Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 25, 1915, Image 6

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    Grsdllenkmälei- auf Oeutscde» Ibel
«lengrsdern im Lelaileslaiitl.
Neben den schlichten Kreuzen aus'
H'olz und Stein, aus Eisen und Git
iiber den Tod hinaus bestehen bleibt,
so wie die Steine auf den Gräbern
stehen bleiben: fest und stark, trutzig
und mahnend. Es sind Marksteine
auf der Straße, die das Heldentum
geschritten ist, es sind Ehrendenkmä
ler hehrster Art. die Treue und Liebe
schufen, und den kommenden Ge
schlechtern verkünden werden, daß mit
dem deutschen Heere deutscher Geist
ins Feindesland gezogen war, deut
hen, deutsche Kameradschaft,
deutscher Geist und deutsche Kunst
geschaffen haben, und sie werden,
Verona wurde von österreichischen Flieger» mit Bomben belegt. Die Peter«-
brücke mit der Festung Tan Pietro.
Helden so zu schmücken weiß,
i wie es das deutsche Volk tut, niemals
barbarisch genannt werden darf. Bon
!den Kameraden ging der Gedanke
'aus, den gefallenen Mitkämpfern
Grabdenkmäler zu errichten, und Ka
!nur wenige Kilometer hinter der
Front, oft unter G.anatfeuer, oft im
! Regen verirrter Kugeln. Was sie
schufen, wurzelt in der Zeit, die sie
miterlebten: so nimmt es nicht Wun
der, wenn ihre Schöpfungen massig,
groß, wuchtig und imposant wurden,
seine und zierliche Ornamente und
alles das, was man sonst bei Grab
denkmälern an ornamentalem Beiwerk
sieht, fehlt bei den Grabdenkmälern
im Feindesland. Sie verkörpern den
Ernst der Erlebnisse, sie zeigen die
zermalmende Wucht der Kriegsge
schehnisse, sie dokumentieren das
Empfinden der Künstler, das außer
gewöhnlich ist, und das sie dazu
drängt, Außergewöhnliches zu schaf
fen. In der Form und im Aufbau,
in der Behandlung und in der Wahl
des Alle Grabdenkmäler
!
Denkmäler schufen, die wir im Bilde
zeigen, ihre Werk- der Umgebung an
gepaßt. Sie haben selbst bei der ein
fachsten Formgebung dadurch Natur
und Kunst verschmolzen, daß sie in den
Ausmaßen und im architektonischen
Aufbau sich streng im Rahmen der
Oertlichkeit hielten. Sie haben aber
auch durch die Formgebung selbst ei
genartiges geschaffen, das sich ein
drucksvoll dem Gedächtnis einprägt
und das man nie dergißt, wenn man
es einmal gesehen hat. Das gilt be
sonders von dem Denkmal von Hei
ders, von der bayerischen Sanitäts
kompagnie No. 6 den gefallenen deut
schen gelvidmet. Ihr
durch Lagard'e am 11. August des
vorigen Jahres fielen, und die wuch-
Eine ..Bettcnbrücke" über den Bug.
! Erbeutete, fahrbares, russische
Torffriedhof dicht an der deutschen
Grenze. In ihrer Schlichtheit ergrei
fend sind die Denkmäler in Peronne
und Fresnoy, sie sind beredte Beispiele
siir die Anpassung an die Umgebung.
viel zu tun bekommen, aber sie wer
den immer mit Begeisterung ans
Werk gehen und immer nach neuen
gen, daß alle Denkmäler, die noch
entstehen werden, ihre künstlerische Be
deutung dutch Schlichtheit und wuch
tigen Aufbau erringen werden und
nicht durch sentimentale, abgebrauchte
Ornamentik und durch abgeschmackte
Ueberladenheit. Die bereits fertigen
Denkmäler zeigen, daß die Künstler
im Felde im Begr'ffe sind, einen
deutschen Grabdenkmalstil zu schaffen,
der vorbildlich sein wird für die
Denkmäler, die nach dem Krieg« in
der Heimat errichtet werden. So hat
der Krieg auch für die deutsche Kunst
gutes gebracht, wie für so vieles auf
anderen Gebieten, und bei allem Elend
und bei allen Sorgen, die der Feld
zug im Gefolge hat, leuchtet doch
blitzartig schon hier und da Segen
allem Schlechten immer etwas gutes
ist. Nur finden und pflegen muß
mait es, damit es wächst und gedeiht.
doch ihr selbst zustatten?"
LI« Ki-legsrat I« Ik«<le.
Wie im Kriege oft der blutigste
Ernst neben der überwältigenden Ko
mik steht, zeigt eine Episode, die Ge
neral von Berdy in seinen Tagebü
chern erzählt, und welche eine Srtu
ation von steigender Komik bei ern
stestem Hintergründe schildert daß sie
nicht geschickter erfunden werden könn»
das Zusammentreffen solcher Wider
sprüche zu zeigen. Die drollig-ernste
Geschichte passierte in der Nacht nach
Berdy hatte sich gegen Mitternacht
zu Bett gelegt, als es an die Tür
klopfte und eine Stimme durch die
geöffnete Tür fragte: „Berdy, sind
Sie hier?" Berdy erkannte an der
sei. Schnell wurde ein Licht ange
zündet, und noch im Bett las Berdy
das Telegramm, aus dem jedenfalls
gen dieser Armee bekannt waren, so
ließ sich vielleicht der Ort des Sieges
durch Kombinationen feststehen, und
Brandenstein geweckt worden. Auf
seine Frage: „Ist etwas los?" rief
handele, dessen Anfang auf unausge,
klärt« Weile abhanden gekommen
war. Jedenfalls war die Nachricht so
wichtig, daß erwogen werden mußte,
ob weitere Anordnungen zu treffen
wären. Man weckte daher Bronfart,
dem sich de Claer und Blume an
schloffen, alle gingen zu Podbielski.
Nachdem diesem mitgeteilt worden,
um was es sich handele, wanderten
die Genannten in Gemeinschaft von
Podbielski alle in dem erwähnten
weckten. .Ich werde nie," so schreibt
Verdy, „den eigentümlichen Gesichts
ausdruck Generals vergessen, als
ansah, als ob er fragen wollte: Was
ist denn das für eine Gesellschaft?
In der darauf folgenden Besprechung
von Worth sta tgef nen h nm ß
In einer Mädchenschule in Frank
furt a. M. stattete der Herr Direktor
Direktor beginnt seine Ansprache mit
dem bekannten Worte des alten Tri
vulzio: „Zum Kriegführen sind dreier
lei Dinge nötig Wißt Ihr, wie
sie Heiben?"
„Geld!" schreit es im Chore.
„Und?"
Emmi heraus, deren Vater seit Früh
jahr in Polen steht.
Riga 1915.
in der Kriegszeit in Kurland bezw.
Riga entstanden und typische Aus
drücke deutsch-baltischen Fühlens sind.
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Jn unsern Ader» doch deutsche»