Vom Auslande. e Frau Rittergutsbesit zer Marie» Bluhm in Giesebitz bei Stolp vertaufte im Mai und Juni an Bauern der Umgegend von Giese bitz Stroh zum Preise vo'n 5 Mark für den Zentner, während der ange messene Preis im Kleinverlauf höch stens 3 Marl betrug. Sie wurde des halb wegen übermäßiger Preissteige rung zu 759 Mark Geldstrafe verur teilt. In der Hauptverhandlung vor dem Schöffengericht in Stolp erklärte sie auf Vorhalt des Vorsitzenden, sie würde das Stroh lieber verfaulen lassen, als es zu dem billigen Preise von 3 Marl abgeben. In einem Artikel über die allgemeine Lebensmittelnot in Rußland schreibt das Stockholmer .Astonbladet": Das russische Volt i^ aus Entbehrungen, wie Hunger und Kälte kein Aufheben. Aber auch hier kann der Aach des Leidens zum Uederfließen voll werden. Das scheint jetzt der Fall zu sein. Die Lebensmit samleit des russischen Staates in sol chem Maße auf sich gezogen, daß selbst die Kriegsereignisse verblassen. Zur Berliner Magistrats teilt mit: Es wiederholt sich in jedem Monat, so auch diesmal, daß sehr viele Kranke, denen von der Zentralstelle für Kran ernstlich genug davor gewarnt wer den, diesen ganz überflüssigen und durch die Verhältnisse nicht gebotenen Weg zu gehen. Wer Anspruch auf «ine Milchkarte hat, bekommt eine Milchiarte ins Haus gesandt, nie mand wird vergessen. AufVesterraamoy im Stavanger Fjord trieb eine Flasche mit einem Zettel an Land, der in englischer Sprache folgende Worte enthielt: H. M. S. „Hampshire". Wir sind bisher wohlbehalten, aber wie lange, können wir nicht sagen. Wir sind in einem offenen Boot, das stark leck ist. Es wird nicht mehr lange dauern. Wir können das Land noch nicht sehen. Lebt alle wohl! Wir wissen, daß wir gerächt werden. Die werden dafür sorgen. Wir wurden zweimal torpediert und hatten nicht Zeit, weiter zu feuern, ehe das Unterseeboot verschwand und wir san ken. Fünf von uns sind jetzt alle hier totmüde vom Rudern und Wasser schippen. Dies ist das letzte von uns. Wenn es gesunden wird, schickt es an Frau Smith in South Shields. Der Zettel ist offenbar echt. Er wurde dem britischen Konsulat übergeben. Die „Hampshire", mit der bekanntlich auch Lord Kitchener unterging, wurde am S. Juni torpediert. Der frühere Premier m.nister von Kanada Sir Wilsred Laurier, so erzählt „The Pearson's Weekly", war durch seine außerordent liche Vorliebe für das Flötenspiel be rühmt. Er liebte diese musikalische Uebung so sehr, daß er seine heilig sten Schwüre „bei der Flöte" ableg zu lassen, und der Reisende beeilte sich, rend der Minister das Lied „Alice, wo bist du?" flötete. Nach wenigen Minu ten Hab das Grammophon diese mu sür Ton, Takt für Takt. Wösten Sie also den Apparat kaufen?" „Das nicht", entgegnete der Minister trau rig, „aber ich verzichte in Zukunft auf das Flötenspiel." Der Sonderberichter statter des „Berliner Tageblatt" Vermittler der Verhandlungen gewe - Ihn hat der Zar '.m russischen empfangen. unvermeidliche Katastrophe, deren Folgen er-nicht zu überlegen wagte, und dann nahm er Gift. Folgender Soldaten witz teilt die Zeitschrift „Zwiebel fisch" mit: Ein Hauptmann erfuhr, daß ihn seine Soldaten „Blindgän ger" nannten. Einen faßte er ab und fragte, weshalb sie ihn so nen nen. „Dös kann i nöt sogn." „Warum denn nicht?" „Weil i dann Die „Z ei t s chrift für nen Schein von peritonitischer Rei zung oder Verschlußsymptomen im mer wieder neue Gegenstände ver ziehene Schmerzen im Leibe. Die Röntgenplatte ergab keine Anhalts punkte. Bei der Operation fanden sich in seinem Magenblindsack 759 Stück 799 Gramm kleine ganze Mes singringe, meist pfeZnigstückgrotze, scharfe, vielzackige Messingplättchen, Nähnadeln, Eisenknöpfe, Nähnadeln, Eisenknöpfe, Drahtstücke, zerbrochene Ringe, Stiftnägel, größere kantige Nagelstiicke, zwei Messcrtlingenstiicke, Sand, Glas- und Porzellanbruch stllcke. Nach der Operation ist der tüch tige Esser wieder genesen. Ungeachtet der großen Bedeutung der gegenwärtigen Vor gänge in Rußland, welche die Oef fentlichkeit ganz in ihrem Bann hal len, findet der Rücktritt des Stadt hauptmanns von Petersburg, Fürsten Obolenskj, der, der Suite des Kai sers zugeteilt, seines Amtes enthoben wurde, große Beachtung. Namentlich in der Residenzpresse wird er eifrig besprochen, zumal Fürst Obolenskj, de» als Stadthauptmann u. a. dte Versorgung der Residenz mit Lebens mitteln leitete, sich in dieser Hinsicht der Bevölkerung in einer höchst un liebsamen Weise zu fühlen gab. Er zeigte sich als ein ausgesprochener Feind der öffentlichen Initiative und wies die Mitwirkung der gesellschaft lichen Verbände stets zurück. Die gesamte Presse begrüßt seinen Rück tritt mit Genugtuung. Aber auch die ser schwer zu Inden hat. Die deutsche Spielwa renindustrie beabsichtigt, für ganz Deutschland einen Geschenktag sten geeigneten Tag erachtet man den 24. Juni, den Johannistag, weil er in die festlose Zeit fällt und sechs Monate vor Weihnachten, dem bisher üblichen Geschenktag, liegt. Der Jo hannistag soll ein Kinderfesttag wer den, an dem jedes Kind ein Spiel aüsteilen. Merkwürdige Schild ch e n kann man seit einigen Tagen Kohl, für die Nüßchen (Rapunzel) I digte. Die Hausfrauen wußten sich aber zu helfen, sie stürzten die Spar- töpfe ihrer Buben und Mädchen und Piergeld ein, häufig zum Berdruß der ! kleinen „Bankbesitzer", denen das klimpernde Geld im Kätzchen mehr l Spatz machte, als das tote, stumme Papier, selbst wenn es höhere Werte ! vertrat. PrinzFriedrich SlglS inund von Preußen, der als Rittmei ster dem 2. Leibhusaren - Regiment angehört und zuletzt beim Stabe der Genehmigung erhalten, als Bobachter bei der Fliegertruppe tätig zu sein. Der Prinz hat sich bekanntlich seit te. daß er vom Sachverhalt weiter nichts wisse. Das Gericht erblickte in die ser Stellvertretung eine Mißachtung ihm gegenüber und legte dem be klagten Küchenchef wegen Verletzung des durch die guten Sitten gebotenen Anstandes eine Ordnungsbuße von 20 Fr. auf. Nicht nur an der Front werden Gasmasken angewendet. Auch die friedliche Arbeit hat ihre Gefahr ren, gegen die sich ihre Pioniere schützen müssen. So ist z. B. das Lokomotivpersonal der berühmten norwegischen Hochgebirgsbahn, der Bergen-Linie, oft Erstickungsanfällen infolge des Rauches ausgesetzt, insbe neln. Da nämlich die Lokomotiven in letzter Zeit größer gebaut werden, ist der freie Raum in den Tunneln entsprechend kleiner geworden, was zur Folge hat, daß der Rauch sich auf höchst unangenehme Art auf Lo komotivführer und Heizer nieder schlägt. Diese sind deswegen seit kurzem mit einer Gasmaske deut scher Herkunft ausgerüstet worden. Die Zeitung „Abc" in Madrid veröffentlicht einen erschüt ternden Brief der in Rußland verhei rateten spanischen Schriftstellerin So fia Casanova über das Elend der Verstörung und Schrecken, daß der Krieg auf Verlangen Englands sich noch um Jahre verlängern werde. In den Kellerwohnungen, den Asy len und auf der Straße sähe man und Kaffee würden bald Luruswaren sein. Eine Stimmung des Weiten des und Sterbens habe sich der Ar men bemächtigt, während andere im Die Versteigerung alt deutfcher Marken in Berlin hat ein Ergebnis gebracht, das die Briesmar -1(X>,0(X) Marl erzielt. Von hochbe- Sammlung von Oldenburger Abstem pelungen, die auf 2105 Mark kam. Von den Lübecker Marken wurde 1/2 Schilling lila mit 1369 und eine I Schilling gelborange mit 1995 Mark bezahlt. Eine 2 Schilling graulila Mecklenburg-Schwerin brachte es auf 1189, zwei Briese mit je zwei Stück Mecklenburg - Strelitz grün auf 1999 und 1759 Mark. Eine 3 Pfennig zie gelrot Sachsen kam aus 1199, eine Schleswig - Holstein 1 Schilling blau vom Jahre 1859 auf 1555 Mark. Für eine wllrttembcrgische Postpaket adresse mit einer 79-Kreuzermarke violett wurde erst bei einem Gebot von 1459 Mark der Zuschlag erteilt. In diesen Tagen feierte der Senior der schweizerischen Jour nalisten und Schriftsteller Herr Ja kob Hardmeyer-Jenny in Zürich sei nen 99. Geburtstag in einer für die ses Alter seltenen Geistesfrische. Herr Hardmeyer wurde am 7. Dezember 1826 in Männedorf geboren und bil dete sich für den Lehrerberuf aus. Zuerst wirkte er einige Jahre als Lehrer an der Schule der evangeli schen Schweizerkolonie in Bergamo und vervollkommnete später in Frank reich seine Sprachkenntnisfe. Im Jahre 1872 gründete er in Hirslan den ein Knabeninstitut, das er nach 8 Jahren verkaufte, um die literari sche Abteilung des Art. Instituts Orell Füßli zu übernehmen, in wel cher Stellung er eine reiche literari l sche Tätigkeit entfaltete. ' Bekannt wahre Fundgrube des unverfälschten Zürcher Dialekts. Der jüngeren Ge neration ist Herr Hardmeyer bekannt als Begründer und langjähriger Lei ter der beliebten „Zürcher Wochen- Chronik". Eine der siingsten Num mer des bulgarischen Blattes „Az Znnm Viziczlo" bringt auf der letzten Tolew - Iwanow, der nicht weniger als 165 Verwundungen erlitt. Die Aerzte haben bis jetzt nicht weniger Körper des jungen Bulgaren entfernt. Der bulgarische Held ist bereits außer Gefahr. Seine Heilung ist eines det gii- H' St ckh l wu de net, die zu e!nem bedeutungsvollen Beschluß geführt hat. Es wurde näm lich beschlossen, daß die Frauenverei nigungen des Nor einte Arbeit für die Sicherung und Förderung der Interessen der Frau in Familie, Staat und Gesellschaft so wie auch für alle Frauen bezüglich der Kindergesetzgebung. Gemeinsame Versammlungen dieser neuen Organi sationen sollen nach Bedürfnis, jedoch mindestens in jedem dritten Jahr, stattfinden. Die mühselige Arbeit des Auswerfens eines Schützengra bens trägt hie und da, wenn der be treffende Soldat vom Glück beson ders begünstigt wird, reichen Lohn. den letzten Monaten allein drei Fälle solcher Zusallsschatzgräberei aufzufüh ren. So fand in Nordfrankreich ein im Werte von P 5,999. In einem Kunstarbeiten des siebenzehnten Jahr hunderts darstellt. Den Vogel aber schoß ein französischer Rekrut ab, der Summe von P 29.999 in französischen Rententiteln fand. Der Verein zur Ab des konfessionellen Burgfriedens lei der nicht erfüllt hätte. Der Verein werde auch nach dem Kriege nicht 1. Klasse, über 8999 das Eiserne Kreuz 2. Klasse und auch einige den „Pour le Mörite" erhalten haben. Die unter Beteiligung des Staates, der Provinz, der Kreise, Städte, sonstiger Körperschaften und Private im Juni 1916 gegründete Siedlungsgesellschaft „Rote Erde" zu anderem sind Grundstücke in der Ge markung Eppendorf, Kreis Gelsenkir chen, das Rittergut Schweckhausen im Münster, in den Besitz der Gesellschaft kleinere und größere Stellen zur Zeit vorbereitet wird. Andere Verhandlun gen zielen dahin, unter Mitwirkung der Kreise, Städte und Gemeinden an möglichst vielen Stellen der Provinz Anstedlungsland zur Verfügung zu halten, damit es den Kauflustigen er möglicht wird, in ihrer Heimat und in der Nähe ihre? Verwandten sich an zusiedeln, Kriegsteilnehmer werden be vorzugt. Der französische Frau enbund hat an Präsident Poincar6 ein Schreiben gerichtet, in dem er sei ner Genugtuung Ausdruck gibt über das voriges Jahr erlassene Dekret wegen Verbotes des Verkaufes von Alkohol an Frauen, Kinder und Mo bilisierte. „Wäre diefes Dekret strikte durchgeführt worden," heißt es in dem Schreiben, „so hätte es acht Zehntel der Bevölkerung vor der stei genden Flut des Alkoholismus retten können. Unsere Freude wat leider von nung von Morgen, untergrub. Briefen, die uns in -'roßer Zahl zu kommen, konstatieren wir, daß in ge wissen Departementen ver Allohous mus so erschreckende Fortschritte ge macht hat, daß die Schule schwer dar- Das britische Handels» Dank Ihnen und Ihren 60 Schul uns zu trösten versuchen." Nach Zeitungsberich ten soll der frühere Reichstagsabge- Jm Jahre 1910 habe er schon nach erhält hierzu folgende Erklärung des bischöflichen Ordinariats Metz: Diese Behauptungen Weiteres seien durch aus unwahr. „Nie hat Bischof Benz ler Kenntnis gehabt von WetterliZs Absicht, nach Frankreich zu übersie kehrt und hat seine Politik stets aufs Erinnerung an die Eroberung des Gibraltars der Adria" ein Wettbe werb ausgeschrieben, an welchem alle IVO Die Preisrichter er- Malers Marko Rasica den ersten Preis zu. Das Denkmal, in weißem Stein gehalten, wird 32 Meter hoch und weit sichtbar sein. Es stellt den Genius des Sieges vor, als Wacht an der Adria. Das Denkmal, dessen Standort 1759 Meter hoch liegt, sein; es soll von jeder österreich-unga rifchen Fahne gegrüßt werden. Der neue Flügel der Berliner Universität, der die große Sammlung antiker Gipsabgüsse aus den königlichen Museen aufnehmen soll, ist nun fertiggestellt, und die Ueberführung wird vorbereitet. Die seit der Begründung des Neuen Mu seums dort aufgestellten Gipse sollen bei dieser Gelegenheit der längst er forderlichen gründlichen Reinigung Siegfried Loefchcke, bisher Assistent Für die Reinigungsarbejt hat der Chemiker der Berliner ' Universität, Professor Röthgen, ein neues dafür geeignetes Verfahren ausgeprobt. ausgezeichneter, wenn auch etwas ver alteter wissenschaftlicher Katalog von Friedrichs, neu bearbeitet von Paul Holters. Dr. Loefchcke hat gleichzeitig auch die Ordnung der kleinen Origi- Jahr-n besonders vermehrt worden Die englische Zeit fang für Admiral v. Spee. Die Straßen, die er zu passieren hatte, waren mit Blumen bestreut. Er aber sagte: „Das ist nicht recht. Blumen soll man auf eines Mannes Grab streuen". Nach einer anderen Version soll er gesagt haben: „Heben Sie die Blumen lieber für mein Grab auf." Es fand ein Festmahl ihm zu Eh ren statt. Einer von den Trink britische Flotte". Von Spee weigerte sich, sein Glas zu leeren und. sich daran zu beteiligen. In Bern feierte die vereinen gestalteten das Fest zu einer imposanten Feier. Die Hochschule überreichte der Verbindung eine sein Aus Anlaß der 499- Jahrfeier der Reformation ist im nächsten Jahre in Erfurt eine große Luther-Ausstellung für ganz Deutsch- Luther - Ausstellung für ganz Deutschland geplant. Als Aus stellungsgebäude ist das alte Augustinerkloster mit feinem hi storischen Kreuzgang vorgesehen. Die Ausstellung wird von der Leituiw des städtischen Museums vorbereitet. Der große Flieger kampf. der sich vor einigen Wochen im Schwarzwald abspielte, brachte ei nen mit schweren Brandwunden be deckten abgestürzten französischen Flie ger namens L>?on Ney in das Mili tärlazarett in Offenburg. Er ist trotz sorgfältiger Pflege feinen ent wurde unter der Ehrenbegleitung ei ner Kompagnie Infanterie mit Musik zu Grabe getragen. — Im Lichthofe dts kö nonenrohr zur Schau ausgestellt wor den. Das glatte Rohr ist ein Vorder lader von etwa 3 Meter Länge und Basler Aktiengesellschaft bewirbt sich Rechnung von 10t) Mark für daS Fischessen des Seelöwen. Die englische Bot» pfen der Engländer an der Somme erhalte . Dieselbe wurde im russischen Hauptquartier in Anwesenheit deS Zaren, des Thronfolgers und ande» rer Mitglieder der kaiserlichen Familie vorgesiihrt. Diese Filmaufnahme wird der „Rjetfch" zufolge auch den russi schen Truppen an verschiedenen Fron ten gezeigt. In einem Auslandbriefe in der „Nowoje Wremja" wird men von der russischen Front beson ders in den neutralen Ländern vorzu führen. Wie die „Vit Parifien te, eine „Kameradin" der gleichen Rangstufe erhalten. Es ist eine Schau spielerin, die seit Beginn des Kriege» als Pflegerin bemüht war, für die April 1917 fünf Lehrerstellen an den licheo Lehrkäften fehlt.