Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 14, 1915, Image 5

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    Gerauto» Wiche»blatt,
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Donnerstag, 14. Januar 191 S.
Nie Telephonnummer »«»'.Wochenblatt'
ist jetzt 2SOV (neue»).
Tod von Apen.
Au» der Geschichte einer einst «ich»
tigen alten Stadt.
Um Apern geht noch immer der er
bittert« Kampf in Fland«rn, um die
schön«, alt« Stadt im westlichen Bel
gien, die noch von der französisch-eng-
Richtung Nieuport, Dixniuiden, Apern
und Warneton steht die feindliche
Front, und Dpern wird wohl die
erste von diesen flämischen Städten
sein, die von den Deutschen erobert
wird. Upern war im Mittelalter n«-
brn Venedig und Brügge der wichtigste
Stapelplatz Europas für die kostbar
sten Stoffe und Gewürze, die auS dem
Stadt. Wie der .Tod von Basel"
ler Kirchhofsmauer) noch heute im
spielt der .Tod von Apern" im Sprich
wort eine große Rolle: .So bleich wie
der Tod von Apern," oder .Du siehst
au» wie der bleiche Tod von Apern,"
sagt da» Volk in Norddeutschland.—
Zu Anfang d«S 14. Jahrhunderts
zählte Apern, di« reichst« und mäch«
tigste Stadt Flanderns, 200,000 Ein
wohner, und 4000 Webstühle v«rarb«l.
Kleinasien her die Beul«np«st, d«r
.schwarz« Tod," in Europa «in. Flan
dern, daS mit Frankrrich regen Ver
kehr unterhi«lt, empfing den ungebet«.
Damals wurde vor allem die Stadt
Apern entvölkert, und Graf Ludwig
von Male, d«r Herr Flanderns, be
nutzte di«s« schw«r« Zeit, um die mäch
tig geworden« Stadt zu demütigen. Die
Führer des Volke», die Wollenw«b«r,
warf sich d«m Gewalthaber. Die letz-
Holland und England au», und heute
werden von den kaum 20,000 Einwoh
nern nur noch di« sogenannte Valen
tiennki-Spitzen in der HauSindustri«
angefertigt.
Zufall hilft mit.
Große Flotten und Riesenschiffe
verbürgen keineswegs stets den Sieg.
Die Kriegsgeschichte hat lehrreiche
Beispiele vom Gegenteil aufzuweisen.
Im Altertum erlag die persische Flotte
in kurzer Zeit dem Angriff der Grie
chen, und beim Beginn der Neuzeit
wurde die stolze spanische Armada an
der englischen Küste vernichtet. Spa
nien trat damals die Nolle als erste
Seemacht an England ab, dai sich
seitdem als Beherrscher der Meere
aufspielte, obwohl e» die Vernichtung
seine« Gegners nicht lediglich seiner
Uedcrlcgenheit, sondern in erster Linie
einem Zufall, dem Sturm im Kanal,
verdankte. Vielleicht hilft aus dieS
nach, die alte Erfahrung um einen
neuen Fall zu bereichern.
Sine Frau wird den ganzen Mor
gen damit verbringen, um im Haus
halten vier Groschen zu ersparen und
dann die versäumte Zeit dadurch ein
bringen, daß sie sich ein Auto nimmt,
um zu einer Verabredung nur eine
Viertelstunde zu spät zu kommen.
Unmenschlich.
wie deutsche Gesungene in Frank»
r«ich dehandelt «erden.
1000 Meter Höhe, die Baracken beste-
Wind und Wetter weht durch alle
Wände. Die Mannschaften und Un-
Weiter h«ißt «s im Protokoll: „Ein
Unteroffizier (Professor der Rechte
kaufen durfte. Der F«ldw«b«l b«-
merkt« es, als der Posten dies dem
Unteroffizier übergeben wollte. Er
zelhcift (Wass«r und «in Stück Brot
täglich). D«r Unteroffizier fragte den
Feldwebel, weshalb er ihn so hart be
strafe, er hätte die Erlaubnis vom
Steinireppe. Ein Posten hieb eben
falls mit dem Kolben ein, bis B. herz
zerreißende von sich
darauf ins Gefängnis abgeführt. Acht
Tage später teilte der französische
Feldwebel mit, daß der Unteroffizier
iot sei. Die Gefangenen vermuteten,
daß er erschossen wurde oder infolge
der Mißhandlungen gestorben ist."
Das Protokoll über die Aussagen
des ' SanitätsuntcroffizierS ist von
«in«m Oberleutnant a. D. ausgenom-
Pflicht der Gerechtigkeit, anzuerken
nen, daß aus manchen Orten in
Frankreich, wo d«utsche Gefangen«
vorhanden sind, auch Nachrichten üb«r
angemessene, ja manchmal geradezu
freundlich« Behandlung der Gefange-
nach Deutschland gelangen. Es
wenn auch nur in vereinzelten Fällen
Gefangen« eine derartige Behandlung
erfahren, wie si« amtlich und mit Na
mensnennung deS Anklägers der fran
zösischen Grausamkeiten geschildert
werden. Di« Unmenschlichkeit wirkt
umso schlimmer, als es sich um die
Mißhandlung verwundeter und kran
ker Gefangener handelt.
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»Wochenblatt"
Deutsche Ttuppen in dcn Schützengräben.
Belgische Pan;er-Kmftwagen.
Hie älteste Fabrikstadt.
französisch Apre». Apern ist vielleicht
die älteste Fabrikstadt Europas und
war wohl die bedeutendste ihrer Zeit.
Schon im Jahre 1073 wird dort die
Ttichindustri« erwähnt. Um 1297
soll Apern, die reichste und mächtigste
Handelsstadt Flandern», 200,000 Ein
wohner gehabt haben. 4000 Web
stühle sollen damals betrieben worden
BolkSaufstände, die große Pest, die
äscherung ihrer Vorstädte durch die
Engländer und Genter im Jahre 1383
vernichteten die blühende Industrie. Die
stürmer im Jahre 1666 und die Bel
auf 6000. Im 17. Jahrhundert
1648, 1649, 16S8 und 1678. von den
16K9 —1801 war Apern Sitz eine»
BiSthumS. Zuletzt war Apern Sitz
der belgischen Militärreitschul«. ES
der Glanzzeit machten eS ab«r zu einer
gien. Die Hallen, schon 1304 vollen
det, sind daS bedeutendste Bauwerk
ihrer Art in Belgien. Schon im Jahre
1200 hatte Graf Balduin IX. von
Flandern den Grundstein dazu gelegt.
DaS Hauptgebäud« bild«t wi« in an-
Tuchhall«. Die St. Martinskirch«
wurde seit dem 12. Jahrhundert neu
erbaut. Apern hatte auch eine größere
Zahl alt«r Gi«b«lhäusir, drei Zunft-
Häuser. Besonders merkwürdig ist
daS HauS Biebuvlk, eint der schönsten
gothischen Giebelhäuser Belgien». Er
wähnenswert ist noch der Beginenhos
und die gothische Fleischhall«. Die
meisten dieser Häuser werden wohl
durch die Beschießung der letzten Wo-
VerWe der Allurten.
Ueber die Verluste der Alliierten
wird der .Kreuz-Zeitung" geschrieben:
Gefangene haben wir bis Anfang Ok
tober rund g«macht. 180,-
000 Russen sind b«i der Vernichtung
der Nar«w- und Wilna-Arme« ge
fallen. Ferner gibt da» französische
Finanzministerium selber zu, daß auS
den Kämpfen zwischen der Marne und
Oise über 100,000 Verwundete zu
rückgeschafft worden sind.
Schon diese durchaus feststehenden
und unbestreitbaren Zahlen ergeben
zusammen KSO.OOO Mann feindlicher
Verluste. Dazu sind aber noch zu rech
nen die belgischen und englischen Ver
luste an Toten und Verwundeten, die
Eine musikalische Feldwache.,
Marne und Oise, ihre Verluste an
Toten und Verwundeten in sämtlichen
mit 200,000 zu hoch anschlagen?
luste der Gegner allein im Kampfe mit
Deutschland mindestens dreiviertel
Million Mann an Toten, Verwun-
Kriegerische Namen.
Heimatstaat," sagt TacituS, .in lan
gem Frieden und Ruhe stumpf wird,
suchen die meisten adeligen Jünglinge
andere Stämme auf, die zu der Zeit
irgend einen Krieg führen." Diese
Kampfgesinnung hat sich im deutschen
Volke, das ja heute vielleicht schlachten«
gewaltiger als je ist, lange erhalten
und mußte seinen Niederschlag finden,
als zu Beginn des 2. Jahrhunderts n.
Eh. man anfing, den Personennamen,
aus denen die Kampfeslust vielfach
spricht, die Familiennamen beizufü
gen. Nur auS einer einzigen Duelle,
aus Kürschners ,Lit«raturkal«nder,"
wollen wir ein paar Belege dafür an
führen, was der Kampf und Krieg in
der Namengebung für eine Rolle ge
spielt hat. Da hat sich ein« Reihe von
Familien, zu ihrem Namen einfach da«
Wort .Krieg" erwählt, und vielleicht
ist der Napie dafür nicht ohne Bedeu
tung gewesen, daß einer dieser
.Kriege," der den Archivarberuf ergrif
fen hat, gerade das Leben von Gene
ralen darstellt. Zu dem Kriegt ge
hören auch eine Anzahl .Krieger"!
doch hat man hier den leisen Verdacht,
daß ei manchmal ursprünglich .Krü
ger" waren und daß diese Na
men eigentlich auf da» Erbübel
der Deutschen, den Trunk, hin.
weisen, denn da, ü zu sprechen fällt
den Bewohnern mancher Landstriche
schwer. Dieser Verdacht kann natllr
licb bei dem Namen .KriegSmann"
nicht aufkommen. Ein Träger diese»
Namen? hat schon in dem großen
Weltkriege sein junge», an Erfolgen
reiche» Leben hingegeben. Auch der
.Kampf" ist zum Familiennamen ge
worden, daneben die .Kämpfe," deren
Vertreter über den ersten Sieg im
Freiheitskriege geschrieben hat. Auch
den Namen .Kempf" dürfen wir wohl
mit Recht hier anführen. Unter der
großen Schaar der Meier, d. h. Ver
walter, erscheint auch ein .Kampfs»
meyer." Einen .Schlacht" vermißt
man, dagegen finden sich mehrere
.Schlager," und an die Zeit der Ge
walthaufen der Landsknechte erinnern
die Namen .Schlagenhaufer" und
.Schlaginhaufen": und als Paralelle
zu diesen Namen treten die.Fechter"
und .Fechtner" ein. Auch da» er
wünschte Ergebnis de» Kriege», der
.Sieg," ist im Familiennamen festge
halten worden, und ihm gesellen sich
.Siegen," da» freilich auch von dem
Stadtnamen hergenommen sein kann.
.Sieger," möglicherweise auch ,St«-
gert" hinzu. Von den AuSrllfiungS
stücken de» Krieges ist un» nur der
.Helm" begegnet, ob ich die .San,"
heranziehen kann, ist zweifelhaft, man
möchte sie eher für Genitiv« von Land
(Land!) halten. Da» Schwert ver
tritt ein .Schwertfeger," der auch
durch seinen Berus dem Kriege nahe
steht, und «in .Schwertschlager." DI«
Bezeichnungen unserer Soldaten sch«i
d«n. da sie fast all« fremdsprachlich
sind, natürlich au», nur .Reiter,"
'.Reuter" und .Ritter" find anzufüh
ren. Schließlich haben von den B«-
fehl»hab«rbezeichnuNg«n .Hauptmann"
und .Obrift" Aufnahm« in di« Fami-