Krieg auf Erde«. Auf die mächtige SchützengrabenZette Wom Gebirge bis zum M-ereSbette Licat der volle Mond sein sriedhosstilleS Licht. Weihnachtsgebrt. Lasset uns ihm danken, Brüder und Schwestern, dem großen Gott, dem Ewigen, dem Einen, der die Wahr heit ist und darum ein deutscher Gott, der die Kraft ist und darum ein deutscher Gott, der das Licht ist und darum ein deutscher Gott. Andere Völker machen sich ihren Gott nach ihrem Bilde und wahrlich: da sehen wir wie arm sie sind, an ih rem Götzen. Die Briten haben sich «inen Gott gemacht, der heißt Gott Mammon und ist halb ein Sonntags prediger und halb ein Makler auf der Gott menschlicher Bildung von den Füßen bis zum Hals, darauf sitzet ein Geierkops, aus dessen Schnabel gehet Krachen. Der Russen Gott ist ewe Uniform von Lehm, formlos in feiner Schwere, ohne Gestalt, ist nur Ge wicht, nichts anderes. Da aber Gott sein muß: Wahr heit, Kraft und Klarheit, so ist der Gott in uns und wir sind in ihm, also daß deutsch sein eines ist mit fromm sein und in Gottes Kindschast stehen. Die Himmel sind erfüllt vom selben Geist wie wir und da die Him mel Vorbild sein sollen dieser Welt, so dürfen wir in Wahrheit beten: uns komme dein Reich, wie im »Stile Nacht, heilig« Nacht I' Himmel also auch auf Erden!' Also auch auf Erden! Wir wollen dir danken, schütteln die Träume ab und erkennen deinen Willen. Weihnachten ist da und eS gehet ein Lied: .Stille Nacht, heilige Nacht". Aber diese Nacht wird nicht stille sein, denn der Feind wird nicht un seres Herzens schonen und unserer Sehnsucht nach Haus. Unsere Brü der liegen in den Schützengräben, in Polen im Schnee, im Schlamm Flan derns und in den Wäldern der Vo geseii, und sie suchen den Feind vor dem Korn ihrer Büchsen. Und an unseren Küsten liegen die gepanzerten Schiffe und im Ausguck auf dem Mast steht die Wache und späht in die Nacht. Und diese Nacht wird nicht stille sein, sondern vielleicht erfüllt vom Ge brüll der Geschütze, vom Heulen der Granaten, vom Krachen der Gewehre, der Verwundeten und Keine stille Nacht, aber eine heilige Nacht, heilig durch deutsches Blut, das vergossen wird, heilig durch das Ge- Jungen. löbnis, daß jeder Tropfen deutschen Blutes vergolten werden soll. Es geht ein einziges Atmen von Polen Mutter zehn, wie auch auf jede ver zweifelnde deutsche Frau zwanzig bei euch, auf jedes verwaiste deutsche Kind in Menschlichkeit und Brüderlichkeit fließt Feuer aus ihm und frißt das Geschmeiß, daß seine Flanken beschli chen Fort mit euch. gaben uns selbst, unser unseres Blu klein und armselig standen wir vor uns selbst. Es sei nicht gesagt, daß wir vollkommen wären. Wo ist Ding daß du uns glauben gelehrt hast. Glauben an Deutschlands Zukunft. Denn es waren etliche kleingläubig und voll Angst, die sagten: wir ha ken viele Feinde, machen wir uns klein, damit sie uns übersehen. Und andere wieder sagten: was soll uns daS Schwert, fort damit, versammelt die erlauchten Geister aller Nationen in eueren Tempeln, daS ist unsere Aufgabe. Nun aber wissen wir, so wir unseren Geist erhalten wollen, so müssen wir ihn bewaffnen. Und wenn nen, unser Haupt in die Wolken ragt. Und wir wissen durch dich, Ewiger, daß dein Wort und dein Wille mit uns ist und daß unseres Voltes Zukunft durch deine große Hand aufgebaut ist bis in die letzten Tage dieser Erde. So mögen uns die Völker der Erde sen gelehrt, daß du uns lieben ge lehrt, daß du uns glauben gelehrt hast. Und nun lasset uns beten in dieser heiligen Nacht, innig, kindhast mit Treue: „Zu uns komme dein Reich, Am Vcihnachtzsiabtnd. Weihnachtsbaum l t-iVch Kein Wunder. Buchhal ter: Her, Prinzipal, mein Monats gehalt reicht nicht mehr aus. Meine Frau Hai mir zu Weihnachten Zwil ünge geschmlt. Chef: Wie kann sich denn Ihre Meine Wirtschafterin Eulalia fällt mir um den Hals und überreich» mir ein Kästchen mit zwei Verlobungt ringen. Der Ureisrirlster. Draußen ist es bitterlich kalt. Drinnen, in d«m kleinen Amtszimmer mine abhält, herrscht eine angenehme, wohltuende Winme. Der Kreisrich ter ist ein milder und freundlicher Mann, Mitte der Fünfzig, durch Ar- Niels Jensens Hof war niederge brannt. Deshalb mußte der Kreis richter Hansen cm Weihnachtsabend Trine Jeps«n hieß sie. Eine sonst das konnte kein anderer als sie ange legt haben. Das hatten die Zeugen gesagt und hatte der Kreisrichter ihr bewiesen. Ein Irrtum war ausge zu bewegen, ihre Schuld zu bekennen. Deshalb saß sie schon seit Wochen in Untersuchungshaft und wurde immer mir Gott helfe! Ich bin unschuldig! Ich habe das F«uer nicht angelegt!" „Trine," sagte der Kreisrichter, „heute abend ist Weihnachtsabend, wo der Erlöser geboren wurde, um uns sündige Menschen durch seinen Tod zu befreien. Auch Sie, Trine, wenn Sie an ihn glauben und sein heiliges sch«n' Gettchtigkeit fft" wrz, Arm reicht aber weit über das Leben hier auf Erden hinaus. Gestehen Sie Ihre Schuld tin, nehmen Sie die irdi sche Straf« aus sich und suchen Si« Ihren Frieden bei Gott. Ich sehe ja, wie das ganz« sich zugetragen hat. gegangen, und Sie saßen allein 'n Ihrer Kammer. Dann stieg der fürch terliche Gtdanle in Ihnen auf. Sie in Holzschuhen, wie wir es aus oen Spuren deutlich gesehen brannten nieder. Ihrer selbst wegen, Ihres Kindes wegen müssen Sie ge stehen, Trine. Erst durch Ihre Strafe Ihr Wunsch wird in Erfüllung gehen. Ich werde Ihnen Ihr Kindchen heut« abend in die Zelle bringen lassen. Eigentlich darf ich es nicht. Sie sol len es aber sehen und ein Stündchen Trine schluchzte —. »Ich habe Das Gesicht des KreisrichterS ler!" Trine schluchzte. „Herr Kreisrich ter/ sagte sie fast flüsternd, »darf >ch heute abend nicht mein Kind seh«»?" hoben, wo ei ist —dort bleibt es auch." Trin« weint« still vor sich hin, wäh- rend ein tiefer innererSchmerz ihren ganzen Körper «schlitterte. Als aber der Aufseher an si« herantrat, um si« da gestand Trine, daß sie Niels Jen sens Hof angesteckt habe, gestand alles, was von ihr gefordert wurde, des Weihnachtsfestes wegen und weil sie am Heiligabend nicht ohne Kind sein wollt«. » » » In der kleinen, aber gemütlich«» Amtswohnung des Kreisrichters brannte der Weihnachtsbaum, den alle B«wohner des Hauses, darunter vier kleine jubelnde Kinder, umstanden. Denn'der Kreisrichter hatte erst spät Jetzig wandte er sich an »Liebe Mari«! Ich habe eine Bitte an Dich. Die Brandstifterin hat ein reumütiges Geständnis abgelegt. Zur Belohnung dafür habe ich ihr ihr Töchterlein, ein kleines, li«beS, aber bedauernswertes Geschöpf gesandt. Wie wär« es, wenn wir sie beide auf ein Viertelftündchen herunterkommen und an unserer Freude teilnehmen ließen?" Die kleine rundliche Frau wider sprach erst, dann ließ sie sich überre den, da es sich nur um ein Viertel ftündchen handelt«. Wenige Augen blicke später stand Trine mit ihrer Kleinen an der Hand zwischen den vielen frohen Menschen, di« alle so gut zu ihr waren und ihr Kindchen reich lich beschenkten. Das war ein Glück und eine Fr«ude. Und jetzt stimmt« di« Frau Kreisrichter auf dem alten Klavier, das si« in die Ehe gebracht hatte, das WeihnachtSli«d an, die vier Kinder, ja auch Trine sangen mit. Dqnn hieß es, daß es spät geworden sei und daß die Kinder zu Bett müß ten. Als Trines Klein« geholt wurde, weinte di« Mutter. Der Kreisrichter meint« aber, daß es milde Tränen f«t«n. Er sprach freundlich zu ihr und sie ergriff seine Hand, die ganz in ihren großen, derben Arbeitsfäusten verschwand. „Vielen Dank, Herr Kreisrichter," sagte sie, „ich muß es Ihnen aber doch sagen. Den Hof habe ich nicht ange steckt." Der Kreisrichter erstarrte zu Eis. Ueber sein« Lippen kam aber kein Wort, als Trine unter Führung des Aufsehers das Zimmer verli«ß. Diese Nacht weinte Trine mehr als sonst, ab«r milder, wenn sie an den schönen Weihnachtsabend dachte. Als der Kreisrichter seine Frau küßte, sagt« sie mit einem eigenartig müden Läch«ln, daß das Leb«n ihrem kleinen rundlichen Gesicht verliehen hatte: «Du bist gut, Adolf. Du willst es nicht glauben, daß die Menschen schlecht sind und gutes mit bösem ver- Der Kreisrichter antwortete nicht. Aber auch er fand diese Nacht keinen Schlaf. Er war tief betrübt. Das Wech nachtsfest war ihm verdorben. Die Festtage gingen dahin und die Arbei: nahm wieder ihren Anfang. Es gab neue Verhöre und neue Streitsachen. Auch Trine wurde vorgeführt. Das war für den pflichtgetreuen Beamten eine schwere und anstrengende Sit zung. So viele Worte hatte der Kreisrichter sein ganzes Leben nicht gebraucht. Er hatte aber auch Erfolg. Denn am Schlüsse des Verhörs bestä tigt« Trine alles, was sie am Weih nachtsabend vor Gericht gestanden und Kaum waren die Alten der Vor untersuchung geschlossen es war am Morgen nach dem Weihnachtsfest er NielsJenfens Hos angesteckt hab«. Um Gotteswillen, sollte Trine wirtlich unschuldig sein? Einstweilen wurde Kriegspfefferkuch-n. geworden. Soldaten, Kanonen und Festungen hat.eS freilich schon immer unter dem Christbaum gegeben, aber die Zeit bringt cs mit sich, daß die sem Spieltrieb der deutschen Jungen läßt sich das feststellen. Sie erschei nen diesmal als besondere Kriegipfef serkuchen, mit Soldatensiguren und -gruppen und allerlei anderen krie gerischen Dingen. ser wiederholte sein Geständnis ofs«n, Wort für Wort, ohne Zögern. Er hatte sich auf der Walze befun den und kein Quartier gehabt. Als er an Neals Jensens Hof vorbeikam, hatte er gesehen, wie die Leut« zum Tanz in d«n Krug ging«n. Da war er in die leere Scheune getreten, um dort zu übernachten, hatte aber keinen Schlaf gefunden und sich deshalb sein« Pfeife angezündet. Das Streichholz hatte er weggeworfen. Es müsse doch gebrannt und das Stroh auf dem Boden entzündet haben. D«nn plötz lich war er von einem dichten Qualm umgeben, der ihn in die Flucht trieb Dann hatte er die Gegend verlas sen, um erst zum W«ihnachtSfest zu rückzukehren. Gestern abend im Kruge hatten die Leute fast nur von dem Feuer und Trines Verhaftung gesprochen. Einig« hatten wissen woll«n, daß der Herr Kreis richter ihr am Weihnachtsabend et» Geständnis abgepreßt habe. Da war er aufgesprungen und hatte die ganze Wahrheit gesagt. Denn er wollt« nicht, daß das arme Mädchen seinet wegen unschuldig leide. Der Mann sprach ruhig und ohn« Erregung, während d«r Kreisrichter immer nervöser wurde. Trine wurde herbeigerufen. Sit verstand kaum, was der Kreisrichter sagte. Denn «r sprach so «ig«ntüm lich undeutlich. Nur das begriff sie, daß sie frei war und gehen konnte. Was ihr aber unklar blieb, war sein Vorwurf, daß sie trotz ihrer Unschuld ein Geständnis abgelegt habe. Und daß sie nichts gestehen könne, da sie nichts getan habe. Indessen konnt« und durft« sie dem Kreisrichter nicht zürnen. War er doch gut zu ihr gewesen. Nicht nur. daß er ihr die Kleine gesandt hatte, er hatte ihr und ihrem Kinde auch ei nen Weihnachtsabend bereitet, wie si« ihn schöner sich nicht ausdenken konnte.