Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 04, 1915, Image 5

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Donnerstag, 4. Februar 1915.
SZleTelephonnummer »««.Wochenblatt"
ist letzt S3OS (neues).
Lügen der Kinder.
das kindliche Gemüt eine sehr viel
stärkere Wirkung. Die Verfasserin hat
hier einige merkwürdige Erfahrungen
Pfoten mit spitzen Krallen, er sprang
Schüsseln bei Tisch!" Und dann er
zählte das Kind ganz genau, was der
Affe alles getan hätt«! hätte man es
nicht anders gewußt, so würde man
unbedingt geglaubt haben, daß er das
alles gesehen hätte. Noch ein dritte»
Beispiel wird ausführlich analysiert,
in dem ein kleines Mädchen eine lange
Geschichte von einem Mann erzählte,
der es vom Hause fortgeführt und ge-
Lchlagen hätte, und von einem Poli
tzisten, der es dann befreite, sogar
vie Nummer des Polizisten gab daS
Kind an, und daS alles wurde so
genau geschildert, daß man dem Kinde
glaubte, bis es sich herausstellte, daß
es davongelaufen war, um mit
ren Kindern zu spielen.
Verrat.
sehen.'
»Na —und?"
»Gott bist du aber eifersüchtig!"
Schüchternheit.
So »st wird von Müttern ge
klagt, daß ihre Kinder im Beisein
fremder Menschen sehr schüchtern sind.
Ja, mir sind Fälle unterbreitet wor
den, wo erwachsene, arbeitsfähig«
Söhne, fleißige und tüchtige Menschen,
so voll Schüchternheit waren, daß ir
gend eine kleine Geselligkeit, ein Wei
len unter vielen Menschen oder auch
Stellungssuchen ihnen zur quälenden
heit im Charakter und Wesen des
Menschen, doch läßt sie sich auch durch
richtige Erziehung und Selbstüber
windung bekämpfen. Schon in der
Kinderstube muß damit begonnen
werden, denn es ist gut, wenn Kinder
lernen, ungezwungen und unbefan
gen mit älteren Menschen zu verkeh
ren. Wenn auch die Kinder im Allge
meinen am besten in ihrem Speise
einkommen und „guten Tag" sagen.
Zuerst werden sie verlegen dastehen,
das Fingerchen in den Mund stecken
froh fein, wenn sie wieder entlassen
zes „Ja" oder „Nein", sondern stets
auch die entsprechende Anrede hinzu-
Kinder sich am meisten geniert fühlen
in Anwesenheit ihrer Eltern. Unbe
wußt spüren sie, daß Vater und Mut
ter auf ihr Benehmen achten, sie wis
sen, daß bei Besuch, bei einer Schul
prüfung, einer Aufführung haupt
sächlich die Eltern ihr Kind in's Auge
fassen und Ehre mit ihm einlegen
wollen; sie fühlen auch, daß Vater-
und Mutteraugen besonders scharf se
hen und kein kleinster Fehler ihnen
entgeht. Das alles macht Kinder ver
legen und linkisch und nimmt ihnen
die Unbefangenheit. Und doch sollte
man möglichst Alles tun, den Kindern
die Unbefangenheit und Natürlichkeit
zu erhalten und nicht gleich jeden klei
nen Fehler rügen und dadurch die
Kinder einschüchtern. Zutraulichkeit
und Natürlichkeit ist ja gerade das,
was bei Kindern am meisten entzückt,
nur muß man sehr darauf achten, daß
aus Zutraulichkeit nicht Aufdringlich
keit und aus Natürlichkeit kein vor
lautes Wesen entsteht.
In der Schüchternheit der Er
wachsenen zeigt sich meist eine gewisse
Bescheidenheit und Zurückhaltung im
hen eben nicht, aus sich herauszu
gehen, und ihre geistigen Fähigkeiten
werden darum oft unterschätzt. Das
nun auch oft das Pech, irgend ein Un
heil anzurichten. In ihrer linkischen
verlegenen Art, stoßen sie nur allzu
Gesellschafter kennen lernte. Es ist
haglich fühlt und auf dem Parkett der
Tanzsäle keine große Rolle spielt. Am
besten freilich ist es, man füllt zu
Hause in seiner Tätigkeit voll und
Art des SichgebenS steht je
sind als wir, die sind das Volk. Die
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Kleider fitr die Notleidenden Londons.
Englische Artillerie in Aktion.
Serbiens Kronprinz.
Der inmitten des Kriegslärms
durchgeführte und beendete Prozeß ge
gen die Mörder des österreichisch-un
hochverräterischen Umtriebe gegen
Oesterreich-Ungarn gebracht. Das
umfangreiche sogenannte Dossier, das
Mordanschlag von der österreichischen
Regierung den Mächten zur Einsicht
übergeben wurde, hat eine Fülle von
nehmung erzählt, daß er durch die
Vermittlung des Direktors der ser
bischen Staatsdruckerei, in der er be
prinzen in etwas später Nachtstunde
wolle. In der weiteren Folge des Pro
zesses haben auch mehrere Zeugen be
stätigt, daß zwischen den zur Verbrei
tung hochverräterischer Gesinnung un
ziehungen bestanden. So wurden zur
Zeit des Besuches der Agramer Uni
versitätsjugend in Belgrad im Jahre
1912 zwei Hochschüler (österreichische
Staatsangehörige) vom serbischen
mals auch, wie der Zeuge Dragan
Bublitsch aussagte, von der Belgrader
Regierung Geldmittel bekommen, und
Auch Lula Jugitsch, der es auf daS
Leben des kroatischen Statthalters ab
gesehen hatte, war einer jener Be
günstigten., die sich der persönlichen
Bekanntschaft des serbischen Kron
prinzen rühmen durften. Der Zweck
Anschlag auf den Bxmus von Kroatien
verübt hatte, in Agram der Prozeß
den FIM NiedmlNW
gemacht wurde, hat ein seerbischer
Universitätsprofessor aus Belgrad
allen Angeklagten die Grüße des
Prinzen Alexander nach Agram über
bracht. Das sind einige Einzelheiten
aus dem Prozesse gegen. Princip,
Cabrinowitsch und Genossen; sie ver
dienen festgehalten zu werden, wenn
auch der Verlauf der Dinge seit dem
Serajewoer Mordanschlag deutlich be
wiesen hat, daß die Revolverschüsse
des Princip nicht die Veranlassung
zum jetzigen Kriege waren, sondern
nur das Zeichen zum Losschlagen.
Diese Einzelheiten sollten jedenfalls
bei den Friedensverhandlungen nach
Abschluß des Krieges auf dem Tische
der Unterhändler ihren Platz finden,
damit diese auf Grund der gerichts
ordnungsmäßigen Akten in die Lage
kommen, den Anteil der serbischen Re
gierung und der serbischen Hofkreise
an den hochverräterischen Umtrieben
gegen Oesterreich-Ungarn festzustellen,
und damit zugleich zu urteilen, ob die
nen Staates gerichtete Umtriebe sei
tens des serbischen Königreichs weiter
ruhig gefallen lassen konnte.
geMene Philologen.
Nach einer im „Deutschen Philolo
genblatt" veröffentlichten Zusammen
stellung, die sämtliche Bundesstaaten
außer Bayern, Württemberg und Ba
den umfaßt, sind bisher 495 Philolo
gen im Kriege gefallen: 20 Direktoren,
26 Professoren, 259 Oberlehrer, 83
wissenschaftliche Hilfslehrer und 105
Kandidaten des höheren Lehramtes.
Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhiel
ten 758 Philologen. Mit dem Eiser
nen Kreuz 1. Klasse wurden drei
Oberlehrer ausgezeichnet.—Das Kolle
gium des Hohenzollerngymnasiums in
Berlin —Schöneberg hat acht seiner
Mitglieder ins Feld gesandt. Von
diesen sind bisher drei gefallen. Einer,
Oberlehrer Steckhan, ist verwundet
und mit dem Eisernen Kreuz ge
schmückt zurückgekehrt.
Ironisch.
Mann (Morgens beim Anziehen):
Rraunschmeigü Herzogin.
„Kölnischen Zeitung": Seitdem Her
zog Ernst August ins Feld gezogen ist,
hat seine Gemahlin, die Tochter des
Kaisers, Herzogin Viktoria Louise,
die Regierungsgeschäfte übernommen
und sich bemüht, als treusorgende
Landesmutter für das Wohl des Her
zogtums zu sorgen. Die Heiterkeit
ihres Wesens und die Natürlichkeit
gewannen ihr schnell die Sympathien
aller Bevölkerungsklassen, und heute
gibt eS wohl kaum einen Bewohner
unserer Residenz, der unserer LandeS
mutter nicht die größte Verehrung ent
gegenbrächte. Diese Tatsache ent
springt nicht zum Mindesten der rüh-
den hier untergebrachten verwundeten
Kriegern zuteil werden läßt. Der
größte Teil des Residenzschlosses ist in
ein Lazarett umgewandelt worden, in
dem verwundete Landeskinder aller
ihnen Trost zu und gibt schwerer Ver
wundeten selbst da» Essen. Oftmals
freudestrahlend ihren Pfleglingen
zeigt. Vor kurzem ließ sie auch eine
musikalische Unterhaltung veranstal
ten, wobei sorgsam auf den Zustand
des Einzelnen Rücksicht genommen
wurde. Einem im Schloß liegende»
Soldaten war im Feld der Brustbeu
tel mit Inhalt abhanden gekommen.
Als der Herzogin dies mitgeteilt
wurde, ersetzte sie dem bedürftigen
Krieger den Betrag. Allerlei reizend«
Histörchen sind hier im Schwang, die
den Beweis liefern, mit welcher Liebe
und Aufopferung die hohe Frau Be
strebt ist, die Leiden des Krieges >n
mildern und ihre Pflegebefohlenen z»
erfreuen. Aber nicht nur auf daS Re
sidenzfchloß beschränkt die Herzogin
ihre Tätigkeit, sie fährt fast täglich
nach sämtlichen Lazaretten der Stadt»
um sich nach dem Befinden der Ara»<
ken zu erkundigen und ist häufig auf
dem Bahnsteig, wenn Züge mit Ver
wundeten hier eintreffen. So wirkt
sie vorbildlich als echte LandeSmutter,
verehrt von allen, die Gelegenheit hat
ten, ihre unablässige Güte und Ml»,
sorge kennen zu lernen.