Vom Auslande. In der westfälichen Kohlenbergwerkstadt Gelsenkirchen brach in einem Modewarengeschäft Feuer aus. Zwei Mädchen sprangen aus den oberen Stockwerken auf die Straße, die eine blieb tot liegen, die andere ist schwer verletzt. Der Bürgermeister der Stadt Ronneburg im Herzogtum Al tenburg beschloß die Einführung einer städtischen Katzcnsteuer. Sie enthält folgende Stufen: Ejne Katze kostet fährlich 3 Mark, ein« zweite 6 Mark, «in« weitere 10 Mark. Für Land wirte ist die erste Katze steuerfrei. Das Gesetz trat am 1. Januar 1917 in Kraft. --'ln Fstad in Schweden sind vor kurzem dort anlässige Lotsen mit elf Mann des Hamburger Damp fers „Fritz Hugo Stinnes Nr. S" eingetroffen, der infolge Kessel explosion südlich von Sandhain un nach Hamburg unterwegs. Der Kapi tän und sechs Mann bestiegen das erste Rettungsboot, elf Mann das zweite. Das erste kenterte. Man sah zwei Mann sich an den Trümmern fer „Bore" nahm die elf Mann des zweiten Bootes auf und rief die Vstadter Lotsen herbei. von Eisenmünzen anstelle der Kup fermünzen beschlossen worden. Diese Maßnahme geht im Grunde auf die fiellamare Adriatico (Provinz Chieti) herkommenden direkten Zug schlug «twa 10 Minuten nach 8 Uhr bei der ' Ortschaft Aspio der Blitz ein; der Strahl traf die Kuppelung zwischen dem vierten und dem fünften Wagen brang, so daß der Zug plötzlich an hielt. Die Reisenden wurden zwar ziemlich derb geschüttelt, aber es bnt — Auf Veranlassung dei sollen die in Lissabrn befindlichen Ueberreste des Kaisers Dom Pedro 11. begeben. Persönlich war Dom Pedro, der sich als großer Freund der Wis senschaften in Europa großen Anse hens erfreute, auch in Brasilien nicht herbergt das Pariser Santö-Gefäng nis zurzeit nicht weniger als fünf In sassen, die bald den Gang zur Guil zum Tode Verurteilten ist ein Deut scher, namens Frido von Meyeren, yegen den zum zweiten Mal vom Pa riser Kriegsgericht wegen Spionage in Nizza und in Paris die Strafe der Hinrichtung ausgesprochen werden ist; können. Aus der ungarischen Komitatshauptstadt Szolnok an der mittleren Theiß wird gemeldet: In der Nacht wurde in das Postamt der Gemeinde Jasz Karajenö eingebro chen. Die Täter, vier an der Zahl, unier denen sich auch eine Frau und ein Soldat befanden, drangen in die Amtsstube des Postmeisters und tru gen die feuerfeste Kasse auf einen Wa gen, mit dem sie eiligst davcnfuhren. Die Gen» armerie, die sich sofort zu ihrer Verfolgung auf den Weg mach te, fand in einem Graben auf der Straße nur die erbrochene Kasse, aus der Geld und Effekten im Betrage von 40,000 Kr. fehlten. Die einge ltiteten Erhebungen ergaben, daß die Flüchtenden zur Nachtzeit in einer Gemeinde eintrafen. Dort versagten ihre zu Tode gehetzten Pferde; rasch entschlossen drangen sie in den Stall eines Pächters ein, stahlen zwei Pfer de und setzten mit ihnen die Fahrt fort. Man glaubt, d.iß sie Budapest Wie „L Oeuvre" berich tet, erließ der als besonders streng be- Fliegerabteilung den folgenden Äe sehl: „Es ist den Fliegern verboten, auch im Fall einer Panne außerhalb Ein Flieger fügte diesem Befehl mit Bleistift folgende Randbemerkung hinzu: .Im Falle einer unfreiwilli gen Landung haben die Flieger sich auf den nächsten telegraphischen Be fehl zu warten..." In Kopenhagen ist im Alter von 94 Jahren Professor August Saabye gestorben. Er gehörte zu den angesehensten Vertretern der dänischen Bildhauerei, und schuf eine Anzahl Werke von dauerndem Wert, so die ' Statue des Märchendichters Andersen, die im Königsgarten (Kongens Have) in Kopenhagen steht, eine Statue der Susanne vor ihren Richtern and eine Menge Porträte, zum Teil von bekannten Personen Dänemarks. Anfangs lernte Saabye Gelbgießer, bis es ihm gelang, die Akademie zu besuchen und Schüler des Bildhauers Bissen zu werden. Spä ter brachte er zehn Jahre in Rom zu. Seit 1871 war er Mitglie der Aka demie. In den Kasernen Pie monts hat eine eigentliche Invasion nicht wollen vertreiben lassen und in folge ihrer raschen Vermehrung so viel als Meister in den Kasernen von sie schleuderten, Brötchen, alte Schu he; aber die Tiere ließen, sich nicht verscheuchen, sie beschnupperten die Wurfgeschosse, und wenn sie ihnen behagten, schleppten sie sie als Beute davon. Die mehrfach angesetz ten Wildschweinjagden vom vergange man vernimmt, daß in manchen Be zirken Gemüse, Kartoffeln und Ge treide durch das Wild entweder ge fressen oder vernichtet wurden. In 700 Säcke Kartoffeln vernichtet, so- Entfchädigungen im Betrage von 4308 Mark vorgeschossen werden mußten, welcher Betrag den Gemein- Auch in andern elsässischen Gemein den ist durch Wildschweine, Rot- und Damwild viel Schaden angerichtet Dem Wiener Physiolo gen Alois Kreidlist es gelungen, Fi sche zu hypnotisieren odev wenigstens in einen dem hypnotischen Schlafe ähnlichen Zustand zu bringen. Dies gelang dadurch, daß er sie einige Zeit hindurch in einer außergewöhnlichen Lage festhielt. Er machte feine Ver suche mit 20 bis 30 Zentimeter lan gen Katzenhaien, mit Forellen, Schlei en, Goldfischen und Rotfedern; am besten gelangen sie mit Forellen. Die Tiere wurden frei mit dem Kopfe nach abwärts gehängt oder mit der Bauchseite nach oben festgehalten; wurden sie dann nach dem Aufhören der anfänglichen Abwehrbewegvngen losgelassen, so blieben sie 10 bis 33 Minuten regungslos, wenn dafür ge sorgt war, daß sie nicht umfallen tonnten. Fielen sie um, so wachten sie aus der Hypnose auf, wie sie denn überhaupt durch mechanisch« Erschüt terungen aus dem hypnotischen Schlafe erweckt wurden, während Licht- und Schallreize wirkungslos blieben. Im römischen Stadt teil Sant Angelo machte ein Frem denführer von liederlichem Lebens wandel namens Pizzaroni seiner Fa milie häufig gewalttätige Szenen. Als ihm eines Morgens früh seine Frau Vorwürfe machte, weil er die ganze Nacht ausgeblieben war und leine Familie am Hungertuch nngen ließ, prügelte er sie mit einem Stocke so grausam durch, daß sie mit den beiden kleineren Kindern das Haus verließ, um sich von einem Arzte be handeln zu lassen. Sie war kaum- auf die Straße gelangt, alz sie in der Wohnung eine Detonation hörte; sie ging zurück und fand ihren Mann im Blute schwimmen, während neben ihm ein Gewehr lag. Auch Nachbarn eil ten herbei und hörten, wie die 16jäh rige Tochter Anna erzählte, der Va ter habe sich erschossen. Dem der. Tatbestand aufnehmenden Polizeikom missär kam aber der Fall verdächtig vor, und nach einem längeren Ver hör bequemte sich denn auch das Mädchen schließlich zum Geständnis, daß es, der Gewalttätigkeiten des Vaters und der beständigen Entbeh rungen müde, mit dem Gewehr auf den Vater geschossen habe, als er nach dem Weggange der Mutter auch ihr gegenüber handgreiflich zu werden drohte. Das Mädchen wurde alsdann in Volizeigewahrsam genommen. Auf die Initiativ« der bracht werden können,, Die Konferenz wird in vier Sektionen eingeteilt werden. Wie aus Stockholm mit geteilt wird, hat auch in Schweden die herrschende Knappheit aller Lebens mittel den Anstoß zu einer einschnei denden Veränderung der dortigen Gasthausb«triebe gegeben: der weit über die Grenzen Schwedens hinaus b«li«bt« aus einer reichen Sammlung der verschiedensten „Hors d'oeuvre" bestehend« „Butterbrottisch" (Smör gasbord), an den wohl jeder einmal in Schweden Gereiste mit dankbarer Sehnsucht zurückdenkt, wird in sämt lichen Speisehäusern der Hauptstadt abgeschafft. WaS diese Maßnahm« für ch« Rolle »er leckere Butterbrottisch dortzulande spielt. Dem französischen K o lonialminister in Paris ist dieser Ta« Zyklon, der in Pondichöry, einer fran zösischen Besitzung an der Koromon deltllste von Britisch-Jndien, nieder ging, einer der heftigsten war, die in jener Gegend vorkamen. Es w»rden 283 Opfer gemeldet. Verschieden« Pflanzungen, Wohnhäuser und Kunst werke wurden beschädigt. Die Höhe auszudrücken, und um ihn aufzufor dern, die in seiner Macht liegenden Maßnahmen zu ergreifen, um den , Die türkisch« Regie rung plant in Jerusalem oder in Brussa (Kleinasien) ein Krematorium -u errichten, das nach deutschem Mu- Hkkkiin Hillal Pascha nach Deutsch pest - Belgrad in seine Heimat zurück kehrte. Hatkim Hillal Pascha äußerte über den Plan: „Schon während des der Plan auf, em Krematorium zu errichten, doch wurde dieser Antrag von gewisser Seite rühl abgewiesen. Jetzt wurde er wieder aktuell, und ich hoffe mit Zuversicht, daß wir im Früh jahr schon mit dem Bau in Jerusalem beginnen können. Als Muster wird uns Gotha dienen." Die türkische Presse macht gegen den Bau eines Krematoriums Bedenken geltend. Ein bekannter Opern sänger aus Stockholm, der nach Upfa la gefahren war, um bei einem Kon zert mitzuwirken, benützte die Gele genheit, sich dort Butter zu verschaf fen, die auch in Schweden jetzt schwer zu haben ist. Er betrat ein Butterge fchäft und verlangte ein Pfund But ter. „Unmöglich", war die Antwort der Verkäuferin. Aber der Sänger ließ sich nicht abweisen. „Wenn Sie mir ein Pfund Butter geben, singe ich Ihnen ein schönes Lied vor." Diesem verlockenden Anerbieten konnte die Verkäuferin, die den Sänger erkann t«, nicht widersteh«». Schleunigst hol te sie von dem verborgenen Buttervor rat das gewünscht« Pfund, worauf d«r Baritonist mit seiner machtvollen Stimme „Die Zeit ist aus dem Ge leise" hervorschmetterte und dann mit seinem Schatz unter den bewundern den Zuhörern, die sich angesammelt hotten, verschwand. Anläßlich des Jubilä ums des Chefredakteurs Wyneken in Königsberg ging diesem ein Schrei ben deS Ministers des Innern, v. Lö bell, zu, worin es heißt: „Wie hoch ich den nationalen Beruf der deut schen Presse werte, brauche ich nicht zu betonen. Eine erfolgreiche journali stische Arbeit, wie die Ihrige, die unbeschadet aller besonderen politi- und zum Ausdruck bringt, ist für den Staat ein unentbehrliches Mittel zur seiner Kraft und Errei nate des feindlichen Einfalles gedenke. Die tapfer« Presse d«r Provinz Ost preußen darf sich dieser Zeit mit be- In Zuchwil bei Solo thurn fand abends auf dem Postbu reau ein Raubüberfall statt. Ein Un bekannter, der eine kleine Sendung aufgab, warf der Posthalterin Pfef fer ins Gesicht, schlug sie nieder, be mächtigte sich eines Banknotenpaketes im Betrage von etwa tausend Fran ken und verschwand. Aus Zell am See im nördlichen Salzburg wird berichte!: Der Schulknabe Martin Rattensber ger aus Lend fiel beim Spiel in die Salzach. Der russische Kriegsgefange ne MarkaraS sprang dem Jungen nach, konnte ihn aber nicht erreichen, da er selbst von den Wellen fort gerissen wurde. Nun sprang ein an derer Russe ins Wasser und holte darauf starb. Auch der Russe Mar karaz büßte sein Leben ein; Hie Wel len rissen ihn fort. Laut dem Londoner „Daily Ehronicle" wurde aus die Proteste schwedischer Blätter über die Beschlagnahme der Postsäcke des schwedischen Schiffes „United States" folgende Antwort erteilt: Die Durch suchung dieser Postsäcke ergab die Tatsache, daß ein großer Teil dersel ben geradezu deutsche Säcke mit dem Reichsadler waren, die man mit fri schen Adreßzetteln versehen hatte. An deutschen Schecks, Wechseln, deutschem Papiergeld und andern Wertpapieren deutscher Herkunft wurden in den letz ten Tagen auf skandinavischen und holländischen Schiffen nicht weniger als eine Milliarde und 2SO Millionen Franken erbeutet. Die Stadt Mülhausen, im Elsaß, wo sich eine große Milch lnappheit empfindlich zeltend macht, hat aus der Schweiz 100 Milchziegen erhalten und dieser Tage einen Teil davon an Einwohner abgegeben unter der Bedingung, daß die Tiere als Milchspender verwendet und nicht wei ter verkauft werden. Eine Familie, die auch eine solche, Ziege erworben hatte, aber eine passende Stall - Lokalität nicht besaß, brachte das Tier, ohne sich lange zu besinnen, im Badzimmer unter, wo sie ihm in der Badewanne ein molliges Lager bereitete. Wie el sässische Zeitungen zu berichten wis sen, soll sich die meckernde KleinZuh ganz wohl befinden. Einen Vorteil hat diefe Art Stall jedenfalls für sich, sie steht mit dcr städtischen Kanalisa tion in direkter Verbindung und das ist bei der Ziege im engern Haushalt gewiß kein« Nebensache. Der Erfinder desdäni fchen drahtlosen Systems, Poulsen, teilt dem „Sydsvenska Dagblad" mit, daß gegenwärtig auf den Philippinen die größte Funkknstation der Welt ge baut wird, die in Größe und Ausse hen dem Eiffelturm in Paris ähnelt. Der Aktionsradius der neuen drahtlo sen Station ist sehr groß und reicht von Kopenhagen bis San Francisco. Der »Internationale Hotelbesitzer - Verein" hat, wie ein deutsches Fachblatt berichtet, folgende Leitsätze aufgestellt. Den Gästen sol len verabreicht werden: 1. zum Früh stück und Nachmittagstee nur Papier servietten; 2. für Gäste, die länger im Hause verweilen, Servietten in Ta schen; 3. zwei Handtücher bei der An kunft, von denen täglich nur eines ge wechselt wird, i". den Badezimmern nur ein großes Badetuch und ein Handtuch; 4. das Frottiertuch im Badezimmer soll in Wegfall kommen; S. für Gäste, die längern Aufenthalt im Hause nehmen, soll das Bettuch nur alle acht Tage gewechselt werden, wenn nicht besondere Umstände einen öfteren Wechsel rechtfertigen: 6. es wird empfohlen, in den öffentlichen Toiletten Automaten für Papierser vietten aufzustellen. Zwei Pariser Sicher heitsagenten, namens Weidlich und Lugan, erhielten neulich von ihrem Vorgefetzten den Auftrag, einem In dividuum nachzuspüren, das unter dem Namen Stephane zahlreiche Schwindeleien verübt hatte. Als die beiden am Abend an der Ecke der Rue Balagny und der Rue Sauffroy auf der Lauer standen, sahen sie einen Mann, auf den da» ihnen zugestellte Signalement paßte, und nahmen ihn fest, damit er sich auf dem Polizeü dosten noch näher ausweise. Der Ver haftete, der dem Aussehen nach Stra ßenpflästerer war und als seinen Namen Victor Claus angab, ging eine Strecke mit ihnen, dann aber suchte er plötzlich von ihnen damit loszu kommen, daß er sich in eine Wirtschaft flüchtete. Die beiden Polizisten folg ten ihm auf dem Fuße, und Claus bedrohte sie mit einem grifffesten Mes ser, das er in der Hand schwang; dann aber warf er es mit den Wor ten unter einen Tisch: „Nein, ich will Euch nichts antun!" Aber als Weid lich sich bückte, um die Waffe aufzu heben, zog Claus einen Revolver und gab fünf Revolverschüsse auf Lugan ab, der ihn zu entwaffnen suchte; der Unglückliche fiel wie vom Blitz ge troffen nieder. Dcr Mörder sprang nun über sein Opfer weg und ergriff die Flucht, verfolgt von Weid lich, dem es schließlich gelang, mit Hilfe von zwei Passanten sich des Verbrechers zu versichern. Auf dem Polizeitommissariat gab der Verhaf tete dem ihn erhörenden Beamten leine Antwort und spielte den Ver rückten. Die Leiche Lugans, der als sehr tüchtiger Polizist geschätzt war, wurde nach der Morgue verbracht. Dieser Tage geriet ein tei Nanterre in der Seine liegender Schlepper, der 900 Fässer mit Oel on Bord hatte, in Brand. Um Mit lernack t war die ganze Ladung, 180,- 000 Liier, ausgelcnifen und in Flam- bis zu hundert Meter Höhe. Inzwischen hatten auch zahl reiche in der Nähe liegende Schlepper und die Holzlager auf der Insel St. Martin Feuer gefangen. Der herbei geeilten Feuerwehr von Paris gelang e? nach vieler Miihe, das Weitergrei sen des Feuers zu verhindern. Der Feuerschein des großen Brandes war die ganze Nacht in Paris sichtbar. Das Grand Hotel de la Pierre -V voir in Sitten in der Schweiz wurde von einer Feuers brunst zerstört. Die Hage abseits, und der Mangel an Wasser verhinderten die Bekämpfung des Feuers. Das Feuer brach um ein Uhr nachts aus. Da das Hotel unbewohnt war, vermu te! man Brandstiftung. Es wurde alles zerstört, sowohl das Gebäude als das Mobiliar. Das Hotel zählte 60 bis 80 Betten. Der Schaden ist be trächtlich hoch. Das Hotel gehörte ei nem Herrn Blanchoud und befand sich auf einer Höhe von ISSS Meter, IS -Kilomete? vom Gipfel des Col de Lens entfernt, der Saxon mit Sem brancher verbindet. Auf der Hö llentalb ahn in Baden ereignete sich letzter Tage ein Unfall, der leicht schwere Folgen hätte haben können. Der gegen 7 Uhr abends in Hinterzarten abfahrende Zug entgleiste infolge falscher Wei chenstellung, wobei die Maschine neben das Geleise auf die Seite fiel und die Plattformen der Personenwagen sich beim Anprall aufeinanderschoben. Führer und Heizer tonnten noch recht zeitig von der Maschine abspringen und erlitten nur leichtere Verletzun gen. Dank der ausgezeichnet funktio nierenden Bremse wurden die Perso nenwagen bloß erheblich beschädigt. Die Reisenden kamen mit dem Schrek ken und etwas unsanftem Durchei nanderfchiitteln davon. Ein seltener Fund hat letzter Tage die Erinnerung an die Zeit der Belagerung Straßburgs wachgerufen. In dem alten Patrizier haus der Judengasse, das der Ver lagsanstalt Schulz <5: Co. gehört, sollte «ine Zimmerwand durchbrochen werden. Als man die Tapeten entfernt hatte und die Gipsunterlage losschlug, stieß man auf einen großen Hohlraum im Innern der Mauer. In der Nische fanden sich eine kostbare, vollständige altchinesische Rüstung und ein nicht minder kostbares Tafelgeschirr aus feinstem chinesischen Porzellan vor. Bestimmte Anhaltspunkte weisen dar auf hin, daß die Fundstllcke im Jahre 1870 aus Furcht vor den Belagerern sucht weiter Voltslreise ausüben wird. Der Kassier des Grand Hotel in Rom, namens Baptist Zame, hat mit einer Quaterne, mit dem Setzen auf haltenen 90 Zahlen, 1,380,000 Lire liche Lotterie, der wohl bald durch den vermehrten Zuspruch vonseiten der Spieler reichlich wettgemacht sein wird. Vom kulturhistorischen Stand punkt« aus charakteristisch ist, daß we der das römische „Giornale d'Jtatia" noch d«r Mailand«! „Carriere della Sera" Anstand nimmt, zu erzählen, wie der Gewinner dazu kam, gerade auf die gezogenen vier Nummern zu setzen. Dies« solltn ihm, so berichten die beiden angesehen«« Blättn ernst haft, von einem Kind« suggestiert worden sein, dem sie im Traume er schitnen sind. Dieser Tag« verhan delte das Strafgericht in Mailand gegen die Posthalterin des unweit der Stadt gelegenen Dorfes Laichnrella, Maria Biraghi, eine Frau von SO Jahren, weil sie in den achtzehn Jahren die sie im Amte stand, sich durch Fälschungen und Unterschlagun gen nicht weniger alt 70,000 Lire wi derrechtlich angeeignet hatte; im Lause der Untersuchung ersetzte sie allerdings den größten Teil dieses Betrages, aber es verblieb dem Staate doch noch ein Schaden von 27,000 Lire. In lan ger Reihe traten vor Gericht die Bauern und kleinen Grundbesitzer des Posthalterin in ihre Sparkassenbüch lein fingierte Rückzahlungen einschrieb und dann jeweilen ihre Unterschriften fälschte. Die Biraghi wohnte den Ge richtsverhandlungen nicht bei, da sie sich der schließlich angeordneten Ver haftung immer zu entziehen verstand; die nach ihr angestellten Nachsorschun ausgedehnt worden, wo man vermute te, daß man ihr hätte Unterschlupf gewähren können. Das in contuma ciam gefällte Urteil lautete auf Jahre Gefängnis. In Frankreich ist der Maler Ferdinand Ramponi, ein Tes siner Bürger, der in Savoyen geboren worden war, gestorben. Seiner Kunst war in Mailand wegen ihres eigen artigen Bergcharakters ein ziemlicher Erfolg beschieden. Während des Krie ges hatte er sich so tapfer hervor getan, daß er mehrmals im Tagesbe fehl erwähnt wurde, einmal von Ge neral Joffre selbst. Zu wiederholten Malen wurde er verwundet und fand stürzte. —lm KreiSblait des Krei. Fes Ratibor in Schlesien befindet sich die folgende-Bekanntmachung de« dortigen Landrats, Regierunzsasses» fors Dr. W. Swart: „Von unbekann ter Seite ist mir eine Gans zugeschickt worden. Ich habe die Gans verkauft und den Erlös an die Rote Kreuz- Sammlung der Kreiskommunalkasse abgeführt. Ich mache darauf aufmerk sam, daß derartige Zusendungen viel leicht in Rußland, jedenfalls aber licher Verfolgung aussetzt." Kürzlichwurde indaS Laemecspital in Penis eine ziemlich henoen Untersuchung konstatierten die Aerzte, daß die Unbekannte von Schlafsucht befallen war; man wandte bräuchlichen Mittel an, aber ohne je den Erfolg, die Kranke schläft immer zu. Unglücklicherweile trug sie, nichts auf sich, das zur Feststellung ihrer Identität hätte dienen können. Vor kurzem ereignete sich bei der Fischbrutanstalt in Wan gen im Kanton Zürich ein Automo bilunfall, der den Verursache: des selben ziemlich teuer zu stehen kom men dürfte. Derselbe fuhr mit seinem Kraftwagen abseits des Weges und geriet dabei in die Forellenbehälter, wobei ein Teil des Vehikels demo liert wurde. Infolgedessen begann das Benzol auszurinnen, so daß die Jungbrut zugrunde ging. Die Fische reipächter, die ihren Bedarf an Ein satzfischen in Wangen zu decken ge dachten. haben nun Mühe, ihren Be darf anderwärts befriedigen zu kön — Die Fürsten Giovanni lin Kunstschätze» besitzen, haben den Entschluß gefaßt, ihren Besitzi zn einem neuen Antikenmuseum in der» befindet sich die berühmte Vesta Giu — Mit der deutschen Volks bei einer österreichischen Volkszählung in einem Dorfe Deutsch-Böhmens zu getragen hat. Ein Bewohner diese» Dorfes verstand die Rubrik »Hans tiere" auf dem Zählzettel ganz falsch, und er schrieb offen „grien" hinein. Er hatte geglaubt, daß die Behörde ein besonderes Interesse daran habe, die Beschaffenheit seiner Haustüre zn erkunden, und da gab er voller Stolz deren Farbe aus dem ZählMtel an. —Zu einer originellen Szene hat die vor «in paar Woche» in überaus empfindlichem Maße auf» getretene Milchknappheit in «i»«in Außenquartier d«r Stadt Basel ge führt. Der Sohn eines Bewohner» des Dorfes B. beförderte aus «in«m Wag«n Kartoffeln in die Stadt, der mit einer ttuh bespannt war. Al» der Mutter ermahnt wurde, sich on die Arbeit im Stall zu machen, da mit er mit der Milch nicht zu spät ins „Milchhüsli" komme, meinte er: „Es ist nichts zu riskieren, denn die Kuh, die mit mir zur Stadt fuhr, ist 'chon gemolken. Und er erzählte, wie er für diese Milch auf dem direttesten Weste in der Stadt dankbare Abneh mer gefunden hatte.