Vom Auslande. Der Fontanepreis für junge Autoren, gestiftet, um den je weils wertvollsten Roman des Jah res zu fördern, ist diesmal einein jungen, im Lazarettdienst stehenden Arzt verliehen worden, Alfred Döb lin, dem Dichter des vor einigen Mo naten bei S. Fischer, Berlin, erschie nenen Romans „Die drei Sprünge des Wang-lun", in dem eine jener stürmischen religiösen Bewegungen, die von Zeit zu Zeit daS chinesische Volk erschüttern, wundervoll sichtbar vor uns ersteht. Von der schweizerisch deutschen Grenze bei Basel entwirft »in „Neutraler" im „Echo de Paris" »ine Schilderung, die feiner Phantasie stand darin, das Land der Barbaren für die französische Zeitung zu schil dern. Er brachte ein Kunststück fer tig, I>aS seit Kriegsausbruch keinem Basler gelungen ist! er suhr aus der seit dem August 1914 stillstehenden einem 330 Hektar großen Komplex wurde der Versuch vor Jahressrist be gonnen und.heute ernährt dieses Neu reits 100 Milchkühe, außerdem sind «twa 6000 Zentner Kartoffeln, 2000 Zentner Korn, 2000 Zentner Hafer und 10,000 Zentner Futterrüben zu Die Rcichssleischkarte Auch die Abgabe in Gast-, Schank chcn Zeit von 3876 auf 5336 geftie- Frauen entfallen 2770 auf die philo sophische, 1382 auf die medizinische und 957 auf die mathematisch-natur wissenschaftliche Fakultät; 237 ge rcnde der Landwirtschaft. Aus Markirch wird be richten Kürzlich warf ein französi- Brief ab: „Herr Priester! Meine Fa- 22. August 1914 äum Col de einem ehrerbietigen Danken Flieger leutnant Fevre." Dem Wunsch deS Sohnes wurde entsprochen und er er hielt folgende Antwort: „Ich habe die Ehre Ihnen mitzuteilen, daß der auf das Grab Ihres Vrters gelegt Eine heftige Explo-i sion, gefolgt von einem Brande, er- Fabrik Ruggieri, Feuerwertfabrik in St. Denis bei Paris. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden. Es ent stand nur Sachschaden. Eine Arbei — In einem franzosl schen Geschäftsbrief vom 15. August aus Palermo wird mitgeteilt, daß Der bekannte bayri sche Agrarpolitiker Dr. Heim hat an das Kriegsernährungsamt in Ber lin die Frage gestellt, ob eS richtig sei, daß vierzig ostelbische Groß grundbesitzer entgegen der vorjähri gen Gersteordnung, fünfzig Prozent abzuliefern, nichts ab — Bei der Station Sulz dorf in Württemberg entgleiste der von Heilbronn nach Crailsheim fah rende Güterzug aus bisher noch nicht ermittelter Ursache. Die Lokomo tive wurde umgestürzt, wobei der Zeit gesperrt. Unlängst ereignete sich bei Mannsfeld im Regierungsbezirk Wie ein Pariser Blatt der Volksmenge. Das berich deten Soldaten mit der Krücke heftig geschlagen. In naher Zukunft sol! geszeitung erscheinen, die die Interes sen der, wie es heißt, heftig und un gerecht angegriffenen Industrie- und Handelskreise in Schutz nehmen wird. An dem neuen Blatt, sür das ein Ka pital von 2 Millionen Dollars er fordert wird, sollen sich die größten Bank- und Jndustriefirinen Ruß lands beteiligen, darunter die Afow sibirische Bank, sowie die Russische Bank für Außenhandel u. a. Die Initiative geht von dem Vizepräsi denten der Duma, Protopopow, aus, der in einer letzthin abgehaltenen Ver sammlung der interessierten Teilneh mer erklärte, daß er für die neue Zei tung bereits bekannte russische und ausländische Schriftsteller und Publi zisten gewonnen habe. In der Hinterlassen schaft des Generals Gallieni fand sich auch ein Regenschirm mit einem künstlerischen, wunderbar gearbeiteten Griff von hohem Werte, der im Hin blick auf die sonstige spartanische Einfachheit des Generals allgemeines Aufsehen erregt. Als Gallieni noch Gouverneur von Madagaskar war, dursten unter den Eingeborenen nur die Mitglieder des Hofes sich eines Regenschirmes bedienen. Erst Gallieni schaffte diese höchst sonderbare Sitte ab und gestattete in einem amtlichen Befehl allen Bewohnern von Mada gaskar, uneingeschränkt die Freuden eines Regenschirmes zu genießen. Dies aber hatte einen starken Auf schwung der französischen Regen schirmindustrie zur Folge, da nun Ausfuhr dieses Artikels nach Mada begreiflicher Dankbarkeit erfüllt, den in Frage stehenden Schirm her, um ihn als Zeichen seiner und seiner Kol- Wie das stellvertre tende Generalkommando bekannt gibt, ereignete sich am 7. August im Artilleriedepot Rothenstein bei Kö nigsberg eine schwere Explosion von russischer Artilleriemunition, die um geladen werden fodte. Nach bisheriger Feststellung wurden 30 Depotarbejter und 20 Frauen getötet, etwa 14 Per sonen schwer und 68 Personen leicht verletzt. Einevonmehralszwet Millionen Unterschristen bedeckte Pe holischer Getränle während der Dauer des Krieges und sechs Monate später. Das Papiergewicht soll nicht auf 10 geschätzt. war 1371 zu Münster in Westfalen geboren und seit 1902 mit der Erz herzogin Christina von Oesterreich verheiratet. Möglichkeit, seine gesellschaftlich sehr surt a. M. Ein Mailander Blatt stellte sich der Mörder selbst den Be — Ein dänischeSßlatt 11t» Tonnen Waren. Der Wert be — In Göttin gen starb feiitlicht. stimmten Strömungen folgen. Der seltene Fall, daß sich die Kiste eines ertrunkenen Seemanns fünf Jahre Jahre 1915 die Schiffskiste eines zweifellos sicher feststellen, daß sie dem Schiffsuntergange verschollen Eine Laune des Schicksals wollte es, daß der Finder der Kiste der Bruder des Ertrunkenen war. Trotz der fünfjährigen Treibfahrt in der Nord see war die Seekiste übrigens nur sehr wenig beschädigt. Bor nunmehr hundert Jahren, im August 1816, wurde das damalige Lemberger Lyzeum zur Universität, jedoch ohne medizinische Fakultät, erhoben. Vor dem Krieg zählte die Universität Lemberg mehr als 5000 Studierende. Ein Serbe, Mila Dro batz, der sich nach Genf geflüchtet hatte, nachdem er Teilnehmer des ganzen serbischen Feldzuges gewesen war, entleibte sich in einem nahe beim Bahnhof gelegenen Gasthof. Er tat es aus Kummer darüber, daß er nicht in seine Heimat zurückkehren kann. In St. Gallen starb nack längerem Leiden 69 Jahre alt der Volksdichter und Redner Johannes Brassel, alt Schulvorsteher, eine weit bekannte und überall hochgeschätzte Persönlichkeit, Verfasser verschiedener historischer Festspiele und alt Zen tralpräsident des st. gallischen Kan tonalsängervereins. Bürgermeister Mares von Lovagny, einer Gemeinde in der Nähe von Annecy, hat dieser ein hi storisches Schloß im Werte von über einer Million Franken, sowie das da zugehörige Gut, eine Summe von 200,000 Franken und seine Samm lungen geschenkt, die von unschätzba rem Werte sind. Die Akademie von Annecy wird in den Besitz der Schen kung gesetzt werden. Im O.ffiziergefange nenlager Burg bei Magdeburg haben mehrere russische Offiziere eine Kino theater-Gefellfchaft m. b. H. gegrün det und in dem Lager ein Lichtspiel theater eröffnet. In dem Theater, das 206 Personen faßt, werden bei 50 Pfennig Eintrittsgeld täglich zwei Vorstellungen unter wöchentlich zwei maligem Programmwechsel gegeben. Das Theater war bis jetzt immer ausverkauft. 'Die Filmzensur wird von deutschen Offizieren ausgeübt. Bürgermeister Hans Joachim v. Loebell aus Ora nienburg, der Anfang 1913 nach sei ner kommissarischen Verwaltung des Bürgermeisterpostens von den dorti gen Stadtverordneten einstimmig ge wählt wurde, hat dem Oranienburger Magistrat aus dem Felde mitgeteilt, daß er zu seinem Bedauern genötigt teste Sohn des Ministers des Innern, sieht seit Kriegsbeginn als Offizier eines Kürassier-Regiments im Felde? seit dem 1. September 1914 war er bei der belgischen Zivilverwaltung in Brüssel tätig. Er ist jetzt auf seinen Wunsch wieder an die Front versetzt worden. Ueber den Plan einer deutsch-österreichischen Luftfahrt-Ver bindung berichtet die Wiener „Neue Freie Presse". Diese soll von Berlin über Wien und Budapest nach Kon stantinopel gehe». Die Studiengesell schaft wird unter Beteiligung deS Oesterreichischen Lloyds und der Un garischen Bank- und Handelsgesell schaft errichtet werden und zwar zu der Feststellung der Art der Geld beschaffung, des Typs der Flugzeuge und der Flugzeug-Ländeplätze, sowie Blätter in Konstanti gräben sind oft in einer Woche Hun derte von Ratten getötet worden. In der Nähe des alten Galluskirchleins in Augsburg, daS in den ersten christlichen Jahrhunderten erbaut wurde, stieß man bei Kanali sierungsarbeiten im Hofe des Dom kreuzganges auf eine vorzüglich er haltene römische Säule mit Kapitäl. Nach der noch gut lesbaren Inschrift am Säulenschast hat man es mit einem Botivaltar zu Ehren des Mer kur zu tun. Schon lange hatte man an dieser Stelle auf einen Merkur tempel geraten. In großer Tiefe stieß man auch aus Reste eines Mosaik bodens. Der Verein deutscher Ingenieure hat an den Reichskanz ren Verwaltung in Deutschland ne ben den auf der Universität juristisch Anwärtern auch solche besonders der Einfluß hervorgehoben, Gebieten des öffentlich-» Lebens heute ausüben. An den Verwaltungs- Technifche Hochschule das beste Rüst zeug liefern könne. Der preußische Eisen bahnminister hat die ihm unterstellten Direktionen angewiesen, alle auf eisenbahnfiskalischem Gebiet vorhan denen Früchte des Weißdornes sam meln zu lassen und einer gemeinsa men Sammelstelle zuzuführen. Die Früchte sollen als Kaffee-Ersatzmittel Verwendung finden. Die dadurch zu erwartende Ersparnis an Gerste und Brotgetreide beläuft sich dem ministe riellen Erlaß zufolge auf etwa 10,- 000 Tonnen. Der Botaniker der Senkenbergifchen Stiftung, Dr. H. Geyler, empfiehlt das Sammeln der roten Samenbeeren der Spargel als Kaffee-Ersatzmittel. Die roten Bee ren sollen im Herbst gesammelt und von Fnichthaut und Fleisch befieit werden. Die Samen werden dann braun geröstet und wie Kaffee ge mahlen. Der Aufguß ist wohlfchmek kend und erinnert an guten Java kaffee. Prof. Kaspar Ritter an der Akademie der bildenden Kün ste in Karlsruhe hat im Auftrage der Stadt ein Hindcnburg-Bildnis ge malt, das in den Karlsruher Tages blättern große Anerkennung erntet. Der soeben zum Chef des General stabs der deutschen Feldarmee er nannte Generalfeldmarschall von Hindenburg gehört zu den Ehrenbür gern der Stadt Karlsruhe, und da im Rathaus eine Galerie von Ehren bllrgerbildnissen besteht, lag es nahe, ihr möglichst bald auch das Porträt des großen Heerführers einzuverlei ben. Dieser hatte dem Künstler in seinem Hauptquartier im Osten an fangs März dieses Jahres fünf Sit zungen gewährt. So hat das Wirk einen überaus frischen und kräftigen Zug erhalten. Neben der schlicht-vor fchen Wirkung des ganzen Bildes fällt vor allem die geistreiche Auffas sung auf, mit der das Wesen des Dargestellten herausgearbeitet ist. Hindenburg ist sitzend wiedergegeben, leicht zurückgelehnt in einem Arm stuhl. Er trägt die feldgraue Offi zier-Uniform. Die Zahl der Erinne rungszeichen an diese große Zeit ist in den letzten Tagen in Tirol anläß lich des Geburtstages des Kaisers um zwei Denkmäler ver wisser Beziehung als besonders bo denständige Kunst gewertet werden darf, und beidemale hat man sich da- Fuggerstadt Schwaz im Unterinntal hat der dort ansässige Bildhauer Ludwig Penz, wohl der bedeutendste grenzen weit bekannt ist, die kraft voll« Figur des „Vaters der Lands knechte", Georg von Frundsberg, ge schaffen. Die trotzige Rectengesialt aufs Schwert gestützten Armen und dem schweren Harnisch seiner Zeit ist aus einem einzigen Lindenblock ge auch das berühmte, beim Huldigungs festzug anläßlich der Tiroler Landes jahrhiiiidertseier verwendete Kruzifix, geschaffen hat. Es stellt zwei Tiroler Standschützen, Vater und Sohn, dar, Stadt Hall in Tirol enthüllt. Beide zirken Schwaz, bezw. Hall eingetra gen. Der russische Zar hat von großer nationaler Bedeutung. Dieser Tage stieß der von Saloniki in Marseille eintreffende Dampfer „Gallia" in der Nacht aus einen großen Fischdampfer, dessen Lichter gelöscht waren, und versenkte ihn. Der Fischdampser wurde mitten entzwei geschnitten und sank in we nigen Minuten, während die „Gal lia" schwere Havarien davontrug. Die ganze Besatzung des Fischerdampfers wurde getötet. Nur der Kapitän und ein Matrose wurden von der „Gal lia" gerettet. Der Nestor der französi schen Maler, Henri Harpignies, ist dieser Tage in Saint Privü (Dep. Aonne) im Alter von 97 Jahren ge storben. Harpignies, der eine Reihe trefflicher, poesievoller Landschafts bilder geschaffen hat. gehörte zu den populärsten französischen Künstlern, besonders geschätzt waren feine Dar- Auch als Aquarellist hat er Ausge zeichnetes geleistet. Dr. Paul Loh mann, ein in Ostgalizien als triegssreiwilliger österreichischer Fähnrich gefallenes früheres Mitglied des Theologischen Seminars der Berliner Universität, hat dem Dirigenten der ncutestament lichen Abteilung deS Seminars, Geh. Rat Adolf Deißmann, durch Feld testament ein wertvolles Vermächtnis hinterlassen, das Deißmann im Sin ne des jung verstorbenen Gelehrten reiche Sammlung von Diapositiven u. Films aus Palästina, die meist auf eigenen Ausnahmen Lohmanns beru hen. Am Arm schwer ver wundet wurde Dr. Karl Ettling» aus München. „Karlchen", wie er allgemein genannt wurde, hat ia Friedenszeiten in der „Jugend" Stunden bereitet; bald machte der Schall als Karlchen seine Witze, bald als „Der alde Franksorder" seine lu stigen Verse. Aber als es Ernst wur de, stellte Karlchen auch seinen Mann, obschon er Landsturm ohne Waffe war. Karlchen wurde bei der Nach musterung tauglich befunden, wurde Gefreiter und Unteroffizier, und nun hat er auf dem Schlachtfelde fürS Kurz vor dem Ausbruch des Krieges nahm die Hamburg- Amerika-Linie durch Erwerb von 4,4 Mil. Mark Aktien an der Deut schen Levante-Linie in Hamburg In teresse. An Stelle des zurücktrctenoen Vertreters deS Fürstenkonzerns gingen Verwaltungsmitglieder der Hapag in den Ailfsichtsrat der Levante-Linie. Für die beiden Gesellschaften ergab sich Gelegenheit zu gemeinsamer Ar beit am Schwarzen Meer, denn eS war schon lange der Wunsch der Le rante-Linie, sich die ziemlich umfang reichen Handelsbeziehungen des nahen Ostens zu den Vereinigten Staaten zunutze zu machen. Hierzu eignete sich Schwarze-Me'er-Linie am besten. Der Krieg hat zwar das Arbeitsprogramm der beiden Unternehmungen unterb-o- Verwaltungen an der Verwirklichung ihrer Pläne sür die Zeit nach dem Krieg. Als ein Zeichen für die Rich tigkeit dieser Annahme ist es anzu sehen, daß Generaldirektor Ballin in der ansang September stattfindenden Generalversammlung der Levante-Li nie in deren Aufsichtsrat gewählt wurde. Der frühere Direktor der sehr heftige und langandaüirnde Storchenkämpfc. In der Nähe von Pinsk kamen öfter Scharen von zwei- Kampfgebieten nieder, sondern nach dem sie so ziemlich alle Nester zerstört haben, ziehen auch sie weiter, vielleicht tige Storchenlämpse beobachtet zu ha ben, und sie sind der Meinung, daß Sie wandernden Störche deutsche se:en, gen sind, um die russischen Störche auszurotten.