Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 09, 1916, Image 2

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    Vom Auslande.
' Neue D-Zugwagen
werden jetzt von der deutschen Bahn-
Verwaltung in Verkehr gestellt. Eine
mehrfache Federung der Wagenkasten
gewährleistet zugleich mit dem hohen
Gewicht der Wagen einen sehr ru
higen Lauf. Um die Wirkungen der
Sonnenstrahlen abzuschwächen, sind
Ventilationseinrichtungen verbessert
worden. Außer der Luftdruckbremse
haben die Wagen noch die neue
Die Stärke der aus
ländischen Aruppen in China ist nach
der »Japan Weekly Mail" augen
blicklich die folgende: Amerikaner
2000, Franzosen 1000, Engländer
KOO. Italiener 200, Russen, Deutsche
und Oeslerreicher je 50, Japaner: in
der Mandschurei die 17. Division,
außerdem 6 Bataillone Eisenbahn
wachen; in Nordchina 4 Jnfanterie
— Währenddes Vorm-t
-den König und die königliche Familie
einlud. Es entstand eine leichte Prü
gelei. Nach dem Gottesdienste sprach
ein griechischer Student zur Menge
Deutschland 104.000 Italiener, von
Infolge des Auftre
macht werden. Das Gleiche gttt für
Türkei.
Wie die Wiener Blät-
Sie war
bereits letztes Jahr in der Lage, eine
Dividende von 25 Prozent auszu
schütten, für das am 30. Juni 1916
abgeschlossene Geschäftsjahr bringt
sie eine solche von 50 Prozent in
Vorschlag. Infolge der außerordent
lich günstigen Finanzlage beabsichtigt
die Gesellschaft, dem Unternehmen
eine Automobilfabrik mit einem
Aufwand von 30 Millionen Kronen
anzugliedern, um den Arbeiterstand
auch dann aufrecht erhalten zu kön
nen, wenn die Massenfabrikation
eine Verminderung erfährt. Die Jah
resproduktion soll 10,000 Automo-
Jahren starb rasch hintereinander
ein am rechten User des Zürichsees
wohnhaft gewesenes, hzchbetagtes
Ehepaar, das sich das ganze Leben
hindurch in allem bis an die Grenze
des Möglichen eingeschränkt hatte.
Man kann sich daher die Freude der
lachenden Erben vorstellen, als nach
und nach ein Vermögen von etwa
600,000 Franken zum Vorschein
kam. Unter anderm wurde in einem
Sack unter einer Matratze ein Be
trag von gegen 50,000 Franken in
gemünztem Golde aufgefunden, in
einer Ecke fand sich noch ein Topf
mit über 20 Kilo verschimmelter
Butter vor. Von dem Vermögen fie
len für Gemeinde und Kanton über
100,000 Franken an Nachsteuern ab.
Unter den Erben kam ein Erbvertrag
zustande, der von allen unterzeichnet
wurde. Eine Erbin, die sonst schon
mit Glücksgiitern gesegnet war, ver
zichtete großmütig auf einen Teil
des Erbes zugunsten der andern
Berwandten. Kurz nach der Unter
zeichnung des Vertrages starb nun
Mit vorgenannte Erbin. Ihre beiden
Kinder wollten sich nun nicht mit
dem Vertrage einverstanden erklären
und strengten gegen den Verfasser
desselben einen Prozeß wegen Wu
cher an, nachdem verschiedene andere
Klagen vorher von der Hand gewie
sen worden waren. Diese letzte Klage
ist nun vom Bezirksgericht, wie nicht
anders zu erwarten war, abgewiesen
worden. Die Kläger versuchen es
nunmehr, die 50,000 Franken, aus
welche ihre verstorbene Mutter frei
willig verzichtet hatte, auf dem Wege
des Zivilprozesses zu erhalten.
In Schweden wird
englischerseits ein Flugblatt mit der
Ueberschrift „Deutscher Seesieg" ver
breitet, das die Versenkung der „Lu
die „Kölnische Zeitung".
Die Anwesenheit Sven
H e d i n s, der vor eiuiger Zeit ganz
Städten.
Der Kriegsberichter
statter des „Berliner Tageblatt"
soeben vom Westen zurückgekehrten
Generalstabschef Hindenburg zu
sprechen. Hindenburg war voll aner-
Größe der deutschen Kämpfer an der
Marschall sagte „Hut
muß! Wo ein Wille ist, da ist ein
Weg! Man muß den Weg nur fin
den! Man muß sich für einen Weg
Die Schwierigkeiten sind groß, aber
wir haben gutes Recht, zu hoffen,
daß wir siegen."
Unter der Anklage der
Eisenbahntransportgefährdung hatte
dorf der erst 14 Jahre alte Arbeits
fche Gesandte in Berlin, Beldi
weil er vorher alle Angelegenheiten
litärattach,'' Oberst Mirescu hob her
vor, es habe Beldimann großen
Pflanzer-Baltin schreibt Major Mo
raht im „Berliner Tageblatt": Als
geschafft werden. Kolonnen, Trains,
Feldküchen usw. Die Aufgabe Pflan
zers bestand darin, die Karpathen
sie dem Freiherrn Pflanzer-Baltin
an Dank schuldet. Er war es auch,
der die erste Verteidigung Sieben-
Mittel versagt blieben, so fällt es
nisse auf der West- und Ostfront
konstatiert Moraht, daß nun alle
Führer der großen Heeresgruppen
»fürstlichem Geblüt entstammen".
Nach einer Meldung
aus Petersburg hat der Ministerrat
den Beschluß gefaßt, die Zeitberech
nung nach dem 24 Stunden-Ziffer
blatt im gesamten russischen Eisen
bahnverkehr einzuführen.
In Biaska in der Schweiz
ertrank der 45 Jahre alte Oberleut
nant Andreas Hosmänner von Rans-
Sevelen im Federbache bei St. Pe
tronilla beim Baden vor den Augen
seiner Kameraden. Hosmänner wurde
sofort aus dem Wasser gezogen. Doch
blieben Wiederbelebungsversuche er
folglos.
res um 28 Heller für den Liter be
schlossen, so daß der Liter Pilsner
Bier in Pilsen selbst nunmehr 1 Kr.
tosten wird. Für Bier unter 10 Grad
wird die Erhöhung 20 Heller den
Liter betragen. Det Beschluß wurde
mit Wirksamkeit vom 26. September
gefaßt.
Ueber eine interessan
te Neuheit in der Herrenmode wird
aus Wien gemeldet: Bisher war es
üblich, daß man zur Audienz beim
Kaiser im Frack erscheinen mußte.
Kaiser Franz Joseph hat nun ange
ordnet, daß während des Krieges von
bei dieser Gelegenheit der Salonrock
getragen wird. Jedem, der zum Kai
ser in Audienz befohlen isi, wird die
se Vorschrift amtlich mitgeteilt.
Dt« belgischen Spitzen
macherinnen, die ihre Zuflucht
im Dorfe Nunfpeet in Holland ge
nommen haben, haben der Königin
Wilhelmine zum Zeichen ihrer Dank
barkeit einen prachtvollen Spitzenschal,
den sie selbst angefertig haben, ge
schenkt. Der Schal wurde der Köni
gin in einem von belgischen Arbeitern,
Kästchen aus Eichenholz überreicht.
Ein französischer Sol
d a t namens Münch, der auf Urlaub
vention Dänemarks an der Seite des
Vierverbandes. Das deutsche Verbot
der Kohlen- und Eisenausfuhr nach
Regierung veranlaßt, daß größere
Quantitäten (etwa 10 Millionen Kilo)
Kaffee, für Rußland bestimmt sind
Das Münchner stell-
Nennung des Namens ohne Rücksicht
Vorgehen zur Bekämpfung des Wu
— In der vor einigen Ta
gen zu Piotrkow (Petrikau) abge
haltenen Landesversammlung der
„Liga für polnische Staatlichkeit"
hat Rechtsanwalt St. Dziewulski
(Warschau) auch Mitteilungen über
das Projekt einer unter diesem Na
tution gemacht. Das Polnische So
zialmuseum, zu dessen Sitz einstwei
len Bern bestimmt wurde, will als
Unabhängigkeilsidee vereinigen und
für diese die öffentliche Meinung
aller Völker gewinnen. Es soll fünf
Abteilungen umfassen: Statistik und
Volkswirtschaft, Geschichte, Recht und
Politik, polnische Kultur und Presse.
In Verbindung damit will das Mu
seum Ausstellungen veranftalien.
Außerdem soll ein ständiges. Jnsor»
mationsbureau zu Auskünften über
In Merlingen in der
Die deutsche Roheisen
-000 Tonnen gegen 1,134,000 Ton
nen im Juli 1916, wobei beachtens-
Tagesproduktion betrug im August
36,945 Tonnen gegen 36,590 Tonnen
im Monat Juli.
Derfchwcdifche Damp
pftr „Johann Tilberg", der für
von Island holen sollte, stieß auf der
Mine. Der Lotse, der Schiffer und
acht Mann der Besatzung werden ver
mißt.
Man meldet aus Genf,
daß die Glasindustrie in Belgien ei
— Das Mitglied der Kaiserli
chen geographischen Gesellschaft in
Petersburg Nessilow, ist an der Spi
tze einer Expedition nach Tobolsk ab
gereist. Er hat die Konzession erhalten
sür die Schaffung eines Flußweges
Meer mit Umgehung der Halbinsel
Jamal. um zwischen den europäischen
und sibirischen Hafenplätzen einen di
rekten Handelsschiffsverkehr einzurich
ten.
Die Goldene Medaille
für Kunst und Wissenschaft am Bande
des Friedrichsordens wurde vom kö
schmiickte ihn außerdem für sein muti
ges Verhalten mit dem Eisernen
Kreuz.
Dem Wunsche der al
banischen Bevölkerung entsprechend,
feier in Vucitru dankte der Gemeinde
vorsteher Hasiz Redzip dem Kom
mandanten der Besatzurgstruppen,
Schulen bekundete Würdigung der
kulturellen Bedürfnisse der Albaner.
—Nach der „Nowoje Wremja"
groß, daß sogar in den Beerdigungs
anstalten zu Moskau jetzt Frauen tä
tig sind.
Um die bis jetzt den Ju
gendgerichten der Amtsgerichte in
Württemberg gemachten Ersahrun
den, die hiefür besondere Sitzungen
bestimmt. Entsprechend ist bei der
Staatsanwaltschaft Stuttgart die
Vertretung der Anklagen gegen Ju
gendliche in die Hand eines und des
selben Staatsanwaltes (Jugendstaats
anwalt) gelegt. Die Jugendstrafkam
mer steht in den Organen der Stutt
garter Jugendgerichtshilfe in Verbin
dung, so daß deren Mitwirkung, wie
dem Landgericht gemacht werden kann.
Das Londoner Museum
der König!. Medizinischen Gesell
schaft hat einen interessanten Fund
über der linken Augenbraue eine
tiefe Hölung trug. Sie liefert den
weis, daß der Besitzer dieses Kopies
seinerzeit einen Axthieb von einem
Feinde erhalten haben muß. Leutnant
Lionel West lieferte zu diesem Funde
folgenden Komentar: Die Wunde
gleicht an Schwere denen, die unsere
heutigen Soldaten zu empfangt«
pflegen. Sie ist nicht gleich tödlich ge
wesen, denn es sind rings um dieselbe
noch Zeichen der Heiluigstendenz zu
entdecken. Der Anatom Dr. Keith ist
selbst der Meinung, daß jener Krieger
aus der Bronzezeit noch Monate hin
durch gelebt haben wird. Es muß ein
kräftiger Mensch gewesen sein, aber
noch sehr jung und schmächtig, und
der wahrscheinlich an den Folgen die
ser Wunde gestorben ist. Neben dem
Schädel des Kriegers wurden auch die
Bruchstücke der Hirnschale eines Och
sen gefunden.
In Heidelberg durchschnitt
nachts die Frau des im Felde stehen-
Nachsolger des Unterstaatsselretärs
Abteilung für Justiz und Kultus, er-
Wahnsinn befallene Wirtschaftsbeam
veriibte, bevor er von Gendarmen ver
— Das am 28. August in
Deutschland erlassene Petroleumver
ken ist damit wieder freigegeben. Das
Verbot erfolgte, wie di. Blätter an
nehmen, unter dem Eindruck der ru
mänischen Kriegserklärung, da nun
jene Bezugsquelle verschlossen ist. Die
jetzt wieder erfolgte Freigabe könne
als Zeichen angesehen werden, daß
die Vorräte im Inland für den Be
darf ausreichend sind..
In dem Dorf« Giöres
in der Nähe von Grenoble bemächtig
te sich ein vierzehnjähriger Junge,
namens Bruginier, im Verlaufe eines
Streites mit seinem Vater eines Ge
ein, das er verrammelte, indem er
drohte, jeden, der sich nähere, zu töten.
Man benachrichtigte die Polizei von
Grenoble, die in das Haus eindrang.
Aber im Moment, da man ihn fest
nehmen wollte, jagte sich der- junge
Er war auf der Stelle tot.
Laut der „Nowoje
W r e.m j a" ist der aus österreichischer
Gefangenschaft geflohene russische
General Kornilow als österreichischer
Soldat gekleidet zwanzig Tage lang
herumgeirrt, bis er bei Turn-Severin
die rumänische Grenze erreichte. Ge
neral Kornilow wurde in Galatz vom
rumänischen Generalleutnant Schika
mit dessen Stab und dem russischen
Generalkonsul Kartischew feierlich be
grüßt. Für die Fahrt nach Neni wur
de ihm ein Spezialschiff zur Verfu
gung gestellt. In Rem wurde Gene
— Laut Meldungen aus
Konstantitnopel wird die Regierung
demnächst neue Silber- und Nickel
da der Metallmangel daselbst sehr
empfindlich ist. Anderseits macht die
Presse den Vorschlag, die
fast völlig stockt. Viele Kaufleute hal
ten ihre Geschäfte einfach geschlossen,
da sie entweder nicht aus Banknoten
der Schriftstellerin Thit Jensen-Fen
über den Dienstmädchen die
sich vor einiger Zeit schon organisitrt
haben, um gegen allzu anspruchsvolle
Herrinnen geschlossen vorzugehen und
Stellung zu nehmen. Frau Jensen-
Fenger hat nun einen Vortrag ange
kündigt, in dem sie die Ziele des
neuen Vereins darlegen und Propa
ganda für ihn machen will. Das ist
nun endlich einmal eine neue Note in
der Zeit des Zusammenschlusses der
Hausfrauen aus hauswirtschnstlichem
Gebiete. Man ist auf den Erfolg des
vielversprechenden Unternehmens äu
Herst gespannt.
Eine von maßgebender
Stelle in Deutschland ergangene An
regung zur Schassung von Kriegs
tinte.die sich zumßeschreiben von leim
schwachen Papieren eignet, hat, wie
der Unterrichtsminister soeben in ei
nem Erlaß mitteilt, bereits Erfolge
gezeigt. Proben derartiger Tinte haben
sich für den genannten Zweck als ver
wertbar erwiesen. Die Versuche werden
fortgesetzt und es ist zu erwarten, daß
sie weitere Erfolge bringen werden.
Wenn auch noch eine Zeit lang verge
hen wird, bis die Kriegstintc im
Handel zu haben ist, so hält es der
Minister doch für zweckmäßig, in den
Schulen schon jetzt auf ihre künftige
Verwendung hinzuwirken. Ferner wird
es sür erwünscht erachtet, die Schüler
darauf hinzuweisen, daß sie spitze und
harte Federn, die das Durchdringen
der Tinte durch leimschwaches Papier
wesentlich mitbewirken, nach Möglich
keit vermeiden und insbesondere die
Federn nach jedesmaligem Gebrauche
fauber auswischen.
Zur Erinnerung an
den General von Emmich will der
Berliner Blätter stellen
Der Stadtrat in Tou
louse beschloß zur Abhilse des
Mangels an Kleingeld die Ausgabe
1,700,000 Frankens Infolge des Me
tallmangels und der hohen Prägelo
sten mußte die Stadt von der Aus
gabe von Metallmiinzen absehen.
Vor der Weimarer
Handwerkskammer legte Fräulein
Gertrud Both ihre Meisterprüfung
im Damenfriseurgewerbe ab. Fräu
lein Both ist die erste weibliche Be
werberin um den Meistertitel unter
Die russische Regie»
Attachi? bei der russischen Gesandschaft
in München und seit Kriegsausbruch
der russischen Gesandtschaft in Bern
zugeteilt, zum Geschäftsträger er
krankten russischen Gesandten, Herrn
von Bacheracht, bis zu dessen Wieder
herstellung vertreten.
ten der Internationalen Agentur für
Kriegsgefangene in Genf entnimmt,
verweigert die englische Zensur in
in diesem Erdteil internierten Deut
schen. Die Briefe gehen zurück mit
der Bemerkung: „Lateinische Schrift
Wangen, Kanton Aargau, der tms in
ein halb mit Obstrestern gefüllte Faß
gefallene Tllrchen herausholen wollte
te, wurde durch die GährungSgafe be
täubt und erstickte. Man zog die Lei
che in dem Augenblick aus dem Fasse,
Ii zeidepa r t e m e n t hat mue
Vorschriften für die Einfahrt nach
Petersburg ausgearbeitet, die dem
nächst in Kraft treten sollen. Für die
Reise nach Petersburg soll eine be
sondere Erlaubnis des Petersburger
Stadthauptmanns erforderlich fein.
Im Gesuch muß der Zweck der Reise
genau angegeben weroen. Die längste
Aufenthaltsfrist, die gewährt wird,
beträgt einen Monat.
Nach einer Meldung
aus Krasnowodsl in Rußland wur
den bei der Ortschaft Kurotepe reiche
Schwefellager entdeckt. Die Ortschaft
liegt 65 Werft von Krasnowocsk
entfernt. Reiche Lager von schwefel
haltigem Eisen und Kupfer wurden
in der Ortschaft Djanghine. 200
Werft nordöstlich von Krasnowodsl»
entdeckt; 40 Werft südlich von Djan
ghine wurden Kohlenlager aufgefun
den.
—Für den Gebrauch der
die in der Schweiz reisen
oder geschäftliche Beziehungen mit
Hotels in der Schweiz unterhalten,
hat die französische Handelskammer
in Paris unter Mitwirkung der fran
zösischen Handelskammer in Genf ein
Verzeichnis der Hotels in der Schweiz
aufgestellt. In dieser Hotellifte wur
den alle Hotels in der Schweiz unter
drückt, die Deutsche» oder Oesterrei
chern gehören oder deutsche oder öster
reichische Direktoren, Kellner usw. be
schäftigen.
Ein guter Läufer
scheint, wie man aus Jnterlaten
schreibt, ein in Adelboden internier
ter Franzose aus der Ncrmandie zu
sein. Kommt der eines Tages freude
strahlend in sein Quartier mit der
Meldung, er sei auf dem großen
Lohner gewesen; als Beweismittel
zeigte er eine Anzahl mit Namen be
schriebener Zettel, welche Lohnerbe
steiger mit ihrem Namen und Datum
der Besteigung versehen in einer
Flasche aus diesem Berg zurückgelas
sen hatten. Der Hotelier belehrt ihn,
daß es schade sei, diese Zettel mitge
nommen zu haben. Am folgenden
Morgen verlangt der Franzose eine
Flasche, steckt die Zettel hinein und
wie der Wind gehts auf den Lohner.
allwo die Flasche am Ort der frü
heren niedergelegt wird. Am dritten
Morgen kommt ihm in den Sinn, er
hätte doch seinen Namen auf dem
Lohner auch verewigen sollen. Er
verlangt Papier und Tinte schreibt
seinen Namen aufs Papier und freu
dig gehts dem Lohner zu, wo der
Inhalt der Flasche um einen Zettel
vermehrt wird. Aber nun die Läufe
rei des Internierten! Er geht davon
wie ein Wild, kaum vermag man ihm
zu folgen. Als Schuhwerk trägt er
große Holzschuhe, die er aber, so
bald es stark aufwärts gehl auszieht
und an den Rücken hängt. Von Mü
digkeit oder Atemnot scheint dieser
Franzose nichts zu wissen. Ter
Große Lohner, 3055 Meter, wird di
rekt von Adelboden aus in 6—7
Etunden bestiegen.