Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 08, 1915, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Seranton Wochenblatt.
Fred « Wagner. Herausgeber,
137 Oatford Court, Erster Stock,
Pnnnerstag, 8. Juli ISIS.
NieTelcphonnummer de«, Wochenblatt'
ist letzt SSV» tneueS».
Der ilalienifche Stiesel hat sich seine
Wichse bereit» geholt und über ein Weil
chen wird er auch noch versohlt werden.
Die britische Molle sei serlig, lese
wir irgendwo. Dos muß wohl so sein
Wer sich srige verlriegl, ist gewöhnlich
serlig. .
Michel und die'dicke Bertha. und der
Pepi und die Nichte au» Pilse».
Rechnen können diese deutsche Generä
.Noch ist Polen nichl verloren!" sagte
Großfürst Nikolai, at» er die Karle stu
dirle und sand, daß die Deutschen erst
die Hälfte Polen« besetzt hatten.
Wenn die amtlichen und nichtamtli'
sich in moderne Hinterlader verwandeln
ließen, würde c» mit dem Geschützman
gel bald vorbei sein.
Gras Zepptlin ist mit den Leistungen
seiner Luftschiffe zufrieden. So darf
man hoffen, daß sie mit der Zeit auch
noch manchem Franzosen und Engländer
die Nachtruhe kosten. Wenn die Zep
peline kommen Und sie werden
Italien traut den Balkanländern
nicht. Da» ist da« Mißtrauen de« Spitz
buben, der von seinem schlechten Gewis
sen mit trüben Ahnungen geplagt wird.
ES wird noch schlimmer kommen.
In England erheben sich, nach neue
sten Meldungen, stimmen, die sür einen
„ehrenvollen' Frieden eintreten. Nur
ist nicht ganz klar, was ein so heimtück
isches Volk, wie die Engländer eins sind,
unter.ehrenvoll" versieht.
letzten Mann und den letz
ten Knaben, der eine Muskete tragen
kann, zu verlangen, aber wir glaube» es
seinem Verbündeten Verständniß finden
wird. Frankreich und Rußland wollen
jedenfalls auch nach dem Kriege noch
wenigstens eine bescheidene Existenz süh
ren.
- Dir Alliierten werden immer bescheide
ner. Al» der Krieg ausbrach, hieß es,
Deutschland werde nach dem Frieden»
schluß nicht mehr bestehen. Al» der Krieg
ein halbe« Jahr alt war, waren sie schon
geneigt, mit sich reden zu laffen und sich
mit der Existenz eine» verkleinerten
Deutschlands abzufinden. Jetzt läßi
man durch Paris und Vondon verkünden
machen wolle, und wenn wir etwa» wei
ter sind, werden die Herrschasten jeden
sall« geneigt sein, Deutschland zu gestat
ten, die Bedingungen zu nennen, unter
welchen e» Fristen gewähren will.
In seinem sechsunddreißigsten Artikel
über persönliche Freiheit behandelt Helr
Louis N. Hammerling, der Präsident
der American Association os Foreign
Language Newspapei«, das Thema
„Prohibition und der Krieg". Er er
klärt, daß die Feinde der persönlichen
Freiheit hierzulande großes Behagen
daiüder empfinden, daß sich unter den
kriegführenden Nationen Europa'S du
Tendenz geltend mache, nicht allein in
der Armee, sondern auch unter der Ziv
iibevölkerung, namentlich aber den Ar
beitern, welche bei Regierungskontrakten
zur Lieferung von Waffen und Muni
in Borschlag gebracht worden, dann ein
Verbot stark alkoholischer Getränke,
hoch und leicht Bie»e verhältnismäßig
in Frankreich stehenden deutschen Armee
sei da» Wasseririnken der Typhusgcsahr
wegen veibolen worden, und da der trau
ständige Deutsche Brauereien senden
als Geschenk sür die Koldaten Bier zur
Front. Der deutsche Kronprinz habe
ende» bayrische» Armeetolp» betreibe
sayeS berichtet. Selbst die britischen
Soldaten in Frankreich erhielten, trotz
der radikalen Aeußerungen der Regier
lingSsührer in der Heimat', Ralionen
rikapi?chen Korrespondenten zufolge die
größte Ente de« Kriege».
Die Beschuldigungen, welche gegen die
Kriege Nutzanwendungen zu Gunsten
seine» Plane» einer Beschränkung der
Freiheit amerikanischer Bürger zu ziehen,
ihren eigenen Neigungen zu folgen, so
weit sie andere nicht schädigen. . Da«
zeitweilige Trinkverbot auf Bahnhöfe»
während der wenigen Mobilisierung«,
tage, woraus allein der berühmte „Pro
hibitionS"- Befehl Hin-
Wenn da» englische Bolk sich »nter
dem Druck der obwaltenden Verhältnisse
nicht willen» zeigte, sich seine persönliche
Freiheit beschränken zu lassen, um de»
Launen oberflächlicher, schlicht insor
mierter und querköpfiger Personen vom
Schlage de» amerikanischen Prohibitio
nisten sich willsährig zu zeigen, weshalb
unterwersen sich dann Amerikaner den
selbstgerechten und selbstbewußteq Re>
den Minorität?
Kriegs-Nachrichten.
schenlebeu verloren gegangen.
Da« größte der torpedierten Schisse
ist der britische Dampfer .Larchmore",
ein 4,355 Tonnen-Oampfer, der zwi
kehrte.
Tonne» große Dampier .Rensrew",
der 3,214 Tonnen große Dampfer
.Richmond", der sich mit einer Ladung
Indische Zoldaten erschießen brmsche Ossi
ziere.
Berlin. 4. Juli, drahtlos nach lay>
oille, L. I, In Depeschen au« Kon«
stantinopei an die Uederseeische Neuig.
dien in der türkischen Hauptstadt einge
troffen sind, Berichte über erneute Aus
stände in Lahore, in der britisch indi
ichen Provinz Puiijab, enthalten sind.
Sotdaien und emem Voikshausen die
britischen Offiziere und englische Zivili
sten gelötet und dann Hotel« und Häu
ser geplündert. Zehn hohe Regier-
sollen sich den Op
den Truppen.
Aehnlicke Berichte sind laut der
Ueberseeischm Neuigkeiten Agentur auch
daten den den Beweis
dasür lieserte, daß die Briten schwere
Verluste dabei erlitten haben müssen.
Beriin, drahtlos nach Sayville, L.
1., 4. Juli. General von LinsingenS
Armee befindet sich auf eisiiger Verfol
gung der russischen die
gegeben.
Im Westen setzten die Deutschen
ihie Angrisse in den Argonnen fort; sie
nahmen 2.55 K Offizeire und Mann
schaften gefangen und erbeuteten 25
Maschinengewehre und 72 Minenwer
ser. Auch haben die 'Deutschen einen
Teil der Waldungen nördlich von Fey
en Haqe besetzt.
Deutsche Flieger bombardier««» ein
42»u Mann fielen'allein 340».
Britische Nicgrr zurück geschlagen.
Berlin, V. Juli, drahtlos »ach Sah
ville, L. I. Laut einer amtlichen deut
schen Bekanntmachung vom 5. Juli
hatten britische Flieger einen Angriff
aus die deutschen Stellungen an einer
deutschen Bucht an der Nordsee ge
plant. Der Angriss schlug jedoch sehl,
Deutsche Flieger halten bei Tages
anbruch in der Nähe von Terschelling,
einer Insel an der holländischen Küste,
plane bei sich und waren außerdem von
Kreuzern und Torpedozerstörern be
gleitet. Die britische» Schisse wurden
gezwungen, sich schleunigst zurückzu
ziehen.
Ein britischerlHydroaeroplan, dem e»
gelang, auszusteigen, wurde von deut
schen Aeropianen verfolgt, konnlc aber
entkommen, indem er über die holländi
sche Grenze flog.
Kranzöstsche Tampser und norivtgische
Barle.
London, K. Juli. Wie heute hier be
kannl gegeben wurde, sind weitere drei
Schiffe deutschen Unterseebooten zum
Opfer gefallen, nämlich der französische
Schoner.Hirondelle", der französische
sche'Barkc'.Fiery(sroß'.
Weltkrieg.
Ein Krieg, ein Weltkrieg, wüthet seit
nahezu els Monate» ; ein Krieg nicht
nur gegen Deutschland sondern gegen
da» Deutschihum der ganzen Welt ge
richtet. Man will den Deutschen unter
krctgen, ihn wieder so klein machen, wie
er ehedem war, uud ihn wieder wie
ehedem benutzen, um Länder für andere
Nationen zu schaffen und um ihn dann
mit eine», karge» Lohn abzuspeisen.
Deshalb der Krieg! Daher da» ganze
Eiend, da« über Millionen gekommen
ist!
Aber der Deutsche erwachte zu der
Erkenntnis seines eigenen Werthe«, und
in kaum vier Jahrzehnten ist au« dem
anspruchslose» Dichter ein Denker ge
worden, der den Wert seiner Leistungen
kennt und der staunenden Welt gezeigt
hat, daß er diese Leistungen zu seinem
eigenen Bortheile ausgezeichnet zu be
nutzen versteht.
Ein gigantischer Kampstobt, in dem
lausende und adertausende der Söhne
der Mutter Germania Blut und Leben
opsern müssen, um da« durch ernste und
zu erhalten.
Hinaus in den Kamps zieht der Vater;
aber was wird au« seinem Kinde? Dem
muß vor allen Dingen geHolsen werden.
Daß nicht nur da« alte Vaterland son
dern auch da« Deutschihum der ganzen
Welt an diesem humanen Werke mitzu
helfen hat, werden alle diejenigen ver
stehen. denen e« klar ist, daß der Sieg
Deutschland» auch überall da Segen
namentlich den Kindern der Gefallenen
muß der Ernährer und der Führer er
setzt werden.
Um diese» möglich zu machen, hat der
„Hilfsoerein Deutscher Frauen", dessen
Sitz im Preußischen Herrenhause in Ber
im sich befindet, ein Werk geschaffen,
durch welche« diese Hilse den vaterlosen
Kleinen dargebracht und dem Deutsch
thum der ganzen Well eine authentische
Geschichte de« ganzen Kriege« geboten
werden kann.
Mit Genehmigung der höchsten deut
schen Behörden begann der Verein im
September I!U4 die Veröffentlichung
einer Wochenfchrift unter dem Namen
.Weltkrieg", deren einzelne Nummern
ein historische« Sammelwerk über den
jetzigen großen Krieg bilden. Au« klei
nen Ansängen ist da« Werk de« Verein«
in der ailen Heimat über alle« Erwar
te» hinan« gewachsen.
Auch hier in den Vereinigten Staaten
sollte das der Fall sein, denn der durch
de» Verlaus dieser Krieg«- und Ruhmes
blätter in Deutschland und in den Ver.
einigle» Slaalen erzielte Reingewinn
gehört ungeschmälert de» bedürftige»
Kindern der für ihr Vaterland kämp
fende» Männer.
Cent« wöchentlich kann man sich durch
die Wochenschrisl „Weltkrieg" an dem
edlen Werke der Wohitäligkeit beteiligen
sche Geschichte de» Weltkriege» von blei-
Jeder Besteller erhält da« Werk von
der ersten Nummer an, die hier am lk,
Januar d. I. erschien, sodaß die gütigen
stister im Dienste der Wohlthätigkeit
auch genaue historische Daten und Facta
über die Vorgeschichte de« Kriege« be
kommen. Da man in Deutschland das
erst im Januar, so ist es natürlich, daß
die amerikanische Ausgabe de» Werkes
mit der Chronik der Ereignisse um eben
so vieie Wochen zurück ist.
Bestellungen aus sechs Monate sür
k 1.30 oder auf ein ganze« Jahr sür
t 2.6» siyd zu richten an die Schatzmei
.Hilssverein Deutscher Frauen", Frau
Earl V. Schurz, 45 Broadway, New
>A°"'
-sin -s> mlem echte.
wärti» in Amerika dafür.
Frau Helene Berg, die dänische
Frauenrechtlerin, ist vor kurzem mich
Arau Helene Berg.
und Tat zur Seite zu stehen. Sie ist
eine vorzügliche Rednerin und wird
auf ihrer Ägitationsreise fast alle grö
beren Städte des Landes besuchen.
Die Westfront.
Ein «ferner Ring von Schützengräben
sichrrt dieselbe.
Der modernste aller Kriege hat vie
les gezeitigt, was man früher Varia
tionen genannt hätte. Er hat selbst
als Stellungskrieg seine verschiedene»
Erscheinungsformen. Auch gegen, die
noch in ihrer Verkrüppelung gefähr
liche russische Bärentatze wird eine Art
Stellungskrieg geführt. Während sich
selben Trick wieder reinfallen.
Wir sind, Korps für Korpss sozu
sagen an unseren Abschnitt gebunden.
sich andauernd Verschiebungen, die im
Kleinen dem Spiel ähnlich sehen, das
Hindenburg im Osten mit Armeen
treibt. So abwechslungslos an den
meisten Stellen der Front das Leben
im Schützengraben ist, es strengt doch
an, und die Gesundheit der Truppe
liegt der Heeresleitung sehr am Her
gen ein, bei dexen die ruhebedürftigen
Truppenteile in Ortschaften von fiinf
bis zehn Kilomeier hinter der Front
zurückgenommen' werden. Taktische
Gründe bedingen die Verschiebung von
Regimentern, so daß auch größere Ver
bände als Kompagnien sich gegenseitig
ablösen.
So liegt mein Baon (neue Schreib
weise für Bataillon) zur Zeit in
Korpsreserve, das heißt es bildet mit
zwei anderen die für jeden Dringlich
keitsfall bereit gehaltene „Sicherung."
Das Dorf, in dem wir liegen, ist reich
lich groß und nur gering durch den
Krieg in Mitleidenschaft gezogen. Es
halten sich sogar noch gegen 200 Fran
zosen hier auf. Im äußeren Anblick
wie im einzelnen Gebäude und seinem
Innern unterscheidet es sich nicht vom
französischen Dorf im allgemeinen.
Und da staunt man denn, wie bedürf
lebt. Holzböden sind eine Seltenheit,
festgetretene Erde die Regel. Decken
verkleidung fehlt fast durchgängig, und
die Oberböden geben ein schauerliches
Bild leichtfertiger, lüderlicher Bauerei.
Von irgend welchem Schmuck oder nur
dem Ansatz zu irgend welcher Verschö
nerung ist nirgends die Rede. Und
was man doch hie und da. findet an
Bildern und Hausrat, zeugt von einem
entsetzlich armseligen Geschmack. Je
dermann, sei er selbst Bauer oder Ar
beiter, staunt und schüttelt den Kopf
über das, was er sieht und drastisch
kurz mit dem Worte „Mist" belegt.
Nicht gerade viele der Kameraden sind
sehr belesen, aber fast alle denken un
willkürlich an die gerühmte französische
Kultur, von der sie ja auch in
Frankreichs nicht zu den ärmsten ge
hört, so scheint einem der Spruch, daß
Paris Frankreich ist, Wahrheit. Was
französische Kultur heißt und vor
allem von dem kurzsichtigen Amerika
ner so merkwürdig vergöttert wird, ist
höchstens das Pariserische. Von einer
Volkskultur ist'nicht im Entferntesten
die Rede. Rein siehts dagegen hinterm
Rhein aus—, so stärkt der Krieg bei
jedem die Verehrung des Vaterlandes!
In den verlassenen.Bauernhäusern
haust jetzt der deutsche Soldat. Grö
ßere Räume diene» als Schlafraum.
Große Schütten Stroh längs der
Wand ersetzen die Betten, man schläft
reihenweise. Im sogenannten Wohn
zimmer steht ein Tisch, um den
man uns beneidet. Hier ist auch
ei» Ofen, der ausnahmsweise Zug
hat, überhaupt eigenartiges Mo
bel! Zwei sogenannte Bänke, die im
mer umfallen, ersetzen die Sitzgelegen
heit, und ein Stuhl, auf dem aber nur
unser „Stärkster" sitzen kann, denn der
„Sitz" ist nur noch „Rahmen." Diese
gewiß geringen Bequemlichkeiten bil
den schon einen so auffallenden Gegen
satz zum Schützengraben, wo man, wie
der Tramp, die Eßschüssel zwischen die
Beine llemmt,—daß man sich beinahe
wohl fühlt. Dazu kommt ein pracht
voll warmes Lenzwetter, man macht
ausgepumpt, Indessen, verstehen Sie
recht! Das alles bildet den Inhalt
spaziergänge. Denn mehr wohl zur
Beschäftigung der ruhenden Truppe
als aus Vorsicht,—wird alle zwei Tage
schlagen. Mit dem Monde geht es ab,
Tie Uhr «uf unserem Gebäude zeigt
dir Zeit zum Sparen.
Merchants
und McchanieS
Bank.
»I» Tpruce Straße»
Kapital k250,1M.M>.
U-b-ischuß t7OVMO.O«.
„Gesundheit erlangt nach
viernndzwanzigjährigem
Leiden an Epilepsie"
von 416 13. St., San Diego, Cal.,
wie ihm durch Dr. Miles' Nervine
geHolsen wurde, wie folgt:
Scranton Tadings und
Dime Bank.
Jam « Blair, WehilfS Kassirer,
Fndnic W. Flli?, Gen. iounsil.
Die größte Staatbant In Pennsylvania
Lackawanna
Automobil Co.,
314 Adams Avenue.
Packard. Chalmers und
Saxon Automobile.
Office Stunden: Phone SVK 3
9 »I>vrgenS AbendS
Dr. L. E. Ntlvman,
Zahnarzt.
Miller Gebäude,
Tpruee DtraHe.
Sttverstone,
Leitender Optiker,
Seit 1885
Vergesset nichi den Platz !
<t23 Lackawanna Avenue.
Gegenüber der D., L.-d W. Bahnstatt»».
P. H. Durkw,
„Hof-Brau"
318-20 Spruce Straße,
Hiesige« »I,r stet« frisch a» Zapf, geinste
Kaufmann'S Mittag» Lunch von 11.30
bi, 2 Uhr.
Zamllleiijimmer im zweiten StoS.
Wer auch liedt, Weid. Wein und «es-»,.
Beeilte' beim Niltoe «och sein Ledenla»,.
Viktor Koch.
»eDenite, der D., i. t W. Srachtsta«»»,
vackawanna Nvrnue, Scrautoa,