas gele gen. In der Nähe bildet die Pliva 100 Fuß hohe Wasserfälle, hinter denen sich große Tusssteingrotten be finden. Die Stadt ist terrassenför mig gebaut. Jajce war einst Resi denz der bosnischen Könige. Bon 1628 bis 1878 gehörte es zur Türkei. Von verschwundener Pracht zeugt noch eine alte Königsburg. Mostar, die Hauptstadt der Herze- gowina, liegt sehr tief, nur 69 Meter über dem Meere, sehr malerisch zu beiden Seiten der stattlichen Narenta, über die die HauptsehenSwürdigkeit der Stadt, die alte Narentabrücke, in scheint eigentlich nur aus zwei endlos langen Straßen mit regem Verkehr zu bestehen. Die Bevölkerung ist groß gewachsen, mit ganz andern Trachten als in Bosnien, schon so ungefähr wie in dem benachbarten Montenegro. Die zwischen den un wirtlichen Karstbergen liegende Ebene der österreichischen Wirtschaft. Glosse». «Zeit ist Geld!" sagen di« Englän der und lassen sich Zeit mit ihren Truppentransporten nach Frankreich. .'s Geld hat sagen die Ans Sachse». Ber geh'n Se nämlich sehr gerne ber beedes, Ausstellung. KZ'/. Uhr: Emp- Uhr: Auftrieb der Schweine. 12 Uhr: Gemeinsames Festessen. Im Theiss-Tale. Ein Einfall der Nüssen i» Ungarn. mitat MarmaroS einzudringen, so daß sich die österreichisch-ungarischen Truppen veranlaßt sahen, zu ent sprechender Krästesammlung vorüber zu räumen und sich bis Hoszsumezö zurückzuziehen. Das Komitat Mar maros gehört zu den gebirgigsten Ko-> mitaten des Landes,-und bloß in seinem westlichen Teile befindet sich eine große Ebene, wo das Theißta, sich auf vier bis fünf Kilometer aus breitet. Diese Ebene zieht sich bis Tecsö hin und in dieser liegt auch Hoszsumezö. Westlich von Hoszsu mezö, in dem herrlichen, von hohen Bergen umkränzten Tal, bei der Mündung des Jzaslusses in die Theiß, liegt die Residenzstadt des MarmaroS-Sziget. Die Stadt ist auf einem ziemlich großen Terrain aufgebaut, das mit der Einwohner zahl in gar keinem Verhältnis steht. Diese große Ausdehnung ist darauf zurückzuführen, daß die Stadt auS meist ebenerdigen Häusern besteht; nur auf dem Hauptplatze, der nicht sehr groß ist, befinden sich einige ein stöckige Häuser. Monumentalbauten befinden sich in der Stadt fast gar nicht. Eine vom Anjoukönig Karl Robert erbaute schmucke römisch-ka tholische Kirche, ein hübsches Kultus palais, ein Gymnasium und ein mo dernes Spitalgebäude tragen zur He bung der Schönheit des Städtchens bei. Viel Türm um Nichts. schriststeller Edmund Gosse hat mit zarten Kunstwerke gleicht, mit dem ungeschickte Kinder gespielt haben.... Es ist leicht, Adjektive anzuhäufen, Portalen sind durchaus noch in dem Zustande, in dem sie vor dem Kriege waren. Es fehlen freilich einige Köpfe und Hände, das sind aber be nicht hinreichte, ist der Schaden aller dings beträchtlicher. Merkwürdig ist Komitats, und hauptsächlich der Holzhandel blüht hier. DaS Bild des Wochenmarktes in dieser Stadt ist überaus bunt und malerisch, denn hier spiegelt sich das ethnographische Gepräge des nordöstlichen Ungarn. Ruthenen mit ihren Ziegenfellpelzen, mit langen, über die Schulter herab fallenden Haaren, und in malerisch« Tracht gekleidete rumänische Bauern bringen auf ihren kleinen Wagen, von sehnigen kleinen Gebirgspserden gezogen, ihre Holzkohle und sonstige Holzprodukte zum Markt. Die Ma gyren, die hier wohnen, gehören al lesamt zur Intelligenz. Sie haben die Führung im Komitat und in der Stadt. Die magyarischen Landedlen zogen sich schon zu Beginn des unga rischen Königreiches in diese Stadt zurück und bildeten eine eigene Stadt vilegien ausgestattet wurde, die auch bis zum Jahre 1348 behalten wur den. Als geistige Führerin der Um gebung schloß sich die Stadt der Re formationsbewegung an. dabei die Tatsache, daß Statuen, die in Nischen standen, schwerer beschä digt wurden, als solche, die nach drei Seiten hin frei waren. Der Eintritt in daS Innere der Kirche ist sonst streng verboten. Der englische Kunsthistoriker durfte aber hinein. „Mein erster Eindruck war der einer kahlen langen Protestantin heimer Dom." Nichts von Zerstö rung und Unordnung! Der ganze Jnnenraum ist vollkommen gesäu bert. Die Kathedrale ist auch nicht, wie viele denken, eine nach oben os so ist der Schaden bereits ausgebes sert. Die Feuerspuren ziehen sich als dunkle Linien auf dem Fußboden alte Uhr des EhorS ist unversehrt. Bon den herrlichen Wandteppichen, die das Innere der Kathedrale schmückten, sollen zwar einige der-