Sie Geschichte einer Frau. (11. Fortsetzung.) Hitze, die Ausregung und die Ueberanstrengung die Erkran kung seines Amtsgenossen hevorgeru sen haben mochten, und er beqrisf anscheinend, welche Bedenken jenen niederdrückten. Deswegen ging er in seiner Replik vorsichtiger vor und schwächte den ursprünglichen schrof fen Standpunkt der Anklagebehörde Richter schließlich zur Urteilsverkündigung aus dem Bera tungszimmer traten, war Marga vom Thal unter weitestgehender Zu billigung mildernder Umstände zur zulässig niedrigsten Strafe von drei Monaten Gefängnis, unter Anrech nung von einem Monat Untersu chungshaft, verurteilt worden. « « » In ihrer Zelle saß die Baronin aus dem kleinen Holzschemelchen neben dem Tisch und kam erst jetzt eigent lich wieder zur Besinnung. Von dem Augenblicke an, in dem Spar ring zusammengebrochen war, hatte sich die bis dahin fast schleppende Verhandlung mit beinahe kinemato graphischer Schnelligkeit, unter größ ter Aufregung sämtlicher Beteiligten und Unbeteiligten abgewickelt. Re plik, Duplik, eine kurze Beratung, darauf die Urteilsverkündigung und ehe sie überhaupt die Tragweite des Urteilsspruches abschätzen konn te. hatte man sie schleunigst in die einsame Zelle zurückgeführt. Im Zuhörerraum und vor dem Gerichtsgebäude war nämlich die Ab sicht erkennbar geworden, gegen die angeblich allzu glimpfliche Behand lung der vornehmen Verbrecherin zu demonstrieren. Um alle Kundge bungen abzuschneiden, hatte man ihr daher sogar nicht gestatten können, ihren Anwälten die Hand zu reichen und ihnen zu danken. ihr ferneres Schicksal gewesen, in dem ihr Mann an den Zeugentisch trat und sie dabei so ermutigend angesehen hatte. Da begriff sie ih ren beinahe krankhaft genährten Erwartungen. ! Welcher Art die eigentlich waren, das kam ihr in den wenigen Sekun- Gefühl selbst, unbegrenzt und unbe stimmt, hatte sie ergriffen. Dann war das Urteil verlesen wor den. Unwillkürlich hatte sie dabei ihren Mann beobachtet, hatte be merkt, daß ein Schimmer von Glück in seinem Antlitz aufleuchtete, daß sich seine Sorgenfurchen glätteten! Eine frohe Zuversicht überkam sie, und aufrichtig dankbar war sie ihn, der mit ihr litt, und den Anwälten und Richtern, die sie vor zu Schwe rem bewahrt und ihr die Wahrschein lichkeit ließen, körperlich ungebrochen aus dem Gefängnis herauszukom ein. Zunächst erschien ihr jetzt ihr Ver gehen in einem weit milderen Licht als früher. Unbewußt entlastete sie sich mit dem Wortlaut der Urteils- Mit freundlichem Trost hatte die Gefängniswürterin die Tür hinter ihr verschlossen. Noch hallte ihre Mahnung nach: „Die kurze Zeit geht nommen. Er liebte sie, denn so liebt! Wurde diese Liebe indes aus- Bösen. Was aber dann?! ihrem chemel und marterte Schließlich klopfte die Aufseherin Bett gehen! Alles muß seine Gren ze haben!" klang es zu ihr herein. Da schlich sie zum Bett und warf sich auf ihr Lager Doch der Schlaf Marga auf. Jetzt kam das Furcht- Sprechraum und harrte ihrer. Das Herz schlug ihr zum Zer springen. Schneller, als sie erwar tet, würden sich die Zweifel der ver gangenen Nacht lösen. Nach weni werden. Bor der Gewißheit jedoch bangte ihr wie nie bisher vor einer Ent scheidung selbst vor der Urteils verkündigung nicht. In Rolfs Hand lag Schlimmeres für sie als das Ge fängnis, Schöneres als die Frei heit, und sie mußte fürchten, daß er ihr das Schlimme geben würde und bangte trotzdem... weil sie hoffte! Dann traten sie sich gegenüber. Diskret wandt« sich der aufsicht führende Inspektor zum Fenster und verfolgte angelegentlich das Spiel zweier Spatzen. Die beiden blie ben .dessenungeachtet stumm und schüchtern nebeneinander stehen, gleich einem verschämten, jungen Liebes paar. Rolf faßte sich zuerst. Beide Hände streckten sich ihr ent gegen. Sie zögerte. „Darf ich, R01f... nachdem..." „Nicht so, Marga, nicht verzagen!" Und mit raschem Entschluß zog er sie an sich und bettete ihren Kops an seine Schulter, Eine seltsame Hingebung überkam sie. Sie konnte sich nur entsinnen, ein einziges Mal so an ihn ange schmiegt geruht zu haben, am Hoch zeitsabend, während er ihr den Kranz aus dem Haar löste. Nach jenem Abend hatten sie kaum vereint sich bald auseinanderge lebt. War das heute gleichfalls ein Omen, ein Sonnenstrahl vor dem Scheiden für immer? Sie mußte wissen, woran sie war. Sie konnte diese Ungewißheit nicht länger ertragen! Vorsichtig, gleich sam, um nicht unendlich Gebrechli ches zu zerstören, befreite sie sich aus seiner Umarmung und fragte: „Warum bist du gekommen, Rolf?" „Warum?" Er verstand sie nicht! Ihn hatte jeder Nerv zu ihr ge trieben, er hatte geglaubt, ihre wunde Seele mit Worten und Blicken streicheln zu müssen, und sie konnte fragen: „Warum?" „Glaubst du nicht, daß deine große Güte mir das Spätere dop pelt hart erscheinen lassen muß?" „Das geht vorüber! Ein wenig Mut, ein bißchen Selbstzucht, und du hast überstanden!" später!" nen. weißgetllnchten" Wände des kah len Raumes plötzlich ausstrahlten, wieviel sonniges Licht er barg, ob wohl er so düster war! Vergessen war der Ort, an dem sie sich be fanden, vergessen, was gescheben, was ihr an Herbem noch bevorstand. Sie sank ihm wieder an die Brust und jubelte ihm voll inniger Zärt lichkeit entgegen: „Rolf!" Der Beamte am Fenster räusperte sich mißbilligend. Zu bunt sollten die Herrschasten es nicht treiben! Man war in der Strafanstalt und durfte das nicht vergessen. Verlegen und trotzdem noch lange nicht in die rauh: Wirkichkeit zurück gerufen, ließ sie von ihm, und auch er war befangen. Bald darauf saßen sie jedoch Hand in Hand auf der harten Bank und plauderten weltvergessen wie glückli che Kinder. Marga konnte nicht fassen, daß Rolf ihr geschenkt sein sollte, daß ihre Befürchtungen unnütz gewesen, weil feine Liebe zu ihr gefestigt ge nug war, um mit ihr auszuharren. wiirdigt und sie gebürdete sich wie ein verliebtes Backfischchen. Er aber lächelte befriedigt über ihre heran und mit einem Male trat er zwischen sie. Erschreckt fühlten si« seine Kälte, wagten aber nicht, sich gegenseitig täuschen uiid abzulenken. Als sie anfingen, Pläne zu schmieden, war er aufgetaucht. gen, doch der Name blieb ihm in der Kehle stecken. Er überhaspelte sich und vollendete fast stotternd: das Gut zu verkaufen. Indem er nach dem passenden Ausdruck suchte, hatte er das Gefühl, als ob etwas Dunk les, Unheimliches von irgendwoher sich an sie gedrängt, tMs"boll Unbe hagen fragte eii sich: „WaS ist das, was mich bedrückt?! Wacht die Erinnerung an die Vergangenheit auf, an der ich Instinktiv nicht zu rühren wage?" Aehnlich ging es Marga. Sie merkte seine Verlegenheit und über legte: „Wird das immer zwischen uns so bleiben, werden wir immer etwaS haben, an dem wir scheu vorüber gehen, an dem wir mit keiner Silbe rühren dürfen? Werden wir nie an dieser Kluft vorüberkommen, an deren Rand nur jeder für sich ent langhasten darf, damit der andere ja nichts erfährt?" Sie wollte dem nicht Raum geben heute nicht und sprach deshalb eifrig und nervös auf ihn ein, um sich und ihn zu beschäftigen. Vergebens! Wenige Sätze, und wieder kamen sie an ein Thema, bei dem sie Wen dungen suchen und umschreiben muß ten, damit sie nicht an Vergangenem streiften. „Wird das nie mehr anders?" überlegte Rolf. nungsrein begonnen, wurde beiden zusehends zur Last. Sie beschwich tigten sich zwar im geheimen: „Spä ter, wenn die Erinnerung nicht mehr so frisch ist, kommt alles anders!" Nichtsdestoweniger waren sie zufrie den, als der Inspektor anordnete, abzubrechen. Noch eine innige Umarmung, und Marga wurde abgeführt. Rasselnd schloß sich die Zellentür abermals hinter ihr. Doch wunderbar! Das Lähmen de, das sich zwischen sie und Rolf gestellt hatte, solange sie beisammen waren, »»flüchtete in der Einsam keit, und lediglich ein verklärtes Er warten und die Gewißheit: „Er liebt Und diese Zuversicht hielt an, trug sie hinweg über die Schrecken der Einkleidungsformalitäten, über die Härte des täglichen Zwanges und der Abgeschlossenheit. Sie, die vor deii Gerichtsverhand lung mit dem Dasein für immer ab geschlossen hatte, eilte sehnend der Zeit voraus, gleich den meisten Strafgefangenen, die jenseits der Gefängnismauern noch die Erfüllung irgendeines Wunsches erwartet. Sie zählte die Wochen, die Tage und die Stunden, die sie von ihm trenn noch" wieder auf. Endlich, endlich war's über standen! An einem regnerischen Frühsom mertag hatte sie die Strafe angetre ten, ein fonnigklnrer Herbsttag brach te ihr die Erlösung. Kühl und kräftig wehte es ihr entgegen, als sie hinaustrat. In tiefen Zügen sog sie die frische Luft ein und weidete sich an der langentbehrten fen. Die Muskeln strafften sich, „Zur Bahn und mit dem nächsten Zug nach Berlin. Dort kannst du ... dort habe ich vorläufig eine Gerade knapp hatte er sich beson nen, hatte das häßliche: „Dort kannst du an, besten untertauchen im Gewühl der Menschen, bis wir ganz fort kön nen", nicht ausgesprochen. Allein sie verstand auch so. Merk würdig hellhörig war sie, seitdem sie bei ihm weilte, sie reagiirte aus jeden Auf dem Bahnhof suchten sie in stinktiv den dunk»lsten, abseits stehen den Tisch, schreckten gleichzeitig auf, wenn die Tür ging, und blickten sich scheu um. Nur nicht gesehen werden, keine Bekannten treffen! Marga fühlt?, daß :hn die Furcht, erkannt zu werden, völlig beherrschte und zerwühlte, und sie zitterte mit ihm, obwohl ihr ja die Leute aus der Umgegend fremd waren. Ihm wollte sie die Beschämung erspart wissen, mit ihr ... der Totschlägerin grausig stand die Bezeichnung mit einem Schlag vor ihr überrascht zu werden. Als der Zug einlief, hafteten sie Bahnsteig, dem Eoupö erster Klasse zu, das vorsorglich auf feine Ver anlassung für sie reserviert worden war. Sie zwang sich zu denk'n: «Oh, das ist zartfühlend und so be sorgt von meinem Mann!" und kam (Schluf folgt.) Der Pirol. Hans Behrends volles, stark ge bräuntes Gesicht würd« bei jedem aussieht, wie du deine Geliebte möch test! Ein komischer Rat, aber es steckte was dahinter. Ach Gott, sein Muttchen! Schade, daß er es nicht mehr um seine Meinung fragen Trjtten in Weißen Staubwolken auf wirbelte, suchte er sich darüber klar zu werden, was seine Eltern und Vor eltern, was der ganze biedere Bau ernschlag, dem er entstammte, zu Gabriele Jachmann wohl sagen würde. „Hübsch, klug, aber nicht unser Fall", entschied er sich. Es war alles an ihr viel feiner herausgearbeitet als bei seiner Familie. Bom kleinen Kops an bis zu den Handgelenken und dem schmalen Fuß. Wenn er sich dagegen ansah. . . Grobschmiede arbeit von oben bis unten. Da än oerte auch der feinste Sommeranzug nichts daran. Und innerlich stand es wohl ebenso. Dumm war er ja gewiß nicht, aber vielleicht doch zu dumm für eine Frau, die gar auf die Uni versität gehen wollte. Und das und nichts geringeres beabsichtigte diese Gabriele! Freilich, ganz unabänderlich war dies? Absicht Wohl nicht.' Es schien wohl auch so energisch kiachhelfen würde? Der große, blondbärtige Mann blieb mitten im Wege nachsinnend ste hen. durchschnitt. Die Nadeln des Bor- Alle die Bilder und Geräusche des Mädels allein. Großer Gott/ wenn übrigens, daß noch nirgends ein Pi >.ol zu sehen ist! Wenn die sonst in ter Sonne an einem vorüberflitzlen. wie ein erleuchteter Gebaute, den ich ,etzt so nötig hatte. . ." Ein Rascheln und Hspfen am Bs- den riß ihn auS seinen Betrachtungen, und während vor feinem Geiste noch Pfingstvögel blitzte, sah er plötzlich Noah um sich herum haben." Als er aus d«m Forst heraustrat, nickten ihm über den Gitierzaun der Jachmannschen Villa duftige, weiß blühende Fliedertrauben entgegen. tauchten zwei jungt blühende Mäd chengisichter auf und nickten ihm gleichfalls zu. Eine Brünette mit schwarzen, lebhaften Augen und ein« Freundschaft. „Was halten Sie denn da hinter dem Rücken?" fragte Gabriele schon von weitem. «Was für mich oder für Hedwig?" „Für beide", rief er fröhlich, „einen Pfingstvögel." „Einen Pirol." In freudiger Erwartung streckte die blonde Hedwig ihm die Hände über den Zaun entgegen, während Gabriele ihn ungläubig ansah. Kräh, kräh, kräh! Der angebliche Pfingstvögel ließ mit einem Male seine mißtönende Stimme erschallen und im gleichen Moment warf Hans Vehrend ihn über das Gitter zwi schen die beiden Mädchen. Erschrocken sprang Hedwig zur Seite. «Pfui! Mich so anzuführen!" Um Gabrielens volle, heißrote Lip pen zuckte es spöttisch. „Die sollen wir wohl aufziehen, bis sie reif zum Abschießen ist! Ein komischer Heili ger sind sie! Wenn es nicht zu schad um die Patrone wäre. . . da sehen Sie . . Sie zeigte nach dem Gartentisch, auf dem eine zierliche, doppelläufige i Büchse lag. > Hans Behrend, der inzwischen ein getreten war, schüttelte mißbilligend den Kopf. „Selbst Psingstsonntag? Nicht Sie übertreiben das Schießen ein t ischen. Wieviel Geschöpfe haben Sie denn heute schon abgeschossen?" l „Leider nur eins. Einen Tauben- Habicht. Aber das sah dafür auch köstlich aus, wie der durch die Zweige gesaust kam." Ihre schwarzen Au gen funkelten noch in der Erinnerung während über Hedwigs Gesicht ei» Schatten glitt. „Er war so schön", sagtet sie trau rige „Und das Weibchen hinterher. . . Es schrie so kläglich und flog immer über uns hin. Ich konnt' es gar nicht mehr anhören. . ." „Natürlich", spöttelt« Gabriele, „immer. Anwalt des Mitleids! Mir tat weiter nichts leid, als daß ich > leine zweite Patrone bei mir hatte." Hans Behrend konnte seine Blicke nicht losreißen von diesem Mund, den er so leidenschaftlich gerne geküßt hätte, und der ihm doch immer wie der mit seinen Worten wehe tat. Er hatte das Gefühl, daß er sie ent schuldigen müsse, vor sich so gut wie tor der Schwester. „Sie macht sich schlechter als sie ist, Hedwig", sagte er im scherzenden Tone. „Schließlich schießt sie ja doch nur aus Mitleid, aus Mitleid mit all briele?" Gabriele lachte hell auf: „Wahr „Jni Moment des Schusses denkt sihr. sehr gut ist?" h-ißer Jubel. „Ich wußte es ja", hat. . . Ach du, ach du!" Mit Worten wagte er dos freilich i icht zu sagen, aber dafür drückte er zwischen die Flledersträuche, Aber sie fühlte eS selber, wie ihre Schultern vor schmerzlicher Erregung zitterten, > sich ganz herab, bis unter das Ge t büfch, wo die kleine Krähe saß und sie mit blanken, mißtrauischen Augkü beobachtete. „Jetzt ist es mit meiner Hoffnung ganz au", dachte! sie, „und glücklich wird er mit Gabriele gewiß nicht." . Ihr Versuch, dem Tierchen den Kopf zu krauen, wurde übel belohnt. Wütend schlug der kleine Waldteufel mit dem Schnabel nach ihr und hob ein ohrenzerreißendees Geträchz an. „Kräh, kräh, kräh". Unaufhörlich und heiser vor Wut und Angst. Und plötzlich klang von oben ein anderer Krähenschrei als Antwort. Wie herbeigelockt durch den Hilfeschrei der kleinen strich eine alte graue Krähe über ihre Häupter dahin, schoß -schräge herab und wendete sich dann wieder ruckartig zur Flucht wie in plötzlicher Erteiintnis der turchtbare» Gefahr. „Großer Gott! Dies sonst so schlau« Tier!" sahen alle drei nach . „Nächstenliebe in der Tierwelt", sagte Hans Behrend ernst. „Ist das nicht rührend? Hört den Angstschrei von seinesgleichen und vergißt dar über fast die Sorge um's eigene Le ben. . ." Hedwig nickte ihm mit feuchten Au gen stumm zu. „War das vielleicht die Mutter?" fragte sie dann leise. Behrend zuckte die Achseln. „Mög lich, aber nicht wahrscheinlich. Es ist wohl der Hilfstrieb allein, der sie hergeführt hat." In Gabrielens Augen funkelte es hart auf. Ihre Büchse ergreifend, gab sie dem jungen Bogel.einen Tritt mit der Stiefelspitze. „Willst du schreien, kleine Be stie!" Die kleine Krähe hub aufs neue ihr Schmerz- und Angstgekrächze an und wieder kam, von der umfaßbaren Gewalt des Mitleids getrieben, die Mi herangeschwirrt. Kaum aber war sie in Schußweite, als Gabriele den Oberkörper zurückwarf, die Büchse an ner Knall dann sauste, sich drei mal in der Luft überschlagend, die Alte gerade vor dem jungen Tier chen tödlich getroffen zu Boden. Ei nige Male zuckte sie noch, dann schlug und verendete. Triumphierend sah Gabriele sich um. Gleich darauf lief aber ein I-äßliches, nervöses Zucken über ihr Gesicht. „Pfui, du du? Wie du das tun konntest! Ein Tier durch das Edel ste, was es hat, in den Tod zu locken!" Hans Behrend machte ein finsteres Gesicht. Ihm war, als wenn die Ku gel in das Herz seiner Leidenschaft ge gangen wäre. Das war gefühllos, das war Freuds am Mord. . .Schwei- Als Hedwig Jachmann am Pfing sonntag des nächsten Jahres Namen und „Er hat mich so erleuchtet, wie der heilige Geist selber es besser nicht ver mocht hätte", sagte Hans Behrend manchmal gut gelaunt zu seiner jun gen Frau. „So'n Pirol sieht nur l-ußen aus wie ein guter Gedanke, Und wenn Frau Hedwig nach dem .Warum" fragte, das sie garnicht oft Zenug Hörcnn konnte, antwortete er immer milde: „Schäfchen! Wejl ohne ihn die Szene im Vorjahre nie passiert wäre, dätte. .." , Pech. Wie geht es denn ?h -sonst hätte sich das Publikum doch !?icht die Ohrcn zugestopft! Ein liebes Weib. Frau will Rede Liir Ä« Oii»e. »- Hamm e l I chnitzel in Mix pickles-Sauce. Man schneidet fingerstarke Schnitzel aus einer flei schigen gut abgehängten klopft sie, bestreut sie mit Salz, wen det sie in Mehl und brät sie auf der Pfanne oder in einer flachen Kasse rolle in gebräunter Butter auf beide» Seiten schön an. Inzwischen bereitet man eine dickliche Sauc? aus einer nach Belieben schärfer oder milder mit diesen pikanten Zutaten würze» und muß sie gut abschmecken. Die Schnitzel legt man in die Sauce, läßt ' sie ein Weilchen darin durchdämpfen Kartoffelsalat mit Milch sauce (holsteinische Vor griff). Die Kartoffeln müssen in der lichst warm mit der warmen Sauce gemischt werden. Zur Sauce kocht man 2 bis 2V2 Lössel Mehl in bis >/<> Liter Milch, sodaß die Milch dazu gibt man, nachdem die Milch vom Feuer genommen ist, etwaS Salz, ferner w«ißen Pfeffer, gehackte Petersilie und einige Löffel milden Essig. Die Sauce wird sorgfältig ab geschmeckt. kaltem Wasser auf schwachem Feuer zum Kochen gebracht. Das Fleisch wird in ein tieseS Geschirr gelegt und mit etwas von der Knochenbrüh« an gefeuchtet. Ein Deckel von Pasteten teig mit einem Einschnitt in der Mit- F l«i schkrol e t t e n. Man Hammelbraten, Rinderfilet oder KalbSniere in feine Würfel, lägt ein Stück Butter heiß werden, gibt «dwaS fein geschnittene Petersilie und Scha gibt nach und nach Quart Fleisch brühe zu. Man würzt mit Salz und Pfeffer und kocht eine dicke Sauce daran, die man mit zwei bis drei Eiern bindet, mit Zitronensaft ab schmeckt und dann in das Fleisch rührt. Erkaltet muß es ein bickeS Haschee bilden, aus dem man belie» verziert. Auf diese Weise stellt iiiaa sten Bratenresten her, von Will», Ge»' fliigel usw. Bei Kroketten von lWild ist es angebracht, etwas Sardellenbut- Zitronensast zu machen. Sagosuppe. 1 Quart Wasser lasse man kochen und gebe 4 bis S Stück Zitronenschale und Zimmel hin ein. Wenn die Flüssigkeit einige Zeit füge man je einen gehäuften mig geschlagenes Ei an die Suppe. Mit Zitronensaft und Zucker ist nach Belieben abzuschmecken. Schweinesilet inder Pud ding form. Zutaten: A bis 1 Pfund Schweinesilet, S Pfund rohe Kartoffeln, 2 Unzen Butierstückchen, etwas kleingeschnittene Zwiebeln, A Pint saure Sahne. DaS Filet wird in Scheiben geschnitten, auf beide» Seiten mit Salz und Pfeffer bestreut. Dann nimmt man die Pnddiygform und schichtet Fleisch und Kartoffeln lagenweise hinein, versieht die Fleisch scheiben mit Butterstückche» und Zwie beln und endet mit den rohen ia in jeder Lage etwas gesalzen werden müssen. Dann wird Pint, saure Sahne darüber gegossen, das- Ganz« 2 Stunden im Wasserbad gelocht und in eine tiefe Schüssel gestürzt. A p lkarto 112 112 e l n. Man zerlassenen Speck. Saure grohe Aep fel schält man und packt sie schicht weise mit den Kartoffeln in eine mit Salz und auch etwas Zucker, streuen, alles wird gut festgedrückt.' Dann stellt man den Tiegel aufs Feuer und läßt die Speise «twa M -Minuten den Wänden hängen bleibt. Ist allei gut gar, so stürzt man da» Bericht auf eine runde Schüssel und gibt ne benbei eine Mostrichtunle. >