Das «sie Krem. Die Tätigkeit des Roten Kreuzes wird während dieses blutigen Welt krieges in einer Weise in Anspruch genommen, wie es seit de» Grün dung dieses intirnationalen Insti tuts noch niemals der Fall gewesen ist. Und da in manchen Kreisen «och ungenaue Vorstellungen über die Organisation und Wirksamkeit des Roten Kreuzes bestehen, so sei im folgenden eine gedrängte Ueber licht über die Entstehung, den Zwick und die Entwicklung des Instituts gegeben. > .Rotes Kreuz", ist die allgemeine Bezeichnung für die Pflege der Kranken und Verwundeten im Ztriege, wie sie in der Genfer Kon vention am 22. August 1864 ver tragsmäßig artikuliert worden ist, und speziell für das Institut der Krankenpflege, wie es Hch aus den Beschlüssen der von De legierten fast aller europäischen Liin- Zder und namentlich der Regierungen beschickten Genfer Konferenz vom ' 1863 entwickelt hat. Verwundeten und Kranken im Krie ge befasse». Speziell versteht man ober unter den Vereinen des Roten Areuzes diejenigen HilfSvereine, die auf Grund der Beschlüsse der Gen fer Konvention zur Unterstützung de» Kriegssanitätsdienstes sich in al len Ländern gebildet haben. jetzt 38 Staaten beigetreten. In eine vom Roten Kreuz. Die Vereine pnd teils Männer-, teils Frauenver »ine. Ihren Hauptzweck bildet die AranzSjische Fürsorge für die Verwundeten und Kranken im Kriege. Die Mehrzahl der Bereine erstreckt aber statutarisch ihren Zweck auch die Hilfslei nalen Konferenz von 1869, und durch die Konferenzen 1897 in Wien und 1902 in Petersburg aus- Grundlage der Kriegsbereitschaft des Roten Kreuzes bilde. Die Kriegsliitigkeit der Vereine ist eine doppelte: 1) als Hilfsinstitut für die vaterländische Armee, mit dem Zweck, im Fall eines Krieges im Sanitätsdienst der eigenen Ar- Hilfe zu bringen. 1) In den meisten Ländern ist die Stellung der Vereine durch den risiert worden. In den Staaten, in oenen die Gründung des Roten Kreuzes von der Regierung ausging den Beschlüssen der Genfer Konfe fcheii Verband geeinigt: zur österrei chischen Gesellschaft vom Roten Herrscherhauses zum Protektor- Stellvertreter. Im Krieg ist die Tä- tigkeit eine gemeinsame. Der Verein besitzt vollständig ausgerüstete Bles siertentransportkolonnen, die auf die Feldfpktäler verteilt sind, ferner Ko lonnen für eigene Feldfpitale. Die Kolonnen haben Berwunvetentrans portwagen und Wagen zum Trans port infektiöser Kranken nebst Bag gage- und Vorratswagen. Außer dem besitzt die Gesellschaft Material-, transportkoloi'.nen vvn schweren und leichten Deckelwagen für mobile Ver einsdxpots. Jn Deutschland bestehen in allen Ländern Landesvereine, die an sich in ihrer Organisation selbständig sind. Durch Uebereinkunft vom 20. April 1869 haben sich die deutschen tragen. Es hat seinen Sitz m Ber lik. Das Zentralkomitee hat keine Exekutive, im Frieden ist es ledig- geregelt? Mitteln, als auch für den Fall, daß es darum ersucht wird, selbst oder durch seine Agenturen den nationalen Vereinen der kriegführenden Mächt« zum Austausch des Briefwechsels be hilflich zu sein. Zu gemeinsamer Besprechung über Fragen von allge meinem Interesse und zur Erleichte rung der Beziehungen zwischen den einzelnen Zentralkomitees werden in der Regel alle fünf Jahre interna tionale Konferenzen abgehalten; sol che Konferenzen haben bisher, stattge funden: 1867 in Paris, 1869 in Berlin. 1884 in Gens. 1887 in Karlsruhe, 1892 in Rom, 1897 in Wien und 1902 in Petersburg. ten Kreuzes ist der Schweizer Schrift steller uno Philantrop Henri Dunant, geboren am 8. Mai 1828 in Genf. Sein Buch: .Eine Erinnerung an Solferjno", das 1862 in Genf er schien, brach in beredter Weise dem edlen Gedanken der internationalen Verbindung zur Pflege und Scho nung der im Kriege Verwundeten Bahn. Der «tli-cbbok »er kinae«. Lage und Äeschtaite der AerliiigS- »der Kokos - Inseln. Die meisten, die die kurzen Noti zen über die KeelingS- oder KokoS- Jnseln lasen, an deren Rissey der Kreuzer .Emden" sein Grab fand, mögen wohl des Glaubens gewesen sein, daß es sich um halb verschol lene Eilande im Ozean handelt, ge heimnisvolle Robinsoninseln, die m unserer Zeit, wo es dort draußen kaum mehr Schiffbrüchige gibt, über haupt von keiner lebenden Seele be treten würden. In Wirklichkeit ist aber das Gegenteil der Fall. Denn dieser niedliche Archipel es handelt sich hier um wohlgezählt 23 kleine, gestteckte Jnselchen, die von einem Ende bis zum anderen nicht mehr als 16 Quadratkilometer Flachenraum internationalen Verkehrs dar. Er befindet sich nämlich in der Mit te der SOOO Kilometer langen die den starken Personen- und Frach tenverkehr zwischen Indien und Au stralien vermittelt und somit die Ver bindung ser beiden wichtigsten und wertvollsten englischen Kolonialreiche aufrecht erhält. Das steht zum Un tergang der Emden in einer gewissen ursächlichen Beziehung: Im moder nen Weltverkehr läuft neben dem Dampfer der Telegraphj So haben die Engländer auf dieser Strecke auch seit 19(11 das indo - australische Ka bel liegen, das für sie insofern von besonderer Bedeutung ist, als er den direktesten Weg der Nachrichtenüber- und Australien darstellt. Mit an deren Worten: über dieses Kabel dirigiert Churchill die australische Flotte, Reuter die australische Presse. Kein Wunder, daß Kapitän v. Müller, t>er in ganz genialer Weise die wunden Stellen des britischen Weltreichs innerhalb seines Aktions gebietes herauszufinden wußte, nach nun gerade eins von diesen Kriegs schiffen fein, das sich den Inseln zu nächst befand und die Emden zum letzten Kampf stellte. Der gebräuch liche, außerordentlich gute Hasen Port Resuge, auch Port Albion ge nannt, befindet sich im Norden der Inseln am Eingang zur großen Lagune, die zwar innerhalb des Jn- „Des großen und des kleinen Willie Rekruten." Aus dem Londoner Dailh Mirror. Zur Vcrspottdng der angeblichen Tatsache, daß Deutschland Greise und Kinder einberufen müßte, um sei» Heer zu füllen. Die VorSaussehung also schlechtweg Unsinn. Die AuSführung aber nicht übel und somit ge eignet, die Jrresiihrung gegen Deutschland zu unterstühcn. selkranzes liegt, aber doch bis zu 20 Meter Tiefen aufweist. In diesem Hasen landete die Emden und fetzte Boote in die Lagune; die Trümmer des Schiffes liegen jetzt auf der Horsburgh - Insel, der nördlichsten des Archipels. Der zweite kleine Ha fen Port Bürton, der an der Siid westecke des Archipels zu finden ist, wird nur von den Bewohnern selbst benutzt; er bildet den Eingang zu der größten Insel, der Roß Is land, auf deren Ostseite einige Häu ser liegen. Das Zentrum der An siedlungen befindet sich auf Water Island, im Nordosten des Archipels, an die sich in nördlicher Richtung die Gesangnis-, Werkstatt- und Diret tionsinfel anschließen. Schon aus ersieht man, daß der Archipel ganZ modern ausgestattet ist, was uns bei näherer Kenntnis seiner geschichtlichen Entwicklung nicht wundernehmen dürfte. Gewiß, als der rühmlich be kannte Seefahrer Kapitän Keeling auf seiner Fahrt von Batavia nach dem Kap im Jahre 1609 den Archi daß dieser 220 Jahre später die ren Freistaat bilden würde. Im Jahre 1823 zog sich hierher ein wohl alis guten Gründen äußerst ruhebe dürftiger Herr Alexander Hare zu rück, nicht ohne sich vorsichtiger und chen in Ruhe und in Frieden »ver bracht, wenn nicht zwei bis. drei Jahre darauf ein Herr John Roß, den ebenfalls wer weiß was aus der Welt in eine .splendid Isola tion" trieb, aufgetaucht und mit Ha res Herrschaft kurzen Prozeß gemacht hätte. Die historischen Akten ver schweigen, in welchen Formen die Auseinandersetzung der beiden ' er folgte, und ob sie in bezug auf Herrn Hare so höflich war, daß er mit dem Leben davon kam; denn die Ueberlie serung berichtet immerhin, daß die Waffen mitsprachen. Jedenfalls re gierte von nun an Herr Roß das kleine Staatswesen, dessen Finanzen sich bald außerordentlich hoben. Die »eichen Kokospalmen - Pflanzungen auf den Inseln, deren Ausfuhr der sehr rührige Herr Roß allmählich einleitete, warfen einen erkleckltlyen Reingewinn ab. Zwar hatte er die Hoheitsrechte an die Holländer ab treten müssen, die wohl wegen der verhältnismäßigen Nähe ihrer Kolo nien die Sundastraße ist 1360 Kilometer entfernt hier im Jahre s 829 ihre Flagge hißten, wurde aber, im übrigen im unbeschränkten Be sitz seiner 23 Jnselchen und, wie nicht länger verschwiegen werden kann, da es die Geschichte ausdrücklich erwähnt, 'eines etwas größeren Harems ge lassen. nien, erinnerte sich, daß und Roß selbstverständlich Engländer ge- Wesen waren, und vertauschte kurzer hand die holländische mit der engli schen Flagge. Da die Niederlande sich nicht starl genug fühlten, um we gen des Herrn Roß und seines Ge biets John Bull den Krieg zu er klären, wurden die Insel» von letz lerem dann 1878 dem G»uvernement Ceylon zuerteilt, 1882 aber trotz der großen Entfernung an die Regierung der Stroits Settelments überwiesen. Es ist ein merkwürdiger Zusammen hang, daß die Emden also an diesem durch nichts mit den Settlements ver bundenen, weit entlegenen Punkt die ses Verwaltungsbezirks zugrunde ging, während ihre größte Helden tat, von der wir gehört hatt«!, die Versenkung des russischen Kreuzer« Schemtschug und eines französischen Torpedojägers ebenfalls innerhalb ses Settlements - Gebietes, sogar fast im Zentrum, in Pulo Pinang, an der Küste von Malakka, voll bracht wurde. Karte der Kokos - Inseln. Die Kokos - Pflanzungen des eh renwerten Herrn Roß haben sich in zwischen so vermehrt, daß heutzutage -licht nur über 6(XI Menschen mit dem Einsammeln der Früchte und der Oelgewinnung beschäftigt find, sondern daß die Emden dort sogar für 2 Monate Lebensmittel zu re quirieren versuchen konnte. Merkli chen Schaden hätte die Familie Roß dadurch nicht erlitten, denn ihr Vermögen wird heutzutage aus meh rere Millionen geschätzt. Wir wollen l9lO erfolgten Tode des Herrn George Clunier Roß sein Sohn Sidney die 23 Korallenthrön chen bestieg, und also der Gastfreund der Emden gewesen ist. Damit ver raten wir auch das große architekto nische Geheimnis dieser kleinen Jnsel versammlung, daß nämlich die eiuzel» KränkeidcS In einer Gesellschaft wandte sich «Ine Dam«, welche für ein Histörchen, das sie zum Besten gab, die Aufmerk samkeit der Anwesenden in Anspruch genommen hatte, an einen Herrn, d«r Frage: „Haben Sie zugehört, Herr Müller?" Statt seiner antwortete ein Blick auf Müllers Ohrmuscheln wars und dabei ausrief: „Herr Müller ist jaimmerganzOhr!" Der wohlfeile Wein. (Ein Stndeiitcilslreich.) di^eÄ^chichtl^ Der Wirt ist «S zusr^e^ Er selbst ist Jetzt gibt er stolz Doch aus -»tleg F^rn^^t^r^ Schwei ausführbar. Chef (zum Angestellten): .Gestein sich seine Adresse notiert?" Angestellter: „Gewiß, Herr Chef, sie nicht wiederfinden." Chef: „Na. da schreiben Sie dem Mann, er soll sein« Adresse noch mals einsenden."